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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.11.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371122021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937112202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937112202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-22
- Monat1937-11
- Jahr1937
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«bend-Ausgab», »4» «vntag. 22. Rvvembvr 1827 Gegründet 18AH »ktugigkbühr bei täglich »ivtlinaligkr gustsllung tret Haut monatlich RM. s.20, durch Postbezug R0I. ».20 eintchl. «1,6» Np>. Postgeb. lohne Postjufteliung«geb.> bei liebenmal wbchentlich. Lerjond. sinrel-Nr. tu Rot., bei gleichzeitig. Berlanb d. Morgeu- u. Abenb-Pu«gabe lb Rot. Druck u. Verlag t Liepsch Sc Aetchard», Vrcsden-^l. l, Marien- siraße ZS/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto IS68 Dresden Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauprmannschaft Dresden und des Schiedsamte» Krim cvberverstcherungsamt Dresden Anzeigeubreiie It. Preisliste Rr. S: Ptillimeterzeste <22 »>n> breit» lt,b bipi. Pachlöile nach Ltatiel v. Faniilienanzelatn u. LteUengeluche Ptillinieler- zeiie 6 Rpl. Altergeb. SO Rot. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Lchrlltlistcke werden nicht autbewabrt kl! Dle Cklnesen verteidigen Nanking Die fremden Diplomaten fiedeln na» Santa» über Nanking. 22. November. Die Chinesen haben, nachdem Nanking nunmehr nahe;» verlassen ist und nachdem auch die sremden Diplomaten von Dienstag ab ihre Botschaften und Gesandtschaften von Nanking nach hankau verlegen, mit dem Dau eines starken Derteidigungsgiirtels in etwa 20 Kilometer Entfernung um Nanking herum begonnen. Die Anlage dieses Verleidigungsgürtels beweist, dah die Chinesen ent schlossen sind, gegen die im schnellen Vorgehen begriffenen Japaner ihre Hauptstadt zu verteidigen. Mit dem Tage der Verlegung des Regierungssitzes er folgte auch eine Umbildung der chinesischen Zen tral r e g i c r u n g. Der Innenminister, der Industrie minister und der stellvertretende Industrieminister sind z u r i> st g e t r e t e n und dnrch bisherige Prvvinzgvnvcr- neure erseht worden. Gleichzeitig damit haben auch ver schiedene Proviuzgouvcrnenrc, z. V. die von Hunan nnd Hupch, ihren Posten gewechselt. Der MissionSbischos und apostolische Vikar von Tlchcng Ting In, Monsignore Francisco Sch rav en, ist, anderen Meldungen zufolge, durch chinesische Banditen ermordet worden. Der Vtschvs war am st. Oktober, am Tage nach der Belebung Tschcng Ting FuS dnrch die Japaner, mit mehreren Geistlichen von chinesischen Banditen cnissthrt worden. Leit dieser Zeit fehlte sedc Nachricht über sei» Schicksal, bis jetzt die Mitteilung Uber seine Er mordung crsolgte. 5»tt Lote miö vterziv Verletzte In Syrien Betrat, 32. November. Die Innenstadt von Beirut wurde vorübergehend in- solge von Unruhen d u r ch s r a n z ö f i s ch c s Militär be setzt. Nachdem jedoch die Nacht ruhig verlausen ist, wurden die Truppen wieder zurückgezogen. Tas französische Militär ist in die Garnisonen abgcrückt. Nur die Ltaalsgebändc blei ben weiterhin unter militärischer Bedeckung. Trotzdem ist die Vage gespannt, und insolge der Empörung der Bevölke rung sind Zusammenstöße nicht ausgeschlossen. Bei Unruhen, die am Sonntag ansbrachcn, wurden ein Scncgalsvldat und ein Teilnehmer an den Kundgebungen getötet. Die Zahl der Verletzten beträgt etwa 40 und die Zahl der Verhafteten rund 8st. Die Negierung hat den Zeitun gen jede Berichterstattung über die Vorfälle am Lonntag verboten. Französische rrupvenzusammenzielmnv an -er Pyrenäengrenze R o m, LS. November. Die „Agenzia Ttesaui" hat i« der Nacht zum Montag eine aus Paris datierte Meldung über französische Truppen» zufammenziehnngeu an der Pyreuäeugreuze verbreitet, in der es heißt: Man erfährt aus London, dast «ach Nachrichten, die beim Forcign Osficc eiugctrossen sind, französische Truppen in der Umgebung der Pyrenäen grenze znsammcngczogc« werden. Daranyl und Konya in -er Berliner -ag-ausstellung Berlin, 22. November. Am Sonntagabend besichtigten der ungarische Minister präsident von Daranyi mit Krau und der ungarische Aiistenminister von Kanya von 2> bis 23 Uhr die Inter nationale Iagdausstellung am Kaiscrdamm. In Begleitung der Gäste befanden sich der ungarische Staatssekretär von Pot al, der ungarische Gesandte Sztofan, der Staats- lelretar von Mackensen, der Ehes des Protokolls Ge sandter von B ü l o iv - S ch w a n t e und zahlreiche Mitglie der der ungarischen Abordnung und Gesandtschaft. Gesuhlt wurden die AuSstellungSbcsuchcr durch Obcrstjägermcister Schcrping uud Jägermeister Löbenberg. Lor- Kaltfa» erstattet Bericht vr»l»tm«läung un»»r»r S«rUn«r SvdrtMvttung Berlin, 22. November. Lord Halifax wird im Laufe des Montags in London zurustcrwartct. Er wird selbstverständlich dem Minister Präsidenten Chamberlain und dem Austenministcr Eden über seine Reise und seine Besprechungen berichten, vermutlich wird sich das Kabinett in seiner Mittwochsitzung dann ebenfalls mit dem Bericht Lord Halifax' beschäftigen. Nie grost das Interesse für seine Mitteilungen ist, ergibt sich u. a. daraus, dast Lloyd George eine Rede, die er halten wollte, abgesagt hat, weil es ihm unzweckmästtg erschien. irgend etwas zu sagen, „ohne die neuen Faktoren in Betracht zu ziehen, die durch Lord Halifax' Besuch geschallen sein könnten". „Times" schreibt, Chamberlain werde alsbald eine Erklärung im Unterhaus abgebcn. Am Dienstag finde im Buckingham-Palast ei» Kronrat statt, an dem Halifax in seiner Eigenschaft als Lordpräsident tcilnehmen werde. Im Berliner Bericht der „Times" heisst cs, -er In halt der Unterredungen bleibe vertraulich. Es sei aber klar, dast sic nützlich gewesen seien. Aus deutscher Seite ver trete man aber die Ansicht, das, der nächste Schritt bei Eng land liege. Als Lord Halifax sich warnend dagegen geünstert habe, aufsehenerregende Ergebnisse aus dem komplizierten Gebiet der englisch deutschen Beziehungen von einer ein zigen Reihe von Besprechungen zu erwarten, habe er gestern lediglich sagen wollen: „Wenn cS uns gelang, jetzt die Tür zu öffnen, so werden wir sic hoffentlich nicht wieder zu schlagen lasten." Der Andrang zur Internationalen Iagdausstellung Berlin 1337 hält unvermindert an. Um den breitesten Schichten der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, diese einmalige Schau zu besuchen, werden aus Anordnung des Rcichsjägcr- mcisters, Generaloberst Göring, vom 22. bis 2k. November drei billige Volkstage dnrchgesührt werden. Ter EintrittS- preiS beträgt an diesen Tagen nur SO Pfennig. 4 Der ungarische Besuch in Berlin nach der Rranzniederlegung am Ehrenmal Von link« nach recht»» Gene- ralmasor Seifert, Ministerprä sident Daranp1, Außenminister Ranpa und der ungarische Ge sandte inBerlin, Exzellenz Stojaj Suts. dclxU VUäsnIonU Randbemerkungen Auf -en Spurrn ihrer Baker Bis vor einigen Wochen noch war der Sohn des japa- Nischen Ministerpräsidenten. Prinz Iumitaka Konoy«, ein von der Ocssentlichkeit wenig beachteter Student der ame rikanischen Universität Princeton, der im Gegensatz zu vielen seiner Kommilitonen lange Stunden über Lehrbüchern der höheren Mathematik verbrachte. Seit der Krieg im Fernen Osten ansbrach, kennt Prinz Fuinitaka keine ruhige Minute mehr. Die amerikanischen Reporter drangen trotz aller Ver bote des Rektors bis in die Ltudierstube des jung«»» Konoye vor. Aber das war nur -er Anfang. Bisher war der zwei- ulkdzwanzigsährige Fuinitaka erst einmal zu einem össentlichen Amt bcruscu worden, als ihn seine amerikanischen Kollegin im Frühjahr znm Ehrenpräsidenten des Golsklubs der Uni versität gewählt hatten. Sinn aber ries kürzlich überraschend der Vater aus Tokio au und befahl seinem Sohn, das Stu dium zu unterbrechen, um sich zeitweise dem japanischen Bot schafter in Washington, Saito, zur Verfügung zu stellen. So musste Konoye inn. sein einfaches Studierzimmer ver lasse», um in die Botschaft von Washington zu übersiedeln- Nun hat Prinz Fuinitaka sich mit der schwierigen Algebra der internationalen Politik zu befassen; er wird als sehr ge schickt gerühmt und konnte seine diplomatische Lausbahn durch einen Empfang bei Präsident Roosevelt ein leiten. Roosevelt sah damit schon zum zweiten Male inner halb weniger Wochen den Sohn eines bedeutende»» Staats mannes bei sich. Im Anschlntz ar» seine Hollywoodreise macht« bekanntlich auch Vittorio Mussolini im „Wethen Haus" Station und unterhielt sich über zwei Stunden mit dein amerikanische»» Präsidenten. So trete»» die Söhne der grostcn Politiker in die Fnßtapfen ihrer Väter. Auch Roose velts Söhne haben diesen Weg gewählt, vor allem Jame» Roosevelt, der seit einem Jahr politischer Sekretär feines Vaters ist Er wird in Amerika nur noch der „Kronprinz des Meiste» Hauses" genannt und hat alle Aussichten, eines Tages bas höchste Amt der Vereinigten Staaten zü bi- kletden. In England gehört cS schon lange zur politischen Tradition, dast die Söhne gewisser Familien die Parlaments sitze der Väter „erben". Des jetzigen Ministerpräsidenten Neville Chamberlains Vater, Joseph, war einer der hervorragendsten Staatsmänner des Insclretches und ivird als Begründer des britischen Imperiums bezeichnet. Der Sohn des soeben verstorbenen Ramsay Macbonald war lange Minister im Kabinett seines Vaters; Lloyd Georges Tochter ist Abgeordnete, nnd BaldwinS Sohn stimmt« als sozialistisches Parlamentsmitglied gegen seinen konserva tiven Vater. Ein politischer Vater-Sohn Konslikt besteht auch zwischen dem früheren, von der Volksfront abgesetzten spani schen Staatspräsidenten Z amorra und seinem Sohn Rafael, der sich in einem öffentlichen Briese von seinem Vater loS- sagte. Die Söhne verschiedener anderer bekannter Staats- männer dienen „von der Pike ans" in den Auslandsvertretun gen ihrer Länder. So vertritt Ian Masaryk, der Lohn des Gründers der Tschechoslowakischen Republik, sein Land scit Jahren in London. Noch sind der junge Eden und der junge DelboS Sportskameraden an englischen Colleges und holen sich bei Hockeyspielcn aufgeschlagene Knie. Werden sie eines Tages, an einem Verhandlungstisch sitzend, sich eben falls als Diplomaten begegnen wie ihre Väter? Mutter von Fünflingen «-gewiesen ES war im Mai 1031, als der Draht die Kunde durch di« Welt trug, ciiic biedere Farmerssrau in Kanada hab« Fünf lingen das Leben geschenkt. Sofort bemächtigte sich die Oefsent- lichkctt dieses seltenen Ereignisses. Mit den ausgeklügeltsten Methoden moderner Säuglingspflege gelang es, alle fünf Mädel am Leben zu erhalten. Vornehmlich aus wissenschaft lichen Gründen wurde am 24. Juni 1»34 ein Gesetz erlassen, das den Eltern für die Tauer von zwei Jahren die Rechte an den Kindern, allster denen regelmästtger Besuche, entzog. Damals waren die Eltern damit einverstanden. Sie hätten ja die Fünflinge nach menschlichem Ermessen kaum über die erste« Monate hinüberbringcn können. Auch ltesten sie sich wohl zunächst von dem materiellen Segen blenden, brr durch Filmverträge und Zettungsreportagen in ihr Bauernhaus slost. Aber schon während noch in den Städten der Alten und Neuen Welt die ersten süßlichen Bildstreifen mit den fünf zappelnden Wesen liefen, trat bei der Mutter ein anderes Denken und Fühlen in den Vordergrund. Damals schrieb sie die ersten Briefe, in denen sie bat, ihr doch ihre Kinder zu- rückzugebe». „ES würde »,,S lieber sein, sie zusammen mit ihren Brüdern und Schwestern zu erziehen", erklärten -le Farmersleutc, und wiederholten seitdem immer erneut ihre Forderung. Mittlerweile nahm das Getriebe um die Fünf linge seinen Fortgang. Die dreieinüalbjährigen Nädelchen waren iu einem auserlesenen Kinderhort untergebrach», und das beste Spielzeug und die teuersten Kleider sind sttr sie ge rade gut genug. Sie tragen sogar schon Brtllantrtng« au ihren kleinen Fingcrchen. Werden sie von ihrer Mutter besucht, so knicksen sie so gut erzogen, wie eS dreteinhalbjährig« Geschvpschen nur sein können, nnd sage»» artig und höflich „Mama". Je größer sie aber werden, desto mehr fühlt die Mutter, welche Kluft sich zwischen dein einfachen FarmerhauS, den anderen Geschwister»» und der vornehmen Welt der Fünfling« austut. Darum sichren jetzt die Eltern einen erbitterten Kampf. Schon vor einiger Zeit hat das Gesetz vom 2s. Juni 1031 «ine Aenderung erfahren, und zwar in der Weife, daß die gesetzlich« EntzugSzeit auf 18 Jahre erhöht worden Ist. Gegen diese Verlängerung lansen die Eltern Sturm. Sie behaupten, daß eS den Kinder»» weit dienlicher wäre, in der Umgebung auszuwachsen, in dir sie gehören. Aus alle geld-
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