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Dresdner neueste Nachrichten : 25.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193209256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19320925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19320925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-25
- Monat1932-09
- Jahr1932
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- Dresdner neueste Nachrichten : 25.09.1932
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Slnzelgen^^ Im Anschluß <UM— au-wärtt 2^0 für Luchsiabrno«^ stimmten Tagen « Aedatttoo, Verlag Postscheck: Dresden rooo^W X Unabhängig« Tag«sz«!tung AWLS LS» mit Handels- und Industrie-Zeitung MeSde»-L,rerdlngndstr.4 * pofiadreffe: VreSden-A.1, Postfach * remmk: OrtsverkehrSammelnummer 24601, remverkehr od-c srsto«uag des entsprechenden Entgelts 1 düngen ohne Rückporto werden weder zurückgesanbt noch aufbewohrt. -2m Falle hzherer Sewalt-Lestieb-slSrung ober Streits haben unsre rlezteyer - Sonntag, 2S September 19S2 Angestrengte Vermittlungsversuche in Gens Oer Reichsaußenminister vertritt unbeirrt den deutschen Standpunkt — Einigung des Kabinetts über die Zinssenkung und die Kontingente Die Mion Sir Zehn Simons Telegramm unsres nach Genf entsandten Sonderkorrespondenten ü. Genf, 24. September Die nächtliche Jagd der Weltpresse aus Jnfo>> Motionen über die lange und inhaltsreiche Unter redung Sir John Simons mit v. Neurath blieb nicht ganz erfolglos. Aus den in den Delegationen Frank reichs, Englands, Polens und der Tschechoslowakei ge. wonnenen Eindrücken läßt sich mit grober Wahrschein lichkeit folgendes über den Stand der Dinge sagen: 1. Frankreich nahm von den Anregungen, die In London vor der Abreise Sir John SimonS auS- gearbeitet worden waren, Kenntnis und erklärte sich damit einverstanden, das, England in Gens die Initia tive zu einer Bcrständigungsaktio» mit Deutschland ergreifen könne. 2. Zu den englischen Anregungen, die Rn Hand der englische» Note an Deutschland und insbesondere im Sinne einer Vertiefung des Punktes 8 dieser Note entwickelt sind, hat Frankreich bisher nicht Stellung genommen. Herriot erklärte sich aber damit einver standen, daß er bereit'sei, in dem von Str John Simon gewünschte» Augenblick an den Besprechungen teilzunehmen und somit den Weg einer Grobmächte, konserenz zu beschreiten. 3. Frankreich behält sich aber vor, die Staaten der Kleinen Entente über den seweiligen Stand der Besprechungen zu unterrichten und sich mit ihnen über die Behandlung der qualitativen und quantitativen Abrüstung zu verständigen. Diese Abmachung wurde gleich von Panl-Boncour erneut den Aubenmtnistern Polens und der Tschechoslowakei bestätigt. 4. Es besteht gegenwärtig zwischen England und Frankreich die stillschweigende Vereinbarung, dab Punkt S der englischen Note zur Plattform der Groß- mächtckonferenz gemacht werden soll. b. Was die Beteiligung Italiens beirisst, so ist sie bereits insofern gesichert, als Sir John Simon gestern dem italienischen Hauptdelegierten Aloysi eine Aus. zeichnung über den Aktionsplan übergab und durch eine längere Erklärung ergänzte. Italien hat sich ohne weiteres zugunsten des KonscrenzplancS aus gesprochen. ' 6. Sobald die Konserenzbesprechungen über den rein politischen Charakter hinaus gelangt sind und technische Fragen zur Debatte stehen, soll die dritte Kommission der Vollversammlung, die sich mit dem «brüstungsproblem beschäftigt, einberusen werden. In diesem Fall würde die Vollversammlung eine längere Dauer haben und vor dem 15. Oktober nicht zum Abschluß gelangen. Ueber die englischen Anregungen lieb sich bei den Engländern einiges in Erfahrung bringen. Sir John Simon erstrebt das Zustandekommen einer internationalen Aktion mit dem Ziel«, dab sich jede Nation zn einer strikten Einschränkung der Rüstungen nach Umfang und Qualität »er« pslichteu soll. Eine solche Vereinbarung wäre aber nur dann mög lich, wenn die Sicherheiisbedürsnisse und Empfindun gen der einzelnen Völker entsprechend berücksichtigt würden. Für die am. stärksten gerüsteien Staaten käme eine möglichst weitgehende Herabsetzung der Rüstungen in Frage, für die an, wenigsten gerüsteten Staaten wäre ein Modus zu finden, der die Aus rüstung verhindert. Wie erwähnt, bildet Punkt 5 der englischen Note den Angelpunkt der von Sir John Simon gemachten Anregungen, zu denen — das sei ausdrücklich betört — der Netchöaiißcnminister unter Hinweis auf den mehrfach formulierten deutschen Standpunkt in der Frage der NüstungSgleichheit Stellung nahm. Die Besprechungen werden in ein neues Stadium treten, wenn Paul-Boncour oder Herriot, sei es in einer Zweier», sei es in einer Dreier-Konsercnz, mit dem Reichöautzenminister zusammcntriii. Aus der deutschen Delegation wird erklärt, dab man von einer Annäherung der Standpunkte noch ebenso weit «ntserstt sei wie vor der Kon» - serenz zwischen v. Neurath und Sir John Simon. In der französischen Delegation herrscht eine zwiespältige Stimmung. Paul-Boncour versichert, dab von «Konzessionen" keine Rede sein könne, verweist aber auf Hcrriois Verantwortlichkeit in der weiteren Behandlung des Problems. Bon dem Memorandum, das Henderson im Kon- ferenzbiiro verlesen wollte, spricht man nicht mehr. Es ist durch den direkten Kontakt Sir John SimonS mit v. Neurath hinfällig geworden. Die deutsche Auf fassung, uferlose Betrachtungen über politische Fragen im Büro der Konferenz möglichst zu vermeiden, hat sich durchgerungen, obwohl die Deutschen selbst diesem Meinungsaustausch sernbleiben. Schließlich liegt heute klar zutage, daß die Einberufung des Konferenzbüros ohne die Deutschen ein zweckloses Unternehmen wax- AlS Demonstration gegen die Deutschen war diese Bürodebatte ein Blindgänger. VeuWland beharrt aus seinem Standpunkt TelegrammunsresnachGenfentsandten Sonderkorrespondenten kl. Gens, 24. September In der Mittagsstunde wird bekannt, daß die deutsche Delegation den Vorschlag Sir John Simons, die dritte Kommission des Völkerbundes, die sich mit der Abrüstungsfrage beschästig«, einzuberufcn, in fol gendem Sinne beantwortet hat: Die deutsche Dele gation wird, solange die Frage der Rüstungsglcichheit nicht vollständig geklärt ist, auch »eiterhin an den AbrüstuugSverhandlungen nicht «eilnehmen, also auch in di« dritte Kommission des Völkerbundes keine Delegierten schicken. * Die erste Fühlungnahme unsres nach Genf entsandten Gonberkorrespondonten Telegramm kl. Genf, 24, September Tie Verhandlungen über den deutschen Rechts anspruch aus Gleichberechtigung in der Abrüstungs frage sind in Flilß gekommen. Die Initiative ging von dem englischen Außenminister Sir John Simon au» und entwickelte sich in folgenden Etappen: In den ersten Nachmittagsstunden konferierte Sir John Simon mit dem Präsidenten der Abrüstungskonfe renz, Panl-Boncour, und dem tschechoslowakischen Außenminister Benesch, der Generalberichterstatter der Konserenz ist. In dieser Konferenz wurde über den Plan Hendersons gesprochen, in einem der Konferenz «orzulegenden Memorandum dis Zulässigkeit politischer Besprechungen sestzustellen und damit- einer Diskussion der GleichberechtlgungSsrage di« Tür ,« össnen. Eine Verständigung über den Text des Memorav. dums kam nicht zustande. Es wurde von Sir John Simon mitgeteilt, daß, entsprechend der englischen Rote, „e>ae sreu.idschastltche Aussprache" über den deutschen Anspruch eingeleitet werden soll. Der eng- lischt Außenminister legte darauf Wert, baß da» Büro mit dieser politischen Frage erster Ordnung, ohne die entsprechenden Vorbereitungen diplomatischer Natur, sich befasse. Sir John Simon beutete die Möglich keit einer englisch-französisch-deuischen Vorbesprechung an und wies aus daS Vorhandensein eines ProsekteS hi», das er dem ReichSaußenmintster v. Neurath im Sause des Nachmittags vorzulegen beabsichtige. ES sei hier darauf hingewiesen, baß Sir John Simon aus von- von ein Projekt mitbrachte, das ein kür alle Staaten gleiches Statut gewährleistet und die Voraussetzungen sür die Annahme einer ans fünf Jahre befristeten «brlistungskonventiou schassen soll. Dieses Projekt erörterte Sir Johi, Simon mit Herriot auf der Reise von Paris noch Genf. Herriot erklärte sich da mit einverstanden, daß au den RcichSanßenniiuistcr herangetreten werben sollte, um auch mit ihm dielen Plan zu erörtern. Aus diesem Grunde wünschten Str John Simon und Panl-Boncour die Vertagung einer politischen Aussprache im Konscrenebttro. Nach dieser Kopferenz fand eine Besprechung zwischen Paul-BonHur und Sir John Simon statt. Sie lieferte das vielsagende Ergebnis, daß der englische Aufruf zur neuen Winterhilfe Berlin, 24. September. sAmtlichs Der Reichspräsident, die ReichSreg-ierung und di- WohlfahrtSvevbände erlassen auch in diesem Jahre solgeu-dcn Ausruf zur Wiuterhilse: zu Nächstenliebe noch lebendig ist, ha, der vorige Winter bewiesen. Trost der Verarmung unsres Volkes wurde mehr gegeben als je zuvor — dank der groß Opfer aller derer, denen cs ernst war mit dem Worte: Wir wollen helfen! War diele Hilfe auch bescheiden gegenüber der Not der Millionen, so hat sie doch in vielen Hundcrttansenden den Mut gestärkt, in frist hossnnngsloscr Lage auözuharrcn. Auch in diesem Winter muß und wird die Losung aller Deutschen, die guten Willens sind, lauten: Wir wollen helfen! Im Namen aller HilsSbcdürstigcn, im Namen aller osscncn nnd verschwiegenen Rot bitten die unterzeichneten Verbände: Helft weiter in opferbereiter Liebe! Helft von Mensch z« Mensch, soweit ihr könnt! Helft aber auch durch Spenden an Lebensmitteln, KleidungS» nnd Wäschestücken, an Heizmaterialien und an Geld den in der Winterhilfe tätigen Organisationen, damit sie in gcwifscnhastcr, geordneter Arbeit den Kamps gegen die Not weiter führen können! Deutschs Liga der freien Wohlfahrtspflege: ZentralauSschuß für dis Innere Mtssion der deutschen evangelischen Kirche. Deutscher CaritaSverband. Zentralwohl, sah Nestelte der deutschen Juden. Deutsches Rotes Kreuz. Fünfter Wohlfahrtsverband. Christliche Arbeiterhilsc. Trost manchem Anzeichen einer Besserung der Wirtschaftslage gilt es dennoch wieder, einen schweren Winter wirtschaftlicher Bedrängnis zu überstehen. Opfermut des Deutschen sür den Deutschen muß hier abermals ein starker Helfer sein. Auch in diesem Jahre ergeht daher der Ausruf zur Winterhilfe. Reichspräsident und Reichs regierung unterstützen ihn mit der dringenden Bitte an alle, in Erfüllung sittlicher und menschlicher NLchstcnpslicht auch für den kommenden Winter in der Licbestätigkcit nicht nachzulasscn. Wer diese Bitte erhört, lindert nicht nur die Not des einzelnen, er dient auch dem Vatcrlandc. Darum denkt an Deutschland und helft! Der Reichspräsident: Für die Ncichörcgierung: v. Hindenburg. v. Papcn, Reichskanzler. Wer nicht für ein bestimmtes Gebiet geben, aber dort helfen will, wo die Not besonders groß ist, der überweise seinen Beitrag an die Deutsche Liga der freien Wohlfahrtspflege, Berlin X 24, Oranienburger Strass 18/14, oder auf deren Post- schcckkonto „Abteilung Winterhilfe", Berlin, Nr. 83S43. Außenminister dem Neichsaußenminister v. Neurath telephonierte, er wünsche ihm einen Besuch abzustatten. Uw 8 Uhr tras Sir John Simon im deutschen Delegationshotel ein. Die Konferenz, die unter vier Augen stattsand, dauerte 1',» Stunden. Es wurde die strikte Ab machung einer vertraulichen Behandlung der in Fluß gekommenen Konversationen über den deutschen Rechtsanspruch gctrofsen. Nach einer aus englischen Kreisen stammenden Mitteilung befindet man sich nach der Konserenz Simon-v. Neurath noch in einem Vor stadium. Ter englische Außenminister schien zuver sichtlich gestimmt zu sein, als er Herrn v. Neural verließ. Aus der dcuischen Delegaticn legt man Nachdruck daraus, daß die Initiative von-England ausgegangen ist. Bei den Franzosen macht man in taktischem Pessimismus und erklärt, baß cs vor den Reichstagswahlen kaum zu einer Einigung in dieser hochpolitischen Frage kommen werbe. Man ist frei- lich so «»vorsichtig gewesen, von einer „Pression" ans Deutschland zu sprechen. Damit würde aber Frank reich nicht weit kommen. Nach den Erklärungen, die mir gestern eine leitende Persönlichkeit der deutschen Delegation abgab, hat sich an der Aufrechterhaltung des deutschen Anspruchs ans RüstiingSglcichhcit nichts geändert. Zudem läßt sich bereits ersehen, daß die politischen Kreise Englands nnd Frank reichs die Gcsahr eines Scheiterns der Konserenz infolge der bisherigen sterilen Einstellung zu einer das ganze deutsche Volk auss tiefste «ressen den moralischen Frage erkennen und «inen ver. nünstigen Ausweg suchen. Die Vcraiiiworiuiig sür den Zusammenbruch der Abrüstungskonferenz würde vor allem ans Frank reich fallen. Darüber beginnt man sich bei den Franzosen den Kops zu zerbrechen. Hoffentlich wird die französische Delegation die diskrete Behandlung der in Gang gekommenen Aus sprache beobachten nnd den schweren Fehler, der in Paris durch die Ankündigung des Eintreffens bet deutschen Denkschrift über die Rüstungsgleichheit be gangen wurde, nicht wiederholen. Herriot sprach in einem Telephongcspräch, das er über diese In diskretion mit v. Neurath führte, sein Bedauern über das Geschehen aus. Daraus läßt sich ersehen, daß Paris an dem Stand der Dinge eine nicht zu uyterschätzende Verantwortlichkeit trifft. Mit grober Energie wird sich Sir John Simon sür die Beschleunigung der Verhandlungen ein festen. Unmittelbar, nachdem er den ReichSaußcnnilnistev v. Neurath verlassen hatte, begab sich Sir John «imon zum sranzösischen KricqSminislcr und Haupt delegierten Frankreichs in Genf Panl-Boncou«, Erneuter Appell Oesterreichs Telegramm unsres nachGenfentsanbteck Sonderkorrespondenten il. Gens, 24. September Au 8'inanzkomitcc des Völkerbunds wurde gestern die österreichische Finanzlage im Zusammenhang mit °c,r m London zugcsagtcu Anleihe erörtert. Der öster reichische Ftnanzmintstcr behandelte eingehend die valutarischen Verhältnisse und vertrat den Standpunkt, das, eine Gleichstellung des In- nnd AnslandknrseS des österreichischen Schillings aus wirtschaftlichen Gründen notwendig sei. Eine Abwertung des Schillings n», Prozent wurde von österreichischer Seite angeregt, ^r ic Verhandlungen über diese Währungssragen und die daraus sich ergebende Neuregelung des in Gold zu ZinscndiensteS an England werden fort gesetzt. Der österreichische Finanzmiuislcr richtete einen verzweifelten Appell an das Komitee, die in Lausanne gegebenen Versprechungen endlich zu ersüllen.
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