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Dresdner Nachrichten : 06.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193711068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19371106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19371106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-06
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.11.1937
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Msrgen-Ausgabe, Nr. Z2Z Sonnabent, 6. November 1SZ7 Gegründet 1896 Lktua«gebühr bei ISgllch iweimallgee gusieNuna sret Hau« monatlich RM. s.eo, durch Postbkjug «M. ».«0 rinlchl. «S.i« «p>. Poftaed. lohne PosI,uIIeNuna«aeb.> bei siebenmal wSchentlich. verland. <Nn»el.Rr. 10 «vl„ bei ftlei»,eilig, verland d. Abend- u. Morgen-Ausgabe lb Rp>. Druck u. Verlag - LIrpsch » Belchardt, Dresden s, l, Marten- straße ZS/42. Fernruf212bl. Postscheckkonto ISsS dresden Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte» beim Mbrrversicherungsamt Dresden Mtz, <»r-»»breit) ll,b vpl. «achlilil»nach Stallel v. siamilienanjeigen u. Tlellengeluche MiNimeltr- ,eile I Npl. Aillergeb. sN Rpi. — Rachdruck nur mit Quellenanaabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriltsiücke Iverden nicht aulbewakrt Deutsch - polnisches MindecheitenMommen Ser Führer vor einer Abordnung der Polen im Reich Verlin. 5. November. Die deutsche Reichsregierung und die polnische Regierung haben ein Abkommen geschlossen, das gleichzeitig in Berlin und Warschau veröffentlicht wurde und in dem sowohl die Rechte und Pflichten der Deutschen in Polen wie die der Polen im Deutschen Reich festgelegt werden. Ls handelt sich dabei insbesondere um das Recht zum freien Gebrauch der Sprache, zum vereinsmätzigen Ausammenschluh. zur Errichtung eigener Schulen, zur freien Pflege des religiösen Lebens in der Muttersprache, ohne dah durch die Ausübung dieser natürlichen Volksrechte die jeweiligen Volksgruppen von feiten ihres Staates eine Benachteiligung erfahren. Aus diesem Anlab empfing derAührer und Reichskanzler die Vertreter des Bundes der Polen im Reich. Dr. Kaczmarek, Szczepanlak und Dr. v. Opcukowski. Der Führer und Reichskanzler machte hierbei folgende Ausstthrnngen: „Die ttbercinstimmende deutsch-polnische Erklärung über den Schutz der beiderseitige» Volksgruppen, die heute von beiden Ländern veröffentlicht wird, soll die sreundschastliche« Beziehungen zwischen den beide« Völkern verbessern und festi gen. Die praktische Ausführung der in dieser Erklärung ent haltenen Richtlinien kann wesentlich zur Erreichung dieses Zieles beitragen. Das Bestreben der Reichöregierung geht dahin, das Zusammenleben der polnischen Volksgruppe mit dem deutschen Staatövolk harmonisch «nd innerlich friedlich zu gestalten. Ich stelle fest, bah der Wille der NclchSregierung, jedem Ncichsbnrger Brot und Arbeit zu verschaffen, auch gegen- liber den Ange hörigen der polnischen Volks gruppe besteht und durchgestihrt ist. In der Zeit großer Arbeitslosigkeit und großer Entbehrungen, denen An gehörige der deutsche» Volksgruppen in Europa noch vielfach ausgesetzt sind, nimmt die polnische Volksgruppe an dem wirt schaftlichen Aufstieg beS Reiches in vollem Umsange teil. Gleiche Fortschritte sind in der kulturellen Betätig»«» der polnischen Volksgruppe gemacht worden, wie ihre vielseitigen organisatorischen Einrichtungen und neuerdings die Errich tung einer weiteren höheren polnischen Schule in Deutschland beweisen. Die Polen in Deutschland müssen aber stets dessen eingedenk sein, das« der Gewährung von Schutzrcchten die loyale Erfüllung der dem Staate zu leisten den Pflichten und der Gehorsam gegen die Gesetze gleichwertig gcgenübcrtreten. Der Schutz der deutschen Volksgruppe in Polen, vor allem in ihrem Recht aus Arbeit «nd Verbleib aus ihrer angestammten Scholle, wird auch zur Sicherung der polnischen Volksgruppe in Deutschland beitragen. Das hohe Ziel des Paktes, den ich seinerzeit mit dem grotzen polnischen Staatsches Marschall Joseph Pilsndski geschlossen habe, wird durch diese gemeinsame deutsch-polnische Erklärung zur Minderheitenfrage seiner Verwirklichung nähergerückt." Der HauptgcschästSführcr des „Bundes der Polen in Deutschland", Dr. Kaczmarek, gab namens der in Deutschland lebenden Polen deren Dank und Freude über den Empfang und die Worte des Führers Ausdruck und ver sicherte den Führer und Reichskanzler der vollsten Loyalität der polnischen Volksgruppe gegenüber dem Reich und seinem grotzen Führer. Im Sans« der sich hieran anfchlietzende« Unterhaltung machte der Führer davon Mitteilung, datz er die Frei lassung einer Anzahl von in Hast besinblichen Angehöri gen der polnische« BollSgrnpp« in Deutschland, die in ihrer politischen Betätigung mit den deutsche« Gesetzen in Wider spruch gerate« find, angeordnet habe. Der polnische Votschafter beim Führer Berlin, 6. November. Der Führer und Reichskanzler empfing heute den pol- Nischen Botschafter in Berlin, Lipski. In der Unterhaltung mit dem Botschafter gab der Führer und Reichskanzler seiner Befriedigung darüber Ausdruck, datz es gelungen sei, nun mehr aus dem für die deutsch-polnischen Beziehungen beson ders bedeutungsvollen Gebiet der Minderheiten eine Einigung zu erzielen, wodurch der Beweis erbracht sei, datz die deutsch-polnische Erklärung von 21. Januar 1034 und der darin vorgesehene Weg der unmittelbaren Verständigung sich nach wie vor bewähre. Bei der Unterhaltung wurde zugleich sestgestellt, datz die deutsch polnischen Beziehungen durch die Danziger Fragen nicht gestört werden sollen. Den Wortlaut des Abkommens veröffentlichen wir auf Seite 2 Frankreich und -er englische Kurswechsel in Spanien vradkmatckong vnsorsr Berlin, 6. November. In Frankreich hat die Schwenkung Englands in der Spanienpolitik erhebliches Aussehen erregt. Die Zeitungen befassen sich immer wieder mit der Frage, was Frankreich nun tun soll, da offenbar die Tage der Noten gezählt sind. Man nimmt die Nachricht von der-Verhaftung des Valencia-Obcr- häuptlings Largo Caballero durch seinen Nachfolger Negrin, wie auch die Meldungen über neue Unruhen in Madrid, als ein Zeichen für die fortschreitende Zersetzung im rot spanischen Lager. Kein Wunder, datz sich immer wieder Stimmen erheben, die eine NachahmungdeS englischen Schrittes befürworten. So führt Perttnax im „Echo de Paris" aus, datz die französischen Konsularvertretungen in den von Franco besetzten Landestetlen, zum Unterschied von den britischen Vertretungen, nicht ausgehoben worden seien, und datz es genügen würde, diese Vertretungen wieder aktiv arbeiten zu lassen, um auf der Seite der Nationalen ver treten zu sein. Wenn also in Kreisen, die sich von der Vernunft leiten lallen, die Meinung vorherrscht, datz man die Beziehungen zu Franco ausnehmen oder doch wenigstens eine Politik der strikten Neutralität betreiben miitzt«, so versucht die franzö sische Linke, eine derartig« Wendung in der französischen «ubenpolittk zu hintertreiben. Der sozialdemokratische „Po- AorUnor SvlueUUaUnop pulaire" seht nachdrücklich seine Angriffe gegen eine derartige Politik fort, sa, er droht zwischen den Zeilen mit einer Re gierungskrise und versucht den Engländern klar zumachen, datz ihre Politik eine Politik der Abenteuer und gesährlichen Illusionen sei. Wenn nämlich, so meint das Blatt, die Engländer glaubten, durch ihre Annäherung an Franco ihre wirtschaftliche Stellung in Spanien retten zu können, so würde das ein Irrtum sein, da im Fall« eines Sieges Francos der Nationalismus und die Autarkie in Spanten vorherrschen würden. Man sieht, datz die Gegner einer vernünftigen Poli tik in Frankreich nichts unversucht lassen, um Außenminister DelboS di« Lust, in die Futztapfen Englands zu treten, zu nehmen. Lon-on tritt an -le spanischen Parteien heran London, ö. November. Auf Grund der Beschlüsse beS NtchtetnmischungSauS- schulseS hat die britische Regierung im Lause des Freitags an beide Parteien in Spattien Telegramme gesandt, in denen diesen die Entschltetzung des NtchteinmischungSaus- schusseS zur Kenntnis übermittelt wird. Gletchzeitla werden die beiden spanischen Parteien von der britischen Regierung ersucht, ihre Zustimmung zu dem britischen Plan zu geben. Lommon Ssnss common 8VN80 — gesunder Menschenverstand — ist ei« Begriff, der bei den angelsächsischen Völkern eine grobe Rolle spielt. Auch in der Politik; und die Engländer lieben es, diese» common svnso als die einzige Richtlinie ihres poli tischen Tuns und Lassens zu bezeichnen. Die Erklärung über die britische Spanienpolitik, die Premierminister Chamberlain am Donnerstagabend im Unterhaus ab gegeben hat, ist ein typisches Beispiel für diele Politik de» gesunden Menschenverstandes. Ter Umschwung der englischen Haltung kam etwas plötzlich, denn gerade im Svanienkriege hat man eine solche realpolitische Haltung Londons lange vcrmitzt. Die Abkehr des Foreign Office von seiner bis herigen Politik des „Als ob" und die Hinwendung zu einer den Tatsachen besser gerecht werdenden Vernunfts politik ändert sich in der von Chamberlain angektinblgten Entsendung eines „Hauptagenten" nach BurgoS und mehrerer gewöhnlicher „Agenten" in die wichtigsten nationalspanischen Städte. Man hat den Premier im Unterhause gefragt, ob diese Massnahme eine praktische (cko-kacto jAnerkennmrg Francos bedeute, und Chamberlain hat den ehrenwerten Gentlemen von Seiner Majestät loyaler Opposition die orakelhafte Antwort gegeben, datz dies, „wie ihm gesagt wurde", nicht der Fall sei. Das alles ist sehr bedeutsam. Ueber die Frage: Aner kennung oder nicht braucht man sich nicht lange den Kopf zu zerbrechen, wenn man erfährt, datz für den Posten de» „Hanptagcnten" ein hervorragender alter Diplomat in Aus sicht genommen ist. Aus diesem Posten eine Botschaft zu machen, wäre dann im gegebenen Augenblick nicht allzu schwierig. Die Opposition und das Ausland haben die vor sichtigen Worte des Premiers denn auch sehr wohl verstanden; der Sturm der Entrüstung in der Londoner Oppositlonspreste und in den französischen Bolkssrontblättern ist dafür bester Beweis. Was ist geschehen? Die englisch« Regierung hat aus der Entwicklung, die der Spanienkrieg in den letzten Wochen genommen hat, Folgerungen gezogen. Jeder Ein geweihte war sich darüber klar, datz das britische Interesse an Spanten nicht so sehr ein platonisch-humanitäres, als ein sehr handfestes, realpolitisches ist. Das wurde zum ersten Male deutlich, als nach der Einnahme von Bilbao die in britischem Besitz befindlichen Erzgruben an Franco sielen. Seit diesen Tagen ist man in London bemüht, irgendein Ueberetnkommen zu treffen, durch das die britischen H a n d e l s i n t e r e s s e n in Nationalspanien gesichert werden. Das ist bisher nicht gelungen, weil die Herren in London keine sehr weitgehenden Zugeständnisse machen wollten und die „Insurgenten" sehr wohl tn der Lage waren, auf ein besseres Angebot zu warten. Dieses Angebot ist setzt erfolgt und hat zu einem Handelsvertrag geführt, über den Chamber lain — jeder britische Premierminister ist bezeichnenderweise zugleich „ktrst l.orck ok ltio Tronourv" (Erster Schatzkämmerer des Empires — jetzt im Unterhaus Mitteilung gemacht hat. Die Bedeutung dieses englischen Kurswechsels kann gar nicht überschätzt werden. Man hat ihn in Kreisen der Linken auch bereits mit der Abkehr von den Abessinten-Sankttonen verglichen. In London glaubt man jetzt fest an den End, sieg FrancoS, und da der spanische Staatsches mehr, fach deutlich zu verstehen gegeben hat, datz er sich später sehr wohl daran erinnern werde, welche Rolle die einzelnen Mächte während des Existenzkampfes der -spanischen Nation gespielt haben, möchte England den Anschluß nicht verpassen. Während Mr. Eden fünfzehn Monate lang tn Spanten da falsche Pferd geritten hat, will Chamberlain jetzt in zwölfter Stunde ein neues Eisen ins Feuer legen. Die endgültige Aufrollung der Nordsront hat ihn in dieser Absicht bestärkt. Bevor die 100 000 Mann und di« 100 Flugzeuge, die Francs nun an anderen Fronten etnsetzen wird, tn Aktion treten, wollte der Premier die spanische Rechnung bereinigen und ein neues Blatt beginnen. Dieser Umschwung wurde ge schickt vorbereitet durch eine Bemerkung in der letzten Eden- Rede vor dem Unterhaus. Der britische Außenminister, der bisher immer erklärt hat, das alte Spanten auf parlamen tarisch-demokratischer Grundlage müsse wiederhergestellt wer- den, äußerte nämlich in dieser Rebe, baß er sich sehr wohl vorstellen könne, baß ein nationales Spanien mit England die besten Beziehungen unterhalten würdet Das tst ebenso «»erbeltchan für »a« «Melmeer? vraLtmolcknug »oivrsr SarUoor 8vk»ritU,itung Berlt«, v. November. Wt« aus Part» gemeldet wird, hat König Georg von Griechenland bet seinem Vesuch beim französischen Ministerpräsidenten ChautempS sich sltr die Schasfung eines Sicher heitSpakteS aller Mtttelmeer- länder eingesetzt. Nur etu GtcherhrltSpakt könne nach griechischer Ansicht eine dauernde Beruhigung schassen. Der König hatte außerdem Besprechungen mit dem französischen Lustsahrtmtntster Lot. I» Paris glaubt man daraus schließen zu können, baß über Flugzcuglieserungen Frank reichs nach Griechenland Verhandlungen «tngeleUet werben sollen. s« Milltonrn Franken -urch Streiks verloren Parts, v. November. Die Marseiller HandelSschtfsahrt hat durch die bauernden ArbeltSstretttgkrtten und Stillegungen durch die gewerkschaftlichen Organisationen schwere Einbußen er litten. Sie werben auf VO Millionen Franken geschätzt. Zwei Kritische Soldaten in Jernsalem erschaffen. Unweit beS Tterhospital» von Jerusalem wurden zwei britische Sol- baten von bisher noch unbekannten Tätern erschossen. Ävrte Gartenbeilager Garren, Blumenfenster und Rlcintierzucht Seite r
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