Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 18.10.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193310189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19331018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19331018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-10
- Tag1933-10-18
- Monat1933-10
- Jahr1933
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 18.10.1933
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
> Nr. 244 Niobe-Ehrenmal auf Kehmarn Nr. 244 Oer D Am Strande bet Gummendorf (Fehmarn) wurde am Sonntag -aS Ehrenmal für die bet dem „Ntobe'e Unglück unweit Fehmarn ertrunkenen Matrosen rin» geweiht. Die Retchsmartne hatte unter dem Kom, mando des Kapitäns zur See Mewes vom neuen Segelschulschiff „Gorch Fock" etne Abordnung von vierzig Mann entsandt. Unter den Ehrengästen de- fanden sich u. a. Admiral v. Hippel sowie die Lee« leute, die bei der Katastrophe mit dem Rettungsboot einen Teil der Besatzung der „Niobe" gerettet hatten. 1 Todesopfer und 14 Verletzte Hei einem Lastautounfall * Münchberg (Oberfranken), 17. Oktober. Bei der Bahnüberführung vor dem Bahnhof Strammbach fuhr ein mit über 20SA.-Lenten besetzter Kraftwagen gegen ein Haus und stürzte um. Die Insassen wurden mehrere Meter weit aus dem Wagen heraus» geschleudert. Bon den SA.-Männern trugen zehn leichter« und süns schwerere Verletzungen davon. Ter 10 Jahre alte Szräßner aus Weißenburg ist im Krankenhaus Münchberg seinen Verletzungen er, legen. Selbstmord -es Iuwelenräubers Spruch * BreSlam 17. Oktober Dieser Tage war auf ein Juweliergeschtist in Breslau ein Naubüberfall verübt worben, wobei de« Tätern Juwelen im Werte von 10000 M. in die Hand gefallen rvaren. Der sofort alarmierten Polizei ge» lang es, einen Täter zu fassen. Ss handelte sich um den berüchtigten Juwelenräuber Spruch, der im Ja-re 1026 in Berlin den verwegenen Raubüberfall aus üa Juweliergeschäft in der Tauentzttlstraßo ausgesM hatte. Wie nun weiter bekannt wird, hat sich Spruch i» seiner Arrestzelle an einem Bettlaken erhängt. Sein Komplice, der 36jährige Schmied Johan» Kohut, konnte noch nicht gefaßt werden. Mussolini schützt die Singvögel Bo» «nserm '»»Korttspondent«« Rom, 16. Oktober Lange Zelt hindurch stand das italienische Boll besonders bei den tierliebenden Nationen NordeurvpaS in dem bösen Stuf der Grausamkeit gegen Tiere, ja der bewußten Tierquälerei. Man wies stets aus -en Vogelfang hi», den die Italiener im Herbst trieben, wenn die Zugsämren unsrer kleinen Sänger vor dem rauhen nordischen Winter fliehen und aus dem Flug nach dem Süden ans der Apcnninenhalbinsel Aast machten. Berüchtigt war der Vogelsang mit gebleu-e» tc» Lockvögeln. Im Herbst des vorige» Jahres schritt nun Mnssvlini selbst gegen diesen grausamen Brauch ein. Durch ei» Dekret verbot er energisch den Fang der Zugvögel zunächst auf der Insel Capri. Gerade dieses Felseneiland benähten riesige Vogelscharen als letzten Ruheplatz, bevor sie den Flug nach Afrika über bas Mittelmcer antraten. Und gerade aus Capri mußten alljährlich zahlreiche Fremde -en Vogelsang mit ansehen. ch In diesem Jahr ist nun geplant worben, auch an andern Orten Italiens Vogelschutzstellen zu er richten, an denen die Jagd auf die kleinen Länger strikt verboten sein soll und in denen sie Nester und Nahrung finden. Zunächst ist an den berühmten Park der Billa d'Este in Tivoli bei Rom gedacht worden. In Oberitalien ist die herrlich gelegen« Villa Lira bei Mantua zum Vogelschntzpark ausersehen. Uni in den breiten Massen des italienischen Volkes das Ge fühl der Tierlicbe zu erwecken und Abscheu vor der Tierquälerei zu erregen, wurden in Rom am Tag des großen Schützers und Dichters der Tiere, des heiligen Franz von Assisi, zahlreiche gefangene Sing- vögel in Freiheit gesetzt. Von allen Seiten strömten im Borghesegarten, dem römischen Bolkspark, Kinder mit Käfigen herbei, in denen die gefieberten Ge fangenen ihre Freilassung erwarteten. Abteilungen der fascistischen Jugenborganlsation Balilla versahen den Ordnungsdienst. Aus ein bestimmtes Zeichen wur- den die Käsige geöffnet, und unter ohrenbetäubendem Zwitschern und mit brausendem Flttgeltchlag erhoben sich die Vögel in die Lust. Im Anschluß daran wurden den Kindern noch geblendete Lockvögel gezeigt, um sie aus die Roheit dieser Fangmethode hinzuweilen. retw >. .Ä « sosd" »e« Via». ' SM ,. 1. II, verm. N Holbeins Mi.-, llaltentt l Zimm. ISimm. rsi.KL Stube « cl„.»t« Wie: Ker Wobn. ln r>l,m.vauSma»nv. fite: Ül.Wodnuna, 6s.«m..w N PM" n Ne «re. d. Vl. E. u. .ee 2378' »-l.-Meteiistr.rn. sm. 3i. m. Nttchen» !». lol. ni nerm. Bor dem Berlin, tag der Prozeß w Zturmslihrerö Hans Poiizciwachtinetsters den verbrecherischen Llurm 33 in der Na, , aus ber WIlhelmstra dem Reichskanzler wurde, in dio Wallst kehrte. Angekla darunter 13 Jugendl lautet aus schwere» ! , schäft, Lchnßmaffeuve zwar gegen den 28j Rossel, den I8jäh Izlcschenberg un Leese aus gemei Nord. Di« Anklag tl? Leiten und ben klagten sind zur bes mit einem Nummer« linken Brustseite ihre« der Personalien und deschlussts dauerte all mau mit der Vernehmung Les ungelernten Arbe Ter Angeklagte ist in mnüstischcn Partei g der Ortsgruppe Cha Häuserschntzstassel. I geklagte, dem man „ anarchische Gesinnun, z!PT. aus, weil ihm »ich geworden sei. Ai nach seiner Darstellun Charloitcnburg gemes Unterstützung zn klä, sich dort außer seiner I und einen Anzug geb zur Pfandleihe, vci empfangenen Kleid gr« die i» dem Staffelte lorihin will der Ans Jahr nicht dort gewcs Jechschuldcn aus jene wirt hat dagegen in l dah Lchuckar Schulden Tic weiteren Vvrgän Nit dem kommnnlstisä nichts zu tun. Er hab owoa.» > n I'.. n, rrpinnr. t-tNitlN- Lohn ganz B. vor, Woh „Der Herrscher des Atlas" Abenteuerliche Laufbahn eines Verbrechers * Paris, 13. Oktober Seit Wochen und Monaten werden grobe Teile des französischen Gebiets in Marokko von einer etwa vierzig bis fünfzig Mann starken Räuberbande ter rorisiert. Diese Bande besteht größtenteils aus ein geborenen Mauren, zu denen geflüchtete Fremdenlegto- «äre gestoßen sind: außerdem sollen sich einige von Schissen entkommene Matrosen und Seeleute dar unter befinden. Die Räuberbande geht mit außer ordentlicher Kaltblütigkeit ihrem Gewerbe nach und brandschatzt hauptsächlich die Ansiedlungen der weißen Kolonisten. Bisher ist eS ben Behörden trotz wieder holten Versuchen nicht gelungen, den Räubern das Handwerk zu legen, so daß sich der Gouverneur von Rabat gezwungen gesehen hat, militärische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bor wenigen Tagen ist daher etne zwei Kompagnien starke französische Truppen- abteilung, ausgerüstet mit Maschinengewehren und sogar kleinkalibrigen Gebirgsgeschühcn, in die unweg samen Gebiete des Atlas ausgerückt, um die Bande, die dort in Höhlcnnestern haust, auszustöbern und nach Möglichkeit zu vernichten. Den Truppen stehen außer dem zwei Flugzeuge zu Ausklärungszwccken zur Ver fügung. Wie ans den Aussagen eines Flüchtlings hervor geht, der erst kürzlich gegen hohe« vösegelb auS der Gefangenschaft dieser Räuberbande entkommen ist, wird diese von einem bekannten und berüchtigten portugiesischen Verbrecher angeführt, der mit diktato rischer Strenge herrscht. Pedro Calvabco ist in der Tat in ganz Portugal, und besonders in Lissabon, als schwerer Junge bekannt. Er hat im Lause der Jahre viele Verbrechen begangen, die sich durch unge wöhnliche Brutalität anszcichneten, so daß er den Beinamen „Terror de Lisboa" sdcr Schrecken von Lissabon) erhielt. Seinen letzten Mord beging er im Jahre 1927: damals tötete er seinen Nebenbuhler, einen Tarsichausseur, auf ganz besonders grausame Weise. Er wurde verhaftet und zu fünfzehn Jahren schweren Kerkers verurteilt. Obwohl Calvadeo Tag und Nacht in einer Einzclzclle an Ketten gefesselt lag, gelang es ihm, nach wochcnlanger Vorbereitung eine Verschwörung der Zuchtßanstnsassen anzuzetteln, die, als sie auSbrach, nur mit Mühe unterdrückt werden konnte. Es gab auf beiden Seiten viele Tote und Ver wundete. Der einzige, der entkam, war Calvadeo. Einige Monate später taucht ber Ausbrecher in Spanisch-Marokko aus, wo er sich für die spanische Legion anwerben läßt. Schon wenige Tage nach seiner Anwerbung ist er zur Flucht gezwungen, da er aus dem Hinterhalt einen spanischen Offizier erschossen hat. Calvadeo flüchtet über die Grenze nach Französisch. Marokko und läßt sich einige Zeit darauf von der fran zösischen Legion anwerben. Da er aus seiner Ver gangenheit kein Hehl macht, wird er sofort zu dem Strasregiment nach Sidt Bel Abbes versetzt. Dort mißhandelt er nach einem Wortwechsel seinen vorge setzten Korporal. Er flieht sofort, und wiederum ge lingt ihm die Flucht, trotz den ungeheuren Schwierig- ketten, die dieser Marsch ohne Proviant und Wasser über Hunderte von Kilometern für -en Flüchtling wohl bedeutet haben mag. Er langt glücklich in Rabat an. Hier erfreut er sich aber sticht lange der Freiheit, da eine seiner Bräute ihn an die französische Gendarmerie verrät und er bet Nacht und Nebel aus einer Kaschemme heraus verhaftet wird. Seine Unter suchungshaft verbringt er in einem der wegen seiner verseuchten Zustände berüchtigten Gefängnisse der marokkanischen Hautstadt, das im VolkSmund nur ben Namen „Friedhof -er Mauren" trägt. Obgleich er auch hier in Einzelhaft gehalten wird, und man es kaum für möglich gehalten hat, daß er die Kerker mauern dieses Gefängnisses lebend je wieder verlaßen würde, gelingt ihm mit Hilfe von Freunden und Komplicen von außerhalb das Kunststück, abermals zu entfliehen. Seit dieser Zeit ist Calvadeo verschwun den und für die Behörden unauffindbar. Allem Anschein nach hat sich Calvadeo tn die Berge gewandt und hat dort im Laufe der Zeit unzu friedene Elemente, zum Teil wohl auch Verbrecher und arbeitsscheue Eingeborene, um sich gesammelt. Sier lebt er nun als Anführer dieser Briganten, die plündernd, sengend und brandschatzend bald hier, bald dort auftauchen und mit meist grober Beute bann wieder in ihren Bergen verschwinden. Es wird noch berichtet, daß Calvadeo von einem glühenden Haß gegen alle Weißen erfüllt ist und sich die Unzufrieden heit der Eingeborenen zunutze macht, um gegen das spanische und das französische Regime in Marokko zu Hetzen und zu schüren. Es fällt außerdem auf, baß bei allen Beutezügen Eingeborene jeweils ungeschoren bleiben und die Ueberfälle und Verbrechen stur an weißen Kolonisten auSgcftthrt werden. Der Ver brecher aus dem AtlaS spielt sich sogar als Beschützer der ansässigen Mauren aus und genießt thre Unter stützung. Deshalb ist es auch so schwer, die Verfol gung der Räuberbande durchzusühren, weil sie jeder zeit und stets von den Eingeborenen gewarnt wirb und Zeit genug findet, einen noch unbekannten Schlupfwinkel zu erreichen. Augenblicklich soll sich der Näuberhauptmann mit seiner Schar tn dem Gebiet von Shelah aushalten, tn dem sich die höchsten, schwie rigsten und unwegsamsten Höhenztige Les ganzen AtlaS überhaupt befinden. Ehrentafel kinderreicher Mütter * Gleiwitz, 17. Oktober. Gelegentlich der Ein weihung ber Landesfrauenklinik in Gleiwitz wurden 350 kinderreiche Mütter aus allen Teilen Ober- schiebens als Gäste in Gleiwitz bewirtet. Zugleich wurde etne Ehrentafel kinderreicher Mütter bekannt- gegeben, die 92 Frauen umfaßt und an deren Spitze Frau Helene Preubner aus GießmannSdorf mit 13 lebenden Kindern steht. Es befindet sich ans dieser Liste keine Mutter, die weniger als sieben Kinder hat. Reichsaußenminister Freiherr v. Neurath und Reichspropagandaminister vr. Goebbels empfingen die Vertreter der AuSlandpresse, um ihnen die letzten außenpolitischen Entschlüsse der Rcichsregierung zu erläutern. — Von links: vr. Goebbels, v. Neurath, Staatssekretär im Auswärtigen Amt v. Bülow, Staatssekretär im Propagandaministerium Funk. lSiehe auch den Bericht im politischen Teil) Oie Grundsteinlegung zum Haus der deutschen Kunst Aus der Fahrt zum Festplatz wird der Führer stürmisch begri Der Führer versenkt die in einer Kasteite verlötete Urkunde im Grundstein In -er festlich geschmückten Stadt München nahm, wie berichtet, Reichskanzler Adolf Hiller die feier- liche Grundsteinlegung des Hauses der deutschen Kunst vor. Vie Sicherung des Ozeanlufiverkehrs Meteorologische Dienststelle auf der „Westfalen* * Hamburg, 17. Oktober Die Pläne sür di« Ausdehnung bes transkonti nentalen Zeppelinbienstes sind augenblicklich Gegen stand eingehender Verhandlungen zwischen vr. Eckener und den beteiligten Negierungen. Sie heben die Wichtigkeit von Aeußernnaen hervor, die Professor Seilkopf, der Leiter des Ozcanflugreferats in der Deutschen Seewarte. Hamburg, in einem Vortrag kürzlich machte. Mit allen Mitteln wird «rstreht. bei Ozranübcrquerungen durch ständige Funkverbindung mit dem Lustschiss oder Flugzeug diesem jede gewünschte Beratung über die WettergestaUung zu geben. Der «rsolgreich burchgeflthrte Zeppelindienst und die vor mehreren Jahren unter Mithilfe der Deut- sehen Seewarte vor sich gegangenen Zeppelinversuchs, sahrten haben erwiesen, In wie starkem Maße die meteorologische Beratung die Sicherheit der Navi gation beeinflussen kann. Man denkt daran, aus den sogenannten schwimmenden Inseln, den Flugzeug stützpunkten, auch meteorologische Dienststellen in Zu kunft zu errichten. Ein erster Versuch wird damit auf dem Dampfer „Westfalen", der, wie berichtet, nacheinem UiNbau wieder auf seine Station in der Mitte des Atlantik »urückgekehrt ist, gemacht werden. So soll die Flugsicherheit zwischen den großen Kontinenten über den Weltmeeren aus das größtmöglichste Maß erhöht werden. ?eltt 1V Dresdner Reuest« Nachrichten Mittwoch, 18. Oktober 1V33 Die Auslandpreffe tm Relchsprovagandaministerium Gustav Hrenffen der IchleSwig-holsteinsche Dichter, vollendet am 19. Oktober sein 70. Lebens jahr. sVgl. auch daS Feuille ton dieser AnSgabc) lzu8cßgS8ucfie Ü5 gibt keins,,Iossn krüysrol- O0OL - '
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder