Zum Stollenbrunnen und zum Georgs)eisen Ausgangspunkt: Lauscha, Hüttenplatz. Wegstrecke: Hüttenplatz - Stollen (2 km) - Gcorgsfelsen (3,5 km) - Steinach, Markt (1 km) = 6,5 km Lauscha wird diesmal über den Alten Weg und den Bahn weg verlassen. Wo vom Alten Weg die Pcrthenecke abzweigt, erinnert eine Tafel über der Haustür an einen Erfinder, der sich um die Lauschaer Industrie verdient gemacht hat. Hier steht das Geburtshaus von Ludwig Müller-Uri, der 1835 die deutschen künstlichen Menschenaugen aus Glas erfand. Schon vorher hatte man in Lauscha gläserne Puppen- und Tieraugen für die Sonneberger Spielwarenindustrie hergestellt. Künst liche Glasaugen aber, eine Hilfe für alle Augengeschädigten, konnte man nur aus Frankreich beziehen. Sie hatten zudem den Nachteil, daß Pupille und Iris nur aufgemalt waren und durch das Augenwasser leicht zersetzt wurden. Die neuen Lauschaer Augen, für die man später als Färbestoff das aus Grönland stammende Mineral Kryolith verwendete, hatten den Vorteil, daß die Regenbogenhaut aus farbigem Glas auf getragen wurde. Außerdem waren die sogenannten Reform augen doppelwandig, also haltbarer, hatten einen guten Sitz und waren im Auge beweglich. Schon bald erhielt Müller-Uri hohe Auszeichnungen, und heute sind Lauschaer Menschen augen in der ganzen Welt verbreitet. Von Lauscha aus zogen Menschenaugenmacher in alle Erdteile, und noch heute bringen künstliche Menschenaugen, ebenso wie der Weih nachtsbaumschmuck, wertvolle Devisen für unsere Volks wirtschaft. Hinter dem alten Forsthaus, dem letzten Gebäude des Bahnwegs, steigt ein schmaler Weg langsam am Berg hoch. Im Wald ist bald der „Stollen“ erreicht, der verfallene Ein gang eines alten Stollens. Hier sollte einst ein Eisenwerk errichtet werden; der Eisengehalt des Gesteins war aber zu gering. Die herrliche Waldanlage, die der Gartenbauverein Lauscha hier geschaffen hatte, wurde 1958 mitsamt dem Wald durch einen Wirbelsturm fast völlig vernichtet. 35