jähren zahlenmäßig noch schwach, trat sie jedoch bei Wahlen schon recht aktiv in Erscheinung. Ein erster Versuch, sich von den wirtschaftlich starken Verlegern unabhängig zu machen, wurde 1907 mit der Gründung der ersten Glasbläser- Genossenschaft des Meininger Oberlandes gemacht. Auch zu Streikbewegungen kam es schon vor dem ersten Weltkrieg. 1911 organisierte der Glasarbeiterverband einen Lohnstreik. Im gleichen Jahr wurde erstmals der 1. Mai in Lauscha gefeiert. Von jener Zeit an fanden alle die deutsche Arbeiterklasse betreffenden Ereignisse auch im Lauschacr Gebiet sehr schnell Widerhall. Noch 1918 entstand eine Gruppe des Spartakusbundes, aus der später die Ortsgruppe der KPD hervorging. Der Glasarbeitcrvcrband war inzwischen in den Allgemeinen Fabrikarbeiterverband übernommen wor den, und bis 1933 war diese Gewerkschaft ein echter Inter essenvertreter für die heimischen Glasarbeiter. Die Bildung eines Arbeiter-Turn- und Sportbundes, eines Volkschorcs, einer sozialistischen Frauengruppe, mehrerer Arbeiterjugend- Verbände und schließlich 1927/28 des Roten Frontkämpfer bundes sind Beispiele für die Aktivität des zahlenmäßig in Lauscha immerhin recht schwachen Proletariats. Der Faschis mus unterdrückte dann bis 1945 jede organisierte Arbeiter bewegung im Ort. Nach dem 8. Mai 1945 wurden die Arbeiterparteien sehr schnell wieder aktiv und übernahmen nach dem Zusammen schluß zur SED 1946 die Führung beim Neuaufbau der heimischen Wirtschaft. Das Entstehen volkseigener Betriebe mit einer vorher nicht gekannten Zahl von Arbeitern (VEB Glaswerke: etwa 400 Beschäftigte; VEB Ncon-Beleuchtungs- werk: etwa 50 Beschäftige; VEB Thüringer Christbaum schmuckverlag: etwa 50 Beschäftigte) und die Gründung von Produktionsgenossenschaften begünstigten eine Konzentration der Glasarbeiter, wie sie vorher nicht möglich war. Auch in Lauscha ist die Arbeiterklasse zur führenden Kraft geworden. Diese Glasindustrie bestimmt mehr denn je die Wirtschaft des heute etwa 6000 Einwohner zählenden Ortes, der am 15