AUS DER GESCHICHTE ZITTAUS Vorgeschichtliche Bodenfunde aus der Südlausitz gibt es im Gegensatz zu dem Gebiet um Bautzen nur sehr wenige. Immer hin lassen sie eine, wenn auch äußerst schwache Besiedlung des einstigen Urwaldgebietes bereits in der jüngsten Steinzeit und dann vor allem in der Bronzezeit erkennen. Funde von Römer münzen beweisen, daß ein uralter Saumpfad in der Gegend des Oybin über das Gebirge führte. Als während der Völkerwan derung germanische Stämme auch die Lausitz verlassen hatten, rückten im 6. und 7. Jahrhundert Slawen vom Osten her nach. An der Neiße und Mandau siedelten sie in wenigen Rundlingen aufwärts etwas bis Hörnitz. Nördlich von diesem Ort befinden sich noch heute auf dem hinter der Mandau steil aufsteigenden Schülerberg die Peste von zwei slawischen Ringwällen. Die deutsche Besiedlung Heinrich L, der 928 die Slawen unterwarf und Burg und Mark grafschaft Meißen gründete, machte auch die Slawen der Lau sitz, und zwar die Lusitzer der Niederlausitz und später die Milzencr der Oberlausitz, tributpflichtig. Die Oberlausitz wurde um das Jahr 1000 Rcichsland und als solches dem Markgrafen von Meißen zu Lehen gegeben. In den Jahren 1076 bis 1081 ist die gesamte Oberlausitz, also auch das Gebiet um Zittau, als Reichslehen vorübergehend und seit 1158 auf Jahrhunderte im Besitz der Könige von Böhmen gewesen. Die Entwicklung der Oberlausitz, besonders aber des Landes Zittau, ist also bis zur Einverleibung in Kursachsen im Jahre 1635 aufs engste mit der Geschichte Böhmens verbunden. Bedeutsam war es, daß im Beginn des 13. Jahrhunderts das bisher menschenarme Gebiet in großem Maße besiedelt und kolonisiert wurde. Bauern aus Franken, Thüringen und Hessen wurden von den Feudalherrren herbeigerufen, rodqten den Ur-