02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371130020
- PURL
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
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DienRag, z«. «»»»m-er i»z» rlbent-UMaabe g^mttienaiijeiüe» u. LtkUengeluch« ÄiMvietel- reile S«vl. Zigcrgcb. »0 «ps. — Nachdruck nur nut Qurllenanliade Drc»dn«r Nachrickilru. Unverlangte Lchriltltücke weiden nicht aulbeivadrt siel Hau» mvnaUich «M. S.SV, durch Poftbejug NM. 3.S0 einichl. »1,«0 «Vs. Postaeb. (ot>ne Poltjuslellung«ael>.> bei liebenmal wdcheutltch. Versand. <tinzel-Nr. 10 Rps., bei gleich,citig. Verland d. Morgen- u. Abend-Nusgabe ls «ps. strafte ) 8/42. Fernruf2524t. psstscheckksnto 1SS8 Dresden Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamtes beim ivberversicherungsamt Dresden Neubau einer SWchulftadt in Berlin Generalbauinspektor Speer schreibt einen Wettbewerb ans Randbemerkungen Berlin, 30. November. Wie die Dienslslelle des Generalbauinspeklors für die Reichshauptstadt bekanntgibt, hat General bauinspektor Architekt Professor Speer einen für alle Deutschen innerhalb und ausserhalb der Landes- grenzen osfenstehenden Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für den Reubau einer hochschul st adl ln Berlin ausgeschrieben. Die Hochschulen Berlins, die ihrem Umfange und ihrer wissenschaftlichen Bedeutung nach zu den glühten -es Reiche» geliüren, liegen hente verstreut in der Stadt. Die jetzigen Gebäude, vor allein der Universität, sind zu klein geworden, und da sie in dichtbesiedelter Altstadt liegen, ist die immer notwendiger werdende Erweiterung kaum möglich. Es wird daher im Nahmen der Ncuplanung der gesamten Reichs- hauvtstadt eine neue Hochschulstadt errichtet wer den. In dieser sind folgende Hauptgruppeu vorgesehen: der geiiteowisienschastliche und der naturwissenschaftliche Teil der Universität, die Klinikcu, die Technische Hochschule und die M ilitärärztliche Akademie. Eine ganze Sladl für sich Das Gelände für die Neubauten liegt am westlichen Ende der fast I-' .Kilometer langen Ost-West--2traste. Etwa an der Stelle der Havel, wo die vauplstraste nach Wcst-Nord-West abknickt. wird der Mittelpunkt der Neubauten liegen, die zu sammen eine ganze Stadt s it r sich bilden werden. Tic He erst raste, die später hier eine Breite von 7l> bis 100 Meter haben wird, soll die Hauptachse des neuen Hochschul- gcbietes sein. Die unmittelbare Nähe des Reichssportseldes, des Grnnewaldcs und der Havelgewässer gibt den Studenten eine ideale Gelegenheit zu körperlicher Erholung, zu sport licher Betätigung und damit zu notwendiger geistiger Ent spannung. Pforte in die Reichshauptsladt Jur eine erstklassige Verkehrsverbindung der neuen Hvch- schnlstadt mit der engeren und weiteren Umgebung wird Sorge getragen. Ter Bcrkchr mit der Neichshauptstadt wird in erster Linie durch die verbreiterte Ost-West-Achse bewäl tigt werden, ferner durch eine Ningstrahc, die unter anderem die in Dahlem liegenden Institute verkehrsmästig anschlieht. Eine neue Untergrnndbahnlinie ivird im .Zuge der Hcerslrastc ncncrbaut und ein Omnibusverkehr in verstärktem Maste durchgesührt werden. Ta später die neue Heerstraste an den Berlin umgebenden Autobahnring angeschlossen wird, bilden die Hochschulen gleichzeitig da» repräsentative westliche Ein fahrtstor der Neichshauptstadt. (Aortsehung auf Seite 2) London gegen -le Blockadeverlljgung Nomos Britische Auslegungen internationaler Seerechtsbestimmunven London, 30. November. Der Flottentorrespoudeut der „Times" will wissen, dast die englischen Marinestellen angewiesen worden seien, mit dem Befehlshaber der nationalen Flotte in Mallorca. Ad miral Moreno, über die Blockadesragc zu sprechen und ihm zu erklären, dast „fremde Mächte kein Recht aus Blockade von irgendeiner spanischen Seite anerkennen könnten" und „dast em direkter Angriff auf ausländische Handelsschiffe selbst bei einer Zuerkennung von Kriegführende« Rechten nicht ge duldet werden könnte, gleichgültig, ob dies innerhalb der Hvhciisgewässcr geschehe oder nicht". * Es ist unerfindlich, welchen Wert die Znerteilung von Sriegsührcnden-Rechten für General Franco haben soll, wenn man gleichzeitig eine ihrer wichtigsten Bestimmungen für den „Fall Franco" auster Kraft zu setzen beabsichtigt. Im übrigen aber ist es nur recht und billig, dast sich Franco, ohne länger Len Spruch eines internationalen Gremiums abzuwarten, aus eigener Machtvollkommenheit die Rechte nimmt, die ihm nach der Lage der Dinge ohnehin zustehcn. England ist beiderseits vertreten Loudon, 30. November. Im Unterhaus stellte ein Oppositionsabgeordnetcr die Frage, ob die britische Regierung beabsichtige, den britischen Botschafter in Spanien zn veranlassen, seinen Wohnsitz in Barcelona zn nehmen. lDer Botschafter wohnt zur Zeit bekanntlich in Hendaye an der französisch-spanischen Grenze.) Lord Cranborne erwiderte, dast die Negierung keinerlei Acndernng in ihrer diplomatischen Vertre- tn»g in Spanien erwäge. Aus weitere Fragen erklärte Lord Eranbvrne, dast Grvstbritannien einen Bevollmächtig- t e n in Barcelona habe und Handelsagenten bei Gene ral Franco. Ter Botschafter in Hendanc habe die Ausgabe, diese beiden zu überwachen, die ihm unterstellt seien. Aus eine weitere Frage erklärte der Unterstaatssekrctär sodann, dast Grostbritannien keinen Marineattachv in Barcelona unterhalte und dast dieser Zustand befriedigend sei. Aapan beschloß Anerkennung Aramos Tokio, 30. November. DaS japanische Kabinett beschlost am Dienstag, die Regierung General Francos am 1. Dezember ds. IS. offiziell a n z u c r k e n n e n. Nach der offiziellen Genehmi gung durch den Kaiser wird Austenminister Hirota am DicnS- tagnachmittag den voraussichtlichen ersten Gesandten Francos in Japan, den bisherigen Generalkonsul in Kobe, del Castillo, empfangen und ihm den KabtnettSbeschlnh mit teilen. WA -urKsiM -le Warschauer Sowjet-Botschaft Vor allem -le privaten Räume -es Botschafters - Dle Dotschastsbeamten verängstigt Warschau, 80. November. F» der Warschauer Towsetbotschast wurde am Montag, wie „Maly Dzienuik" meldet, von einer sechsköpsiaen Son« derlommissio» der GPU eiue sehr genaue Haussuchung durchgesührt, dle bis in die späten Abendstunde« andauerte. Besondere Aufmerksamkeit wurde den privaten Räumen des bisherige« Sowjetbotschasters Dawtia« uud dem Arbeitszimmer seines ebenfalls in Moskau verhafteten Pressechcsü zngeweudet. Die Sorgfalt, mit der diese Haussuchung durchgeführt wurde, ging so wett, dast einzelne Sachen aus Zimmern Dawtjans a us e t n a n d e r g e n o m m e n wurden. Zahl reiche Amtöpapiere nnd Prtvatbrtefe DawtjanS sind be schlagnahmt worden. Die beschlagnahmten Gegenstände wurden in zwei Koffern von der Sonderkommtssion, die Dienstag die Rückreise angctreten hat, nach MoSkan trans portiert. Das Warschauer Blatt stellt fest, dast die Haussuchung auf alle Beamten der. Svwsetbotschaft einen niederschmettern den Eindruck gemacht, habe. Ein grosser Teil befürchte, dast man sie demnächst nach dem Beispiel Dawtjans und seiner engsten Mitarbeiter nach Moskau abberusen und dort ver haften werde. Reue „Gnthüttunoen" ln Varls Paris, 80. November. LinkSblättcr wie das „Oeuvre" bringen „reichhaltige Einzelheiten" über den angeblichen Ausbau des „Gcheim- auSschnsscs der revolutionären Tat", aus den sich die polizeilichen Ermittelungen der letzten zwei Wochen er strecken. Um die Darstellung „interessanter" zn gestalten, be merkt das Blatt in seiner Ucberschrist, dast der Ausbau dieses Geheimverbandcs gewissen ausländischen Kampsvcrbänden »achgcbildet sei. ES schildert die Einteilung und Unter teilung des „GeheimauSschusses der revolutionären Tat", von der 1000 Mann starken „Division" bis zur 11 Mann starken „Zelle" herunter. Als Uniform sei ein blauer Wasscnrock in ähnlicher Farbe wie der der Mobilen Garde vorgesehen, offen bar, um bei Strastcnkämpfcn Berwcchslungen zu erleichtern, als Kopfbedeckung die Baskenmütze und im Fclddicnst der Stahlhelm in derselben Form, wie der beim Heer. Grüne Reithosen, Schaftstiefel oder Wickelgamaschen und auch eine wasserdichte Lederjacke ergänzten die Ausstattung. Rangzeichen seien aus dem Acrmcl cingcnäht. Nachdem das „Oeuvre" dann der Bollstäudigkeit halber alle möglichen Massen aus zählt, und zwar bis zu de» schwersten Maschinengewehren, Panzcrkrastwagcn usw., die alle zur Ausrüstung des Ge- hetmverbandeö gehört haben sollen, beziffert es für Parts und Umgebung die Stärke dicker Geheimtrnppc auf 00 Ba taillone lie 125 Mann), die jedes ei» eigenes Wassculagcr hätten. Zwischen Paris und Etampcs soll eine grostc „Mobtl- machnngszcnlrale" des Geheimverbandcs eingerichtet sei». Der „Angrisssplan" der geheimnisvollen Truppe sehe als erste Ziele die Ministerialgebäude, die Elektrizitätswcrte, die Telephonämter nnd die Bank von Frankreich vor. Eine Kommunistin wur-e sehen» „Abrcchnung mit MoSkan" nennt sich eine soeben im Nibelungen-Verlag in Berlin erschienene Schrift von Maria Reese. Besuchern des früheren Reichstags wird dieser Name noch dunkel in Erinnerung sein, gehörte doch Maria Neese dem Reichstag vor dem Umbruch als kom munistische Bertretertn an, nachdem sie im November 1029 von der Sozialdemokratischen zur Kommunistischeu Par tei übergetrete» war. Sie war also durchaus waschechte Kom munistin und sah das Heil einzig nnd allein in Moskau. Als sie dann aber selbst 1938 in das Sowjctparadies kam, er kannte sic, wie wenig dieses Paradies dem entsprach, was sie und die anderen Kommunisten von ihm erwartet nnd er träumt hatten. So schreibt sie u. a.: „Was ich dann in der Sowjetunion sah nnd erlebte, war so entsetzlich, dast ich das Land mit dem Vorsatz verliest, alles zu tun, um die Arbeiter über die wahren Zustände aufzuklären und ihnen zu sagen, dast der Sozialismus ans diesem Wege nicht zu gestalten sei? Diesem Borsatz ist die Verfasserin in der jetzt vorliegenden Schrift treu geblieben, der sie den Wunsch mit aus den Weg gibt, sie möge dazu beitragen, „die Arbeiter davon zn über zeugen, dast sic nur im Namen und in der Gemeinschaft jene» Bolles ihre Interessen vertreten könne», drm sie durch Ge burt, Sprache, Geschichte und Kultur unzertrennlich verbunden sind. Des eigenen Volkes Schwäche und sein Ruin haben zu erst den seiner Arbeiterschaft im Gefolge, seine Stärke und sein Wohlstand aber vermag auch der Arbeiterschaft gerecht zn werden in einem Staat, der, wie der deutsche, ehrlich um die Verwirklichung des nationalen Sozialismus ringt". Neben mancherlei interessanten Kapiteln über die ungeheuer lichen Zustände in Lowjctrnstland, verdienen vor allem auch die Ausführungen Maria Neeses über ihren Besuch bei Klara Zetkin Beachtung. Von ihr sagt sie, dast sie in der Sowjetunion in einem goldenen Käsig gelebt habe, in Wirklichkeit als eine Gefangene, die man vorsichtig behandelte, weil mau ihren Namen bei der Arbeiterschaft der Welt aus nutzen konnte. „Es war für Stalin sehr schwer, mit ihr fertig zu werden. Sie war wohl der einzige Politiker der Sowjet union, der sich vor dem „Teufel", wie sie ihn nannten, nicht beugte und innerhalb der Partei zu keiner Konzession bereit war, wenn sie auch nach austcn hin schwieg oder gar zur Ver teidigung der Partei bereit war oder schien." Schliestlich seien noch die Worte zitiert, die Maria Neese gcwissermasten als wesentlichstes Erkenntnis ans ihrem Aufenthalt in der Sowjetunion nnd aus ihrer Beschäftigung mit der bolsche wistischen Politik im Vorwort ihres Buches schreibt: „Tie Sowjetunion treibt zum Krieg. Sie hosst, diesen Krieg entsprechend ihre» durch die Komintern ansgegebenen Parolen in einen weltanschaulichen Krieg nmivandel» z» können, in dem sie die Arbeiterschaft für ihre weltimperialistischcn Inter essen ansznnützen gedenkt. Es kann deshalb nicht genug ge schehen, um die Arbeiter über die wahren Zustände in der Sowjetunion aufzuklären, damit sie nicht privatkapitalistische Ketten, die sic in den libcralistischen Ländern trage», mit Schlimmerem vertauschen." Nahrung un- Rohstoffe aus »em Meer Ter Kamps um die Nahrungs- uud Nohstofssreiheit des deutschen Volkes wird auf zwei Ebenen geführt. Einmal auf der technischen; hier wurden durch deutschen Erfindergeist und deutsche Qualitätsarbeit Erfolge erzielt, die erst eben aus der Pariser Weltausstellung höchste internationale An erkennung gefunden haben. Zum anderen wird das Ringen um die „letzte Freiheit" durch Ausnnvnng aller von der Natur gegebenen Möglichkeiten vvrwärtsgetrieben. Tie Bodenschätze werden stärker erschlossen, die Energieanellen besser anögenutzt und die pflanzliche nnd tierische Ernährung immer ergiebiger gemacht. Während bisher fast ausschlicst- lich das feste Land die Beitrüge zn einer so verbreiterten Rohstoff- nnd Ernährnngsbasis lieferte, ist jetzt immer mehr auch das Wasser, die See, das Weltmeer als Spender dieser Stosse in de» Vordergrund gerückt. In Hamburg findet gegenwärtig eine Sonderschau statt, in der diese Ent wicklung überzeugend dargcstcllt ist. Schon heute, nach ganz kurzer Zett der Erkundung und Vorbereitung, ist das M ecr eine wesentliche HilfSgncllc f li r die Rohstvsf - und E r n ä h r u n g S z l c l e des V i c r I a h r c ö p la n e s. Als Ernährungsqncllc ist die Hochseefischerei in der Lage, Spannungen aus dem Flcischmarkt auSzugleicheu. Heute beträgt der deutsche Anteil am Gesamtfang der europäischen Hochseeflotte»! bereits 12 v. H. Immer stärker ist der Fifch als vollwertiges, wohlschmeckendes Nahrungsmittel im Küchen zettel der deutschen Hausfrau vertreten. Tast diese Entwick lung noch lange nicht am Ende ist. geht daraus hervor, dast in Deutschland der jährliche Fischvcrbraillh je Kops der Be völkerung erst 12 Kilogramm beträgt, während der Engländer 25 und der Japaner sogar 45 Kilogramm Fisch im Jahre verzehrt. Durch Erschliestuiig der reichen Fanggründe bet Neufundland, wofür schnelle Hochseedampfer gebaut werden, wird der Fischvcrbrauch weiter gesteigert werden können. Immer wichtiger wird das Meer jetzt aber vor allem als Nohstoffspendcr. In kurzer Zeit wurde eine dculsche Walindustrtc aufgcbaut, die ihre Fangschiffe in die Weltmeere schickt nnd bereits In der letzten Saison 80 000 To. erstklassigen WalölS nnd 2500 Tonnen Walmchl ver arbeiten konnte. Im Frühjahr 1038 werden bereits 100 »00 Tonnen Walöl und 10000 To. Walmchl die Ausbeute sei«. Die Ausbeute der Walsangexpeditionen liefert aber nicht nur Walöl für die Industrie nnd Walmehl für Futterzwecke, son dern auch frisches Walfleisch, das ein ansgezcichnctcs Nahrungsmittel darstellt, austcrdcm zahlreiche Neben-
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