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Dresdner Nachrichten : 21.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193711219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19371121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19371121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-21
- Monat1937-11
- Jahr1937
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- Dresdner Nachrichten : 21.11.1937
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Nr. 547 Seite 24 Sonntag, 21. November 1937 Dresdner Nachrichten ein«, nenen Waiie Die ^snkscklsckt bei Lsmdrsi W ^8. Von Walter K6mus > f- 1 i K -> In unrvrvi veim Spsklrupp 2.3 Ui-. ir,tzi.ir.6snrin 6S2S.- 8ofoi.t llleraiitivortllch: Dr. Sttchard SI r » m e r . Dresden. t M rs ' xornri -,L Neon» Kis»»>ng. ^uloka, ?ragsr Ltr. bis aus wenige Posten i» den Tommn trommelt, kann seine vorgehen. Höllenlärm tauchen auS dem bezogen dies Siegfried- Ttacheldrahthinder- : 'Widerstandsnester Kein Geringerer als der englische Obcrkvmmandicrcnde Haig hat das in seinem Bericht iiber die Lchlacht von Eambrai anerkannt. Lo schreibt er ». a.: „Manche Treffer aus unsere Tanks bei Flesgniöres wurden von einem deutschen Artillerie offizier erzielt, der allein bei seiner Batterie iibriggeblieben Ivar und ein Feldgeschütz ohne andere Hilfe bediente, bis er an seinem Geschütz siel. Die grvsie Tapferkeit dieses Offiziers erregte die Bewunderung aller Dienstgrade." Es ist notig, noch ein weiteres englisches Urteil über den heldenmütigen deutschen Widerstand anznführen, nämlich das, onrsvi cc l itt »s runkdiiüi» »um» »lp»l»«r »Ir» °tu« oooso. o«l vr»Np vvdic gp»i»«„r*t«,,k öocriUin, Unt»f»« tü, d pO'»on»n, 2 gelbe Helmband, den „Totenschein", aussctzen. Der Ober schiedsrichter erklärt dann den roten Berteidiger für „tot" und gcsangen und „B l a n" im Besitze der Ltelluu g. Eine kurze Gefechtspause, in der sich freund und Feind an geregt unterhalten und in der auch die „Toten" mit ihren „Heldentaten" nicht hinter dem Berge halten. Unsere Ans gäbe ist mit dem Gefecht in der Dämmerung noch nicht beendet, die durchgehende 'Nachtübung verlangt weiteren Em- satz von uns. . r. n. das in der englischen Zeitschrift „N atio n" vom 5. Mürz 1919 enthalten war. „Tie ausfallende Hehre ans der Lchlacht bei Eambrai", so hicst cs dort, „ist der gewaltige Ein st u n, d c r von c i ll p a a r c n t s ch I o s s e n e n Mä n n c r n ausgchen kann. Ein paar deutsche Soldaten bei FleS- auiores und eine andere Abteilung bei Masniörcs sind eS gewesen, die tatsächlich unseren Angriff am Eröffnungstage gebrochen haben." Bon englischer Leite wird anerkannt, das« es den Eng ländern nicht gelang, die Ziele, die sie sich gesteckt hatten, zn 8«!!! roe» V » «»„e-lux. ,» I»» »NU,.» n,.. »00 » r»l. »t»«v»«e-luxu» 2 »te. op«, , , »tti« « oXW-nol«»,»!»,,« e« »,t Um. v«» so» 12t» ouxt-ltukueo»« «mlt,ii»,l,tli eiiisiöirt, r, ^ula, öckierl Ukl^erütearl Im Wälde von Aourlon zusätnmengeschossene englische Tanks Ml erreichen. Gewisi gewannen sie in den folgenden Tagen noch etwas Boden i» der Dichtung aus B v u r l v n, aber dieser Gelüttdegeiviun stand in keinem BerbältniS mehr zu dem, der ihnen am ersten Tage zusiel dank des Masseneinsatzes von Tanks und dank einer ganz neuen Angrisssmethodc. Man hat mit Recht die Lchlacht bei Eambrai als die Ge bar t s st u n d c einer neuen Waffe bezeichnet, auch wen» Tanls schon vorher an der Front erschienen waren. Hier wurden sie zum ersten Male in einer Weise eingesetzt, die dem Wesen dieser Wasse entsprach, und ans einem Boden, den einer der Bvrkämpser der Tankwaise, General F u l l c r, als geradezu ideal be zeichnet. Wenn den Tanks nicht noch gröhere Erfolge beschicken waren, so lag das einmal am Heldenmut all der deut schcn Truppen, die an der Lchlacht bei Eambrai teilnahmcn, znm anderen freilich auch daran, das, man mit den Tanks jener Zeit infolge ihrer Durchschnitlsgeschwin digkeit von nur 3 bis 4 Kilometer in der Ltnnde und ihrem Fahrbereich von nnr 24 Kilometer nicht mehr erreichen konnte, nm lv weniger, als die englische Führung eine Tanlreserve nicht znrüctbehallcn hatte. Die kühnen englischen Pläne, Kanal lerie durch die Dnrchbruchslücken hin durchzubringcn und diese Kavallerie bis über Eambrai hinaus streifen zu lancn, wurden durch die tapfere deutsche Abwehr zunichte gemacht. Za, am Ml. 'November konnte die Oberste Heeresleitung sogar zum Gegenangriff ansetzen. Wurde auch nicht überall die alte Hinte wieder hcrgestellk—teilweise wurde sicsreilichübcr- schrittcn —, so wurde doch die Lcharie des 2». November wieder ansgewetzt. »nun Ge fangene, l lü Geschütze, 7Iü MG's und iiber tun Tanks, das war die deutsche 'Bilanz der Kämpfe bei Eambrai. Die Engländer geben demgegenüber an, das, die Zahl der deutschen Gefangenen l»5»» überstieg, und dak rund 14» Geschütze nnd etwa 35» MG s erbeutet wurden. Heute weih man, das, der erfolgreiche deutsche Gegenaugrifs mit dazu bcigetra gen hat, die Bedeutung der Tanks zn verschleiern. Darin liegt die T r agik des erfolgreichen deutschen Gegenangriffes, der im Westen der erste deutsche Augrisss- crsvlg seit der Berdunosfcnsive des Jahres 1919 war, und dessen Wirkung ans die Westfront Gcncralseld marschall von Hindenburg in seiueu Eriuncrungen mit den Worten schildert: „Der erste grösterc Angriff im Westen, seitdem mir die Hcitung der deutschen Operationen über tragen war, hatte erfolgreich geendet. Ebenso stark und be lebend, ivie dieser Erfolg ans unsere Truppen und deren Führer wirkte, war seine Wirkung auch aus mich persönlich Ich empfand es wie eine 'Befreiung von einem Druck, der mich in der ununterbrochenen Berteidignngstätigkeil ans unserer Westfront belastete." Wenn man im Herbst l»l7 die Ltellungen bei Eambrai eine Zeitlang als Lanatvrium für Flandern bezeichnete, so wusitc jeder Frontsoldat, was damit gesagt sein sollte. Divi sionen, die in Flandern, wo nun schon seit dem Lvmmer der Engländer gegen die deutschen Ltellungen anrannlc, gekämpft halten, Divisionen, die an der Verdun Front gestanden hatten, wo die Kämpfe nie zum Llillstand kamen, bezogen dies „Lanatvrium". Es war die sogenannte stellnng, gut auSgebant, durch breite nisie geschützt, durch zahlreiche verdrahtete zwischeu Bvrpvsteugrabcn und erstem Kampfgraben besonders gesichert. Dazu gute Unterstände; kurzum, die Aussicht, dast der Tommn, der ohnehin noch in Flandern seine Krüste brauchte, hier vor- stiesi, schien wirklich nicht sehr grost zu sein. Und dennoch, als der November sich seinem Ende zuneigte, da sprachen mancherlei An zeichen dafür, dast der Engländer hier etwas im Lchilde führte. Gefangene sagten aus, dast ein grvstereS Unternehmen vor bereitet werde; einige gaben als Termin für dieses Unternehmen den 2». November an. Man glaubte, mit einem örtlichen Borsivst der Engländer gegen das unmittel bar Vinter der deutschen Hinie gelegene Havrineonrt rechnen zu müssen, und tras dementsprechend auch die nöligen Bvr- bcreitnngen. Lpüt in der Nacht zum 2». November machte ein Befehl aus ein mögliches Eingreifen einiger Tank s auf merksam. Ein englischer Gefangener hatte davon gesprochen, dast er einen Tank ge sehen habe. Auch das gab noch zu keinerlei besonderen Befürchtungen Anlast. Mit diesen neuartigen Kampfwagen war man ja noch immer — zum ersten Male im Leptember l»l«> an der Lomme, später dann bei Arras — fertig geworden, soweit sie nicht schon selbst im Trichter- nnd Grabengclünde hüngengeblieben waren. Auch hatte die Artillerie der 54. Division, der Division des Generals Freiherr v. Walter, schon wiederholt hinter der Front mit einer Lchulbatterie den Kampf gegen Tanks geübt. Unangenehm freilich ivar, dast an der „stillen Front von Eam brai" nur ein sehr geringer Bestand von LmK-Munition lLpitzgeschvst mit Ltaliltcrn zum Durchfchiesteu von leichten Panzcrungens vorhanden war, so dast die Infanterie nur ganz geringe Mengen solcher Munition erhielt. Trotzdem war man überzeugt, dast man die Engländer leicht „ab schmieren" könnte, und eine Ueberraschnng war nicht zu fürchten, da einem Angriff auf die gut ausgebante, wenn auch schwach besetzte Liegsriedstellung eine längere Artillerie Vorbereitung des Gegners vvrangehen mustte. Ans ein vier- bis fünfstündiges Trommelfeuer machte man sich jedenfalls gefastt. Am 2». November 1917 um 7,15 Uhr früh setzt dann auch da» Artislerieseuer ein. Aus tausend Lchlünden kracht es, aber das ist den alten, sturmerprobten Truppen nichts Neues. Tie Infanterie verschwindet Ltollen, denn solange der Infanterie nicht zum Llurm Aber mitten in diesem Nebel schon die englischen Tanks aus. Das starke Draht Hindernis vor der deutschen Ltellnng überwinden sie spielend. Der Alarm ruft die Grabeubesatzuugen an ihre Posten. Die MGs knattern, nnd überall aus der ganzen etwa 9 Kilometer breiten Front von Havrineonrt bis Bantaur, d. h. vor allem im Abschnitt der 51. Division, ertönt der gleiche Alarmschrei: „Tanks." Denn diesmal kommen sie nicht mehr einzeln oder in kleinen Abteilungen, sondern man möchte fast sagen: Tank an Tank. 37" dieser neuen Panzerkainpimagen, die zum Teil mit MG's, zum Teil mit leichten Geschützen ausgerüstet sind, hat der Tommn eingesetzt, nnd die Führung dieser Geschwader hat der jugendliche General Elles selbst übernommen. Es gibt offen bar nichts, was den Liegcszug dieser Tankgeichwader zu hemmen vermag. Die starken Drahthindernisse werden niedcrgcwalzt. Breite Ltrasten werden für die englische Insantcrie geschaffen, die den Tanks eng anfsolgt. Ter deutsche Infanterist vermag mit seinen Waisen nichts gegen diese Ungeheuer auszurichten. Geschickt fahren die stählernen Festungen, die alle Gräben überwinden, von hinten an die deutschen Ltellungen heran, treiben mit ihrem Geschütz oder MG Feuer die deutschen Grabcnbcsatzungen in die Unter stände, legen sich dann vor die Eingänge der Unterstände und warten, bis die englische Infanterie heran ist, die nun die Insaben der Unterstände mit Handgranaten zur Uebergabe zwingt. Tie Artillerie vermag nur in den allerseltensten Fällen etnzugreisen. Ter Ltaub der einschlagenden Granaten, Rauch und Nebel, dazu noch künstlicher Nebel, nehmen jede Sicht und machen zugleich auch einen Uebcrblict über diese Kampfe unmöglich. Lo unaufhaltsam auch das Vorgehen der Tanks ist, kn ihrem Rücken bilden sich dennoch immer wieder Widerstands nester, die der englischen Infanterie schwer zu schassen machen, und zum Teil auch die Tanks zwingen, vom nächsten Ziel zunächst obzulasten, um erst einmal diese Widerstandsnester zu beseitigen. Lo bestehen am Abend des 2». November noch starke deutsche Verteidtqungsinseln. Flecoui<-res, weit hinter der inzwischen von den Engländern erreichten Hinie, ist ebenso wie Mosnwres noch >n deutscher Hand. Lo Heldenhast hier ober auch gekämpft worben ist, in der Nacht muh Mosnieree geräumt werden, und auch Major Krebs, brr in Flesguvrcs den Engländern fo schwer zu schassen machte, muh sich mit seiner Truppe vom Feind loslölen. Lo konnte der Heldenmut der Infanterie das Lchiclsal nicht wenden Vergebens war er darum nicht, denn inzwischen gelang es, Verstärkungen, die man eilends alarmiert Hot, hrrvnzukükren, und die Artillerie gewann Zett, um sich aus dos. Heronkommen der Tanks vorzubereiten. Vier Stunden Halle dcr Kamps der Insanterir gedauert, dann hatte ste sich verblutet. Nun erscheinen dir Ponzer in der Hohe der Artilleriestellungen Ersreulicherweile Hot sich der Nebel etwas gelichtet. Die deutschen Batterien er kennen rechtzeitig den Gegner und srueru in direktem Lchuh aus di« Tanks Ter Widerstand, brr hier geleistet wirb, ist »ich« weniger heroisch, als der in den Insoulerieftellungeu. Ausgang bei äen klakrekruten Es war Busstag — und während ich in meiner warmen Ltube saft und schrieb, sah ich beim Blick durch das Fenster in die leicht beschneite Handschait des Hellers unsere Rekruten zum Tore hinausgehen. Bet diesem Anblick kam mir so manches wieder in Erinnerung, was noch gar nicht sv weit zurücklag, selbst wenn man schon „Alter Knochen" war und das zivettc Jahr bet dcr Flak diente. Wie wohl war mir, während immer neuer Dampf durch die Heizung jagte nnd durch das Radio feierliche Musik klang. Direkt traurig konnte einem zumute werden bei dem Gedanken, dast diese schöne Loldatcnzcit in einem Jahr schon vorüber sein soll. Und während sv Gruppe nach Gruppe, in ihrer Mitte jeweils der Kvrpvralschastsslihrcr, das Kaserncnbereich ver liest, wurde cs auch im Mannschaftshans ruhiger und stiller. Zwei Ltunden Ausgang, kvrpvralschastswcise ausgesührt. Vängcr wäre cs noch nicht möglich, schliestlich müssen sie ja erst Soldaten werden. Bis sic alle richtig ungezogen waren — das war gar nicht so einfach: Hier dcr Binder wie ein Schnür senkel zusammengczoge», dort ein Diplomatenknvten. Einer brachte den Faustriemen nicht in vvrgeschrtebencr Meise an die Lcitengcwchrtasche; und bis das Kvppelzcug zurechtgcrückt ivar, dast das Koppeischlvst auch ganz genau mit dcr Mantel- kautc abschnitt — bis dahin verging eine lange Zett. Selbst als sich die Truppe endlich in Bewegung setzte, sah dcr Kor poral noch das oder jenes. „Weber, lassen sie das rechte Hosenbein etwas höher — nnd Peters, Sic haben Hochwasser, das linke Hosenbein zwei Zentimeter ttescr." Nun, man hat es auch nicht leicht als Rekrut. Trotzdem war heute alles sroh, nach anstrengendem Dienst wieder ein mal etwas anderes zu sehen als den Kaserncnhvs. Ich weist noch, wie sroh wir waren, als man uns aussührtc zum Zwinger oder Ina Museum. Manche Korporale zogen cs auch vor, mit ihrem Trupp tu die Schänke oder »ach Klotzsche über den „geliebten" Heller zu ziehen, «am man bann In et» Gasthaus, da fühlte man sich besonders stolz in llnisokm. Tie Mädel sahen einen gleich viel srcnndltcher an als svnst. Blitz artig dcr Gedanke an den ersten Tanz als Soldat. Na. nur noch ein paar Wochen, dann ist Weihnachten, nnd mau kann allein mit Kameraden ohne Aussicht ansgesten. Harald Be»er, d/Flakrgt. l». Der goldene Schein dcr Abendsonne liegt auf den majestätischen Wipfeln des Waldes, der uns nach anstrengen dem Marsche aus der staubigen Handstraste mit seiner wohl tuenden Kühle umfängt. Angenehm schlägt uns die Atmo sphäre des grünen Domes entgegen, in dessen weite Halle wir uns auseinandergezogen hineinpirschen. Ab und zu bricht sich ein Lonnenstrahl mit stumpfem Glanze an den ausge- pslauzten Leitcngewehren. Lv schön der deutsche Wald ist, denkt jeder von uns vier Mann vom Spähtrupp, so un angenehm ist es, darin nach dem Gegner zu suchen, dcr hinter jedem Baum und Strauch hervor sein Feuer aus uns crössnen kann. Tas Unterholz wird dichter, vorsichtiger müssen wir vorgehen. Ter „böse Feind" mit dem roten 'Band am Stahl helm must hier in dcr Nähe hcrumspukcn. Plötzlich raschelt es, ein paar dürre Zweige knacken. Wie dcr Blitz ist dcr ganze Spähtrupp in der Teckung verschwunden. Tie ent sicherten Gewehre liegen schustbcreit. „Lchiesterci möglichst vermeiden", lautete dcr Befehl. Ta, mit einem Latze — ein Reh aus dem Unterhvlze, die Hauschcr hochgestellt, dann hetzt es in langen Fluchten davon. Ein harmloser Waldbewohner hat uns allo ins Bockshorn gejagt. Ter Waldrand gebietet halt. Mit dem Glase beobachtet unser Führer den gegenüberliegenden Waldrand über eine friedliche Waldwiese hinweg, aus deren Herbstblumcnteppich sich die letzten bunten Schmetterlinge tummeln. Das Brummen eines Motorrades macht uns stutzig. Plötzlich taucht ein „roter Krad-Lchütze" am gegenüberliegenden Wald rand aus, hält, steigt von der Maschine und taucht sür kurze Zeit im Dickicht unter. Dann braust er wieder ab. Wir sind dem arglosen Gegner sehr dankbar, dast er uns so freundlich die Stellung verrät. Aber er kann ja auch nicht ahnen, dast wir hier sind und nach dem Hauptgrundsatzc des Spähtrupps „Alles sehen und selber nicht gesehen werden", unsere Ausgabe lösten. Ein Melder prescht zurück mit wichtiger Meldung sür die nachrückende Kompanie, während wir weitere Beobachtun gen machten. Es vergeht geraume Zett, bis die Kompanie herangcrückt ist und sich lautlos in eine flüchtige Bereitstellung schiebt. Nun ist wieder unsere Zeit gekommen. Mit einem Sprung ist der gesamte Spähtrupp aus der Waldwiese, stapft mühsam durch das hohe Gras dem Feind entgegen. Wir sollen das Feuer herauslockrn, damit die setndlichen Stellungen sich durch ihr eigenes Feuer verraten. Die Hälfte der Wiese ist durchschritten, da erholten wir Feuer. Wie wcggczaubert sind wir im hohen Gras verschwunden. Hinter uns rechts nnd link» bellen unsere eigenen MGs, die den Feind erkannt hoben. Unser Angriff beginnt. Wir lassen uns von den Bor gehenden ausnehmen und greisen mit an. Der Waldrand, an dem der Gegner sich festgesetzt hatte, ist erreich» und nun ent- spinnt sich eine Art „Guerillakrieg". Urberall sitzt der Gegner. Im Kampfeseifer droht der Platzpatroneukrieg manchmal in einen Nahkamps auszuarlen, denn keiner will sich ergeben oder als tot gelten. Di« Schiedsrichter mit dem weihen Band am Arm und Mütze haben all, Hände voll zu tun. Allerorten must Freund und Feind grienend und noch vor Kampfeslust glühend das Vsr 81
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