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Dresdner Nachrichten : 15.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193705159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19370515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19370515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-15
- Monat1937-05
- Jahr1937
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- Dresdner Nachrichten : 15.05.1937
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Nr. rrs Setter — Drervner Nachrichten — Sonnabend. 15. Mal 1657 sein. Man vermutet, daß er auch den NeichSwirtschaitS- ministrr Dr. Lik acht, der am .1«. Mai zur Eröffnung de« Deutschen Hanieo aus der «uostelinng nach Paris kpmmt, empfangen ivird. Tie französischen Wirtschaftskrrise, namcnt- lich die des sranzösticken Auosuhrhandrlo, knüpfen an den Besuch non Dr. Schacht große Erwartungen siir die Steile» rnna der wirlschastiichen Beziehungen, die der immer mehr zurückgebendc iran.ösische Anosuhrhandcl bitter nvtia bat. Die eikrige diplomatische Tätigkeit des kranzösischen Anßen- ministers wahrend der irischsten Wochen wirb in Paris selbst nicht liberal! mit bedingungslosem Optimismus begleitet. Man bezweiselt zwar nicht, das, Sowfetrnßland drängender al» se einen weiteren Ausbau d«S Militärbündnisses ver langt, erinnert sich aber, da- England von solchen be stimmten Abmachungen nicht viel wissen will, daß ferner Belgien, ie mehr Frankreich sich an Rußland binden möchte, um so starker von Frankreich abrücken würde, nnd das, Belgien besonders genau zu erfahren wünscht, w clche Verpflichtungen Frankreich Ru-land gegenüber schon ein gegangen ist oder noch eingehen wird. Die Frage Oesterreich mit ihren immer neuen Wand lungen und Wendungen ist nach dem Besuche v. Ncnraths in Wien und v. Schuschniggs in Bcnedlg wieder zum schweren Alpdruck für Frankreich geworden. Anstatt da- man sich in Paris endlich dazu entschlösse, von Dingen die Hand zu lassen, di« das französische Volk gar nicht» angel,en «nd die ilnn auch gleichgültig sind, will man nach dem ver hängnisvollen Vorbild Napoleons NI. überall ein Eisen mit im Feuer haben. Dabei verbrennt man sich manchmal die Finger. Der österreichische Staatssekretär Schmidt wird in Part» bearbeitet und unter Druck gesetzt werden, natürlich »m Sinne de» reinen französischen Idealismus und der teuren österreichischen Unabhängigkeit. Die Wünsche des österreichi schen Balke» sind dabei Nebensache. Aber die österreichi schen Negierungskreise selbst sollen der neuen FreundschastS» welle, -ie sie von Parts und London her in der letzten Zeit überströmt hat, nicht so ganz trauen, und Außenminister Schmidt soll die Absicht haben, sich darüber persönlich Ge- wißhrit zu verschaffen, ob auch ans die Dauerhaftigkeit und O pf « r b er e i t l ch a s t der französischen Freunbschast .zu rechnen sei, und wie stark und in welcher Weise sie sich nötigenfalls in hilfreiche Taten für die österreichische Re gierung nmsetzen werde. ES ist also ziemlich viel, was Herr Delbo» in kurzer Zeit zu verarbeiten hat, und seine ganz persönlichen literarischen Neigungen werden dabei sicher zu kurz kommen. kollx. „Das Britische Reich war noch nie so einig wie jetzt" Besinn -er Gmpirekonserenz in Lon-on - Anter -em Vorsitz Val-wtns London» 14. Mai. Die britische ReichSkonferenz begann Freitag vormittag im St. James-Palast in London. Außer dem englischen Kabinett waren die Premierminister Kanada», Australiens, Neuseeland», Südafrikas und LiidrhodesicnS, sowie die Ver treter Burma» nnd Indien» erschienen. Baldwin wurde zu« Vorsitzende« der «ouferenz gewählt. Fn seiner Eröffnungsansprache wie» Baldwin darauf hin. wie wichtig ein persönlicher Kontakt sür die Zusammenarbeit im britischen Weltreich sei. Leit der letzten Krönung sei daS rechtliche Verhältnis zn de» Dominions und dem Mntterlande, und zwar insbesondere durch das Statut von Westminster im Jahre IlM, geändert worden. In erster Linie werde sich die Aussprache mit der auswärtigen Politik und der ReichSverteidignng befassen. Die Reichskonferenz trete in einem Augenblick zusammen, in dem die internationale Lage schwierig, ja sogar bedrohlich sei. Der Konferenz liege e» daher ob, dafür zu sorgen, daß die Beratungen nicht nur dem britischen Weltreich zugute kommen, sondern da» sie auch ihr Teil zur Lösung der inter nationalen Fragen beitragen, die die Welt beschweren. Man müsse nach den Ursachen der gegenwärtigen internationalen Unruhen tuchen, und die Möglichkeiten prüfen, wie man sie durch Zusammenarbeit vermindern oder beseitigen könne. Es herrsche in der Welt ein Rüstungswettlauf, der zum Ruin führen könne: aber angesichts der Rüstungen in der Welt habe Großbritannien keine Wahl und habe es daher sür seine Pflicht gehalten, seine Verteidigung zu ordnen, nnd zwar mit Kosten, deren Größe bekannt sei. Es habe diese Lasten aus sich genommen, nicht nur um das Herz des Welt ¬ reiche» zu sichern, sondern auch um die Sicherheit des Welt reiche» zu erhalten, sowie in seiner Eigenschaft al» treues Mitglied beS Völkerbundes. Auch die Dominion» hätten sich verpflichtet gefühlt, ihre RUstungsvorberritungen einer Re vision zn unterziehen. Ausgabe der Konferenz sei e», die einzelnen Bestrebungen auseinander abzustimmen, damit man sich gegenseitig Helse und damit die Sache des Frieden» gefördert werde. Südafrika wünschte auch die Besprechung einer Reih« von v e r s a s s n n g S f r a g e n und der Fragen der R «ich »- l n s t v e r b zn d n n g e n. Der Premierminister von Kanada, Mackenzie King, erklärte, cs gelte, die Band« zwischen den Demokratie» zu stärken. LnonS, der Premierminister von Australien, er klärte, da» Reich sei noch nie so einig gewesen wie setzt. Die Erfahrung der letzten Jahre habe r» jedoch bedauerlicher weise als unmöglich erwiesen, die in d e r Völ ker bundssahung verkörperten Ideale zu ver wirklichen. Nach Ansicht der australischen Regierung müßten die Grundlagen der Außenpolitik de» britischen Weltreiches und die Lage des Völkerbünde» überprüft werben, um eine Formel auSzuarbeitcn, die zu einer einheitlichen NeichSpolitik führe. Die Dominions müßten ihre große Ver antwortung erkennen, die ihr unabhängiger Status mit sich bringe, und sie müßten ihre ganze Kraft ihrer eigenen nationalen Verteidigung ebenso widmen, wie ihre Ausgabe zur Sicherung des Friedens in der Welt. Australien würde insbesondere einen aus den Grundsätzen de» Völkerbundes beruhenden regionalen Nichtangriffspakt im Pa zifik begrüßen. von Almberg -ei Sümtzkanzler Chamberlain Loudo«, 14. Mai. Reichskriegsminister Generalfcldmarschall von Blom- berg stattete am Frettagnachmittag dem englischen Schatz kanzler Neville Ebamberlain einen Besuch ab. Die Unterredung dauerte etwa eine halbe Stunde. Zu Ehren des Vertreters des Führer» nnd Reichskanz lers, des Reichskricgsministers Generalseldmarschall von Blomberg, veranstaltete am Freitag die Anglo-German Fellowship einen Empfang im Mausair-Hotel, zu dem sich zahlreiche Mitglieder der Anglo-German Fellowship so wie die Angehörigen der deutschen Kolonie in London ein gesunden hatten. Ter Vorsitzende, Lord Mount Tcmvle, hieß den Generalseldmarschall als einen hervorragenden Ver treter des neuen Deutschlands herzlich willkommen. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich das dentsch-englilche Verhält nis immer mehr vertiefen werde. Generalseldmarschall von Blomberg bankte sür den srcundlichen Empfang und er klärte, daß Deutschland und England durch Jahrhunderte hindurch militärisch und politisch Seite an Seite gestanden hätten. Bei der Neubesestigung einer Zusammenarbeit habe die Anglo-German Fellowship wertvolle Arbeit geleistet, und er hoffe, daß ihr das auch in Zukunft weiter möglich sein werde. Dir Anwesenden nahmen die AnSsührungrn dcs GeneralfeldmarschallS mit starkem Beifall auf und ehrten ihn durch ein dreifaches „Hipp Hipp Hurra". Zu Ehren des in London weilenden ReichSkriegSminister», Generalseldmarschall v o n B l o m b r r g , gaben der deutsche Botschafter und Frau von Ribbentrop am Freitag ein Frühstück, zu dem u. a. der Erzbischof von Eanterbnrn, der englische Premierminister Baldwin, seine Frau, Außen minister Eden nnd Frau, der ständige Staatssekretär de» Foreign Office, Sir Robert Vansittard, und Frau, Lord Lothian, Lord Londondrrry und Frau, der Earl und die Gräfin of Dnnmore, Lord Rothermere, Lord Kensley und Frau, Ronald Greville und Sir Sidney Elive und Frau er schienen waren. Deutscherseits nahmen neben Generalseld- marschall von Blomberg der Erbgroßherzoa von Hellen und die Großherzogin von Hessen, Reichsleiter Bonhler mit Fra», Generalmajor Ltnmpsf, Gesandter Woermann und Lega tionssekretär Freiherr von Poernberg teil. Ain Abend nahm der Generalseldmarschall mit den Leitern der anderen auswärtigen Abordnungen an einer Ein- ladung teil, die Außenminister Eden für den König und die Königin im englischen Außenamt gab. ReichSkriegs- minister Generalseldmarschall von Blomberg, ReichSleiter Bouhler und Frau, Botschafter und Fran von Rib bentrop sowie die gesamte deutsche Abordnung nahmen dann am Krönungsball Im Buckingham-Palast teil, der die Bertrcter sämtlicher 60 Völker vereinigte. Das neue Strafrecht beurteilt -le BerfSulichkeit Gtaattfekretäe Freister wer -ie „Srmtttkmgs-Ufe" -er «SB Düffeldors, 14. Ma«. Im Rahmen der 108. Jahresversammlung des LandeS- vereinS Rheinland-Westfalen im deutschen ReichSverband für GerichtShilfe, Gefangenen- und Entlafsenenfürsorge, e. B., machte Staatssekretär Freister grundlegende AuS- ftthrungrn über modernen Strafvollzug, Strafgesangrnen- erziehnng und die neue ErmittlungShilfe. Staatssekretär FreiSler sprach dann über den Typ des neuen deutschen Strafgerichts, wobei er den Volksgerichtshof als Beispiel hin stellte. „ES muß eine neue Form eines Gerichts, eines Bolks- gerichtS geschasfen werden, das nach Recht und Gesetz und da mit nach nationalsozialistischem deutschem Gewissen Recht spricht. Hier muß der berufskundige Richter mit dem Schöffen eine untrennbar« Gemeinschaft bilden. So muß das Volk selbst Recht sprechen, natürlich unter der Führung berusskundiger Richter. Deshalb wollen mir in der neuen Strasverfahrensordnung diejenigen Teile des deutschen Volkes, die nicht berufsmäßige Richter sind, als gleich berechtigte Richter in di« Strafrechtspflege hineintun. Früher wurde nur", so fuhr Staatssekretär FreiSler fort, „die Tat bestraft. Das neue deutsche Strafrecht wirb aber daneben auch die Persönlichkeit beurteilen. ES ist nicht dasselbe, wen» zwei dasselbe tu». Welches Maß von Sühne der zu leisten hat, der sich gegen daS lebendige Recht im Volke versündigt, hängt von seiner Persönlichkeit ab." Staatssekretär FreiSler teilte dann mit, daß die deutsche Rechtspflege mit der NSV vereinbart bat, daß die NSV lm gemeinsamen Aufbau mit der Rechtspflege eine Ermitt- lungshilfe schassen wird, die aber völlig ander» sein wird, wie die einstige GerichtShilfe, weil di« Menschen, die in ihr arbeiten, andere Menschen sein werden. Die srüherr GerichtShilfe war in zahlreich« Gruppen zersplittert, die ihre eigenen Interessen verfolgten und aus Menschenfang aus- gingen. Di« nationalsozialistische „ErmittlungShilfe" aber wird nur «inen Blickpunkt anstenern: DaS Wohl deS Volke». Hierbei handelt «S sich nicht um Fürsorge für den Beschuldig- ten, sondern darum, bnrch Herbeibringung von Tat- sacklenmaterial mit Beweisangaben dem Gericht bet der PerlönlichkeitSbeurtetlung zu Helsen. Der Er- mittlungShelfcr soll also kein Richter sein: er soll kein Urteil fällen, sondern lediglich Helfer bei feder Persönlichkeit», beurtetlung sein. Al» Ermtttlungshelfer kann feder Volks genosse, der von der NSV sür gut und würdig befunden wird, herangezogen werden." Die Rechlswahrer zur Gheschet-mr-srKfsrm Berlin, 14. Ma«. Da« Zentralorgan de» NS-Recht«wahrerbun-e», „Deut. scheS Recht", nimmt an, daß dl« EhescheibungSreform nunmehr in das Stadium einer neuen gesetzlichen Regelung eingetreten ist und beschäftigt sich daher in seiner neuesten Ausgabe mit diesem wichtigen Problem. Tie Vorschläge de» NL-Necht»wahrerbunbeS gehen dahin, da» bisherige so- genannte VerschuldungSprlnzip zugunsten des Zerrüt tungsgrundsatzes anfzugeben. Es wird betont, daß sich ein Scheidungsrecht, das die Auflösung hoffnungslos zer- rütteter und dauernd unheilbarer Ehen gestattet, nicht als ehefeindliche Maßnahme anSwirke» würde. Beseitigt würde vielmehr die bisherige Prart» der Prozeßheuchelei mit ihren fingierten oder produzierten Ehebrüchen usw. Dafür würde die wahre und gesunde Ehe um so nachdrücklicher geschützt werden können. Ein neue» Scheidung-recht würbe die Liqui- dation der unseligen Fehlehen aus früherer Zett beschleuni gen. während die erzieherischen und gesetzltchen Maßnahmen des Dritten Reiches zur Sicherung der biologischen und see lische» Gesundheit schon bei Abschluß der Ehe einen Ausgleich -e» vtelletcht vorerst zu erwartenden AnivachsenS der statistt- schen ScheidungSzifsern bewirken würden. AuSlteseruugSverlrag ,wische« Deutsch!««- Finn land. Im AuSivärtigen Amt ist rin Vertrag zwischen Deutsch, land und Finnland über Auslieferung und sonstig« Recht«, hilf« in Strafsachen unterzeichnet worden. Der Ver. trag stellt «inen wichtigen Beitrag zur Ausgestaltung der RechtSbeziehungen »wischen den beiden Ländern dar. Lnstsahrtmtnifter Pierre Vot wird sich am 21. Mai zu einem dreitägigen Besuch von Part» nach Bukarest begeben. Die »rutschen «lindrrbeitrn in Ungarn Line Erklärung de» Ministerpräsidenten Daranyt ««dapest, 11. Mai. Ministerpräsident Daranni gab am Frettag ip» Ab geordnetenhaus «ine Erklärung, über die Stellungnahme der Regierung zur Lage der in Ungarn lebenden Minderheiten sowie über die Stellung Ungarn» zu Deutschland ab Daranni erklärte, die Minderheiten seien in feder Beziehung den Staatsbürgern ungarischer Rationalität gleichgestellt. Die Regierung verurteil« ans da» entschiedenste jede Aktion, die im Jnlereffe oder zur Verhinderung der NamenSmadjari- sieruna Methoden und Mittel anipendc, di« mit den RechtS- arundsätzen der persönlichen Freiheit und der staatsbürger lichen Gleichberechtigung üicht vereinbar seien. Daranni wandte sich bann der Frage der deutsch- ungarischen Beziehungen zn. Er erklärte, die Re- gierung halte die ehrliche Frenndschast mit dem Deutschen Reich ansrecht. ES sei ihre licberzengung, daß fetten» des Deutschen Reiche» Ungarn gegenüber eine ebensolche Freund schaft empsunden werde. Eben deshalb wünsche die Regierung, daß die Möglichkeit einer jeden schädlichen Agitation, die auch nur im geringsten Maße geeignet wäre, die guten Beziehun gen zwischen den beiden Nationen zn stören, ansgcsckaltet werde. In die Arbeit der deutschen Nation »nd ihres Führers, durch die die Zukunft dieses Volke» gesichert werben solle/ dürfe man sich nickt einmal in der Form einer Kritik ein mischen. Tie Frenndschast zum Deutschcu Reick), die Frage der einheimischen deutschen Minderheit, die deutsche national sozialistische Bewtgung und die heimische ' Pseilkreuzler- bewegüng seien besondere Fragen, die nicht miteinander ver- quickt werden dürsten. Festliche Lase in Kopenhagen vrodtmolckung un»«ror Loriiner Lvlrrlttloltung Berlin, 14. Ma«. Der englischen KönigSkrönnng folgt nunmehr da» fünf- undzwanzlgsährlge Regierungc-fubiläum de» dänischen Königs Ehristian X. Wenn auch dieses Jubiläum natürlich nicht eine» derartigen Anziehungspunkt sür Gäste aus aller Welt bildet wie der englische Feiertag, so hat doch auch Kopenhagen einen sehr starken Zustrom von Fremden zu ver. zeichnen. Auch hier wird man eine Reihe von Festtagen be gehen. Tie Stadt gleicht einem Fahnenmeer. Für den Abend sind Illuminationen vorgesehen. Kurzum, es fehlt nicht an Veranstaltungen aller Art, die die Festesfreude heben. König Ehristian ist außerordentlich volkstümlich. Er pflegt sich ohne Begleitung in den Straßen seiner Hauptstadt, und zwar meist zn Pferde, zu bewegen. In politischen Fragen hat sich der König meist große Zurückhaltung auserlegt. Er fühlt sich aber al» der erste Soldat des Landes und nimmt an den Manöver« stet» vom ersten bis zum letzte:, Tag teil. Am 26. September lüSii konnte er seinen 6 0. Geburtstag feiern. Bei dieser Gelegenheit gab das dänische Volk seiner Verehrung für den Monarchen beredten Ausdruck. Der König ist mit Prinzessin Alexandrine von Meck len- burg - 2 chwerin vermählt, die ihm zwei Söhne, Kron prinz Friedrich nnd Prinz »nut, schenkte. Prinzessin Feodora, die älteste Tochter des Prinzen Harald, des Bruders des Königs, und der Prinzessin Helena, geborenen Prinzessin von SchleSwig-Holstein-Sonderburg- GlückSburg, hat sich mit Prinz Ehristian non Schaum- burg-Lippe verlobt. Prinz Ehristian ist der Sohn der verstorbenen ältesten Schwester des Königs, Prinzessin Louise, die sich 1806 mit Prinz Friedrich von Schaumburg-Lippe ver heiratete. Tie Vermählung soll im Herbst stattsinden. Prin zessin Feodora wird dann nach Potsdam übersiedeln. Der Führer und Reichskanzler hat dem König non Däne- mark znm Ssjährigen Regierungsjubtläum drahtlich seine Glückwünsche übermittelt. Staatsakt für -ie Loten vom „Sin-enburs" Berlin, 14. Mai. Die große Trauerseier sür die tödlich verunglückten Mit glieder der Besatzung nnd Fahrgäste des Luftschiffe» „H indenbnr g" findet am Spätnachmittag des 21. Mai als Staatsakt in der Halle der Hapag in Cuxhaven statt. Minister Slinoenverv am V-olf Httlor Koov Kiel, 14. Mai. Der königlich niederländische Minister Dr. Slingen« berg, der gegenwärtig zu Besuch in Deutschland weilt, be sichtigte mit dem StabSamtssührer Dr. Reischle und dem Generalarbeitssührer Pohlcnz den Abvlf-Hitler-Koog und die Eider-Abdämmung. In Kiel sand ein Empfang statt. Als Vertreter des Obcrpräsibentcn gab Vizepräsident Dr. Schvw der Freude Ausdruck, den niederländischen Gästen in Schleswig-Holstein einen Einblick in daö nationalsozialistische Aufbauwerk vermitteln zu können. Er wies daraus hin, daß besonder» die Arbeiten an der Westküste der Norbmark in sehr vielen Einzclfällen Bcrgleichsmöglichkeiten mit der Landkultnr in Holland böten. Der landschaftliche Charakter NordsrieSlauds, Ostsrieslands und Hollands sei durch die gleichen WesenSzüge gekennzeichnet. Anch die Bevölkerung dieses Gebietes sei blutmäßig dazu berufen, eine Brücke von Volk zu Volk zu schlagen. Den sreundschastlichen Gefühlen sür daS Nachbarvolk gab er Ausdruck durch ein Hoch aus ihre Majestät die Königin der Niederlande. — Ter niederländische Minister bankte mit herzlichen Worten. Die Reise nach Deutschland habe ihm und seinen Mitarbeitern viele An regungen gegeben. Er Hoss«, daß der gegenseitige Gedanken austausch auch in Zukunft gepflegt werden möge. „Luftschiff je-om Flugzeug überlegen" London, 14. Mai. In Zuschriften an den „Daily Telegraph" weisen englische Lustfahrtsachverständige auf die Vorteile des Luft schiffe» gegenüber dem Flugzeug im Fernverkehr hin. Dee Herausgeber der Zeitschrift „The Airship", Lord Ventry, schreibt u. a., -aß die Luftschiffe den Fahrgästen viel größer« Bequemlichkeiten böten, und sich durch ihre Geräuschlosigkeit und den ruhigen Gang auszeichneten. Ferner sei das Luft schiff in der Lage, ohne Gefahr die wichtigsten Nebelbänke zu durchfliegen und jede Wetterdcpression zu umgehen. Auch -ie FeuerSgesahr sei gering, wenn die notwendigen Vorsichtsmaß nahmen ergriffen würden. Ein großer Vorteil der Luft schiffe gegenüber den geplanten Atlantikslugbootcn sei serner daS große Ladegewicht und die Reichweite. Schließlich müsse man sich daran erinnern, daß die beiden Luftschiffe „Graf Zeppelin" und „Hindenburg" bis End« 1086 80 848 Menschen ohne Zwischenfall befördert hätten. Auch der Lustfahrtsach- verständigc Bentley weist daraus htu, daß Luftschiffe eine große Zahl von Fahrgästen sicher und bequem über den Ozean vrsörbern könnten, während ein entsprechendes Flugzeug noch nicht vorhanden sei. Auch ein mit Helium gefülltes Lust schiss wäre trotz der hohen Kosten und der etwa» verringerten Huokrast jedem Flugzeug wett überlegen.
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