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Dresdner Nachrichten : 21.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193711219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19371121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19371121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-21
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.11.1937
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Sonntag. 21. November 1SZ7 Dresdner Nachrichten f Nr. 547 Seite 32 Hecht imKürpfonteich Voesclnev 81sklU3rsn ApSeßHvaivn MllSM MMk StUmSd«! i «ü« t „pp«,, i bk^lL- pßLVUbir» nicht aus dieser 3 merksamkelt. Ma bis ti-o ciionun rriloiri tiqt Komi b.ll c Uunel« N V M l, tx», »»«chW»«« ' Vie älteren Ul haben, baß die heut ihre Anregung au mchcrordcntlich güi dicler Stelle die k geraden dreiviertel. vk«n unet Z<«»«1» i»<>" »<> 0»u»»t»»»»««lü»»»» <zu»»i»»«i-»>> j»««»««»«- fftttal»«« It». >1, Rat t>M akvk nur runosrLkrlg HI«tlilt«I»t>» e«» «,»««n »»»»litt«»« xi,i, /»>>»»« la iu«s «lrrsn ri» vom 8o«ouno? rlun. 6», lit «In bü;Meb»3 I1«lk>nslrilnk tu» <Ua V/Inlnr- «d«n<1». U»n »kNUrl «In«nI.IIi>^ v/olv«vln «MM. k!,1.ruN^.. tugl vl««3 ?U»0NSN3»U ovo» 7lmt «t«ru. kln SiUcN ttul- »uck»», mit ttkN^OO NUtz n«. 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Ikr Ve- s»ter erA»r1e< 5i« cier KirnLtcden LtreSe kinte» Pe»«»ur»nt X-viL»leio, trranrltkn I«tzr ^»I»w. al»l da vptilur -»UlZt t»»vt»«»,« Gt». « '»«>>. 3. D« ru, ««»«, Pch! euüH 60i-v ri»r brorikon/rck« fs» für 7»6on, nbrk b««onrf»r> gegen ffnrn«üureio»6en. Z5, 70, N0 fi. k^.1 »»»rcooto „ 8«kormgi,cti»tt „Voik,g,,un«Idi>t* kH»>>«n»i,,a« n r«>. ri i»«. wtmmclii, klvntt an und meldet Besuch, wie svnsr, sachlich und etwas steif, nein, ,,. ....... ....,,^.. schimmert dabei etwas wie ssrvhsinn. Tas fällt sogar Teuer- linn aut. Lallte dieser ssriihlingstag sogar die alte Hansen ver- zaubert haben'? denkt er schmunzelnd. Tann sragt er laut: „Wer, sagen Lie, ist drangen?" ,.i5in Herr Hecht, Herr Teuerung, ein so —" Teuerung Iaht sic nicht zu trnde spreche«. Boller Freude springt er aus. „Hecht? Also wirklich? Und so bald schon? Nein, das ist zu nett! TaS nenne ich Anhänglichkeit! Loll hereinkommen, firäulein Hansen, gleich hercinkommen! Und ich bin heute Utr niemand mehr zu spreche». Weit vssen soll die Tiire sein, durch die er schreitet." Fräulein Hansen geht kopfschüttelnd hinaus. Nein, so waS! Nun dient sie schon so lange der Firma, aber deklamieren hat sie den ishes noch niemals hären! Tiefer Besucher ist zwar netter, als die, die sie sonst anzumelden pflegt, ist sogar ganz besonders nett, aber für die Begeisterung eines so würdigen Herrn wie Teuerung ist er denn doch zu jung. Auch die Töchter waren schon so gut wie versorgt. Aber schliesslich —! Achselzuckend geleitet sie den Besucher zu ihrem (5hcf. Ter will ihm rasch entgegcnctlen, hält aber dann mitten im i-'anfen inne und blickt wie entgeistert den Ankömmling an. „WaS haben Lie denn da wieder gemacht, Fräulein Hansen!" rüst er schliesslich ärgerlich, „ich habe Fhnen doch ausdrücklich und deutlich gesagt, dass ich äusser für Herrn Hecht heute für niemand zu sprechen bin!" Ter Besucher, ein lunger, sehr gut, aber nach hiesigen Begriffen etwas salopp gekleideter Mann, tritt näher. „Ltiinmt schon", sagt er lächelnd, „stimmt schon. Herr Teuerling. Mein Name ist Hecht, Florian Hecht aus München." Florian Hecht, so! Tas konnte ja seine Nichtigkeit haben. Er sah auch ganz nett aus, dieser junge kräftig gewachsene Mensch mit dem etwas hageren Gesicht, der festen Nase und der hohen, gut gewölbten Ltirn. der da in aller Un bekümmertheit vor Teuerling stand. Aber der hatte seinen .Uiaendfrcnnd Hecht erwartet, und so malt sich denn in seinem Gesicht eine bittere Enttäuschung. „Ach so", sagt er schliesslich gedehnt und lehr förmlich, „ich dachte — ich erwarte nämlich den Besuch eines Iugendsrenndcs gleichet, Namens. Womit kann ich Fhnen dienen? Aber ich darf Lie wohl bitten, sich kurz zu fassen. Lie sehen selbst, ich habe heute noch viel zu erledigen." Mit einer Handbewegung weist Teuerling auf den Berg ungeöffneter Briese. „Mein Onkel schickt mich zu Ihnen", erwidert der junge Mensch. „Er ist nämlich am üommen verhindert. Tie Gicht hat ihn wieder einmal am grossen Zeh erwischt. Er hat mir dielen Bries für Lie mitgegeben." Teuerling nimmt den Bries entgegen, öffnet ihn und be ginnt zu lesen. Und je weiter er liest, dello deutlicher prägt sich in seinem Gesicht die Enttäuschung ans. Aergerlich wirst er dann den Bries beiseite. „Idiot!" brummt er vor sich hin. Florian Hecht verneigt sich höflich. wir rs«»>i« »u«, ^ft«, t»«t«tu p«iL-a«»r »4 1. Ikapitel Auf dem »amm feneS langgestreckten Hügels, der sich anst abfallend an der Nordseite des Lee- wölbt, steht die fabrlk Friedrich Tenerlings, eine Flachsspinnerei. Lie liegt rei »ach alle» Leiten und ist an rauhen Tagen jeder Unbill der Witterung pretsgegcven. Denn die paar Eschen und einige hochgewachsene Äeisstannen vermögen gegen starke Wetter keinen Schutz zu geben- Tasür aber ist das Wohnhaus wundervoll geschützt. Es liegt auf der Hügelmitte, hat offene Front nach Lüden und zum Lee und ist umgeben von alten, teils hier gewachsenen, teils hierher verpflanzten, seltenen und ausgesucht schönen Bäumen. An Wänden und an Gestängen wächst köstliches Spalierobst, Beerensträucher säumen freundlich die Wege, reiche Nasenslächen schmeicheln dem Auge. Ter Nutzgarten, den ebenso wie den Park der alte Flint betreut, liegt östlich vom Haus und ist so angelegt, dass er vom Park aus nicht ohne weiteres sichtbar ist. An dem Nutzgarten vorbei, durch eine Buchsbanmhecke von ihm getrennt, zieht die Baucrnllrasse zum See hinunter. Bon ihr ans zweigt ein breiter, für jeden Wagen fahrbarer Weg ab, der zum Hauseingang führt. Es ist ein schönes, be hagliches Wohnen hier. Es ist Mat. Und noch dazu Montag. Friedrich Teucr- ling sitzt in seinem Büro, hat einen Berg ungeöffneter Briese vor sich liegen und verspürt gar keine Vust zur Arbeit. Tas Büro ist unmittelbar an die Fabrik gebaut und durch «inen schmalen, rot überdachten Flnr mit ihr verbunden. Kräftige Mauern und gepolsterte Türen dämpfen das Lummen und Lurren der Lpindeln und das Ltampfen der Maschinen. Breit, durch keinen Vorhang gehemmt, wogt das Lonnen- licht herein und umspielt Bücher und Schreibzeug. Teuer ling sitzt vor dem Fenster und schaut manchmal mit schlechtem Gewissen aus die Arbeit vor seinem Platz, ohne sich ent schliessen zu können, sie anznpacken. Er freut sich einfach dieses schönen Tages und schaut vom Fenster aus hinunter zu dem winzigen Zipfelchen Lee, das sich hier zeigt. Tenn das Ufer ist durch Bäume verdeckt und vor allem durch jenes Haus, das der Witwe Bernreiter gehört, mit der ihn eine innige Feindschaft verbindet, lind Io ost Tenerling dieses Haus sieht, steigt in ihm der alte Groll hoch; denn es ver wehrt ihm den Zugang zum Lee. und um nichts in der Welt konnte er den Eigensinn des Besitzers brechen und ihn ver anlassen, ihm gegen gute Bezahlung das Grundstück zu über lassen, das lange unbebaut geblieben war und aus das man erst kurz vor dem Tode Bernreiters jenes Haus gestellt halte, das in der Familie der „Asscnkastcn" gelaust worden ist. Hatte Deuerling anfangs gehofft, mit der noch jungen Witwe leichtes Lviel zu haben, io musste er sich gar bald vom Gegenteil überzeugen. Frau Bernreiter wusste all seinen Anspielungen mit freundlicher Ablehnung zu be gegnen. Und io kam es, das, Teuerling, dem sich doch sonst alle Wünsche zu erfüllen schienen, ohne eigenen Ltrand fein muhte. Und darum liegt sein Legelbvot irgendwo am See verankert, und zn seiner Badehütte muss er über fremden Grund und Boden gehen. TaS mit der Witwe Bernreiter ist überhaupt so eine Sache. Teuerling, der sonst ein gerissener Berhandler sein kann, versagt ihr gegenüber vollkommen, nnd Io ost er sich auch vvrgenvmnien hat, sich diesmal nicht von ihr betören zn lassen, so oft enden diese Gespräche in liebenswürdigen Wendungen. Zu Hause aber will er dies nicht wahrhabcn, und so schildert er immer seinen längst nicht mehr gläubigen Töchtern die Zähigkeit, mit der er gegen diese verbohrte Here vergeblich angehe. Tie Töchter lachen längst darüber, und das ärgert natürlich den Bater. Auch gestern hatte er wieder einen seiner Anläufe ge nommen. um Frau Bernreiter das Grundstück vielleicht doch abzuiagen. Er hatte cS so eingerichtet, dass er sie wie zufällig lras, und dann hatte die ganze Geschichte wieder einmal, wie schon so oit, mit einem Spaziergang geendet. Und das war diesmal ein Lpazicrgang von ganz besonderem Reiz ge wesen. Eine wunderschöne Wanderung durch Frühling und Faltergeschwirr, man halte über dies gesprochen und über jenes gescherzt, und als endlich Teuerling, eigentlich nur, um überhaupt vor sich selbst bestehen zn können, das Gespräch auf das Bernreilersche Grundstück zu bringen suchte, wusste v/sletm aicn moMre», sslgiktsn wN, mutz vszt ltnn bigur ckurcti eln clvr k/.ocjy eitLmoction- klyS KkNLgloit ockar Foczali us„. ssorrlyiman. Oos ist ckm OrunckbockingcMtz. kloina nouan esockail« »lnck toUstp stvsitrlli. Vmotiumon 8l« nicht, imsr-üran ru prvhlvrnn. Kuslontzslatnchot bann »N fftzlUSNN, blülsntün t-«uti i«»«a WH u ,/UX I IS, ^olpk Eie schon ä!pvnkrSut«'ch-»" 7 44 ' " via gulgsitloltlols llsms llvtzai'rugi Orosctons llltestss unct grülZtes t^orssttspsrlslhsus „korseN-^offmann" Xach«lttaa»kl«l» ml k„s, am Oberteil stkirigtw Nock. D Uraacu zeigt zart, rcekteid aus feine«» dachaaftetgenbem »urchgck«»pltem i guter Rahtai V/ Porzellan V slaoll. Melhm XX " zzaapchrak« 7 0«»» a.ve»j»>» Mae,,«!>«». »,I»«« „Wa» wollen Sie denn? Gt« hab' ich doch gar nicht *E"E,Da« irhe l«h voraus, Herr Deuerllng. Ich verneigt, mich auch nur vor Ihrem Sckrarssinnl" „ . . „Scharfsinn? Wieso?" sragte Teuerling erstaunt, und lein Gesichtsansdruck straft Florian Vügen. „Ach, ich meinte nur so", sagt der leichthin, „weil Sie meinen Onkel so richtig einschätzen." , , „Dars ich Sie —, wollen Sie vielleicht die Güte habe», sich etwas deutlicher auszndrücken?" „Noch deutlicher. Herr Deuerllng?" Der alte Herr klopft ungeduldig aus die Schreibtischplatte und blickt Florian Hecht neugierig, aber auch recht miss- billigend an. „Ach, wissen Sie", beginnt Florian nach kurzem lieber- legen, „mein Onkel war nämlich der lleberzengung, das, Lie einem Künstler, auch wenn er noch jung nnd uubekaunt ist, eine Ehance geben würben. Und wenn jemand mit seiner Meinung so sehr danebenhaut, bann muss er doch wirklich ein Idiot sein. Oder nicht?" - < Deuerling schaut Überrascht auf. Welcher spräche bedient sich denn dieser junge Dachs? Daü kling, ja schon beinahe, als ob er sich über ihn. den erfahrenen, angesehenen Bürger, lustig machen wollte! Er ist so überrascht, dass er nicht einmal gleich die passende Entgegnung findet. Ta fällt ihm aus, dass sein Besucher noch immer vor ihm steht. „Wollen Sie denn nicht Platz nehmen?" sragt er. Florian Hecht setzt sich. Nun beschliesst Deuerling, die Frechheit von vorhin nubj gehört zu haben. ES scheint ihm besser so. Er fährt fort; „Also, Sie sind Maler?" Florian Hecht verbeugt sich leicht. „Na, da werden Sie es aber mächtig schwer haben, wem; Sie neben einem so berühmten Onkel, bestehen wollen!" „ES wird schon gehen, Herr Deuerling. Es gibt jung« Menschen, die so-mr über ihre Künstlervätcr oder -onkel hinausgewachsen sind." „Sic haben den Mut der Jugend, Herr -V'echt. Und der schiesst ja wohl manchmal über das Ziel hinaus. Tas dars ich wohl sagen, nicht wahr?" „Gerne, ich freue mich sogar darüber." „Haben Sie eigentlich schon Irgendwelche Leistungen aul- znweiien? Ich meine, Leistungen, die Sie zu einem solch selbstbewussten Anslreten berechtigen?" Nun wird der junge Mensch mit cinemmal sachlich und sehr bescheiden. Er sagt: „Tas kommt natürlich ans den Massstab an, den man an? legt. Weil man an sich selbst glauben muss, ist man versucht, sich selbst zu überschätzen. Ich glaube auch, mein Onkel habe Li« darüber bereits unterrichtet. Ich bin Meistcrjchüler bei Professor Waldschmidt, dem man nachsagt, dass er in dec Auswahl seiner Lchliler sehr sorgfältig sei. Auch habe ich im vergangenen Jahr sehr viel porträtiert. Für das 'Bildnis des Grasen Hvlck bekam ich die goldene Medaille." „Na also, wenn Lie schon so grosse Bezichnw'en haben, wozu suchen Lie dann hier, in diesem weltfernen Nest, Ihr« Ehanecn?" „Graf Holck lebt nicht tn Deutschland, Herr Deuerling, Und ausserdem, wenn sich S ums Borwärtökvmmcn Hande», muss man jede Ehance nehmen, die unscheinbarste wahr nehmen." Wieder wirft Deuerling seinem Gegenübe» einen prüfen den Blick zu. Seine Eitelkeit ist sichtlich verletzt. Tie Schläfen röten sich teicht. „Na hören Lie mal", sagt er, „wie kommen Sie mir eigentlich vor?! Wenn Friedrich Teuerling einen Auftrag er teilt. so ist der nicht unscheinbarer als der eines Grasen Holck!" Florian lenkt ein. „Entschuldigen Lie vielmals. Sie haben mich falsch ver. standen. Bielleicht habe ich mich auch schlecht ausgedrüctl. ^ch meinte natürlich: aussichtslos." Tenerling schweigt und denkt nach. Sein GerechtigkeitSgesühl sagt ihm, dass der junge Minn gar nicht so sehr im Unrecht sei: denn schliesslich geht e- wirklich nickst an, dass er einen so warm empfohlenen jungen Menschen, der noch dazu der Nesse seines besten Jugend freundes ist, wie einen Landstreicher behandelt. Bielleicht leistet er in seinem Fach wirklich Gutes, vielleicht sogar Bor zügliches. Sonst würde sich sein Onkel nicht so warm für ihn einsetzen. Tasür kennt er den alten Hecht zu gut. Mit seinem Sinn für O.ualität und Können und seiner ost heraus fordernden Ablehnung alles Tilcttantischcn, wurde der »ich niemals so einsctzen, wenn nichts dahinter wäre. Auch für seinen Neffen nicht. So weit also mag die Nechnung stimmen. Morllevuna lolat« Persianer Li.g,^« ,zaö«'i« 'N Viole rcl rciaonsso aul ^io! 5iv koralor, allo; »L czo;clror roclr Oopxrtzcht >V37 Duncker-Verlag, Berlin die Witwe so ltebenSwllrdtg und gewandt auszuweichen, dass Teuerling schliesslich lächelnd die Waffen streckte nnd sich nach einer Weile mit liebenswürdigem Handkuss verabschiedete. Sich selbst machte Teuerling nichts vor. Er erkannte nur zu gut, dass er auch diesmal wieder am Nnrrenseil gegängelt worden war, und dass er auch diese Partie nach allen Negeln der Kunst verloren hatte Und trotzdem brachte er cs nicht fertig, wegen dieses Misserfolges griesgrämig zu werden. Ja, es kostete ihn diesmal sogar Mühe, vor seinen Töchtern über die Widerspenstigkeit dieser Frau zn lästern. lind nun sitzt er da. schaut hinaus in die grüne Welt, die sich heiter vor ihm breitet, und denkt immer wieder und mit wachsendem Bergnügen an den gestrigen Sonntag zurück. Bauern, die Grünkutter einholen wollen, fahren die Hügelstrassc hinunter. Keiner unterlässt cs, hinanszuschanen zn Deuerlings Fenster nnd freundlich „Grüss Gott" zu wün schen, wenn sie den Fabrikherrn gewahren. Ten» er ist hier zulande beliebt. Fräulein Hansen, die schon etwas ältliche Sekretärin Teuerlings, der cs obliegt, unwillkommene Besucher abzu- "Ne tut das nicht in ihren Augen
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