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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.12.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361214013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936121401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936121401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-12
- Tag1936-12-14
- Monat1936-12
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.12.1936
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^-nalisrr «M. ».,o. Gegründet 18SH Anjrlgenvrell« It. PrkUN-e Nr. s: MMImeieqe-» <»» mm brrln NachUIIIe nach ktallel o. FamUienantrigen und Llrllengrluche MMImkle»- »eile S«p!. LIllergeb. «o«vl. — Nachdruck nur mH OueNenangabe Lreidner Nachrichten. Unverlangte Echrillstück« werden nicht auldewahri Veuck «. Verlag, Liepsch » Uelchardt, Vreobrn-A. I. Marien- ftraß« ZS/tt. Fernruf 2121l. Postscheckkonto ISSS Dresden Vie» Blatt «ntpält die amtlichen Bekanntmachungen der Amt»hauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte« beim Vberverstcherungsamt Dresden Ar. rsr «u. durch 4i>,7 Rpt. Po-ged. ^^^nilng»geblU>r> bet ltedenmat Erstand. iklnrel-Nr. >o Nvs., auber- >I«ns mit «bend-Ausgabe iS Not. Wk»««« «nsgobe. Schwere Meuteret in China Lfchiangkaischek gefangengesetzt und bereits totgesagt - Bon Moskau angezettelt - Bestürzung tu Tokio Deutsches Memorandum zur Spanienfrage Am Sonnabend -en Botschaftern Englands und ArankretchS überreicht rranktng, ir. Dezember. Marschall Tschanghsuellang, der Sohn des früheren Oberkommandierenden der Man dschurei. hat in einem Rundlelegramm alle chinesischen Behörden zum Ausstand gegen den Marschall Lschiangkalschek, den Präsidenten -es Reichsvollzugsamles und Oberkomman- dlerenden der Banklnglruppen, aufgeforderl. Tschanghsuellang. der die chinesischen Truppen in der Provinz Shensl befehligt, Hal den Marschall Tschlangkalschek. der sich in der Hauptstadt der Provinz Shensi, Sianfu. aushlelt. sowie eine Anzahl hoher chinesischer Persönlichkeiten, darunter den Innen minister. die Wehrkreiskommandeure der Provinz Füllen und de» Gebiete» von Honau, Hupen und Shensi. gefangengeseht. Auf Befehl -er Komintern Das Rnudtelegramm TschanghsueliangS, mit dem er die chinesische» Behörde» zum Abfall von Nanking anssorderte, enthielt auch di« Forderung nach einem Bündnis mit SvwZ«kr«ßla»d u»d die A«f»ahm« der Kommnniften in die Kuomintang. Dies« Forderungen bestätigen die Ver mutung, daß der Schritt rschanghsueliangS ans vesehl der Komintern erfolgte. Bereits Mitte November sickerte aus Siansu durch, daß Tschanghsueliang «in willenloses Werkzeug der Kommunisten geworden sei und seine Truppen mit der roten Armee sich anbiedcrten. Die Beziehungen zu Kommu- nistenkretsen, die bereits im vorigen Fahr ausgenommen wur den, wurden derart eng, baß sich chinesische und ausländische Kominternvertreter in Siansu heimlich aufhielten und die Berater TschanghsueltangS wurden. Auch die Nankingregie- Truppe« rschanghsueliangS «nd Streitkräfte« des Befri«. dungSkommisiarS der Provinz Shensi, der Nanking die Treu« halte, ausgebrochen seien. Japanische Kreise in Nanking er, klären, das» die Kwantnngarmee schon vor einem halbe« Jahr von de« Verhandlungen TschanghsneltangS mit Moskau durch Vermittlung chinesischer Kommunistenslihrer unterrichtet worden sei. Die Japaner «olle« znnächst die «eitere Ent wicklung abwarten. werden könnte. Dabei ist sie aber der Ansicht, daß daS Ver bot direkter oder indirekter Intervention als ein einheit liches Gesamtproblem in Angriff genommen werde« mühte. S. Der Gedanke, durch eine gemeinsame Vermittlungs aktion der beteiligten Mächte den Kämpfen in Spanten ei« Ende zu bereiten, verdient an sich sicherlich alle Sympathie^ Die Deutsche Regierung hat indes schon durch die von ihr ausgesprochene Anerkennung der nationalen Regierung zum Ausdruck gebracht, dah sie neben dieser Negierung keinen anderen Faktor in Spanien siebt, der noch den Anspruch erheben könnte, das spanische Volk z« repräsentieren. Die dieser nationalen Regierung gegenüber stehende Partei hat überdies durch die ganze Art ihre» Kampfes, durch die Ermordung politischer Gegner, durch Geiselerschiebungen, Verbrennungen und andere Brutalitäten die Leidenschaften bis zum äußersten aufgepeitscht. Eine Ver söhnung mit dieser Partei erscheint schon wegen der in ihr offensichtlich vorherrschenden anarchischen Tendenz schwer denkbar. Wie es vollends in Frage kommen könnte, bet dieser Sachlage eine ordnungsmäßige Volks abstimmung in Spanien zu bewerkstelligen, vermag bi« Deutsche Regierung nicht zu erkennen. Trotzdem wirb Ne aber, wenn die anderen Regierungen brauchbare konkrete BermittlungSvorschläge glauben machen zu können, an deren Prüfung und Verwirklichung bereitwillig Mitarbeiten.* Wieder also wird China von schweren inneren Unruhen erschüttert. Damit wird erneut das Ausbauwerk zurück geworfen, das Marschall Tschiangkatschek, zweifellos die bedeutendste Persönlichkeit beS heutigen Chinas, seit einer Reihe von Jahren mit der ganzen Kraft seiner vielseitigen Begabung gegen schwerste innere und äußere Widerstande durchzusehen versucht. Was Tschiangkatschek auszeichnet, ist, daß er einer der wenigen chinesischen Führer ist, die selbst, los das Wohl der Nation im Auge haben und keine eigen mächtigen Ziele kennen. Nach eine« soeben elngetrossene« Bericht beS tapanische» Botschafters in Nanking, Kawagoe. ber sich augenblicklich in Schanghai befindet, soll Tfchiangkaisch^ nicht mehr am Lebe« sei«. Sin« Bestätig»«« dieser Mitteilung des japa- ttlschen Botschafters liest «och nicht vor. Aankln-'Resleinms zuversichtlich Wie „Central Dailtz News* berichtet, befand sich Tscht- angkatschek seit längerer Zeit in Sinans«, um die Verteidi gung der Provinz Guiyuan »nd der anderen nordwestchniesi- schen Provinzen gegen die Kommunisten zu letten. Die telegraphische Verbindung zwischen Nanking und Siansu ist unterbrochen. Die Nanking-Negierung hat, wie sie betont, die Lage voll in der Hand. Sie wies die Provinzial- und sonstigen Verwaltungsbehörden an, scharfe Maß nahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung und des Friedens zu treffen. Allen ausländischen diplomatischen Ver tretungen wurde amtlich mitgeteilt, daß Marschall Tschangh- sueliang gemeutert und den Marschall Tschiangkatschek in Siansu festgenommen habe. Straf maßnah men gegen Tschanghsueliang seien eingeleitet. Der chinesische Staatspräsident Liesen passiert« an Bord eines Kanonenbootes auf der Fahrt nach Nanking Schanghai. Dorthin sind auch der Finanzminister Kung Hstang-Hft und Frau Tfchiangkassek nach einer Konferenz mit politischen Führern Schanghais abgereist. Nach Eingang der Meldungen über die Meuteret in Siansu fand sofort eine außerordentliche Sitzung des Ständigen ParteiauS- schusseS und Zentralpolitischen Ausschusses statt, die bis nach Mitternacht dauerte. Es wurde beschloßen, dem Finanz minister und bisherigen Vizepräsidenten Kung Hsiang- hst das Präsidium des NetchsvollzugSamteS vertrctungS- weise zu übertragen. Die Milttärkommlsslon wird um sieben Mitglieder, darunter der GeneralstabSches und der Marine minister, vermehrt. Die Leitung der Militärkommisslon über nimmt General Fengyushiang, der bthertge Vize präsident der Kommission. Die Nanking-Truppen werden den ständigen Mitgliedern der Militärkommission und dem SrlegSminister unterstellt. Der meuternde General Tschangh- sueliang wird aller seiner Posten enthoben, seine Truppen werden unmittelbar der Militärkommission unterstellt. Außerdem wurde die Auslieferung Tschanghsueliang- an die Mtlitärkommtssion zur Bestrafung angeordnet. Tschanghsuellang hat der Frau TschiangkaischekS. die in Nanking eintraf, telegraphisch mitgeteilt, daß ihrem Manne, der in Siansu festgehalten werde, nichts geschehen werde. DaS Verbleiben des stellvertretenden KrlcgSministerS Chencheng, der einer der wichtigsten Führer Chinas ist und dem man eine große Zukunft voraussagt, ist zur Zeit unbekannt. Wahrscheinlich hält er sich auch in Siansu auf. Kanton will Manktnv helfen Die Festnahme TschiangkaischekS Ist für China «in schwe rer Schlag, so daß dieses Ereignis alles in Atem hält. DaS zielbewußte, energische Verhalten der Negierung und die von ihr sofort getroffenen Maßnahmen geben sedoch der Bevölke rung das volle Vertrauen, baß alles ruhig bleiben wird. Die militärischen Stellen haben für die nach Norden führenden Strecken einen Bahnschutz eingerichtet. Kanton sandle eine LoyalitätSerklär«»« «nd sagte militärisch« Hilf« »«, falls solche notwendig sei. Dl« Nanktngregterung ist fest entschlossen, die neugewonnene Einheit nicht durch Tschanghsueliang zerreißen zu lasten. Die ReaierungSvreste hält die Vernichtung der Reste des Heere» TschanghsueltangS mit einem verhältnismäßig geringen mtlt- «irischen Aufwand slir mS-lich. Sie hosst, daß Tschanghfueliaüg doch noch dem Druck der geschlossenen öffentlichen Meinung nachgebrn wird. R-tv Fahnrn auf -an Mauern von Gtanfu Der Kommandeur »er Wusnnggarnison in Schanghai, «e. »eral Bangs», berichtet^ wie Adames «anpao* meldet, »aß u»I »ei, Stadtntaner» Siansu» rot« Kahne« »eheu uud hat i>» der Nähe her Stadl die erste« Kämpfe »wischen so« planmüßtva Ozeanflüsa Berlin, iS. Dezember. Am Sonnabend landete, von Natal kommend, der Dor- nter-IO-Tonnen-Wal „Taifun* planmäßig aus dem Gambia- Fluß bei Bathurst an der wrstafrtkantschen Küste. Damit hat die Deutsche Lufthansa den 200. planmäßigen Poftflug übest den Sttdatlantik erfolgreich beendet. , Schwarzer Lag -ar ansltfchan Lufttvaffa London, 18. Dezember. Bon sieben Bombenflugzeugen des 102. Bomben» geschivaderS, di« geschloffen vom „Ald«grove*-Flugplatz in der Nähe von velsast aufgestiegen waren, erreichte nur ein sein Ziel. Eine der Maschinen ging in Flammen auf, nach dem sie gegen «inen Berg geflogen war. Drei der Insassen verbrannten. Bon einer zweiten Maschine, die eben falls verbrannte, wurde «in Mann schwer verletzt. Aus der dritten Maschine sprangen alle vier Insassen mit Fall schirmen ab und konnten sich retten. Auch diese Maschtn« verbrannte beim Absturz. Drei Maschinen machten Not landungen, bet der ein Apparat beschädigt wurde. Berlin, 1». Dezember. Der Reich-minister de- Auswärtige«, Freiherr von Neurath, hat d«, hiesige« Botschastern Englands «nd Frankreichs ei« Memorandum übermittelt, in dem di« Deutsch« Regierung zu de« «nglisch-sranzösifche« Vorschläge» sür die »eitere Behandlung der spanische« Frage Stellung nimmt. Gleichzeitig hat die italienische Regierung den beiden Mächten ihre Antwort überreicht, deren Inhalt, wie wir er fahren, mit der deutschen Ubereinstimmt. Ferner hat die portugiesische Regierung in einem längeren Schrift stück, das 80 Seiten umfassen soll, aus den englisch-französtschen VermittlungSvorschlag geantwortet. Das deutsche Memorandum hat folgenden Wortlaut: „Die Deutsche Regierung beehrt sich, auf die Memoranden der Königlich Britischen und der Französischen Regierungen vom V. b. M. über die Lage in Spanien folgendes zu erwidern: 1. Die Dentsche Regierung teilt selbstverständlich de« Wunsch der deiden Regierungen, in Spanien möglichst bald geordnete, sriedliche Zustände hergestellt z« sehen «nd ins besondere der Gesahr eines Uebergreiseus des vranbeS ans das übrig« Europa vorznbengen. Sie ist bereit, alle Maßnahmen zu unterstützen, die wirk- ltch geeignet sind, diesem Zweck zu bienen, der allen ordnungS- liebenden und auf die Sicherung des Friedens bedachten Regierungen in Europa am Herzen liegen muß. 2. WaS den Vorschlag der beiden Regierungen anlangt, die Vereinbarung über die Nichteinmischung in die spanischen «irren ,« bekräftige« «nd dnrch «eitere Verabredungen effektiv z« gestalte«, so muß die Dentsch« Regierung daraus hin«etse«, daß sie v » « Ans ang a «, so auch in ihrer Rote vom 27. Angnft d. I* dasür «ingetrete« ist, die z« tressende« Abrede« ans die Verhindern«« der Ausreise von freiwilligen Teilnehmern an den Kämpse« in Spanien ««Szndehnen. Sie hat e» sehr bedauert, daß sich andere Regierungen damals hierzu nicht haben entschließen können, was zwetfel- los wesentlich dazu beigetragen hat, die Lage in Spanten zu verschärfen. Ob das allgemeine Verbot seder direkten ober indirekten Intervention auch unter den heute gegebenen Ber- hältnlsten noch zu dem erstrebten Ziele führen kann, üiuß leider einigermaßen zweifelhaft erscheinen. Das bedarf angesichts der allgemein bekannten Rolle, die landfremde Elementein immer steigendem Maße bei ber Entfesselung anarchischer Aktionen in Spanien gespielt haben und noch spielen, keiner näheren Begrsinbustg, Die Deutsche Regie rung ist aber gleichwohl bereit, sich in dem Londoner Aus schuß, wie bisher, an allen Beratungen darüber zu beteiligen, wie eine Aenberuug dies,». Zustande« und eine wirksam« Kontrolle der zu treffenden Veretkbarungen herbetgeführt rung war hinter die Beziehungen TschanghsueltangS gekommen und plante Gegenmaßnahmen, die zur Umzingelung der unzuverlässigen Truppen TschanghsueliangS durch vll auv« gewählte Regimenter der Nankingregierung unter dem Kom mandeur der ersten Division, Hu Tsungnan, führen soll ten. Am 11. Dezember glaubte Tschiangkatschek die Zett ge kommen, um Tschanghsueliang das Kommando zum Kampf gegen die Banditen im Nordwesten aus den Händen zu nehmen. Am nächsten Morgen sedoch unterbrachen plötzlich die Truppen TschanghsueliangS di« Lunghaibabn bet Tungkuan und entwaffneten die Leibwache TschiangkaischekS, Len sie gr- fangennahmen. Am Abend erließ Tschanghsueliang bas erwähnte Rund telegramm, das neben -en genannten Forderungen auch die KriegSerklärunganJapan und das Ende der Dikta torischen Negierung* TschiangkaischekS verlangte. Die Entschlossenheit, mit der alle diese Aktionen durch geführt wurde«, steht im Widersprach mit der weichliche« Hal- tun« Tscha«ghf«elia«gs, so daß ma« dara«S schließt, daß die wirkliche Führung geschult« Kräfte der Komintern übernommen habe». Ein Borliegen vaterländischer Gesichtspunkte für den Ab fall TschanghsueliangS von Nanking wird in chinesischen Krei sen allgemein geleugnet, vielmehr glaubt man, daß er sich persönlich im Nordwcsten Chinas einen Ersatz sür den selbst verschuldeten Verlust seiner ererbten mandschurischen Satrapie schassen möchte. Das javanische Kabinett berüt Die Meldungen über die Vorgänge in China sind t» Tokio mit großer Bestürzung ausgenommen worden. Das japanische Kabinett ist bereits zweimal zu längeren Beratungen -usammengetreten. ES ist beschlossen worben, zu nächst die weitere Entwicklung der Lage in China abzuwarten. Falls eS nötig sein werbe, werde Japan umfassende Maß- nahmen ergreifen, um das Leben und die Sicherheit ber japa nischen Bürger in China zu schützen. Vom Oberkommando der in Nordchina stationierten japanischen Truppen wird mit geteilt, baß die Lage vorläufig ruhig sei. Die japanischen Truppe» seien jedoch darauf vorbereitet, jederzeit rinzugreisen.
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