Blaugrauc Schieferhäuscr, die sich an die Talhänge lehnen, darin das Rauschen von Gasflammen und das Glitzern von Glas - das ist es, was das Gesicht von Lauscha (550-730 m) bestimmt. Glas war es auch, was am Beginn der Geschichte dieses kleinen Ortes stand, und Glas ist es, das ihm heute noch Leben gibt. So ist die Geschichte Lauschas hauptsächlich eine Geschichte seiner Glasindustrie und seiner kulturellen Entwicklung, denn in den reichlich 350 Jahren seines Be stehens haben die großen Ereignisse der Welt, darunter auch der Dreißigjährige Krieg, in diesem kleinen Ort in dem stillen Waldtal kaum äußerlich erkennbare Spuren hinter lassen. Lauscha ist eine verhältnismäßig junge Siedlung. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts waren aus Langenbach bei Schleusingen zwei Glasmcister, Hans Greiner und Christoph Müller, ausgewandert, um eine neue Heimat zu suchen. Südwestlich des Rennsteigs, wo dieser bald die thürin gische Grenze schneidet, ließen sie sich nieder. Dichte, urwaldähnliche Wälder fanden sic vor. Die nächste größere Siedlung war der alte Goldgräberort Steinheid, in dessen Nähe sich größere Sandsteinvorkommen befinden. Verbindung mit der großen Welt hatte man nur durch die alte Handels straße Nürnberg - Leipzig, die bei Gräfenthal vorbeiführte. Aber das, was sic vorfanden, genügte den beiden Glas meistern; Holz und Sand, das war ihnen das wichtigste für ihr Gewerbe. Und so bauten sie auf Coburger Gebiet, dort, wo der Lauschabach und der Schmiedsbach zusammenfließen, 1597 eine neue Glashütte. Ein neuer Ort begann von da an die dichten Wälder zurückzudrängen. Man nannte ihn nach dem Lauschabach Lauscha. Der Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg hatte die Bedeutung einer solchen neuen Industrie für sein Land er kannt und den beiden Glasmcistern die Genehmigung zur Gründung der neuen Hütte gegeben. Gegen eine jährliche Lieferung von einem Schock Trinkgläsern an den coburgiscben 11