ab. Wenn man den Schnee ringsum etwas entfernt, erkennt man den Rautenkranz und die gekreuzten Gabeln. Beim alten Igelshicber Friedhof biegt unsere Spur nach links ab und führt in den Ort Neuhaus. Ein paar hundert Meter zieht sie sich durch diesen. Fast ständig wirbelt im Winter hier der Sturm die Schneeflocken wild durch die Gegend. Immer wieder neu müssen die Straßen von den Schneemassen befreit wer den. Bei den kleinen Häusern von Igelshieb ist es in schnee reichen Wintern schon vorgekommen, daß sic bis zum Dach cingcschneit waren. Ja, man erzählt sogar eine Anekdote von einem, der ein ganzes Weihnachtsfest verschlief, weil sein Haus cingcschneit war und er glaubte, es sei noch Nacht. Beim Neuhäuser Bahnhof verläßt der Rennsteig wieder die Straße und verläuft bis zu unserer Abzweigung ein Stück rechts neben ihr. Die hohen Fichten, mit Rauhreif beladen, schwanken im Wind. Der Jungwuchs, in Schnee fast ganz eingehüllt, bildet ein fast undurchdringliches Hindernis. Bald nähert sich der Weg, bald entfernt er sich wieder von der Straße. Das Glitzern der Schneekristallc und der winterliche Wald mit seinen Wildspuren lassen den Rennsteig noch schöner erscheinen, als wenn ihn bunte Blumen umsäumen und von den Bäumen Zeisige und Finken ihr Lied ertönen lassen. Kurz vor den Steinheider Sandsteinbrüchen treffen wir erneut auf die Straße. Wenn dann nach rechts der Rennsteig wieder abzweigt, um nach Fricdrichshöhc und Masserberg zu führen, beginnt für uns eine lange Abfahrt. Bis hinunter zur Göritzmühlc geht es fast immer abwärts. Hohe, dichte Wälder huschen vorbei. Kaum hat man sich an ihrer weißen Schönheit erfreut, da taucht ein neues Bild auf, kleine Fichten neigen tief ihre Kronen. Die dichtbewaldcten Tal hänge scheinen immer enger über uns zusammenzurücken. In dem großen Steinbruch am unteren Ende des Tales hängen lange Eiszapfen von den großen Felsen herab. Der Bach gurgelt unter kleinen Eisplatten hin. 60 An d er Göritzmühlc links die Landstraße nach Lauscha.