Dresdner neueste Nachrichten : 28.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193410283
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19341028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-10
- Tag1934-10-28
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- Dresdner neueste Nachrichten : 28.10.1934
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Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 14104,20024,27981-270SZ « Telegr.: Neueste Dresden * Verllner Schristleitung: DMortastr.4«; Fernruf: Kurfürst 0361-9366 Postscheck: Dresden 20St> — Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. — Fm Faste höherer Gewalt oder Betriebsstörung haben unsre Bezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattong des enlsprechenben Entgelts Nr. 252 Sonntag, 25. Oktober 4934 42 Jahrgang Bombenflugzeuge mit Panzertürmen Gin evangelischer Bischofsrat gebilde — Merkwürdiges Llrteil -es Abstimmungsgerichts im Gaargebiet Stimme der Vernunft Sin weißer Rabe in Frankreich X Paris, 27. Oktober Die Abendzeitung „La Preise" veröffentlicht den ersten Artikel einer Berichterstattung, die der schrift steller Georges Lnarez unter dem Titel „Eine Untersuchung nach Osten hin" übernommen hat. Der erste, ans München datierte Artikel von Lnarez enthält Urteile ans französischer Feder, wie man sic bisher in den französischen Leitung vergebens suchte. Er schreibt u. a.: Tie ausländischen Journalisten, die mit dem Monokel im Ange nnd mit Lackschuhen an den Fünen am Kamin ihrer Wohnung für die gute Gesellschaft die enroväischen Ereignisse „übersehen", ohne sich jemals die Mühe zu machen, sich zur Be obachtung an Ort und Ltelle zu begeben, haben ans dem Hitlerdcntschland eine so grelle Karikatur gemacht, sie haben sein Abbild so verfälscht, dass man sich durch ihren Bericht selbst etwas getroffen fühlt. Während sich Frankreich mit verbrecherischen, politischen, internationalen BcrantworUichkcitcn herumschlägt, während Frankreich seine vorgestrigen Minister durch andre erseht, und die Untätigkeit der französischen Verwaltung und die Fehler seines Systems unter dem Pomp nationaler Beisetzungs- seierlichkclten und Beileidsreden zudeck«, ist Deutsch land ruhig, abgeklärt, arbeitsgm nnd sröhtich. Während Frankreich, daü siegreiche Land, die Ge bräuche, die Greise und die Methoden beibehält, die ihm der Geist der Niederlage von 1871 hinter lassen hat, hat Deutschland seine Flamme wieder entfacht nnd beträgt sich wie ein wahrer, innger Lieger. Lnarez läut dann einen Münchner Kaufmann sprechen, der Lnarez darauf aufmerksam machte, dost Eitler dreimal Frankreich die Hand hi ngestreckt habe nnd sie ihm seht noch hinhaltc. Frankreich verweigere sie, weil cs glaube, das, Hitler nur Zeit gewinnen «volle. Lchenke das heutige Frank reich nicht sogar Litwinow und Stalin Ver trauen, deren Vergangenheit doch ziemlich belastet sei? Was bedeute also die ablehnende Haltung Frank reichs gegenüber Hitler und was stecke hinter dieser Ablehnung? Heber i Million Rubel unterschlagen Tolle Mißstände im Sowjetsystem X Moskau, 27. Oktober Bei einer Untersuchung im Volkskommissariat für Justiz in der Ukrainischen Republik wurde fest gestellt, dast der Vertreter des Generalstaatsanwalts der Ukraine, Raswadowski, und der inspizie rende Staatsanwalt der Ukraine, Tyvervwski, den Staat um 1 220 000 Rubel betrogen haben. Eine ganze Reihe höherer Iustizbcamtcr der Ukraine war an diesen Veruntreuungen beteiligt. Die Unter suchung ergab weiter, dast der ehemalige ukrainische Justizkoinmissar Poljakow, der zur Zeit ukrai nischer Vvlksk v m missar für Kommunalwesen ist, und sein ehemaliger Stellvertreter Sivinlo, der znr Zett Volkskommissar für Sozialucrsichcrnng in der Ukraine ist, von diesen Machenschaften ge wusst haben. Unter der Beamtenschaft des Jnstiz- voltskominissariatü wurden zahlreiche Verhaltungen vorgenommcn. Gleichzeitig fand eine Durchsuchung in den Moskauer und Leningrader Zweigstellen des Trustes „Apatiten" statt. Auch hier wurden zahlreiche Unter schlagungen anfgcdeckt. Die Leiter beider Zweig stellen hatten grössere Beträge angeblich zur Bezah lung von Facharbeiter» entnommen, dtc sie dann ftir sich verwandten und auch znr Zahlung von Sch in t e r g e l ö e r u an verschiedene Kontroll- beamts benutzten. Zahlreiche Verhaftungen wurden voraenomnicn. Der gesamte Apparat des Trustes «vnrdc einer Kontrolle unterzogen. * Es vergeht kein Tag, au dem nicht aus Sowie«- rnssland Nkeldungen über Unterschlagungen, tolle Missstände in der Lebensmittelversorgung usw. ein laufen. So wird heute gemeldet, bah auch beim sowjetrussischen Fleischt pust grosse Unregelmässig- ketten anfgodeckt worben sind. Es fehlen etwa 807 MO Zentner Fleisch für die Versorgung der Be völkerung. Das soll zum Teil darauf zurtickznstthren sein, bass viele Staatsgüter und Kollektivbauern schaften die Lieferung von Vieh abgelehnt hätten. Viele Beamte sollen zur Verantwortung gezogen «erden. ES ist offensichtlich, dass alle diese Vergehen »md Mißstände ihre eigentliche Ursache in dem bolsche- Mlstitte» .Herrschaftssystem selbst haben. „Fliegende Schlachtschiffe" Neuer englischer Ilugzeugtyp — Die „Times" klagen über die „Rückständigkeit" -er britischen Schlachtflotte Telegramm unsres Korrespondenten London, 27. Oktober Das englische Lustsahrtministcrium hat seht eine Reihe von höchst eigenartigen Bombenstngzcngen in Auftrag gegeben, die von der englischen Presse als „fliegende Schlachtschiffe" bezeichnet werden. An der Spitze des Flugzeuges belindc« sich ein be weglicher G c s ch ii tz« u r m, der den Panzcr- tiirmcn der Schisse gleicht. Dem das Geschütz bedienenden Soldaten ist cs möglich, nach rechts und links, nach oben und unten, nach vorn und nach rück wärts zu schiessen. Das Flugzeug hat eine Geschwindig keit von 820 Kilometer nnd ist so in der Lage, auch dem schnellsten feindlichen Flugzeug zu folgen. Kennzeichnend sür den Willen Englands, seine Rüstung zu stärken, ist auch ein heute iu den „Times" im Zusammen bang mit den Floltenbeiprcchiingen er schienener Aussatz. Dieser Aussatz zieht ans einem Vergleich der Grohkampsschifse Englands, Frankreichs, Italiens und Deutschlands l!i Schlüsse ans die „R ü ck - Händigkeit d c r b r i t i s ch e n Schlachtslot t e". Es wird n. a. ansgesührt: „Tas 1082 ans Stapel ge legte sranzösischc Linienschiss „Dnnkerqne" hat mit seinen 20 800 Tonnen und acht 82,8-Zentimcter- Geschützen eine Grösse und Kampfkraft mittlerer Art, während die beiden italienischen Schlachtkreuzer „ Vittorio Vencto " und „ Littvrio ", die am morgigen Lonntag ans Stapel gelegct werden sollen, die vertraglich zulässige Höchststärke erhalten werden: 38 000 Tonnen und Geschütze von IN Zentimeter Kaliber. Zn der Zeit, wo die Pläne für die „Dunkerque" seriig- gestellt wurde, war der neueste Panzerschisstyp die „Teutschland". die eine Wasserverdrängung von 10NM Tonnen be sitzt, mit sechs Geschützen von 27,8 Zentimeter aus gerüstet ist und eine Geschwindigkeit von 28 Knoten besitzt. Tie britische Marine ebenso wie die amerikanische nnd japan ischc ist durch den Londoner Flottenvcrtrag verhindert, vor Ablani des Jahres 1080 ein neues Lchlachtschiss ans Stapel zn legen. Infolge der hohen Geschwindigkeit der neuen Kriegsschisse der Festlandsmächle t20 bis :!0 Knoten) würde keines der vorhandenen britischen Lchlacht- schisse imstande sein, sie zu überholen. Nnr die Schlachtkreuzer „Hood", „Nenown" nnd „Rcpulsc" sind schnell nnd stark genug, nm ein Schiss der „Tentschland"-Nlane mit günstigen Aussichten an- greisen können. Nur die „Hood" könnte ein Lchisj der „Tttlikeranc'-Klassc mit günstigen Aussichten an- greisen. Kein britisches Lchiss aber könnte Hoss en, es mit den neuen italienischen Schissen unter annähernd gleichen Be dingungen ansznnehmcn. Tic drei erwähn ten britischen Schlachtkreuzer wurden von beinahe 20 Jahren entworsen und haben Geschütze von 87^8 Zentimeter, während die italienischen Schisse mit Ge schützen von 10 Zentimeter ausgerüstet sein werden." Diese absichtlich trübselige Schilderung bezweckt natür lich nichts andres, als die Stimmung sür neue Gross- kampjschiribanien Englands vorzuberciten. Tavon wird in der Znknnsl immer stärker die Rede sein, je aussichtsloser die englisch-anierikaiiisch-japanischcn Flvitenbtiprechniigcn werden. Es verlautet auch heute wieder, dass Japan die Gleichheit mit England und Amerika verlangt, während insbesondere die Ameri kaner nach wie vor an dem bisherigen Verhältnis 8:8:8 sesthalien wollen^ Herrsch zähmt seine Partei Neue Stürme auf dem Parteitag in Nantes - Dem Kompromiß entgegen Telegramm unsres Korrespondenten II. Paris, 27. Oktober Unter viel Lärm nnd Tumult steuert der radikal soziale Parteitag in Nantes der Kompromiss en t s ch l i c ss u n g zu. Tarin wir- von der Bereit willigkeit gesprochen, an der Versasjungsresorm mit- znarbeiten, und nur der Vorbehalt wir- gemacht, dass „Uebcrgrissc einer persönlichen Gewalt gegen die repu blikanische Freiheit" unmöglich sein sollen. Diese Ent schliessung wäre vielleicht schon gestern abend znr Ab stimmung und einmütigen Annahme gelangt, wenn man vom Ministerpräsidenten Tonmergue eine amt liche Erklärung hätte erhalten können, dass er ans das Recht zur Auslösung der Kammer verzichte. Herriot nahm, nm seinen Einfluss aus die Partei wieder voll ansznrichien, seine Zuslnchi gestern zu einer dramatischen Szene. Heute hat der Parteitag nämlich die ansscheidcnden Vorstandsmitglieder neu zu wählen. Einer -er Partei anhänger forderte nun, dass die Wahl bis heute abend vertagt würde, denn erst dann kenne man die grosse Rede Hcrriots und die Lchlnssentscheidung des Partei ¬ tags über die Vcrsassnngsrcivrm. „Was >oll das heissen?!" rief Herriot voller Entrüstung. „Will man mich etwa verdächtigen? Ich werde euch etwas Ein faches nnd Klares sagen: Ich lege hiermit mein A m t a l s V o r s i tz e n d e r d e r P a r t e i n i e d e r!" Wilder Tumult und lebhafte Prvtestrnse aniuie.ten diese Erklärung. Einer der Delegierten ries sogar: „Ach, das ist ja nur Geschwätz!" „Wer hat das gesagt?" fuhr Herriot ans. „Er soll so fort hierher ans die Tribüne kommen und es wieder holen. Ich will Klarheit haben." Nach vielem Hin- nndhergeredc wurde dem Präsidenten versichert, dass man seine Person nicht verdächtigen und angreiseu und dass man ihn nicht zur Demission zwingen wolle, zumal doch sein Amt als Präsident noch ein Jahr lang dauere. Aber Herriot gab nicht nach. Kein Zweifel, dass er heute einstimmig wiedcrgewählt werden wird, wenn es überhaupt noch zu einer formellen Wieder wahl kommen sollte. Auch die Kompromibcutschlicssuug wird bestimmt angenommen werden. Ter Parteitag ist jetzt genügend abgekämpft, um sich dem Willen I Hcrriots zn fügen. „Oer kleine Oreyfus»prozeß" Französischer Hauptmann unter Anklage S o n d c r d i c » st der Dresdner Neuesten Nachrichten Belfort, 27. Oktober. (Durch United Press) In Belfort begann gestern der Sptonagcprozess gegen den französischen Hauptmann Georges Frogd, der unter der Anklag« steht, militärische Geheimnisse an eine auswärtige Macht verraten zu haben. Der öffentliche Teil der Verhandlung war nur von kurzer Dauer. Schon bald, nachdem der Angeklagte aus Be fragen b,» Richters erklärt hatte, er bekenne sich nicht schuldig, wurde die Oeffentlichkett ausgeschlossen mit der Begründung, cs würden in der weiteren Vcr. Handlung wichtig« militärische Geheim nisse zur Sprache kommen. Ter Verteidiger Frogös protestierte'gegen diesen Gerichtsbeschluss. Er sagte, cs bestehe nicht der geringste Anlass, die Oefsentltchkeit anszuschliess'ii, da Frvgö sich keines Verbrechens schuldig gemacht habe. Vielmehr sei es notwendig, die Verhandlung in aller Oeffentlichkett durchzuführen. Der Fall Frogv ist in den letzten Monaten unter dem Namen „Der kleine Dreyfus-Prozeß" bckanntgeworbeu. Gegen FrogvS Verhaftung wurde tn vielen französischen Zeitungen mit der Begründung protestiert, die Anklage sei auf Grund von Aussagen minderwertiger und höchst unglaubwürdiger Elemente erfolgt. Das Handwerk ruft! Am heutigen Lonntag marschiert das Deutschs Handwerk aus. In Braunschweig scharen sich die bc- ruscnen Vcrtrcicr des Standes und Abordnungen der Innungen aller Gaue nm den R c i ch s h a n d w c r k s. in e i sl c r, das Deutsche Handwerk erwartet eine Bo«, schasl des Führers, Rcichsbankpräsident I)r. Lchach» Das neue Handwcrksabzeichcu als stellvertretender Reichswirtschasisminister nnd der Führer der Deutschen Arbeitsfront, I)r. Len, werden zn ihm sprechen. In allen Orten des Reiches wird das Handwerk sich versammeln, nm von fern an der grossen Haiidwcrkskundgebnng »eilzunchnicn und gleichzeitig von seiner Bedeninng für den Volksstaat Zeugnis abzulcgen. Ter Tag des Deutschen Hand werks soll allen Volksgenossen die enge Verbundenheit von Volk und Handwerk vor Ange» sührcn. Was der I. Mai dem dcnischen Arbeiter, der Ernteiag dem dcut- schcn Bauern ist, soll dieser Lag dem deutschen Hand werker sein. Tie wachsende Industrialisierung, Kapital und Maschine, haben im Lause des vergangenen Jahr hunderts dem Handwerk mehr und mehr an Boden entzogen. Maisenerzengniisc, die zu billigstem Preise aus den Marli geichlenderi wurden, untergruben die Wettbewerbsfähigkeit der werkenden Hand, der Lebens, raum des Berufsstandes, von dem dig grosse indu- strielle Entwicklung ihren Ausgang genommen hatte, wurde enger nnd enger, nnd mancher tüchtige Geselle oder gar Meister wurde, wenn er noch leben wollte, in die Fabrik gedrängt. Ein grosser Teil des Hand werks ivar der Gefahr der Prolctarjsiernng ausgesetzt und zum Teil ihr schon unterlegen. Tie deutsche Wirt schaft nicht nur, die gesamte deutsche Kultur schien un ersetzbare Werte verlieren zn sollen. Tenn hier im Han-wert war von jeher die Urheimat des schassenden Menschen. Tass das Handwerk diesen wirtschaftlichen Rückgang überstand, lag nicht allein daran, dass ein zelne seiner Arbeitsgebiete, die der Maschine nicht oder nnr schwer zugänglich waren, ihm erhalten blieben und immer erhalten bleiben werden. Es ist vor allem dcu starken inneren Kräften des Handwerks zn danken, die so all sind wie das Handwerk selbst. Um ein Wort Zclenns zn gebrauchen: „Im Handwerk sind Kunst und Können, Denken und Arbeiten, Mensch und Arbeit, Persönlichkeit und Werkstatt noch eine un- trennbare Einheit. Darum ist cs ein Irrtum, zu glauben, die handwerkliche Zeit des Menschen sei nur ein« Epoche oder gar nnr eine Episode der Menschheit. Tas Handwerk ist so alt wie der Mensch und kann ihn erst verlassen, wenn er von Gott nnd sich selbst verlassen ist." * Wohl sand das Handwerk „Freunde in der Not", Politiker, die in dem heillosen Wirrwarr der Parteien Versprechungen ans Versprechungen hänsten und stolz sich in die Brust schlugen, wenn sie irgendein belang- loses Ergebnis, das an der Gcsamtnot doch nichts ändern kvnnle, als Ersolg ihrer hervorragenden Tätig, kett nnd als Beweis der Notwendigkeit ihrer Existenz sür sich ins Feld führen konnten. Dem Handwerk er- ging es wie dem Bauer und dem Arbeiter. Es be durfte des radikalen Umbruchs der Gesinnung der ge samten Nation, damit es seinen Platz an der Stelle er hielt, die ihm zukommt. Die Begrissc von „Blut und Boden" adeln heute den Bauern, die Bcgrifse „Werk- st o fs u n d S e e l e" adeln das Handwerk. Ein« Revo. lntion der Seele musste kommen, dem Handwerk den Weg zum Wiederaufstieg zu bereiten. Kein Wunder, daß dieses Handwerk bewusst und überzeugt aus den Boden dieser Revolution trat. Es sand sich wieder in
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