Dresdner neueste Nachrichten : 15.04.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193404154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19340415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19340415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-04
- Tag1934-04-15
- Monat1934-04
- Jahr1934
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
20
-
21
-
22
-
23
-
24
-
25
-
26
-
27
-
28
-
29
-
30
-
31
-
32
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 15.04.1934
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonntag, 15 April 1934 Nr 87 42 Jahrgang mit Lan-els« und Industrie Zeitung vvvv» w «vvvv Postbezug für den Monat 2,00 R.-M. einschließlich 44 N.-Pf. Postgebühren (ohne Zustellunglgebühr). Kreuzbanbsendungen für die Woche 1,00 R.-M. Schrlstleiwng, Verlag und SavvlgelvWstelle: Sre-den-A^ Zerdlnandstraße 4 Einzelnummer 15 A.-Ps., auß-rhaw sroß-Dresden- 20R.-pf. Dres-ner Neueste Nachrichten stlneeigenpreiser Gnm»pr«s« für bi« » mm breit« Mw-Zell, im «»»«lgrnkill 14 A.-Ps.» bl« 7» mm breit« mm-Zest« im »*,«««» koste, 1,1a R.-M. - Vie Sriefgebühr für Luchstab«n<m,elg»n beträgt NA^Pf. au«sthl.porto. - gür Einschaltung an bestimmten Lagen unb plätzm kam» «in« (SewShr nicht übernommen werben. poftabreffe: Vreo-eEl. Postfach»fferarvf: orttvettehr Sammelnummer 2isoi. Sernvettebr 14194, 20024.27981-27983 « Telegr.: Aeueste Dresden - Verliner Schristleltong: Vittortastr.iar Fernruf: Kurfürst9ZS1-93S8 Postscheck: Dresden 2040 - Nichtverlangte Elnsenbungm ohne Rückporto werben weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - Im Aaste höherer Gewalt ober Letrtebsstörung haben unsre Äezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung des entsprechenden Entgelt« Sowjetrußland will noch Mer rüsten Line Botschaft des Reichsbischoss - Oer deutsche Protestschritt in Prag - Besichtigung in Wöttersdorf polen gegen die Mskaner Wne vk. Goebbels'Rundfunk-Appell Sine neue Erschwerung für die Abrüstungsverhandlungen Telegramm unsres London, 14.-April Wie der diplomatische Korrespondent der liberalen ,Ltews Chroniele" mitteilt, dürfte in der Frage des deutschen HeereShaushalts keine wettere Aktion zu er warten sein. Diese Tatsache läßt, was ja auch bereits die gestrigen Londoner Blätter zu erkennen gaben, daraus schließen, daß die deutschen Erläuterungen ihren Ein druck auf die englischen offiziellen Stellen nicht ver fehlt haben. Wenn im Augenblick — da die zweite französische Antwortnote noch nicht vorliegt — offiziell in der Abrüstungssrage Ruhe herrscht, so hat sich in zwischen hinter den Kulissen doch eine neue Schwierigkeit ausgetau, die geeignet ist, selbst die bescheidenen Errungenschaf ten der letzten Zeit wieder über den Haufen zu werfen. Jy England versucht man bekanntlich.alles, Um wenigstens einen europäischen Abrüstungs pakt zustande ,n bringe» Die Schwierigkeit, die Sowtetrublanb Vildpt, will man badürch nm- gehen, daß Rußland gleickssam in einen europäischen und einen asiatischen Teil zerlegt werben soll. Während man dem astatischen Rußland schon im Hinblick aus die japanisch« Gefahr ein erhebliches Maß an Nüstnngen zugestehen will, soll dagegen das europäische Rußland in seiner Rüstung beschränkt werden. Wie nun heute morgen der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph« mitteilt, beabsichtigt Rußland, ln den kommenden Ber, Handlungen unbedingt das Recht zu einer Ber, mehrung seiner Streitkräste und besonders seiner Lustftreitmacht in Anspruch zu nehmen. Nach der Ausführung dieser Pläne würde die russische Rüstung in gar keinem Verhältnis zu der Rüstung aller andern europäischen Länder mehr stehen. Ruß- land begründet diese Forderung nicht allein mit seiner großen Bevölkerung nnd seinem ausgedehnten Staats gebiet, sondern ebensosehr mit der Notwendigkeit, zwei weit auseinander liegende Grenzen — in Europa nnd im Fernen Osten — zu schützen. Wie der diplomatische Korrespondent weiterhin mitteilt, beabsichtigt Polen, dieser russischen Forderung energisch zu widersprechen. Korrespondenten So weisen die Polen darauf hin, daß der japanische Druck im Fernen Osten höchstwahrscheinlich schwinden werde und in einem solchen Fall der russische Militär oberbesehlshaber leicht in der Lage märe, einen großen Teil seiner gegenwärtigen Streitkräfte und insbeson dere der Luftflotte nach Europa zu bringen. D i e Lust streitkräste könnten bereits in ganz wenigen Tagen an der europäischen Grenze Rußlands stationiert werde». Wenngleich Polen im gegenwärtigen Augenblick gewiß in freundschaftlichem Verhältnis zu seinem Nachbarn stehe, so müsse mau doch verlangen, daß das geplante militärische Mißverhältnis zwischen den polnischen Streitkräften nnd denen Sowjctrußlanbs wenigstens gemildert würde. Deutliche Sprache in Bem Sowjetregierung und 3. Internationale X Berlin, 14. April Von zuständiger Stelle in Bern wird das Gerücht nachdrücklich in Abrede gestellt, nach dem die Ablehnung der Schweiz das letzte Hindernis für den Eintritt der Sowjrtregiernng in den Völkerbund sei und nach dem weiter eine große Macht zwischen Bern nnd Moskau in dieser Hinsicht zu vermitteln suche. Tie Bundesregierung werde, so wird ergänzend mitgcteilt, einen solchen Versuch auch als unerträgliche Einmischung ansehen müssen. Nach ihrer Meinung gebe eö keinerlei Beziehungen zwischen einem etwaigen Eintritt Rußlands in den Völkerbund und ber Wiederaufnahme der diplomatischen Be ziehungen zwischen der Schweiz und der Sowjetunion. Im übrigen müsse daran erinnert werden, daß sich die Schweiz der Anerkennung der Sowjetrcgieruug nur wegen der Einheit, die die Sowjetrcgie- rung mit der 3. Internationale bilde, und wegen der schweren Schäden, die schweizerische Untertanen im Lause der bolschewistischen Revolution erlitten hätten, widersetzt habe. Solange Ruß land nicht in aller Form darauf ver- zichte, aus seinen Gesandtschaften kom- M u n i st i s ch e P r o p a g a n d a st e l l e n z n m a ch e n, könne der Bundesrat die Frage der An erkennung nicht erörtern, selbst wenn gewisse Mächte ihre guten Vermittlungsdienste anbieten ' llte». Oie Hetze in Prag Ungenügende Maßnahme ver tschechischen Regierung Bericht unsrer Berliner Schr.iftleitung I». Berlin, 14. April Die Prager Regierung, die erst durch einen Schritt des deiitschen Gesandten daraus aufmerksam gemacht werden mußte, daß die angebliche Kunstausstellung, hinter der Emigrantenkreise stehen, ein bösartiger politischer Vorstoß gegen das neue Deutschland ist, hat sich bisher nur zu einem völlig unzureichen den Eingreifen entschließen können. Nur eins der aufreizenden Stücke der Ausstellung, das als Schausensterreklame diente, würde aus dem Schau- feilster entfernt. Diese Ausstellung von Karikaturen ist ganz darauf angelegt, di« Führer des Reiches mit schmutzigen Mitteln -erqbzus«-«». Da genügt eS nicht, nur eins der Machwerke äuS der Schaufensterauslage verschwinden »» lassen. Man bat in Deutschland gar kein Verständnis dafür, daß Prag von der Tschecho- slowakei als Tummelplatz -er deutschfeindlichen Em!» grantenkreis« srtigegeben wird. Es ist verwunderlich genug, daß «4 überhaupt erst eines deutschen Schrittes bedurfte, um die Prager Regierung auf diese merk- würdige „Kunstausstellung" aufmerksam zu machen. Die Aeußerüng des Außenministers Benesch, wo- nach aus tschechoslowakischem Bode» keinerlei Ver- unglimpsungen irgendeines gubern Staates gestattet werden sollen, steht mit dieser Lgltung der Prager Regierungsstellen nicht in Slnktüng. Die Deutiche Diplomatisch-Politische Korrespon denz, die mit Recht sagt, -aß man in Prag die politische Seite dieses Zwischenfalles noch nicht ganz erfaßt habe, wirst di« Frag« auf: „Will die Tschechoslowakei ihre an sich schwierig« Laa« in einem nach neuen, größeren Arbeitsgemeinschaften strebenden Mitteleuropa da- durch verschlechtern^ daß sie »«"fakscher Sentimentali tät gewissen ^Gruppen, die in Deutschland jeden An- Hang verloren haben: einen politischen Resonanzboden liesert?" SS sei darauf hingewiesen, baß die Schweiz kürzlich gesetzliche Maßnahmen -egen di« Beleidigung au»ländis<«x polisischet Persönlichkeiten beschloßen Hat, Lehnvche', Bestrebungen. Ond in velgien im Gange. In Griechenland ist In diesen Tagen eben falls eine deutschfeindliche Hetze energisch unterbunden worden. Die Prager Regierung aber scheint noch nicht dazu bereit zu sein. Ernste Lage in Frankreich Der Kampf um Vie Renten und Gehälter Telegramm unsres Korrespondenten ». Paris, 14. April Die französische Regierung hat sich gestern erneut mit dem dreiprozentigen Abbau der Kricgsrenteu und Pensionen beschäftigt. Die Vertreter des National verbandes der ehemaligen Kriegsteilnehmer hatten sich zwar mit der dreiprozentige» Kürzung einver standen erklärt, aber gesordert, daß sie erst am 1. Juli in Kraft treten solle. Trotz der Vorstellung der Frontkämpfer hat die Regierung beschlossen, die PensionSeinsparuugen schon mit Wirkung vöm 1. April an durchzusühre». Die grundsätzliche Zu stimmung sollen die Frontkämpfer erst gegeben haben, nachdem der Pensionsminister, der Finanzminister und der Ministerpräsident mit dem Rücktritt gedroht hatten: Die Blätter heben sämtlich den Ernst der Lage hervor. Inzwischen bauern die Proteste der Be amtenschaft gegen de» GehaltSabban weiter an. Die Beamten der Pariser Telcphonzcntrale habe» gestern wieder eine Stunde gestreikt nnd den gesamten Verkehr lahmgelegt. In Rouen fand ein zweistün diger Proteststreik in der Postverwaltung statt. In Lyon dauerte die Arbeitsunterbrechung nur eine halbe Stunde. JnMarseille durchzogen die streikenden Post beamten im Demonstrationszug die Hauptstraßen ber Stadt. Für heute und für Sonntag sind neue Streik parolen ausgegeben worben. Die Regierung hat im gestrigen Ministerrat beschlossen, die ersten Maß- regel unaen gegen die Streiksührcr, namentlich in der Postverwaltung und der Struerverwaltnng, vorzunehmen. Ein Anfsichtsbeamter und 28 Beamte VeS Pariser Tclegraphenamtes wurde» daraufhin wegen zeitweiser Arbeitseinstellung ihres Amtes e»t- l Hove» Zwei große, vordringliche Ausgaben hat die deutsche Regierung zur Zeit: inucupoli- tisch die Fortsetzung des Kampfes zur Ueberwiuduiig ber Arbeitslosigkeit, außenpolitisch die Durch- sechtung des Entscheidungskampfes »in die Gleich berechtigung aus dem Gebiete des Wehrwesens. Beide Aufgaben ergänzen einander innerlich und hängen eng miteinander zusammen. Beide müssen gelöst werden, soll die «rste Etappe deutschen Ausstiegs glückhaft über- wunden werden. Infolgedessen ist es notwendig, daß alle Kräfte und alle Energien der deutschen Regie- rung und des deutschen Volkes aus diese beiden Auf gaben konzentriert werde». Alles, was die Durchführung dieser beiden Ausgaben fördert, ist gut. Alles, was die Durchführung hemmt, ist schädlich. Auch alles, was ablenkend wirkt, alles, was auf Nebenwege führt, mögen sie im einzelnen noch so verlockend er- scheinen, ist abzulehnen, denn es wirkt kräftezer- splitternd. In einem Zeitpunkt, da der Kampf um die beiden Aufgaben sowohl innenpolitisch wie außenpolitisch in ein entscheidenbeSStadium getreten ist, richtete im Rundfunk derReichSminister sitrVolksanfklSrung.vr.Goe bbelS, eine sehr ernste Mahnung und Warnung an alle biejeni- gen, die eine solche äußerste Konzentration aller Kräfte zu sabotieren versuchen, vr. Goebbels wandte sich an alle die Kreise» i m Inlande wie auch im Aus lände, die absichtlich die Tatsachen nicht sehen wollen oder sie bösen Willens verzerren. Oder die zu denkfaul sind, um sich ein wirkliches Bild von dem zu machen, was in Deutschland geleistet wurde unb noch geleistet wird. Weiter gegen die große, in ganz Deutschland und in der ganzen Welt vielverbreitcte Familie mit dem grämlichen Wappenschild „Na, was ist denn schon groß erreicht worden?" Jeder unsrer Leser kennt jemanden oder mehrere, die zu dieser Familie gehören. Wenn man ihnen Tatsachen ent- gegenhält, bann zucken sie die Achseln und ziehen, in die Enge getrieben, schließlich triumphierend irgend ein ausländisches Z e i tu n g s b l a t t aus der Tasche, aus dem sic ihre Weisheit geschöpft haben und aus dem sie sich ihrer Meinung nach besser über die deutschen Zustände orientieren können, als wenn sie die Augen ausmachen und sich selber umsehen. * Es ist ein Zeichen der inneren Stärke und Selbst sicherheit der deutschen Regierung, daß sie eine ganze Menge ausländischer Presseerzeugnisse über die deut schen Grenzen läßt, die allem, was in Deutschland ge schieht, milde gesagt, ablehnend gegenüberstehcn. Regierungen, die weniger stark sind, getraue» sich eine derartige Weitherzigkeit nicht zu. Wer z. B. in Boden- bach die deutsche Grenze überschreitet und quer durch die Tschechoslowakei und Oesterreich nach Süden fährt, der sicht erst jenseits der österreichischen Südgrcnze in Jugoslawien die erste deütschc Zeitung wieder. Ter kann, solange er durch Oesterreich fährt, den größten Teil auch der nichtdeutschen westeuropäischen Presse nicht mehr kaufen. Die deutsche Regierung hat einen derartigen Polizeikampf gegen die ausländische Presse nicht not wendig gehabt, sie hat lediglich Organe verboten, in denen die deutsche Regierung gewohnheitsmäßig auf daS übelste beschimpft wurde. Die Mitglieder der deutschen Regierung haben mehr als einmal betont, daß sie auch die schärfste Kritik des Auslandes nicht fürchten, solange sie wirk lich sachlich bleibt und um objektive Erkenntnis der Tatsachen bemüht ist. ES gibt aber ausländische Blätter — auch solche, de in Deutschland eine weite Verbreitung haben —, die lediglich negativ eingestellt sind und bei denen aus jeder Zeile eines Leitartikels der heimliche Wunsch spricht, das deutsche System möge möglichst bald wirtschaftlich zusammen brechen. In verschiedenen dieser Presseerzeugnisse wurde dieser Zusammenbruch bereits im vorigen Frühjahr für die nächste» vier Wochen voransgesagt. Dieser faule Wechsel auf den deutschen Bankrott mußte dann immer wieder pronlongiert werden, ohne daß er je eingelöst wurde und ohne daß er je eingelöst werden wird. * Das Gegenteil von dem, waS diese squlen Wechsel ' versprachen, ist eingetreten: der Kamps ber deutschen Regierung zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit hat trotz den größten natürlichen Hindernissen, die in der allgemeinen Wirtschaftslage begründet waren, auch trotz asten künstlichen Hindernissen, die von interessierter Seit« de» Auslandes einem deutschen Wiederaufstieg in den Weg gelegt wurde», die größten Erfölge gezeitigt, vr. Goebbels hat also recht, wenn er mit einer Handbewegung über diele Art sogenannter Kritik hinweggeht. Sie ist nicht von Belang. Die Tatsachen sprechen eine zu deutliche Sprache und um diese Tatsachen kommt man aus die Dauer nicht herum. Zu begrüßen ist eS, daß RcichSmiuister vr. Goebbels im Zusammenhang mit dem unerhörten wirtschaftlichen Kampf zur Beseitigung der Arbeits- Oie Hitlerjugend wirbt Näheres zur Werbewoche der Hitlerjugend s. Sette l losigkcit des heldenhaften Ausharrens der deutschen Arbeiterschaft gedachte, die für daS Volk und für diejenigen, die seit Jahren k?ine Arbeit hatten, die größten Opfer gebracht hat und dadurch die bisherigen Erfolge überhaupt erst ermöglicht hat. Ter Minister verband dieses Lob mit einer ernsten Warnifng an diejenigen reaktionären Kreise in der Wirtschaft, die »och immer nicht die Zeichen der neuen Zeit erkannt haben, nnd erinnerte noch einmal an die sehr deutlichen Worte, die der Kanzler am 21. März gesprochen hat. Eine Rück - wiirtsrenidicrung der sozialen Er rungenschaften der neuen Zeit wird niemals eintreien und kann niemals eintreten. Tenn Deutschland würde sich selbst aufgeben, wenn eS derartigen Wahnwitz versuchte. Im Schlnßteil seines Rebe wies der Rcichspropa- gandaminister noch aus eine andre Gruppe innerhalb des deutschen Volkes hin, die-ebensalls de» Sinn dieses neuen Werdens noch nicht ersaßt hat. Tas sind die jenigen Kreise, die den große» Kamps der Geister, der auch in den beiden christlichen Konfessionen ansgebrochcn ist, zu politischen Zwecken auSnützcn wollen und teils ganz bewußt, teils als unbewußt Verführte unter religiösem Deckmantel sich der Weiterentwicklung des neuen Staates in den Weg stellen. Es ist sür jedes Volk eine Gefahr, wenn konfessionelle Gegensätze die einzclneu Volksgenossen voneinander trenne». Ganz besonders aber — daü sollte jeder wissen, der die geringsten Kenntnisse von deutscher Geschichte hat — ist der konfessionelle Hadep und Zank sür Deutschland viele Jahrhunderte durch verderblich gewesen. Wir haben au dieser Stelle be reits mehr als einmal darauf hingewiescn, daß ein Blick in die Auslandspresse zeigt, mit welch gespannter Aufmerksamkeit man dort die konfessionellen Kämpfe und Gegensätze in Deutschland verfolgt. Zeitungen, die noch niemals irgendwelches Interesse sür die innere Situation, beispielsweise des deutschen Protestantis mus, gezeigt haben, bringen jetzt spalt«nlangc Berichte. Die religiöse Seite dieser Kämpsc bleibt ihnen säst unverständlich. Sie interessiert jn erster Linie die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht