LANDSCHAFT UND MENSCHEN AM RENNSTEIG Zu den landschaftlich reizvollsten Gegenden Thüringens ge hört das Gebiet um Lauscha. Viele Erholungsuchende kommen jedes Jahr hierher ins Thüringer Schiefergebirge in die kleinen Dörfer am Rennsteig, genießen die Gastfreundschaft ihrer Bewohner, erfreuen sich an rauschenden Wäldern und mun teren Bächen. Auf zahlreichen Wanderwegen kann der Urlauber die Schönheit der Landschaft kennenlernen, die weniger in kultur geschichtlich interessanten Erscheinungen als vielmehr in der Natur selbst begründet liegt. Den Ausgangspunkt bildet die Stadt Lauscha, ein Zentrum der Thüringer Glasindustrie. Von hier aus soll vor allem im Nordwesten ein Kreis von rund acht Kilometer Durchmesser erschlossen werden, der etwa begrenzt wird durch Steinheid — Scheibe-Alsbach — Neuhaus. In östlicher und nordöstlicher Richtung werden kleinere Ge biete durchstreift. Aus diesem Zentrum hinaus verlaufen ein zelne Wanderrouten im Norden nach Oberweißbach und im Süden nach Steinach. Alle in diesem Gebiet anstehenden Gesteine sind aus Meeresablagerungen entstanden und entstammen verschiedenen Formationen des Paläozoikums (Erdaltertum). Am ältesten sind die Tongesteine. Sie sind hauptsächlich im Ordovizium abgelagert worden und kommen in unserem Gebiet meist als Tonschiefer vor, der teilweise von sandig- quarzitischem Material durchsetzt ist. Auf den Schichtflächen sind Spuren unbekannter Tiere bemerkenswert. Besonders interessant ist das Fossil Phycodes circinnatum, das wahr scheinlich die Versteinerung der Ausfüllmassen von Gängen darstellt, die Würmer in den einst weichen Boden gegraben haben. Bei einer weiteren ordovizischen Meeresüberflutung wurden Massen abgelagert, die sich zu sehr feinkörnigen gleichartigen Gesteinen verfestigten. Durch gebirgsbildende 4 Vorgänge im späteren Karbon kam zu dieser Schichtfläche