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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370211016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937021101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937021101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-02
- Tag1937-02-11
- Monat1937-02
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1937
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Nr. TV^SM 2 " . ... .— - — — « . Polen habe seine Grenze ungebührlich wett nach Osten vor- geschoben, womit er den Freiheitskämpfer Pilsndskt in pol nischen -lagen schwer beleidigt. Endlich sagt der Herr Ge sandte klipp and klar, das, Polen keine fähige Regierung besitze nud das, die Innenpolitik und Außenpolitik Warschaus aas -en Zerfall des Landes htnarveiteten. Zu diesen massiven Beleidigungen kommt der unverkenn bare Einsluft, den polnische Marxtsten-Emtgranten auf dt« tschechische Außenpolitik nehmen, wie ja überhaupt tn keiner anderen Hauptstadt der Emigrantenkult so blüht wie in Prag. In Polen läßt mau eS deshalb an Schürft der Ant- wort nicht fehlen. SebaS Schrift wirb als das gehässigste Buch bezeichnet, bas jemals ein ehemaliger Soldat lScba war Legionär) geschrieben hat. Nächst Bolen fühlt sich Rumänien, Prags langjähri ger Verbündeter, durch den Fall Seba am stärksten betroffen, denn tn Bukarest ist der schriftstellernde Diplomat akkredi- tiert. Auch in bezug auf Rumänien beschränkt sich Seba nicht auf historisch politische Darlegungen. Er erteilt der Anften- und Innenpolitik seines Gastlandes einen Haufen Ratschläge und scheut selbst vor Beleidiguugcu ganzer Stände des rumä Nische» Volkes nicht zürnet. Ter rumänischen -luftenpvlitit wirst er Unselbständigkeit vor, womit daS Bündnis mit Polen gemeint ist. Tann gibt er seinem Bedauern darüber Auodrnck, daft die Verhandlungen zwischen Bukarest nnd Moskau, die von TituleSen, dem verflossenen rumänischen Auftenminister, so „erfolgverheiftend* begonnen wurden, nicht sortgeführt worden sind. Die Empörung über SebaS Buch ist so stark, daft sich bereits der rumäuiiche Seuat mit dem tschechischen Gesandte» und seine» „Ratschlägen" beschäftigte. Ter frühere Ministerpräsident Ivrga sprach in diesem Zu sammenhang von tiefgehenden MeinungS. nnd Jnteressen- — Dres-ETkachtzschf-tzl — —— - - neue Erschütterung eugefügt. Jugoslawien «st mit seiner AnnäherungSpolitik gegenüber Deutschland, Bulgarien und Italien schon.längst nicht mebr als der Verbündete von ehemals zu betrachten. Ti« Tschechoslowakei hat sich mit ihrer blinden SowirtsreUndschaft nm den letzten Kredit tm sttdostcuropäischcn Raum gebracht. So ist Rumänien »um »lrtstalltsattouSpnnkt der Zersetz nngS- erschein ungentnnerbalbderKletnenSntente geworden. Und tn Rumänien hat sich bereits beim Abgang TituleSeuS ein entscheidender Wandel angekünbtgt. Man vergleicht heute in Bukarest die Politik der Selbstausgabe, wie sie auf dem Hrabschtn getrieben wird, mit der ziel- klaren, selbständigen Auftenpolittk Jugoslawiens. Dieser Vergleich spricht für sich selbst. ES wird deshalb ganz offen die «rage gestellt, ob die «leine Entente tn ihrer jetzigen Form noch lebensfähig ist, und ob sie noch einen Sinn hat. Einer ihrer Mitgliedsstaaten handelt den Interessen der anderen zuwider, der zweite zeigt sich an dem Bündnis mehr und mehr ««beteiligt. Tie Gemeinsamkeit der Interesse», die am it. August 1920 zur Gründung der Kleinen Entente sührte, ist nicht mehr vorhanden. Tas Problem Lowsetrnftland ist zur Gewissenssrage der Kleinen Entente geworden. Sttdosteuropa steht wieder einmal im Mittelpunkt des WelttnteresfeS. Einige Vor- Donnerstag, 11. Februar igzf gänge in den letzten Lagen haben bte Bedeutung der Aus einandersetzungen, die dort im Gange sind, noch verstärkt. Ter Stein des AnstofteS, Jan Seba, ist ganz plötzlich von Bukarest nach Prag abgeretst. Man spricht davon, haft er nicht wieder aus seinen alten Posten »urückkehren wird. Der rumänische Auftenminister wurde unmittelbar nach seiner Erklärung tm Senat, daft Rumänien kein Militär- bündnts mit Moskau wünsche, grippekrank »jnb sagte seine seit langem geplante Retse nach « nkara ab. Es handelt sich augenscheinlich um eine diplomatisch« »rippe, denn mit der Absage zugleich wurde bckanntaegeben, daß der Minister am IS. Februar wiederhergestrllt fein wird und an diesem Tage zur Valkankonseren, in Athen etntrlsft. Uebrr die Gründe der Absage an Ankara wird man nicht tm Dunkeln tappen, wenn man sich erinnert, daß mit dem Dardanellen Abkommen von Montreux einmal daS Schwarze Meer an die Sowjetslotte ausgeliefert und zum anderen Rumä nie» vom freien Zugang »nm Mittelmeer abgeschnitte» wurde. Die Sowfctdämmerung tn Rumänien im Zusammen hang mit dem Fall Seba dürste es dem Außenminister Antoncoeu deshalb im gegenwärtigen Augenblick nicht als zweckmäßig erscheinen lassen, mit der Türket, dem anderen Verbündeten Moskaus in Südostenropa, irgendwelche Ab machungen zu treffen. Ser Führer beim WM-K-n-ert der Philharmoniker Wilhelm Aurtwänvler «n Dtrtsentenpult - Lieber 2L000 RM Reinertrag -es A-ea-s Verschiedenheiten innerhalb der Kleinen Entente, und einige Senatoren forderten ganz offen die Abberufung SebaS ans Bukarest. Ter rumänische Auftenminister Antoneseu versuchte die erregten Gemüter zu beruhigen. Tie Verteidigungsrede sür Seba mnftte jedoch ihren Zweck verfehlen, da der Auftenminister zugab, daft er das bewuftte Buch noch nicht gelesen habe. Tas wird er schleunigst nach hole» müsse», den» ein weiteres Vordringen Lvwietruft- lanüS nach Westen ist gerade für Rumänien von entscheiden der Bedeutung. Das rumänische Volk ist sich sehr wohl der geschichtlichen Tatsache bewußt, daft Rumänien seit den Tagen der Kaiserin Katharina ein Aufmarschgebiet der russischen Armee war. Man hat in Bukarest auch nicht vergessen, daft die Sowietregierung noch immer nicht die Tnjestr-Grenze, also die Einverleibung Bessarabiens in de» rumänische» Staat, anerkannt hat. TaS alles veranlaftte den rumänischen Anftenminister zn der in dieser kategorischen Form immer hin bemerkenswerten Erklärung, daft ein Militärbttnd nis Bukarest-Moskau weder besteht noch ge plant ist. Bei der enge» Verflechtung der iüdosteuropäischen Politik konnte der Fall Seba nicht aus die Tschechoslowakei, Pole« und Rumänien beschränkt bleiben. Er hat denn auch dar über hinaus den gesamten Lüdosten in Aufregung gebracht, und mau spricht heute iu den Hauptstädten bereits von einer schwere» Krise der Kleinen Entente. Diese Krise kommt nicht überraschend. Wir haben -es öfteren darauf hingewiesen, daft mit dem tschechtsch-sowietrussischen Militär bündnis das Fundament der Kleinen Entente untergraben wurde, ihr Auseinandersall deshalb nur noch eine Frage der Zeit sein kann. Ter Fall Seba hat die latenten Zerfalls- erscheinnngeu verstärkt und dem schwachen Gebäude eine Berli«, 10. Februar. Zn einem auftergewöhnlich künstlerischen und gesellschaft lichen Ereignis gestalteie sich das Konzert, mit dem sich das Philharmonisktie Orchester Berlin unter Leitung vvg Staats rat Tr. Wilhelm Furtwängler am Mittwochabend t» der ausverlanften Philharmonie in den Dienst des Wtnter- hilsswerkeS -es deutsche» .Volkes stellte. Dle Anwesenheit des Führers und Reichskanzler- und vieler führender Persönlichkeiten ans Staat nnd Partei, Diplomatie, Wehrmacht, Kunst, Kultur, Viffenschaft nnd Wirt« schäft gab der Veranstaltung ihre besonbere vebentung. Da von Wilhelm Furtwängler gewählte auserlesene Programm, daS die beiden Romantiker Weber und BrahmS und Ludwig va« Beethove« »orsah, rückte sie iu den Mittelpunkt des rrtchShanptstädtische« SonzertlebenS. Kurz vor Beginn erschien der Führer in der Ehrenloge, in der Ministerpräsident Göring und Frau Göring bereits Platz genommen hatten, begleitet von Reichsminister Tr. Goebbels, seinen Adjutanten SA-Obergrnppcnsührer Brückner, Haupt mann a. T. Wiedemann, dem Adjutanten der Luftwaffe, Haupt mann Mantins, dem persönlichen Referenten des Reichs- prvpaqattdaministers, Ministerialrat Hanke, nnd dem stellver tretende» Pressechef der ReichSregterung, Ministerialrat Bernd. Tie Besucher erhoben sich von den Plätzen und ehrte» den Führer mit dem Deutschen Gruft. Tann erschien, mit herzlichem Beifall empfange», Staats rat Tr. Wilhelm Furtwängler am Tirigentenpnlt. Tas künstlerische Programm, das die Philharmoniker Wiedergaben, - " t'k-< Rom, 10. Februar. Die „Tribuna" bringt mtereffante Einzelheiten über daS rasche Borrttcke« der nationalen Truppe«. Am Mittwoch «m 12,39 Uhr standen sie bereits ISKilometervorMotrtl. Aus dem ganzen Vormarsch leistete der Feind so gut wie keine« Widerstand, da er sich in regelloser Flucht besindet. Biel« Angehörige des in Malaga liegende« Regiments „Vic toria", die sich »och rechtzeitig verstecken konnte», kam«« «ach Malaga zurlick «nd stellten sich beim «atio»ale« Kommando. Aus Gibraltar erfährt die „Trtbuna", daß nach Schätzun gen 1 ö 0 Nü Bolschewisten in die Berge flüchteten. Sie sind vollkommen abgcschnittcn. In den nächsten Tagen werden sie sich ergebe» müssen. Bisher wurden 4000 Gefangene in Malaga eingeliesert, die nur mit Mühe vor der Lynchjustiz der Menge geschützt werden konnten. Bei vielen sand man Juwelen und größere Geldsummen, die von ihnen geraubt worden waren. Varcelona von See aus beschossen Pari-, 10. Februar. Barcelona m«rb« i« der Nacht zu« Mittwoch von der Seescit« aus unter Jener genommen. Die katalanisch« Haupt stadt wurde sofort verdunkelt. Die Süstenbatterie« «ud ei» im Hafen liegendes Kanonenboot solle« das Feuer erwidert habe«. Rationales Ll Doot vor Varrelona Ltganor vrabtdertobt ckor „vroackuor Aaolrrtvdto»" London, 10. Februar. Nach einer Reutermelduna aus Barcelona tauchte in der Nähe des Hafens hentc ein U-Boot der nationalen Flotte aiis.^daS von bolschewistischen Flugzeugen mit Bomben an gegriffen wurde, die ihm aber nichts anhaben konnten. TaS Erscheinen de« U-BooteS der nationalen Flotte in der Nähe von Vareelona hat bei den Bolschewisten starke Be unruhigung Hervorgernfen. Weiter wird aus Barcelona berichtet, daft sich dort in der letzten Zeit mehrere Eisen bahn»» fälle ereignet haben. Tie Bolschewisten be haupten, daß diese Unfälle das Werk einer ans spanischen Nationalisten bestehenden Kolonne feien. Valencia ist ihnen nicht mehr sicher genus Algonor vraktdoriebt ckor „vroockaor bkaokrlodton" London, 10. Februar. Wie englische Zeitungen berichten, haben die spauischen Nationalisten Funkmeldungen der Bolschewisten aufgefangen, aus denen hervorgeht, daft die Bolschewtstenhäuptling« Largo Caballero, Azana und Prieto samt ihrem ganzen Anhang von Valencia nach Barcelona übersiedeln wollen, weil sie sich auch in Valencia nicht mehr sicher fühlen. In Gibraltar haben englische Polizeibeamte mehrere Boote mit spanischen bolschewistischen Flüchtlingen angehalten. Tie Insassen wurden vorläufig interniert. Unter den Flücht lingen befinden sich auch fünf Personen, die sich als „Offiziere" des „roten Generalstabs" bezeichneten. Besprechung Ltano-Metaras geplant Llgooor Vrobtdorlvdt ckor „vroockaor bkookrlvdtou" Rom, 10. Februar. Die „Stampa" berichtet auS Mailand, daß der italienisch« Außenminister Graf Ciano und der griechische Ministerpräsi dent Metaxas zu einer Besprechung znsammenkommen werden. Um die Besprechung, die auf italienischem Boden stattsinden soll, einzuletten, wird Graf Etano entsprechende Verhandlungen mit dem griechischen Außenminister pflegen. Dle NationaltruMli in raschem Normarsch aus Motrll Dar Sein- flüchtet ohne M-erstan- - Bolschewisten tn -en Bergen a-geschnltten war gleichzeitig eine Ehrung für zwei große Meister der deut schen Romantik. Zum Gedächtnis an den vor 150 Jahren ge borenen Karl Maria v. Weber eröffnete die Ouvertüre zum „Freischütz" die VvrtragSsvlge. Als Vorfeier des 40jährigen Todestages von Johannes Brahms erklang so- bann dessen Vierte Sinfonie. Der zweite Teil des Abends war Beethovens Siebenter Sinfonie ge widmet. Ta die Veranstaltnng restlos ausverkauft war, hat das Philharmonische Orchester eine Wiederholung des Kon zert» für den 21. und 22. Februar vorgesehen. Während der Pause empfing ter Führer u»t Reichskanz ler in seiner Log« te« sran-östsche» Botschafter KrangviS-Po«, cet und den polnischen Botschafter Lipski. Ter künstlerische Leiter Generalmusikdirektor HanS v. Benda nnd der Geschäftsführer des Philharmonischen Orchesters Stegmann übergaben dem ReichSpropaganda- minister Dr. Goebbels einen Scheck über den Reinertrag des Abends in Höhe von 21065,40 NM, ein erfreuliches Ergebnis dieses einzigartigen KvnzertabendS. Dr. Grnfl Sansflaengl so Aahre alt Berlin, 10. Februar. Tr. Ernst Hansstaengl, der Auslandspressechef der NSDAP, feiert am 11. Februar seinen 50. Geburtstag. Er entstammt einer alten bayrischen Familie, die ihren Ursprung in Bayern bis auf das Jahr 1850 zurückstthrt. Lein Vater war der Begründer des bekannten Deutschen Kunstverlages Hansstaengl in München. Tr. Ernst Hansstaengl absolvierte seine Studienzeit meist an ausländischen Hochschulen. Im An schluß au die Teilnahme an den Münchner Novembereretgntffen 1923 ging er mit anderen Mitkämpfern nach Oesterreich in die Verbannung. Stach seiner Rückkehr im Jahre 1024 setzte er seine Studien im In- nnd Ausland fort, deren Ergebnis er 1930 in dem Werk „Äon Marlborough bis Mtrabeau" nieder legte. Dr. Hansstaengl ist auch als Komponist beliebter Märsche hervorgetrcten, von denen der Marsch „Deutscher Föhn" besonders bekaynt geworden ist. Nach der Machtübernahme ist es ihm als Auslands pressechef der NSDAP dank seiner zahlreichen aus ländischen Beziehungen in erfolgreicher Weise gelungen, aus klärend sür das Dritte Reich zu wirken und dem national, sozialistischen Deutschland neue und aufrichtige Freunde zu- zustthren. Dem alten und erfolgreichen Kämpfer der Be wegung, dem feinsinnigen Künstler, gelten am heutigen Tage die Sympathien seiner zahlreichen Freunde im In- und Ausland. General von Sven 1 Berlin, 10. Februar. General der Ins. vonOvenist im Alter von 82 Jahren in Berlin gestorben. Adolf K. von Oven würbe in Wrst- prcnben geboren und kam 1873 als Leutnant aus dem Kadet tenkorps zum Infanterieregiment Nr. 96. 1904 übernahm er die 10. Jnfanteriebrigad« in Torgau und 1907 da- Kom mando der 7. Division in Magdeburg. 1911 wurde er Gouver neur von Metz. Im September 1912 erhielt von Oven den Rana eines Generals der Infanterie. Februar 1914 erhielt er den erbetenen Abschied. Bei Kriegsausbruch wurde Gene ral von Oven wieder zum Gouverneur von Metz ernannt, welche Stellung er gleichzeitig mit der des Führer- der Gruppe Metz bis 1918 innehatte. Ende 1918 trat der ver- diente General endgültig in den Ruhestand. Der Führer und Reichskanzler hat an Oberst von Oven, dem Sohn des Verstorbenen, folgendes Telegramm gerichtet: „Zu dem schweren Verlust, der St« durch den Tod JhreS Vaters, des Generals der Infanterie Adolf von Ove», betroffen hat, spreche ich Ihnen tn Erinnerung an die großen Verdienst«, bte der Verstorben« sich tn Krieg und Frieden »m Deutschland erworben hat, mein herzlichstes Beileid aus. gez. Adolf Hitler." Die Felsen -es Parteiausschlusses Berlin, io. Februar. Warschau verlangt von Prag Amliiruna wegen Seva vrndtmalcknng unserer Berlin, 10. FeDruar. ! Die polnische» Blätter wenden sich mit aller Schärfe gegen den tschechischen Gesandten tn Bukarest, Seba, der — wie berichtet - vor einiger Zett ein Buch hat erscheinen kaffen, das in der Forderung gipfelt, zwischen der Sowjet- Union und der Tschechoslowakei auch einen territorialen Zu sammenhang herzustellcn. Dieses Buch hat deshalb eine nn- geheure Empörung auSgelöst, weil man die Forderung SebaS dahin beutet, daß durch die Hergabe polnischen Gebietes diese territoriale Verbindung geschaffen werben soll. Die polnische» Zeitungen hebe« nun in ihre» Kommen tare« b«so«derS hervor, daß daS Buch sogar et« Vorwort de- tschechisch«« A«ße«mi«isters Krofta ««thält. Vo« der Prager Regier««« wird verlangt, daß sie ««verzügltch zu de« Ausführungen ihres Vertreters t« Bukarest Stell««« «lmmt, d««« man kö««e solche Forderung«« nicht als eine privat« Eutgletsnng gelte» lasse». Der „Kurier Poranny" weist darauf bin, baß dieses Buch die polenfeindliche Einstellung der tschechischen Politik aufs deutlichste enthülle und daft man sich in Prag angesichts eines solchen Beweises dafür nicht zu wundern brauche, wenn eine Verständigung zwischen der Tschechoslowakei und Polen nicht zu exreichen sei. Auch die übrigen Blätter vertreten bte An sicht, baß die Beziehungen zwischen Warschau und Prag auf- Aorltuar Svkrlltloltuog schwerste leiden müßten, wenn ein verantwortlicher tschecht- scher Diplomat es wage, allen Ernstes den unerhörten Vor schlag zu machen, daß man dem polnischen Staat einen Teil seines nationalen Gebietes nehmen solle. Der Skandal werde noch gröber, wenn die Vorgesetzten dieses Diplomaten nicht ganz entschieden von ihm und seinem Buch abrückten, was bis jetzt noch nicht geschehe» sei. Inzwischen hat bte tschechische Negierung Seba zur Be richterstattung nach Prag beordert. ES war charakteristisch, baß sich bet der Abreise SebaS aus Bukarest lediglich der sowfetrussische Gesandte zur Verabschiedung einfand, während alle übrigen ossiztellen Persönlichkeiten, darunter auch solche der bulgarischen Regierung, fernblieben. Bisher ist noch nicht bekannt geworden, tn welcher Weise sich die Prager Regierung zu Seba und seinem Buch zu äußern gedenkt. Zehn Gpt-n- tn Ungarn verurteilt vndapeft, 10. Februar. Ter ungarische Hpnvcd-GerichtShof verurteilte am Mitt woch zehn Personen wegen Spionage zugunsten fremder Staaten zu schweren Zuchthausstrafen bi» zu IS Jahren. Das Urteil verbietet ferner der Mehrzahl der Verurteilten auf Lebenszeit das Betreten der ungarisch,tschechoslowakischen Grenzzone, , Der Stellvertreter des Führers hat in einem Erlaß an die Partetbienststellen daraus hingewiesen, Haß ausgeschiedene Parteimitglieder, die sich gegen die Pflichten, die der Partei genosse bei seinem Eintritt in die Partei auf sich nimmt, ver stoßen haben, selbstverständlich auch ihre etwaigen Führer- stelluugen ober Arbeitsstätten In der Partei uird allen ihren Organisationen sowie alle tm Auftrage der Partei über nommenen Ehrenämter tm Staat und tn den Gemeinden bei Ihrem Ausscheiden aus der Partei automatisch verlieren. Ebenso selbstverständlich sei e-, daß da- Ausscheiden eine« Parteigenoffen, der Beamter sei, und als solcher besondere Pflichte» gegenüber den nationalsozialistischem Staat habe, für ihn mich schwere Folgen hinsichtlich seiner Beamteneigen- schaft haben müsse. Die Entfernung aus der Partei und ihren Gliederungen sei aber, so fährt der Erlab des Stellvertreters des Führers fort, für jeden noch ebrliebenben Volksgenossen ein« io harte Strafe, baß — ganz besonders schrver gelagerte Fälle ausge nommen — davon abzusehen sei, aus der Bewegung AuSae- schiedene auch etwa ihrer privaten Arbeitsstelle verlnstig gehen zu lassen. Die im Hinblick aus bi« EwIgkeltSaufgabe der Bewegung nnentbehrliche Disziplin müst« stets eisern ausrechterhalten werden, trotzdem aber sei darüber zu wachen, daß allein schon im Interesse -er Familie ein -lu-geschiedener nicht ohne zwin» gcnoe Notwendigkeit wirtschaftlich schlechter gestellt wird, als jeder andere Volksgenosse. Flugzeugabsturz —11 Tote. Kurz vor der Landung stürzte ein Großflugzeug der Uniteb-Atr-Lin« über dem Hasen von San Franzisko ab. Die Maschine sank sofort. All« elf In sassen «tranken. Die Leichen konnten noch nicht geborgen «erden.
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