01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.01.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370107016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937010701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937010701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-01
- Tag1937-01-07
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LenntrAa«, V. 8mw« «M Morsen-AuSsabr, M. 1« Voslbkjug ««. S.ro rlnschl. «»,1 Np«. Postgeb. lohne PostiusteNunglgebühe) bet lieben mal wbchentl. Berland. «tnzel-Nr. l0 Npf., auster halb Sachsen» mit «bend-Ausgabe »r Rps. gamlltenanzelgen u. Stellengesuche DtMImetee- ,e»e s «ps. Sissergeb. ,o «ps. — Nachdruck nur ml« Ouellenangabe Dretpner Nachrichten. Unverlangt« LchrtststLcke werben nicht ausbewahrt Vruck ».Verlag > Liepsch Sc Reichard», Vre»den-A. I, Marlen- sträßeZS/42. Fernruf 21241. Postscheckkonto ISöS Dresden Vie» Blatt enthält dir amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte» beim lvberversicherungsamt Vrrsden iVstt/suk rwlneltznn Lckrikk unck pneksmsnt WA stoppt Waffenausfuhr nach Spanien X Dampfer mlt Kriegsmaterial trotzdem ausgelaufen Reuyork.6. Januar. Der Senat und das Repräsentantenhaus haben die Pittman-EntschNetzung. durch die die Waffen ausfuhr nach Spanien unterbunden werden fall, angenommen und fle fofort dem Weihen Haus zur Unterzeichnung weltergeteitet. Der Arachtdampfer „Mar Cantabrico", mit einer Ladung von Kriegsmaterial im Werte von 2 700 000 Dollar für die spanischen Roten, wurde kurz nach seiner Aus fahrt auf der Höhe von Sandy Hook noch innerhalb der Dreimeilenzone von einem Süsten- wachtflugzeug und einem Wachtfchiff angehalten und zur Umkehr gezwungen. Später ist die „2"ar Cantabrico" dann doch wieder freigelassen worden. Das Schiff erreichte das offene Meer und hat die amerikanischen Hoheltsgewässer mit dem Ziele Sowjetspanien verlassen. Fast zur selben Zeit, zu der der Vorsitzende des Außen- miSschusses des Senats, Senator Pittman, die Notstandsent- schließung einbrachte, fnhr der Frachtdampfer „Mar Cantabrico" nach Cartagena ab. An Bord befand sich das Kriegsmaterial, das der jüdische Makler Lnse im Auftrage der spanischen Bolschewisten anfgekanft hatte. Das Frachtschiff verliest das Dock auf der Brooklyner Leite des Neuyorker Hafens um 18,43 Uhr. Die Abfahrt erfolgte so eilig, dast keines der in Kisten verpackten acht Flugzeuge auf dem Deck ordnuugsmäßig verstaut werden sonnte. Im Laderaum befanden sich riesige Mengen an Kriegsmaterial, Lebensmitteln und Medikamenten für die spanischen Noten. Mit welcher Eile die Abfahrt betrieben wurde, geht aus der Tatsache hervor, dast eine große Kiste mit Flugzeug-Ersatzteilen auf dem Pier znritckgelassen wurde. Aus der Höhe von Sandy-Hook wurde die „Mar Canta- brico" nach ihrer Ausbringung wieder freigelasie«. Das Küsten» wachschiss hat den Dampfer bis zur Drei»Meile«-Gre«ze ge« bracht. DaS Schiff hat um SS,18 Uhr MEZ «ach Passieren des Ambrose-Leuchtschisses das offene Meer erreicht. Die Anhaltung des Dampfers und seine schnelle Frei lassung hat solgende Vorgeschichte: 16 Minuten vor Abfahrt der „Mar Cantabrico" war ein Rechtsvertreter der amerika nischen Flieger, Bert Acosta »nd Kapital» Gordonberry, die kurze Zeit für die Bolschewisten ii» Spante«» gekämpft hatten, erschienen. Der Neuyorker Bundesrichter hatte die sem Rechtsvertreter einen B eschlaanahmebefehl ge währt, da beide Flieger auf je 0100 Dollar Gehalt für ihre Flugdienste in Spanien klagten. Die Gerichtsbeamten trafen jedoch an» Brooklyn-Pier erst nach Abfahrt des „Mar Cantabrico" ein. Da der Veschlagnahmebcfehl jedoch gegen die Schiffsladung, anstatt gegen das Schiss selbst gerichtet war, hob der Kommandant der Küstenwache den Befehl, den Dampfer an den Pier zurttckzubrtngen, wieder ans. Gefängnis für Waffenausfuhr Die NotstaubSenlschlteßung bezeichnet die Kämpfe in Epanten als eine»» ,Fri«g von ungewöhnlicher Brutalität, der sich über die Grenzen Spaniens hinaus auszudehnen droht". Die Ausfuhr von Waffen, Munition «nd Kriegs material an eine der beiden kämpfende»» Parteien ist, so heistt es in der Entschließung weiter, gefährlich für die Sicherheit und den Frieden der Vereinigte»» Staaten und verstößt gegen die Politik der Nichteinmischung der amerikanischen Re gierung. ES besteht ein Notstand, der eine sofortige gesetz geberische Handlung erfordert. Die Entschließung steht die Verhängung einer Geld strafe von 10 000 Dollar und von 6 Jahren Gefängnis für denjenigen vor, der „Waffen, Munition ober Kriegs material von irgendeinem Ort der Bereinigten Staaten oder deren Besitzungen nach Spanien oder nach irgendeinem anderen fremden Lande ausführt zwecks Weiterbeförderung nach 'Spanien zur Verwendung für eine der sich dort gegen überstehenden Parteien". Erschießungen uns -em roten Kreuzer.,Jaime i" Alganar vralrtdariobt äor „vraacknar dssvkriektsQ* Loudon, 0. Januar. Nach einer Meldung aus Santander sind auf dem bolsche wistischen Kreuzer „Jaime l." mehrere rote Offiziere ver haftet worden, angeblich wegen Auflehnung gegen die roten Machthaber. Der Kapitän des Schiffes und zwei Offiziere sollen bereits erschossen worden sein. Nach einer wetteren Meldung ist bet einem Luftangriff bolschewistischer Flieger auf die Stadt Murcia ein Sowjet flieger brennend abgeschossen worden. Roosevelts MresvotMst an -en Kongreß Verlängerung -er Vollmachten -esor-ert - Die „«eberlegenhett -er Demokratien" Washington, 0. Januar. Präsident Roosevelt verlas am Mittwochmittag vor de« i« gemeinsamer Sitzung versammelte« beide« Himser« des Bundesparlaments seine jährliche Botschaft zur Er» össnung der diesjährige« Parlame«tStag«»g. Der Präsident bezeichnete zunächst als dringlichste Maß nahme die Verlängerung der ihn» voin Kongreß geivährten, aber in den nächste»» Wochen ablanfenben Ermächtigun gen, womit er u. a. die Regelung des Goldgehaltes des Dollars, die Verwaltung des StabiltsterungSfondS, de»» Ab- schluß von Handelsverträgen und das NcutralttätSgesctz meinte. Kerner verlangte er Ausdehnung der Neutralitäts bestimmungen ans de»» Krieg in Spanten. Schließlich verlangte Roosevelt NachtragSvemtlligung für den Rest de» Haushaltlahres. Zur eigentliche»» Darlegung der Lage der Union über gehend. glaubte Roosevelt zunächst eine Ueberlegenveit der Demokratie gegenüber anderen Regierunavformen feststellen zu können. Allerdings mußte der Präsident an Hand der bisher erreichte»» Ergebnisse seiner vierjährigen Amtspertode zugeben, daß viele» noch unerledigt sei, in«, besondere binsichUtch der Frage besserer Wohnungen für die werktätige Bevölkernng in Stabt und Sand und brr Maß- nähme»» zur Behebung der Arbeitslosigkeit und der Not der Farmer. Sodann ging Roosevelt auf da» ihm sehr am Herzen liegende Wtrtfchastsresormvroaramm ein, da» ihn» von« Oberste«, BttndkSgericht durch die Auflösung de» NIRN- System« zerschlagen wurde. Er betonte, baß da« RIRA- Gesetz zwar für verfassungswidrig erklärt wurde, baß aber bl« NJMA-Problem« nach wi< vor »«ständen und da» di« 48 Einzelstaaten diese Probleme nicht jeder für sich lösen könnten. Schließlich widmete Roosevelt der amerikanischen FriedenSsicherungs-Konferenz in Buenos Aires sehr herzliche Worte. Dort fei für 280 Millionen Menschen der westlichen Halbkugel Friede und Sicherheit geschaffen worden, und er hoffe, daß dieses Beispiel eine heilsame Wir kung auf die übrige Welt haben werde. * Seit einiger Zeit gibt es kaum eine Rebe des ameri kanischen Präsidenten, in der nicht auf die „Ueberlegenhett" der demokratischen RegteruygSform angesvielt wird. Wenn Roosevelt auch diesmal wieder eine solche Feststellung treffen zu müssen glaubte, so ist zumindest der Zeitpunkt nicht sehr günstig gewählt. Roosevelts tnnerpoltttsche Erfolge, die wir nicht verkenne,» wollen, sind in erster Linie feinem autori tären RegterungSkurse zu verdanken, der ibn von bei» hemmende», demokratischen Einrichtungen weitgehend un- abhängig gemacht hat. Aber auch außerhalb der Vereinjaten Staaten läßt sich gegenwärtig nicht allzuviel Ebre mit dem demokratischen StaatSaedanken rinlegen. Zum Beispiel segelt die Vlutherrschast der spanischen Roten noch immer unter dem Firmenschild einer Demokratie. In den sogenannten Demo kratien sind innere Unruhen an der Tagesordnung, während in den autoritär regierten Staaten Sicherheit und Ordnung herrscht. Auch die friedenstiftenden Werte der Demokratie sieben zur Zeit nicht allzu hoch im Kur». I« Gegenteil: gerade die autoritär geführten Staaten Haden viel weit- gebender«, offener« und vorbehaltlosere FriedenSan- gebot« gemacht al» bi« parlamentarisch «estthrten Länder, bei denen die inner« Zerrissen»«» «iner großztiaigen Außen- Politik »ft unü»«rwtnd«ch« -indechtissein den »eg legt«. Klarer Kurs Danzivs Es ist nicht durch die Regierung der Freien Stabt vev, anlatzt, -ast die sogenannte „Danziger Frage" wieder in den Vordergrund tritt. Auch nicht bet Freunden Danzigs liegen die Ursachen, sondern im Gegenteil bei jene» Stellen, die di« Freie Stadt lediglich als Vorwand benutzen, um ihre eigenen politischen Geschäfte zu betreiben. Das gilt von den Oppo- sittonsparteien in Polen, gilt von dem früheren Senats« Präsidenten Dr. Rauschning und gilt nicht zuletzt vom Völker« bund, der auf seiner Ratstagung im Januar sich damit be- schäftigen wird, wer der Nachfolger des Herrn Lester werden soll, »nd im Zusammenhang damit wirb man in Genf die Frage der Danziger Verfassung aufrollen. ES hieße der Perfon des Dr. Rauschning zu viel Ehre antun, wollte man auf seinen Erguß in eUter deutschfeindlichen Zeitschrift näher «tngehen. Sein Treiben ist für die Belange der Freien Stadt schon seit längerer Zett höchst schädlich gewesen, und wenn es jetzt an das Tageslicht kommt, dast Rauschning bereits während der Beschwerden an den Völkerbund von anderer Seit« ebenfalls «ine Anklageschrift gegen die NSDAP und gegen die Danziger Regierung an die Genfer Adresse richtete, so kennzeichnet ihn dies zur Genüge. Unter de,» schwierigsten Verhältnissen sind Regierung und Partei in Danzig den West der Einigung und Sammlung gegangen. Von außen her ver- suchte »nan in, Gegensatz zur Mehrheit der Bevölkerung, Danzig als Parteienstaat zu erhalten. Eine von außen her aufgezwungene Verfassung sollte dazu die Handhabe bieten. Von außen her mifchte sich der internationale Marxismus ein. Das alles hat die Entwicklung der Freien Stadt im vergangener, Jahre zu überwinde»» vermocht. Wohl hat es manchen Sturm gegeben, aber die inneren Wallungen haben, wenn man sie jetzt rückblickend überschaut, schließlich nur den Erfolg gehabt, die klaren Verhältnisse herbeizusühren, die wir jetzt in Danzig vorfinden. Vom Streit und Hader der Parteien ist in der Gegenwart nichts mehr zu merken. Die Sozialdemokratische Partei, die wegen ihrer illegalen Tätig keit Mitte Oktober vom Danziger Polizeipräsidenten auf gelöst wurde, ist verschwunden, ohne Spuren zu hinterlasse,». Die sogenannten Danziger „Deutschnatipnalen", die sich einst als heftige Gegner des Nationalsozialismus hervortaten, haben sich gewandelt und bekunden jetzt zum größten Teil den Willen zur Zusammenarbeit. Nur noch im Zentrum ver harrt man in einer unfruchtbaren Opposition, wobei der Ein fluß einiger politisierender Geistlicher unverkennbar ist. Dem gegenüber hat der Nationalsozialismus in Danzig nicht nur äußerlich an Stärke gewonnen durch Gewinnung neuer An hänger, sondern auch innerlich. Bis auf verschwindende kleine Reste geht die Danziger Bevölkerung bejahend und überzeugt den Weg ihrer Regierung mit. Partei und Staat sind im ver gangener» Jahre so innig ineinander verschmolzen, baß ihr« Trennung nun nicht mehr möglich ist. Einen eigenartigen Anteil nehmen die Oppositions parteien im polnischen Nachbarstaat an dem Geschehen in Danzig. Sie tragen eine heftige Anti-Danztg-Propaganba VIS in Winkel des weiträumigen Landes, in denen man bis her wirklich nicht gewohnt war, sich um Dinge zu kümmere die dem Lemberger, Wilnaer oder PinSker Bürger vollständig fern lagen. Man mutz dabet zwei Richtungen der Opposition unterscheide»». Die «ine ist die der LinkSkreise, die gegen Danzig Hetzen, einfach weil der Freistaat nationalsozialistisch ist. Sie handeln nach der sattsam bekannten Parole, die in der Formulierung „Schlagt dt« Faschisten, wo ihr sie trefft* vor einer Reihe von Jahren von Moskau ausgegeben wurde. Diese Parole haben sich aber auch die Sozialdemokraten und sogar weiter rechts stehende Gruppen zu eigen gemacht. Kürz lich wurde in einem Ausschuß des polnischen Sejm off«« darauf-aufmerksam gemacht, in wie hohem Mabe das gesamt« polnische Nachrichtenwesen, der polnische Rundfunk und di« polnische Presse jüdischem Stnflutz unterworfen sind. An gesichts dteser Verhältnisse ist e» nicht verwunderlich, daß die Lügen über Danzig eine so bereitwilllg« Ausnahme und ein« so wette Verbreitung finden. Bon bewußten Vrunnenver« gistern werden immer wieder Falschmeldungen über die Be handlung de» PolentumS in Umlauf gesetzt. SS gibt aber in Danzig nur «ine kleine polnische Minderheit, und dies« genießt gerade seit 1S88 eine Behandlung, wie man sie sich großzügiger nicht denkrn kann. Da» polnisch« Schul- uns VereinSwesen ist im Freistaat nicht gehemmt, sondern gefSr- dert worden, «nd hat sich fo entwickelt, daß e» allen berechtig ten polnischen Ansprüchen genügt. Da» Gejammer« über Vergewaltigung hat denn auch ungewollt da» rin« Gut« ge zeitigt, selbst in chauvinistischen »»Gischen Kreisen die Er- kenntni» ,« verbreiten, »aß Danzig nicht, wie »ft behängte« wurde, von «echt» weg«» polnisch fein «kcktch I—»«« GM
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