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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.11.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361126027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936112602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936112602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-26
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„Auch Katalonlen wlrd von den NoWevlften befreit" Gins SrNünrns GenerB -6 Llanos - VoifchtwtMfÄe Mntrtebe in Genf Lissabon. 26. November. General Quelpo d« Llano teilte am Mittwochabend ltber den Sender Sevilla mU. baß in Genf ein« marxistisch- katalanisch« Abordnuna «ingetrosfen sei, di« veabstchtia«. beim BSlkerbund die Anerkennung Katalonien» al» unabhängiger Staat durchzusetzen. Wenn vtelleicht auch gewtste Staaten derartiaen Plänen ibre Unterstützung leihen sollten, werd«, so betont« der General, da» nationale Spanien einem solchen Schritt niemals seine Zustimmung erteilen. „Nach der Einnahme Madrids*, so erklärt« er, „wer den wir weitermarschieren und Katalonien von dem land fremden Bolschewistenaeslndel befreien." General de Llano teilte weiter mit, dass «S gelungen sei, den berüchtigten Garcia Tavel, einen der Hauptschuldigen an den Madrider Massenmorden, zu verhaften als sich dieser nach Amerika einschisfen wollte. Er werde vor ein Gericht de» nationalen Spaniens gestellt werden und seine gerechte Strafe erhalten. Auf die Kampflaa« eingehend, führte der General au», baß andauernde Regengüsse und schwerer Nebel «ine Verzögerung der militärischen Aktionen an der Madrider Front verursacht haben. Rote Gegenangriff« seien abgeschlagen »vordem Aus den Aussagen marxistischer Gefangener ergebe sich, datz bei den roten Streit- krästen grotzer Leben» mittelmangel herrsche und datz lediglich pro Mann und Tag eine Konservendose sowjet- russjscher Herkunft verteilt werde. Erfolgreiche Tätigkeit der nationalen Luftwaffe Flugzeug« d«r Nationalregterung haben das Dors Cille- ruelo mit grotzem Erfolg bombardiert. In diesem Dors war di« Zusammenziehung starker Strcitkräst« der Roten sestgestcllt worden. Ein nationales Lustgeschwader ha« ferner die mili tärischen Anlagen de» Hasen» von Malaga mit Bomben be legt. ES wurden zahlreiche Treffer, u. a. auch aus einen sowsetrusstschen TranSportbampser, beobachtet. Auch von der Madrider Front werden erfolgreiche Aktionen der nationalen Flieger gemeldet. In Verbindung mit der nationalen Ar tillerie wurden die marxistischen Stellungen in der Gegend deS Paseo de Rosaleö sowie der Verbindungsweg zum West, park bombardiert. Caballero lebnt neutrale Zone für Frauen und Kinder ab Aigvudariodt Ser vraaäuor Aavbrlodtoo Pari», 26. November. Nach der Meldung einer französischen Nachrichtenagentur sind mehrer« hundert politische Geiseln ans Madrid in Va- lencia eingetroffen und dort in einem provisorischen Ge fängnis untergebracht worden. Unter den Geiseln befinden sich zahlreiche Offiziere der früheren spanischen Armee und Marine sowie fünf ehemalige Minister früherer republikani scher Regierungen. Largo Caballero lehute einen Vorschlag de» Juteruatlo» »al«» Rote« Kre»z«S ans Schassuug einer neutrale» Zone für Krane» «»d Kinder i« Madrid ab, trotzdem General Franco sich bereit» vorher berelterklärt hatte, diese Zone zu respektiere». Weitere Meldungen besagen, datz der' sowsetrussische Generalkonsul in Barcelona. Antonow Owsesenko, mit den katalanischen Bolschewisten-Machthabern eine Ver einbarung getroffen hätte, nach der die sowsetrussische Militärgerichtsbarkeit aus die in Katalonien kämpfenden Sowsetrussen Anwendung sinbe. Sswjet-amvfer bringt Geschütze unb V-mbenflugzevge Ogouor vraktdortodt äor „vroockuar Aavürtobtao* Lissabon, 26. November. Aus Madrid verlautet, datz gestern weitere 60 Geisel»» von den Roten ans den Gefängnissen geholt und erschossen worden seien. Nach einer anderen Meldung brachte der Soivjet- -ampfer Galinin* soeben 12 Geschütze, 20 Bomben ¬ flugzeuge und airdere» Kriegsmaterial für die Bclschc- »visten nach Spanien. Der rote Kreuzer „Cervantes- -och torve»tert Loudon, 26. November. Der Klottensachverstänbig« der „Mvrning Post* schreibt, datz der Kommandant des britischen Zerstörers „Gloworn* den angeblich torpedierten spanischen Kreuzer „Miguel de EervanteS* besichtigt habe. Er habe dabei scststellcn können, datz die Beschädigungen tatsächlich von einem Torpedo stammen. Man habe Teile dieses Torpedos gefunden. AuS dein Kaliber deS Torpedo» habe sich einwandfrei ergeben, datz e» nur von einem spanischen Unterseeboot der V-Klasie stammen könne, da nur diese Unterseeboote über Torpedos von diesem Kaliber veriügen. Vota Ktmn auf -em Wege nach Spanten Prag, 26. November. Nachdem bereit» einige tschechische Blätter gemeldet hatten, datz sich der berüchtigte jüdische Kommunistenhäuptling Bela Khun in Prag gufhaltc, gibt nunmehr da» Blatt der Sudetendeutschen Partei .Die Zeit* eine Bestätigung dieser Nachricht. ES habe sich aus Grund von Angenzeugcnbcrichtcn heraudgcstellt. datz der bolschewistische Henker Ungarns mit einem sowsetrussischen Diplomatenpaß reise unb in Prag Gast des diplomatischen Vertreters der Sowsetunton gewesen sei. Bela Khun scheine sich auf eine längere Tätig- kett im Auslands vorbereitet zu haben. Das Blatt teilt weiter mit, datz Bela Khun inzwischen wieder aus Prag ab gereist lei. Man nimmt an, datz er sich nach Spanien begebe»» habe, wo sich ihm in Zusammenhang mit den bolschewistischen Umtrieben ein geeignetes Betätigungsfeld eröffnet. Stalin spricht vor -em Rütekonoreß Moskau, 26. November. Der achte Rätekongretz der Sowjetunion hat am Mittwoch nachmittag seine autzerordentliche Tagung im Kreml be- gönnen. Anwesend sind sämtliche Volkskommissare und Partei gewaltigen, darunter Stalin, Woroschilow, Molotow, Kagano- wttsch, Jeschow, Ordschonikidse usw., nur Jagoda fehlt. Das diplomatische Korps ist fast vollzählig erschienen. Als Hauptredner hielt Stalin eine zweistündige Rede über bi« neue S o w j e t v e r sa s su n g, die in den Versuch gipfelte, sich mit der» Kritikern seiner Verfassung auSeinandcr- zusctzen, und in -er er zu den zahlreiche» Abänderung». Vorschlägen Stellung nahm. Stalin, der sich nur wenig mit Aussenpolitik beschäftigte, glaubte unter anderem die scharf kritisierenden und ablehnenden deutschen Stimmen mit Scherzworten und humoristischen Vergleichen abtnn zu könne»», ohne eine sachliche Entgegnung auch nur zu ver suchen. In autzcnpolitischer Hinsicht bezeichnete Stalin ledig lich znin Schlutz seiner Darlegungen den Entwurf seiner Ber- iasjnng al» eine moralische Unterstützung für alle jene in der Welt, die gegen den Faschismus kämpften. Er erklärte, datz da», »vas in der Sowjetunion Tatsache sei, auch überall in der Welt vollkommen verwirklicht werben könnte. Aapan macht Grnft Durchführnngsmahnakmen zum deutsch-japanischen Abkommen Takt», 26. November. Wie die Agentur Dornet mttteUt, stehen verschiedene Mass nahmen zur Durchführung des ersten Punktes de« deutsch- japanischen Abkommen» in Japan bevor. SS sei vor allein an die Abänderung in Japan gedacht, wovon man sich ver stärkte EinwirkungSmöglichketten aus die ltnküradtkalen «reise in Japan verspricht. Man nimmt an, datz sich diese Matznahmen auch aus Äanbschukuo und die nord- chinesischen Gebiete erstrecken dürften, wo ein« be sonders strenge Ueberwachung -es Kommunismus not wendig sei. Rruer Grenzzwtschenfall tm Fernen Osten Tokio, 26. November. Die Agentur Domet meldet, datz bei einem Zusammen- stob an der Ostgrenze von Mandschukuo japanische Truppen 10 Tote und 7 Schwerverletzte zu beklagen hätten. 8 Japaner würben noch vermitzt. Dieser Grenzzwtschensall sei der grösste und schwerste der letzten Zeit. Noch kein Grenz zwischenfall habe so viele Opfer gefordert. Die Hsingking- Regierung unb die Swantung-Armee seien über diele neue provokatorische Sowfetaktion empört. Gleich zeitig wird gemeldet, datz Moskau unter Verdrehung der Tatsachen bet dem javanischen Geschäftsträger wegen der Grenzverletzung unb der Beschießung sowfetrussischer Grenz wachen protestiert und eine Bestrafung der Schuldige» ge fordert habe. Gtne RexPartet tn Frankreich Algoodoriökt ckor vroaäoor bkavdrtvdto» Part», 26. November. Aus Nancy wird berichtet, datz unter dem Namen „Rex* eine neue politische Partei gebildet morden sei, die das voll- ständige Programm der belgischen Rexistcn über nommcn habe. Die neue Partei, die eine Zeitschrift „Rex* heranSgeben will, betrachtet den Kampf gegen bei» Kommunismus tn Frankreich al» ihre Hauptaufgabe. Anschlag aus -en Ang von Dala-ier Part», 26. November. In Paris sind Gerüchte aufgetancht über einen möglichen Anschlag, der gegen KriegSminister Daladier und Gene ralissimu» Gamelin versucht worben sei. Beide hatten sich mit mehreren Begleitern am Mittwoch nach Mülhausen zur Besichtigung der Befestigungsanlagen an der Ostgrenze be geben. Kurz bevor ihr Zua den Bahnhof Foulain passierte, bemerkte der Lokomotivführer, datz einige Streckcnsignale nicht funktionierten. Der VahnhosSvorsteher wurde sosort in Kenntnis gesetzt und stellte fest, datz tatsächlich ein Sabotageakt verübt worden war. Durch die Geistes gegenwart de» Lokomotivführers konnte Unheil verhindert werden. Eine Untersuchung ist tm Gange. „Gras Zeppelin" grüßt Vrüst-ent Roosevelt Berlin, 26. November. Bei der Deutschen Zeppelin-Reederei lies am Donnerstag früh von dein Luftschiff „Graf Zeppelin*, das auf seiner letzten diesjährigen Südamerikafaürt am Mittwoch früh um 0,08 Uhr von Rio de Janeiro die Heimreise nach Deutschland angctretcn hatte, ein Funktelegramm ein, in dem Kapitän v. Schiller mitteilt, da» da» Lnftschisf um 2 Uhr nacht» östlich Bahia den USA-Kreuzern „Indianapolis* und „Ehester" bei herrlichen» Mondschein begegnete. Kavitän v. Schiller hatte Präsi dent Roosevelt, der sich an Bord der Indianapolis" befand, durch Funkspruch von der Begegnung benachrichtigt und Grütze von Passagieren und Besatzung übermittelt. Der Präsident war, währen- der Zeppelin die Kreuzer umkreiste, selber an Deck. Er dankte für die Begrützung und wünschte gute Heimreise in deutscher Sprache. Rosenbergs „Mythos* — «in« halbe Million Auslage. In diesen Tagen hat da» Werk Alfred Rosenbergs „Der Mythos deS 20. Jahrhunderts" die Gesamtauflage von S00 000 Exemplaren überschritten. Iranischer Orden für Dr. Schacht. Der Kaiser von Iran verlieh dem Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht das Großkreuz des Homayun-Ordens. Auch die Herren der Be gleitung Dr. Schachts wurden mit hohen Orden ausgezeichnet. Viktor de Gabata auch in Dresden gefeiert Stürmischer Erfolg des italienischen Meifterdirigenten an der Spitze der Berliner philkarmoniter Das Konzert, baS Viktor be Gabata, der Direktor der Mailänder Scala unb dortige Nachfolger ToscäntniS, mit so stürmischem Erfolg in Berlin gegeben hatte, wurde gestern tn Dresden im großen Gaal deS AuöstellungSpalasteö wieder holt. MU den Berliner Philharmonikern als Orchester, denn auch diese waren als Gäste mitgekommen. Wir kennen sie von den Furtwänglerkonzerten her als eine Kttnstlervereini- gung erlesenen Ranges, als eines der vorzüglichsten Konzert orchester Europa». Aber auch baS Musizieren be SabataS ist uns Uber begeisterte Bericht« hinaus durch den Runbsunk schon zu einem lebendigen Begriff geworden. Wer im Winter die schönen Opernttbertragungen au» Mailand am Laut sprecher hört der »veitz, wa» er von dem Maestro zu halten hat. Erst jüngst noch sprach au» Prag die Uebertragung einer von de Sabata geleiteten Ausführung von Verdi» .Liequiem* in -er übrigens eine DreSbnertn, die fetzige Braunschweiger Hochdramatische Lotte Schrader, ausgezeichnet da» Sopran solo lang, deutlich für baS hohe Künstlertum be» italienischen Meisterbtrigenten. So trat man also den fetzt bet ber persönlichen Begegnung gewonnenen Eindrücken nicht unvorbereitet gegenüber. Trotz dem übte die Persönlichkeit be SabataS eine überraschend be zwingende Wirkung aus. Er fasziniert mit seiner bildhaften Art des Dtrigierens nicht nur sein Orchester, sondern auch seine Hörer, zwingt sie in seinen Bann unb damit wieder tn den Bann des von ihm auSgelegten Kunstwerke». Schon in seiner eleganten, schlanken Erscheinung und seinem ganzen Auftreten verkörpert der — man möchte schätzen vielleicht fünfzigjährig« — Maestro jene» liebenswürdige „Granb- setgneurtum". das so mancher grotz« italienische Musiker — ToScanint selbst, aber beispielsweise auch Batttsttnt hat oder hatte. ' Wenn er bann zu dirigieren beginnt, so ist man über di« Uebersülle an Bewegung, die den ganzen Körper, man möchte sagen bi» zu den Futzspiven hinunter, ber AuSbruckSzetchnung dtenstbar macht, zunächst erstaunt. Aber sehr schnell fühlt man, datz da» kein „Schaubirigteren* ist, sondern Sichtbarwerden einer MiiNkbeseffenheit. bt« mit allen Fasern des Körper» und ber Seel« da» Kunstwerk mfterlebt und sein Erlebnis der Umwelt tn gleicher EtndruckSNärk« zu vermitteln strebt. Datz dies« Art de» Orchester- und Publik»,m»l«ttung nur ohne Partitur, völlig auswendig und unabhängig möglich ist, versteht sich. Im übrigen ist alle», wa» über be Sabata technisch unb künstlerisch zu sagen Ist, bereit» in dem Bericht unsere» Ber liner Musikkrftiker» Im vorgestrigen Abendblatt gesagt wor den. Auch die Sptelsolge be» Konzerte» s„Don Quixote* — Bolero — „Zweite* von BrahmSj und die Auslegung ber einzelnen Werke sand dort bereit» Besprechung, so datz unS nur eine kleine Nachlese bleibt. Beim „Don Quixote" bewunderte man von Anfang an die Abklärung, die der Italiener tn die Musik von Richard Strautz brachte. Neben den grotzen tönenden FreSkogemälden glaubte man streckenivetse fast ein Kammerorchester zu hören. Diese „Phantastischen Variationen" bekamen so bei nahe ein klassisches Gepräge, ohne datz darum ihre Farbigkeit und ihr Bilderreichtum zu kurz gekommen wäre. Datz da» nicht geschah, dafür bürgte schon ber ideal« Orchesterklana, ber in dem meisterlichen Vertreter b«S SolocelloS, Arthur Troester, einen würdigen Spitzenreiter hatte. Auch der Form- bau be» ausgedehnten Werke» trat beglückend klar tn Er scheinung. Das grotz« äutzere Effektstück bedeutete aber dann auch für den hiesigen Abend der „Bolero* von Maurice Ravel. Al» Somposition wirb man diese auf rein materiell« Klang wirkung gestellte Bariattonenrethe nicht überschätzen wollen, aber für ein erstklassiges Orchester und «inen temperament vollen Dirigenten ist e» ein „Rettzer* tm besten Sinn« des Wortes. V. b« Sabata» bewequngSmätzige AuSdeutuna ber elementaren Steigerung dieser Musik geht an die äutzerste Grenz« des Möglichen. Wenn bann nach dem höchsten Schlutz- Fortissimo bi« Zuhörer bt« Klangorgie mit einem Beifalls- orkan fortsetzen, merkt man dem Dirigenten die körperliche und geistige Erschöpfung, bi« einer Söchstspannung aller Kräfte zu folgen pflegt, deutlich an. Die BrahmSsinfonte lenkt« bann in ruhigere, klassische Bahnen zurück. Auffallend hier da» recht breite Zeitmatz des langsamen Satze». Den Italiener sreut e» da, die schönen Kanitlenen be» Meister» Johannes so recht wohlig aus- zukosten. Da» Gcherzo dagegen wurde «tn« eigentümliche Ber einigung von Kammer- und Virtuosensttl. Bon den Ecksätzen wirkte der erste fast etwas gewollt zurückhaltend. Man hatte da» Gefühl, al» habe da der italienische Maestro ein scharfe» Auge aus sich selbst, damit er an da» germanische Werk nicht zu romanisch temperamentvoll herangehe. Da» Final« freilich schwang sich bann zu ungehemmter Klang- unb Sptelfreude auf unb wurde dadurch fo recht zum rauschenden, festlichen Schlußakkord «ine» außergewöhnlichen Kunft«rl«bnisieS. Di« Begeisterung war den ganzen Abend hindurch grotz Man feiert« den Dirigenten nach Gebühr unb dieser ltetz ebenfalls nach Gebühr di« Berliner Philharmoniker an den Ehrungen teilhaben. Der Besuch war ebenfalls sehr stark. So wird d« Sabata an sein erste» Dresdner Konzert gewitz ebenso gern zurstckdenken, wie wir die» tun. Dr. «uge» Schmitz. Chemnitz orttn-tzt eine VetSgrupv» -e« Rlchor-Mk-nerVervan-es Deutscher -rauen Der RichardWagner-Verband Deutscher Frauen e. B„ der unter der Schirmherrschaft von Frau Winifred Wagner steht, besitzt in allen größeren Städten Deutschlands Orts gruppen, die den Zweck haben, für die Bayreuther Festspiel« zu werben und zugleich jungen, begabten Musikern den Be such zu ermöglichen. Trotzdem in Chemnitz schon viele Jahre zahlreiche Freunde des Verbände» sich für die gut« Sache ein setzen, existierte doch bisher keine offiziell« Ortsgruppe. Auf Veranlassung der Ortsgruppe Dresden wurde jetzt eine solche gegründet. Die GrUndungSfeterlichkeit sand am gestrigen Mittwoch statt. Ter große Saal de» „Chemnitzer Hofes" konnte die Gäste mit Frau Winifred Wagner und Fran Mutschmann, sowie den führenden Persönlich keiten des öffentlichen Lebens an der Spitze kaum fasten. In einem BegrttßungSwort von Rechtsanwalt Dr. Stülp nagel (Chemnitz), ber mit der Gründung der Ortsgruppe Chemnitz beauftragt war, wurde zunächst aus den Zweck des Verbände» hingewtesen. Dann gab er seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Beteiligung so außerordentlich stark war. Damit würde erneut bewiesen, wie groß das Interest« für Wagner» Werk auch in Chemnitz ist. Hieraus folgte ber künstlerische Teil der Veranstaltung. Kammersänger Robert Burg von ber StaatSoper Dres den bot zu Beginn auf eine vollendete Weise die drei Loewe- Vallaüen „Heinrich ber Vogler", „OdinS MeereSritt* und „Prln* Eugen*. LotteSchraber vom Landestheater Braunschweig sang klangschön zuerst zwei Gchubert-Ltedrr unb dann Isoldes LiebeStod. Die Chemnitzer städtischen Kammermusiker sdar- unter die beiden Mitglieder be» Bayreuther Festspielorchesters, Konzertmeister Otto und BackhauSi unter Leitung des Chem nitzer Generalmusikdirektors Leschcttzky brachten da»„Gieg- srteb-Jbyll" in einer meisterlichen Vollendung zu Gehör. Opernsänger Hagebücker vom Opernhaus Chemnitz, ber t» kurzer Zeit sich in Chemnitz viel Freunde ersang, konnte mit ber „MralSerzählung* aus „vohengrtn" sich erneut einen Er folg holen. Dr. Stülvnagel dankte tn einem Schlußwort den Künst lern für den hohen Genuß, den sie den Anwesenden bereiteten, zumal Dr. Spannagel sChemnttzj am Flügel ein an passungsfähiger Begleiter war. Der Redner teilte weiter mit, baß die Ehrenvorsitzende -er Dresdner Ortsgruppe, Frau Mutschmann, in dankenswerter Weise auch in Chemnitz daS gleicht Amt auSüben wirb. Ehe di« Veranstaltung mit einem geselligen Beisammensein ihr Ende sand, sprach er auch ber Dresdner Vorsitzenden. Frau Berta Men. und ber Dresdner Schriftführerin. Frau Hanna Schmitz, die ReichSmusikwart de» Verbandes Ist, leinen Dank sitr ihr Erscheinen unb für di« tatkrästige Hilfe bei ber Gründung der Ortsgruppe Chemnitz au». tt. 8,
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