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Dresdner Nachrichten : 14.03.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193703144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19370314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19370314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-03
- Tag1937-03-14
- Monat1937-03
- Jahr1937
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- Dresdner Nachrichten : 14.03.1937
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Nr. 123 Selker Schwierigkeiten, und »war lediglich in Polen. Di« geringe volntscke Minderheit im Reich wird überaus großzügig be- handelt; Ne kann ihr Volkstum pflegen, ohne daß ihr daraus der geringste Nachteil erwächst. Die decktsche Schulpolitik gegenüber der polnischen Minderheit ist nach dem Urteil neu traler Beobachter vorbildlich für all« Staaten, die innerhalb ihrer Grenzen eine andere Nationalität kulturell zu betreuen haben. Leider kann man von Polen nicht das gleiche sagen. In fast regelmäßigen Abständen kommt es in den polnischen Westprovinzen immer wieder zu Vorfällen, zu denen wir nicht schweigen können, wenn eS uns ernst ist um unser volkS- deutsches Bekenntnis. Ausschreitungen verhetzter Masten, Uebergrisfe chauvinistischer Vereine, Rechtsbeugungen unter geordneter Behörden, Gewährenlasten und ost sogar Förde rung dieser Umtriebe durch Regierungsstellen — das gehört leider noch immer zur Behandlung der Deutschen in Polen. Ihre kulturellen Rechte, ihre wirtschaftliche Existenz und ihre Ansprüche auf den angestammten Heimalboden sind auch heute noch gefährdet. Das bewies die große Aussprache im polnischen Senat, in der die Vertreter der Deutschen ihre Klagen und Beschwerden vorbrachtcn. Die polnische Verfassung gewährleistet feder Volksgruppe die Pflege ihrer knltnrelien Eigenart. Z» den wichtigsten kul- turellen Rechten einer Minderheit gehört aber das Recht auf die eigene Sprache und die eigene Schule. Dieser Grundpfeiler der Nationalitätenfrage wird in Polen wenig beachtet. Man ist erschüttert von der durch unwiderlegliches Zahlenmaterial erhärteten Feststellung des Senators WieSner, dass von den VOOOO schulpflichtigen deutschen Kindern in Polen 83 000 nur in der polnischen Sprache unterrichtet werden. Der ausschließlich polnische Unterricht beschränkt sich nicht auf die MinderheitSaebicte in Mittelpolcn, sondern greift auch in den ehemals deutschen Provinzen Posen, Westpreusten und Ostoberschlesien immer mehr um sich. So haben von 41 staatlichen Schulen für die deutsche Minderheit in Ostober- schlesien nnr zwei einen deutschen Schulleiter, unter den 157 Lehrern dieser deutsche» Schulen sind »0 Polen! Das deutsche Privatschulwescn wird mit kleinlichsten Mastnahmen an seiner Entfaltung gehindert. Die geistige Verbindung mit dem deutsche» Kulturleben ist so gut wie abgeschnilten. Sena tor Wiesner mnkrte feststellen, daß die Deutschen in Polen auf Goethe und Schiller fußen, baß sie aber nicht als kulturelle Anachroniste» vegetieren wollen. Sie müssen geistig im 1V. Jahrhundert verharren, wenn die beute bestehende Sperre für reichsdeutsche Künstler und Wissenschaftler ausrecht erhalten bleibt. Auch die Beschlagnahme der deutschsprachigen Zeitungen beeinträchtigt immer stärker dgS kulturelle Eigen leben der deutschen Volksgruppe. Die wirtschaftliche Existenz der Deutschen in Polen ist heute fragwürdiger denn fe. ES ist kaum noch möglich, eine Staatsstellung zu erhalten, wenn man sich nicht offen vom eigenen Volkstum lossagt und seine Kinder rein polnisch erziehen läßt. Aber auch dann erreichen die Deutschen in den öffentlichen Stellungen nicht den Anteil, der ihrer Volkszahl entspricht. Die Arbeitslosigkeit hat der deutschen Bevölkerung Hunger und Verelendung gebracht. Heute, wo eS in der pol nischen Wirtschaft wieder vorivärtSgcht und zahlreiche Ar beitsplätze neu beseht werden, schaltet man die Deutschen aus. Der einfachste Bergarbeiter wird, wenn überhaupt, nur dann wiedereingestellt, wenn er sich verpflichtet, seine Kinder in die polnische Schule zu schicken. Wer noch Arbeit hat und darauf besteht, seine Kinder in ihrer Muttersprache erziehen zu lassen, wird ohne Gnade entlasten. Die planmäßige Entdeutschnng der riesigen Betriebe des Fürsten Pleß, die früher Tauiende von deutschen Arbeitern und Angestellten beschäftigten, ist so weit vorgeschritten, daß dort fetzt überhaupt keine Deutschen mehr zu finden sind. So ist eS zu erklären, daß in Lstober- — Dresdner Nachrichten — schleflen die deutsche Bevölkerung heut» zu 80 v. H. arVeitS- los ist. Aeußerst beunruhigend ist auch die Bodenpolitik in den von Deutschen besiedelten Gebieten Polens. Die Senats- auSsprache hat auch darüber einwandfreie» Zahlenmaterial ergeben. Der polnischen Regierung soll nicht da» Reckt be stritten werden, agrarpolttische Maßnahmen auch aus dem «bemal» deutschen Gebiete durchzuführen. Sie kann Latifun dien austetlen, wenn es ihr zweckmäßig erscheint. Da» bet dieser ZwangSparzellierung in Posen und West preußen angewandte Verfahren beweist fedoch, daß hier rein politische Gründe ausschlaggebend sind. Da» AuftetlungSlanb stammt zu 70 v. H. aus deutschem und nur zu 80 v. H. au» polnischem Besitz. Die Neuansiedlung steht ausschließlich Klein bauern aus Galizien und anderen polnischen Gebieten offen, während die deutschen Bauern,, deren Landnot nicht geringer ist, leer auügehe». DaS enteignete Land wird verschlcuder', denn der dafür gezahlte Preis steht in keinem Verhältnis zum Bodenwert. Allein in diesem Jahre sollen 21000 Hektar deutschen Rodens ausgeteilt werden, seit 1S2S sind eö ins gesamt 87 000 Hektar. Das ist E n t d e n t s ch u » g S p o l i- tik, deren „Erfolg" darin besteht, daß in der Provinz Posen der deutsche Bevölkerungsanteil nur noch 10 v. H. aus- macht, während er vor 20 Jahren 40 v. H. betrug. Die Stadt Bromberg war bet Kriegsende zu 75 v. H. deutsch, heute ist 1^ MSrz IM da» Deutschtum auf 10 v. H. zurückgebrängt. Die Deutschen sind gezwungen, die Heimat zu verkästen und ins Reich oder nach Uebersee auS-uwandern. Da» sind nur die am stärksten in» Auge fallenden Ergeb nisse der polnischen Minderheitspoltttk. Wir haben un» ledig- ltch auf Tatsachen beschränkt, di« vor der polnischen Volks- Vertretung festgrftellt und nicht widerlegt worben find. Auf die Deutschenverfolgungen durch den berüchtigten «Westver- band" und andere polnische Organisationen, auf AuSschrettun- gen und Mißhandlungen soll in diesem Zusammenhänge nicht einaegangen werden. Die Vertreter be» Deutschtums in Polen haben ihre Beschwerden in überaus maßvoller und zu- rückhaltender Weise vorgebracht. St« haben auf» neue be- wiesen, baß sie zu loyaler Einordnung in den pol- Nischen GtaatSverband bereit sind. Dies« Haltung rechtfertigt aber den Anspruch, als gleichberechtigte Bürger behandelt zu werden. Der polnische Staat steht gerade jetzt an einem ent scheidenden Markstein feiner wetteren inneren Entwick lung. DaS Programm des Obersten Koc verspricht den Minderheiten die Achtung ihrer Rechte. Die Deutschen in Polen sind bereit, die Erben des Marschall» Pilsudski in ihrem großangelegten Aufbauwerk mit besten Kräften zu unter stützen. Dafür aber müssen ihre unveräußerlichen Volks- tumSrechte gewährleistet sein, denn nur die Minderheit, die sich gerecht behandelt weiß, kann einem Staat von Nutzen sei». „Was tun", fprlckt Zeus, „die Welt ltt weggegeben.. Von onvorom »käncklgaa Karlaor NUnrdoNor Paris, im März. Die deutsche Kolonialfrage ist aufgerollt, sie wird nicht wieder zur Ruhe kommen. Da gewisse englische Staatsmänner für den deutschen Ruf nach Rückgabe seiner Kolonien sich noch schwerhörig zeigen, so sind in Frankreich auch die sonst zahl reichen Stimmen für die Rückgabe der deutschen Kolonial mandate verstummt, und das französische Volk, dem di« Rückgabe der in französischem Besitz befindlichen deutschen Kolonien entweder gleichgültig ober durchaus unerwünscht erscheint, hat ja nichts zu sagen. Die stumme Sprache der Tatsachen und Ziffern, wenn , sie immer und immer miede» an die Ohren der Völker und Regierungen dringt, wird aber wahrscheinlich aus die Tauer ihre Wirkung nicht verfehlem Auch liier gilt: Viel« Dropsen höhlen den Stein. Am beredte sten ist diese Sprache vielleicht aus dem Mund derjenigen, die bet einer neuen Verteilung der Kolontalgebicte höchstens etwas zu verlieren haben. Darum folgen wir in großen Zügen einer Zusammenstellung, die sich leicht nachprttsen läßt und die die französische Wochenzeitschrift „Lu" ihren zahl- reichen Lesern vorgesetzt hat. Eingeteilt wird dabei die Welt, wenigstens die Hauptstaaten umfastend und ohne bas ferne Ostasicn in Betracht zu ziehen, in drei Teile: in die Kolonial, reiche, in die Länder großer räumlicher Ausdehnung und schließlich in die Großmächte ohne Kolonien. Vie Kolonisl^eiäie An der Spitze der Kolonialreiche steht England. DaS Mutterland Großbritannien und Nordirland umfaßt rund 241 000 Quadratkilometer mit einer Bevölkerung von rund 48 Millionen, oder rund 200 Einwohner ans den Quadrat kilometer. Wenn man den englisch-ägyptischen Sudan mit über 2A Millionen Qnadralkilomctcr und die Völkerbunds ¬ mandate mit ebenfalls 2^ Millionen Quadratkilometer nicht anrechnet, so umfaßt daS englische Kolonialreich rund 85 Millionen Quabrätkilouieter mit rund 400 Millionen Ein. wohnern, oder aber dreietnhalbmal die Oberfläche Europas. Indien allein umfaßt Uber 5 Millionen Quadratkilometer, die afrikanischen Besitzungen ebenfalls über 5 Millionen Quadratkilometer, die amerikanischen Besitzungen über 10 Millionen Quadratkilometer. DaS französische Kolonial- re.ch steht an zweiter Stelle. DaS Mutterland umfgßt SSO 000 Quadratkilometer mit einer Bevölkerung von rund 41 Milli onen, oder 75 Einwohner auf den Quadratkilometer. Mit den Kolonien umfaßt Frankreich Über 12 Millionen Quadrat kilometer mit rund 100 Millionen Einwohnern. Dabet sind inbegriffen die Kolontalmandate, also die ehemaligen deut schen Kolonien in Afrika mit 485 000 Quadratkilometer, Und dazu Syrien und Libanon. DaS kleine Belgien, bei dem das Mutterland rund 80 000 Quadratkilometer mit rund 8 Millionen Einwohnern umfaßt, also 280 Einwohner auf den Quadratkilometer, besitzt ein afrikanisches Kolonialreich von rund 2 400 000 Quadratkilometer mit rund S Millionen Einwohnern. Bon dem ehemaligen Deutsch-Ostafrika hat Belgien die Bezirke Ruanda und Urundi als Völkerbunds mandat im Umfang von 58 000 Quadratkilometer mit rund ö Millionen Einwohnern erhalten. Italien zählt auf einer Gesamtfläche deü Mutterlandes von SlO OOO Quadratkilometer rund 44 Millionen Einwohner, ober 188 Einwohner aus den Quadratkilometer. Aber das italienische Kolonialreich zu sammen mit dem neu eroberten Abessinien umfaßt rund 8>< Millionen Quadratkilometer mit rund 15 Millionen Ein wohnern. Portugal zählt auf einer Fläche deS Mutter landes smit Azoren und Madeiras von rund 02 000 Quadrat- kilometer eine Bevölkerung von knapp 7 Millionen. Aber das portugiesische Kolonialreich in Afrika und Asien umfgßt rund 2>4 Millionen Quadratkilometer mit rund 0 Millionen Sitzstreik in der tschechischen Rüstungsindustrie rooo Mann -es Präser Danek Werkes lesen wesen Lohnstretttvkeiten -te Arbeit nie-er vraütiuolcknng unsoror Svrllner Sobrtktloltüng Berlin, 1». März. Das «ach be« Skoda, Werken zweitgrößte tschechische Rüftnngsunternehme», die Böhmisch» Mährische« Da«ok»Werk«, ist von einem Streik seiner Belegschaft betroffen worden. Die 5000 Mau« des in Prag gelegenen Werkes für Auto» und Maschinenbau stellten am Freitag die Forderung »ach einer sofortigen rOprozentigcu Lohnerhöhung. Die Leitung des Werkes lehnte die Forderung fedoch ab. Di« Belegschaft stellte baranshin die Arbeit ein, verblieb jedoch an der Arbeitsstätte. * Die Methode der Sitzstreiks hat nun also auch in die Tschechoslowakei Etnana gefunden. Vorher schon wurde sie in Frankreich angewandt, und in den Vereinigten Staaten ist sie zur Zeit an der Tagesordnung. In Amerika ist ihr Hauptverfechter John L. Lew iS, der mit seinem .^Komitee für industrielle Organisation" die alten Gewerkschaften sprengte. Diese hatte sich übrigens in diesen Tage» in eigen artiger Weise gerächt. Sie wandten nämlich das Kamps verfahren von John L. Lewis gegen diesen selbst an, indem sie über das Willard-Hotel in Washington einen Sitzstreik verhängten. Di« Angestellten deS Hotels besetzten alle Räume, und rings um bas Gebäude wurde eine dichte Kette von Streikposten ausgestellt, die niemandem den Zutritt zum Hause gestattete. Mr. LewiS unterhielt aber im Willard- Sotel bas Hauptquartier seines „Komitees für industrielle Organisation", und er wollte an einem der letzten Abende dort einen Vortrag halten. Die „Sitzstreiker" ließen ihn nicht hinein, und alles Verhandeln half nichts. Mr. LewiS mußte unverrichtetersache wieder abztehe». Der Lohnstreit mit der Hotelleitung ist übrigens noch nicht beigelegt. Sie weigert sich, die Forderungen der Streikenden zu bewilligen, und diese lehnen es ab, daS Hotel zu verlassen. Jetzt wird es darauf ankommcn, ob man eS wagt, die Polizei zur Räumung des HanscS cinzusetzcn. ES wäre recht reizvoll, wenn Mr. Lewis in Wahrnehmung seiner eigenen Interessen dieses letzte Mittel fordern würde, das er seinerzeit, als die „Sitzstreiker" aus den Automobil fabriken vertrieben werben sollte», heftig bekämpfte. Einigung bet General Motors Neuyork, 18. März. ' Vertreter der General Motors Co. und der Ge werkschaft gaben bekannt, daß über alle Streitfragen, die zu dem letzten AuSstand in den Werken der Gesellschaft geführt hatten, eine Einigung erzielt worden sei. DaS neue Abkom men sehe ein Verfahren für die Erledigung von Beschwerden vor. um in Zukunft Streiks zu verhüten. Ein einheitlicher Mindeststundenlohn für alle Werke sowie die von der Gewerkschaft erstrebte 80-Stunden-Woche sind in dem Abkommen nicht enthalten. Ter Gouverneur von Michigan, Murphy, teilt gleichzeitig die Einberufung einer Konferenz von Vertretern der Ar beitgeber, Arbeitnehmer und bekannter Bürger des Staates zur Veilcgnng der zahlreichen anderen Streiks mit, die ein wirtschaftliches Chaos verursachten und etwa 100 000 Men. scheu brotlos machten. Die Zahl der Ausstände in kleineren Betrieben hat übrigens weiter zugenommen. In Chikago streiken jetzt etwa 0000 Kellnerinnen, Stenotypistinnen und sonstige Büroangestellte. Im Ausstand befinden sich ferner Schneider und Ääcker. Das Gericht in Detroit ordnete die Verhaftung von 125 Sitzstreikern an, die seit zwei Wochen eine Großschlächtcret besetzt halten. Finnland -aut -le Ausnahmegesetze a- Die neue Regierung tritt vor öas Parlament Helsinki, 1». März. > DaS Programm der neue« finnische« Regierung Kallio wurde am Souuabeud veröffentlicht. Es besagt «. a^ daß die Ausnahmegesetz« uur so weit ausrechterhalte« bleibe« sollen, als st« notwendig stad, um di« -ege« dl« bestehende Rechts ordnung arbeitend«« Kräfte in Schach zu halte«. Zur Außen politik wird erklärt, baß Finnland auch künftig ein« un» bedingt« Friedenspolitik treibe» «olle. Z« diesem Zweck soll« die Annäherung der skandinavische» Länder weiter ent wickelt und daS Verhältnis zu Sowjetrnßland, soweit möglich, verbessert «erde». Die freundschaftliche« veziehnnße« zu Estland sollen ausrechterhalte« «nd daS Verhältnis zu alle» übrige« Staaten «ntsprechend de» Bölkerdnndsgrnndsätze» entwickelt «erde«. Sehr bedeutungsvoll sind die Erklärungen zur. Ber- tetbtgungSsraas. Der Satz, baß die fortgesetzt« Stär- kung der finnischen LanbeSvertetbigung Gegenstand der Rtgte- runaSbemühungen sein soll, ist für ein« zur Hälfte au« Sozialdemokraten bestehende Negierung bemerkenswert. Er wird allerdings ergänzt durch folgenden Proarammpunkt: „In der Führung de» BerteibigungSwesen» ist die nötig« < Konzentration anzustreven." Man glaubt, baß sich hinter' dieser Formulierung ber Wunsch der Sozialdemokraten ver- birgt, den selbständigen Gcneralstab des Schutz korps ab- zuschasfen »nd das Schutzkorps direkt der Armee zu unter- stellen. Weiter heißt eö im Regierungsprvgramm, „daß die militärische Ausbildung im demokratischen Geiste zu erfolgen hat". Auch diesen Satz vermutet man als gegen daS Schutz korps gerichtet. Schließlich verkündet da» Programm die Absicht ber neuen Regierung, gegen jede staatsfeindliche politische Werbung einzuschretten, die obligatorische Arbeits losenversicherung etnzusühren, die Löhne der Arbeiter im staatlichen Dienst zu erhöhen und die der Landwirtschaft bis her bewilligten Ausfuhrprämien durch eine andere Form ber Unterstützung ber Erzeuger zu ersetzen. In der Untver- sttätSfrage soll eine Lösung angestrebt werben, bi« die Erfüllung der Forderungen ber sinntschsprechenben Mehrheit unter Beachtung ber der schwedischsprechenden Bevölkerung in ber Verfassung zugestcherten Stellung gewährleistet. Der Führer beglückwünscht ALmlralstabSarzt Dr. MooS- auer. Der Führer un- Reichskanzler hat dem SanitätSchef der Marine, AbmiralstabSarzt Dr. MooSauer, anläßlich seine» 00. Geburtstage» telegraphisch seine Glückwünsche übermittelt. ' , Einwohnern. Die Niederlande haben im Mutterland nur eine Fläche von rund 84 000 Quadratkilometer mit rund 8 Millionen Einwohnern, oder 282 Einwohner auf de» Quadratkilometer. Aber sie haben in Asien Und Amerika ein Kolonialreich von über 2 Millionen Quadratkilometer mit rund 52 Millionen Einwohnern. In Spanien hat da» Mutterland den beträchtlichen Umfang von 512 000 Quadrat kilometer, aus denen nur rund 24 Millionen Menschen wohnen, ober 47 Einwohner aus den Quadratkilometer. Ter Rest des bekanntlich einst riesigen spanischen Kolonialreiches umfaßt noch in Afrika 810 000 Quadratkilometer mit knapp 1 Million Einwohner. Vie kierenreitks In zweiter Reihe stehen nun, wie gesagt, in Ostasien hauptsächlich von Japan und China abgesehen, die beiden Länder mit der größten Ausdehnung. DaS sind die Ber einigten Staaten von Nordamerika, für die ein Kolonialreich von über 1680 000 Quadratkilometer gar nicht ernsthaft ins Gewicht fällt. Denn daS Mutterland hat eine Ausdehnung von 7 850 000 Quadratkilometer mit einer Be völkerung von rund 140 Millionen Einwohnern. Rußland, der heutige Verband der Sowjetrepubliken, dehnt sich über Europa und Asien aus, ist überhaupt daS grüßte Reich der Welt und umfaßt mit Bundesstaaten und sogenannten autonomen Staaten eine Fläche von knapp 80 Millionen Quadratkilometer Land, also fast soviel wie der ganze Erd teil Afrika. Auf dieser Fläche wohnen insgesamt mehr als 170 Millionen Menschen, davon die große Mehrzahl, nämlich rund 128 Millionen Einwohner, in Europa auf einer Fläch« von 4 760 000 Quadratkilometer, oder 27 Einwohner auf den Quadratkilometer. DaS der FlächcnauSdehnung nach viel größere asiatische Rußland zählt nur 42 Millionen Einwohner, oder 2 Einwohner auf den Quadratkilometer. 6i>oKm8ckt« otm« Kolonien Allen dte'en Mächten stehen in Mittel- und Ostenropa zwei Großmächte gegenüber, die auf engem und vielfach wenig ertragreichem Boden eine groke Bevölkerung haben und nicht einen Fußbreit Kolonialgebiet irgendwo sonst tn ber Welt. Polen zählt auf einer Fläche von 888 000 Quadratkilometer eine Einwohnerzahl von 84 Millionen Einwohnern, oder 88 Einwohner auf den Quadratkilometer. Unvergleichlich un günstiger sind die Verhältnisse für Deutschland. Auf der uns nach dem Weltkrieg verbliebenen Fläche von 470 000 Quadratkilometer hat Deutschland eine Einwohnerzahl von 67 Millionen, oder 148 Einwohner auf den Quadratkilometer. Alle diese Zahlen werben sprechen, aber diese Zahlen werbett nicht» ändern. Sendern wirb nur etwa» bi« Beharr lichkeit, mit ber wir un» der Antwort widersetzen, di« Zeus tn Schiller» Gedicht „Bon ber Teilung der Erbe" gibt: „Die Welt ist weggegeben." ksitx. Sesttse Kämpfe an -en spanischen Fronten Salama»!«, IS. März. Der nationale Heeresbericht vom Freitag melbet: Sn der BiSkayafront bet Mondragon wurde ein Angriff der Bolscheivistenhorden mit Verlusten für den Gegner abgewic- sen, desgleichen ein bolschewistischer Vorstoß bei Oviedo und am Narankoberg. Im Frontabschnitt von Trtjueque wurden zwei Geaenangrtsfe zurückgeschlaaen, desgleichen tn der Nacht zum Sonnabend «in bolschewistischer Angriff bei Cuesta be Perbice» nordwestlich von Madrid. Der Gegner ließ 50 Tote zurück, «bgewtesen wurde ferne» ein Angriffs versuch ber Bolschewisten bet LaS RozaS. An ber Guadala- jakafront wurden vier, an der Madrider Front zwei bolsche wistische Flieger abge schossen. «'?"> «."'Ua" ggg pizlugn
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