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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.12.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371203021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937120302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937120302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-12
- Tag1937-12-03
- Monat1937-12
- Jahr1937
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Nr. SS9 Selker wissenschaftlichen Instituts" in Wilna auf die Erdteile wie folgt verteilen (absolut und in Prozenten): Zahl »0.15 »V-.'S »000 Europa 9 868 000 tlO.O 62,8 82,0 Amerika -1978 0011 80,6 29,5 N.1 Asien 824 000 5,1 4,5 4 Afrika 564 000 8,5 3,0 2,8 Australien 80 000 0,2 0,2 0,1 16 250 000 100 100 100 Mehr als 100 000 Juden beherbergten 19V die Länder: USA 4 450 000, Polen «150 000, Rußland 8 089 000, Rumänien 1000 000, Ungarn 420 000, Deutschland 420 000, Palästina 880 000, Tschechoslowakei 800 000, England 820 000, Frankreich 250 000, Argentinien 250 000, Oesterreich 188 000, —Dresdner Nachrichten — Litauen 170 000, Kanada 105000, Marokko 120 000, Holland 115000 und Algier 115 000. — Diese Angaben sind, was die Glanbcnsjuden anbetrisft, vielleicht annähernd zutrcssend. Hu ähnliche» Hissen» kamen in letzter Helt auch das ck»niP> Vonikvok von Nenyork (15 Millionen) und eine Londoner Zeitung (16140 000). Der Jude David Trietsch gab dagegen di« Gesamtzahl schon fltr das Jahr 1922 aus 17 Millionen an. Eine Schätzung der Rasselnde n der Welt gibt es von jüdischer Seit« nicht. Die Juden rechne»» nur dann die kon fessionslosen Jude» und sogar die Mischlinge zum Judentum, wenn es sich etwa uni „berühmte Männer" handelt, die zn Propagandazwecken herausgestellt werden sollen. ES leben jedoch in allen Ländern »eben den GlanbenSjuden mindestens die gleiche Zahl glaubensloser oder christlicher Rasselnden. Nlutlser Zwischenfall in Schanghai Ein Chinese wirft Vomben aus japanische Truppen Tokio, 8. Dezember. Bei einem sapauischen Propagandamarsch durch die Internationale Niederlassung von Schanghai ereignete sich ei« schwerer Zwischen sall. Als die japanische« Truppen daS Wingou-WarcnhauS in der Nankingstraßc passierten, mars ein Ehinese, einem Bericht der halb amtlichen Agentur Domei zufolge, zwei Bomben von dem Gebäude herab in de« Zug. Drei japanische Soldaten u«d ein japanischer Kousularpolizist wurdcn durch die Splitter verwundet. Der Täter wurde sofort durch einen Gemeinde» poliziste« getötet. Die Parade wurde planmäßig zu Ende gcsnhrt. Kore Velisha als „Revolutionär" London, 8. Dezember. Die weitgehenden personellen Umbesetzungen, die KriegS- minister Höre Belisha im Armcerat vorgenvmmen hat, stehen für die gesamte Londoner Oesienilichkeit im Vordergrund des Interesses. Schon in den llebcri'christen der Zeitungen rvird das Sensationeile und „Revolutionäre" der Maßnahmen des Kriegsministers hervorgehoben. Allgemein wird darauf hin» gewiesen, daß eS sich um eine Maßnahme zur Verjüngung des Armeeratcs handele. Die „Times" schreibt, daß die Armee unter den Aus wirkungen einer zu langsamen Beförderung ge litten habe und daß die weitreichende» Maßnahmen des KrtegSministers neue Hoffnungen bringen könnten. Die Oesfentlichstkeit erhalte dadurch auch die Zuversicht, daß deu neue» Verteidigungsprvblcmen nicht nur mit neuen Maß nahmen gegcnilbergetrete» werde, sondern auch mit neuen phmischen und geistigen Kräften, die notwendig seien, um mit der gegenwärtigen schnellen Wiederaufrüstung fertig zu werden. Der „Daily Telegraph" hebt in seinen» Leitartikel hervor, daß ein derartiger Wechsel im Armecrat seit seinem Bestehen überhaupt beispiellos sei. Das deute natürlich daraus bin, daß der Kriegsminister und viele seiner militärischen Berater ernste Meinungsverschiedenheiten be züglich der Organisation des ArmecratS gehabt hätten. ES würde aber ein Fehler sein und sogar ein schlechter Dienst an der Armee, wollte man diesen Wechsel im Kriegsministerin»» als ein Zeichen einer Krisis in der britischen Armee liinstelle». Es sei nichts dieser Art. Tatsächlich handele es sich um die un- vermeidliche Folge der Politik, jüngere Offiziere aus höhere Posten zn bringen, ivas wiederum durch die „wachsenden Be sorgnisse" der Gegenwart seine Berechtigung sinde. Abschied vom japanischen Botschafter Berlin, 8. Dezember. Für den auS Berlin scheibender» kaiserlich japanischen Botschafter Gras Mushakoii veranstalteten am Donners tag der Reichsminister des Auswärtigen und Freifrau von Reurath ein A b sch i e d S f r ü h st tt ck, an dem auch die Gattin des Botschafters, BieomteHe Mushakoii, sowie Mit glieder der kaiserlich japanischen Botschaft mit ihrer» Damen teilnahmen. Baldur v. Schirach bei König Gbazt Bagdad, 8. Dezember. König Ghazi vom Irak gab am Donnerstag einen Empfang für Reichsjugendsührer Baldur v. Schi rach, an dem auch Außenminister Tewfik Sn weide sowie der deutsche Gesandte Dr. Grobba teilnahmen. Anichliebelrd machte der Reichsiugeudstthrer einen Besuch beim Minister präsidenten Matfai. Abends war er mit seiner Begleitung Gast der deutschen Gesandtschaft. Bei einem Empfang der deutschen Kolonie hielten Gesandter Tr. Grobba und der Ortsgruppenleiter Bagdad, Jordan, Begrüßungsanspra chen, die vom Reichsjugendsührer herzlich erwidert wurden. Am Freitag wird Baldur v. Schirach nach Teheran starten. Weitgehenöe Entlaftung -er AN Berlin, 8. Dezember. Der Reichsjugendsührer hat eine Verfügung erlassen, in der er zunächst daran erinnert, daß nach dem am 15. Oktober bekanntgcgebenen Winterdienstplan die Beteiligung der HI an anderen Veranstaltungen aus ei» Mindestmaß beschränkt werden muß. Im Anschluß daran verfügt der NcichSjugend- sührer im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers folgendes: 1. Tie HI beteiligt sich im Winterhalbjahr 1087/88 mit ihren Untergliederungen lHJ, DJ, BDM und JMi außer halb des planmäßigen HJ-Tienstes nur au der Samm lung für das WHW (17. bis 10. Dezember» und an der V o l k s »v e i h n a ch t. 2. Bei Veranstaltungen der Partei und des Staates, ai» denen die Teilnahme von HJ-Einheiten erwünscht ist, wird iin Bereich der Ortsgruppen auf Auiorderung des Orts- gruppeuleiters die Genehmigung durch den Bann- führer im Einvernehmen mit dem Krcisleitcr, im Bereich der Kreise auf Anforderung des KretöleitcrS die Geneh migung durch den G e b i e t S s ü h r e r im Einvernehmen mit dem Gauleiter und bei Gauveranstaltungcn aus Anforde rung des Gauleiters die Genehmigung im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers durch mich oder meinen LtabSführer erteilt. 8. Die Entscheidung über die Teilnahme größerer HJ- Einheiten an NeichSveranstaltungen behalte ich mir im Ein vernehmen mit dem Stellvertreter des Führers vor. Diese Verfügung tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft und bleibt bis znin 1. Avril 1038 gültig. Ich macke die gesamte Führerschaft der Hitler-Jugend für die Einhaltung dieses Befehls besonders verantwortlich und betone nochmals, daß nur iu den a l l e r u o t io en dig st c n A usna hm efällen GcnehmigungSautrüge an die vorgesetzten Dienststelle»» zu richten sind. Tschechisches Deutsch. In Naschetitz im sudetendeutschen Gebiet bekam ein Landwirt von der Finanzlandesdirektivn in Brünn einen Erlagschein mit einen» Briefumschlag für die Rückantwort zugeschickt, dem einige Tage später ein Schrei ben seines Postamtes folgte, in dem es wortwörtlich hieß: „Von der Erlagschein brauche Ick ein Gnwert weil Ich kann nicht weggeschiclt d. Aviso. Ter blauen Gnwert war da bei." .Trellag, 3. Dezember 1SZ7 Rassentw-ttmil-ersttzun« am Soll von Mül« Ein Vortrag von Lolin Roh Wie weit liegen für uns Deutsche im mitteleuropäischen Raum jene im Zeichen einer steten Unruhe stehenden Gebiete, die als Küstenräume oder als Eilande von den Fluten des Golfes von Mexiko bespült werden, so wird sich mancher gefragt haben, der die Ankündigung zu jenem Vortrag über „Amerika und sein Balkan" las, den die Innung der Dresdner Kaufmannschaft mit Evlin Roj» als Redner veranstaltet hatte. ES wäre»» nicht nur die Persönlichkeit und die Er fahrungen des Redners, nicht nur die Anschaulichkeit seiner Vortragsweise und der reiche Schatz seiner Lichtbilder, die dieses von schwierigen Spczialsragcn umrankie Thema lebendig in der Vvrstellnng der zahlreichen Zuhörerschail aus- stehen ließ. ES war vieimehr vor allem die Art der Be feuchtung, ii» die der bekannte Weltrcisendc und Publizist dieses Thema tauchte, die seine Darlegungen aus der Gruud- lagc der großen rassenmäßigen Auseinandersetzungen dvit drüben rings um das Karibische Meer anklingen ließen. AnS diesem Blickpunkt sprachen die zahlreichen Lichtbilder auf der weiten Reise von Kanada über Mexiko und Panama bis hinüber nach Havanna und der Neger Repnblil Haiti. Besonders interessant war cs zu hören und zu schauen, wie der weiße Mann davon bedroht ist, in der immer weiter a u f st e i g e nd e n Flut des schwarzen nud deö nach Darlcgttng des Redners kräftig regenerierten roten Blutes zn versinken. Die Bilder dcS Negcrknaben auf der Schulbank einer Schule in den Nordstaaten von USA, des schwarzen Gelehrten in den Biblivtheksräumen der dortigen Hochschulen, das noch vvr wenigen Jahren siir un möglich gehaltene Zusammenarbeiten von schwarzen und weißen Arbeitern aus Baumwollfeldern unterstrichen dieses bedrohlich aktiv gewordene Vordringen der Schwarzen, genau so wie die Hinweise auf die nunmehr dreißig Millionen Neger, die heute rund um den Gols von Mexilv wohnen, und die Berichte aus Haiti, wo sich die Neger in einer bei ihrem Blut für «nrnöglich gehaltenen Aktivität nach heftigem Widerstand gegen die Europäer einen eigenen Staat begründet haben, der trotz der nordgmcriknnisch be einslußten Fassade in Kongreß- und Präsidentschastsbanlen völlig schwarz in seiner Organisation ist. Ebenso eindrucksvoll stieg aus Bildern, Tabellen und Darlegungen das Problem deS roten Blutes aus, das nach den Erklärungen des Redners heute auf Grund der halb b o l s ch e w i st 1 s ch e n M c st i z e n r c g i c r u n g einen starken Rückhalt im zähen Kamps nm Geltung und Wiedcrbesiuuung aus alte Uebcrlieferung in Mexiko erhalten hat. Brand opfer vor katholischen Kathedralen, Hetzbildcr in Regierungspalästcn gegen die Weißen stützten diese Aus fassung des Redners ebenso wie die Bildnisse von Soldaten der Republik Guatemala in Uniformen, die da» überkommene Jndianertun» dentlich offenbaren. Aus allen diesen Spannungen, die sich nicht zuletzt auch an» Panamakanal knndtun, zieht Collin Roß die Folge rung, daß die Vereinigten Staaten gut daran täten, sich auf ihre»» Kontinent zu beschränken, anstatt sich als Voll der Raumsiille in europäische Auseinandersetzungen biiieinzn- drängen und dnrch ihre falschen Vorstellungen dort die Ent wirrung zu verhindern. Die s. RelchS-Kletntterschau abgefaot Ta die 5. R e i ch S - K l e i n t i e r s ch a u, die für den 14. bis 10. Januar in Leipzig geplant war, aus dem mit Maul- und Klauenseuche befallenen Gebieten nicht beschick werden kann, und es sich bei diesen Gebieten gerade nm die bedeutendsten Zuchtgegenden handelt, ist der züchterische Wert der Ausstellung durch den Beschicknngöaussall so stark beeinträchtigt, daß der Reichsnährstand sich gezwungen ge sehen hat, diese Veranstaltung abzusagen. —* Treue im Dienst. Da» wesolgschaftSmitalicb de» Bah». bctrlebswageiiwerkeS 2 Dresden-Hauptbahnhos, Oskar S> ü t I n e r, DrcSdeu-A. 28, Heimkehr 14, kann heute ans eine -'.-jährige Dlensizett bet der Deutschen NeichSbah» zuriickbltcken. „Das Lied der Rönigin" Paul Hermann Hartwigs Weihnachtsmärchen, die fast alle zuerst in Dresden aufgcsührt worden sind, wo der Dichter wirkte, sind eine Verbindung von gemütvollen Grundmotivcn mit vielen Theatcresfekten. Man stand immer von vornherein vor der Frage, ob sie mehr für Kinder oder sür Erwachsene gedacht waren. Hartwig hatte Herz und Ver ständnis für Kinder und kindertttmliche Art, aber noch mehr Lust am Theater und ain bunten Bühnenzaubcr. Und so ist meist der dichterische Kern seiner Stücke von der Fülle der theatralischen Einfälle stark überwuchert worden. Das gilt auch für Las „Lied der Königt n", eine seiner poetischsten Schöpfungen. Er selbst bezeichnete eö als Legende und »vteS damit aus den tieferen Sinn seines Spiels hi»». Die Prin zessin Magelone hat Reichtum und Schönheit nur dadurch gewonnen, daß sie dein Zauberer Klingeptthl ihr Herz ge geben bat. Nun weist sie herzlos alle Freier ab, die die Ge heimnisse ihrer PriisungSfragen nicht lösen können. Aber einmal ergreift sie doch die Liebe zu einem Bewerber so sehr, daß sie von dem Zauberer ihr Herz zurückfordert, auch wenn sie dafür Armut und Demütigung auf sich nehmen muß. Der Prinz, den sie von sich gestoßen, sucht nun die zur Magd gewordene Prinzessin, mit ihm sucht der Spielmann nach dem verlorene»» Lied der Königin, die seine und der Prin zessin Mutter gewesen ist. Erst nach schweren Prüfungen hört die Prinzessin-Magd wieder das Lied, als sie bas vom Zau berer geraubte Kind des SpiclmannS im Walde findet. TaS Lied der Königin führt die getrennte»» Geschwister wieder zu sammen und leitet auch bei» Prinzen zn der gesuchten Ge liebten, die nu», als Königin deö Herzens Ihren Thron wiedererhält. Mit viel poetischem und lustigen Beiwerk hat Hartwig diese nicht ganz leicht zu verfolgende Idee der Legende tiber- sponnen. Aber sie leuchtet doch überall hervor und wirkt mit reinen und warmen Herzenstönen, so wenn die erniedrigte Prinzessin die ersten Tränen »viedersindet, wenn sie als Magd ihrer eigenen einst verstoßenen Magd dient, wenn sie deren Kind in» Walde findet und ihr das Herz aufgeht in der Brust in Liebe zn dem kleinen Geschöpf, da» sie retten durfte vor der Tücke des Zauberers, dessen Gewalt nun gebrochen ist. Ter Zauberer Klingeptthl hat um sich die Welt des alten Zaubermärchens, in dem gute und böse Geister sich rühren. Ta wird viel Hokuspokus loSgelasien, der groß und klein belustigen kann. Wir sehen, wie dem Zauberer in seiner Grotte alles mißlingt, weil sein Lehrling Multiplex di« Sprtngwnrzel noch nicht gefunden hat, wir sehen ihn aber auch mit der „zaubcrtichen Köchin" beim großen Zauberkest auf der Höhe seiner schwarzen Kunst, und immer ist er der böse Geist, der die Menschen verwirrt. Aus der romantischen Märchenwelt stammen aber dir guten Geister, der Wurzel mann, der schließlich dem Multiplex die Sprtngwurzel auf / ZDeihnachtsmärchen von P. H. Hartwig e Neueinstudierung in» Staatlichen Schauspielhaus seltsame Weise ausliefert, den getreuen Warner der Men schen, den alte», Schäfer, und den singenden Baun» als Tröster des traurigen Prinzen. So ist viel altes, schönes Märchengut in das sinnvolle Legendenspicl hincingeivoben. Und obwohl es nicht in die übliche Wcihnachtöszcne unter dem Ehristbaum ausmttndct, hat es doch die Stimmung der Zeit „mitte»» in» kalten Winter", in der die Ros' entsprungen, deren Dust dem deutschen Gcmüte so innig vertraut bleibt. * Die Spielleitung Rudolf Schröder» hat aus Hart wigs bühnengeivandtem Stücke alles herausgcholt, was thea- termäßtg wirksam ist und noch manches aus eigenem er gänzt und hinzugefügt. Einiges von der persönlichen Art und dem besonderen Humor Hartwigs ist dafür aber auch weggefallen. Deu szenischen Nahmen hat diesmal Rudolf Venus geschaffen, ganz im Geiste alter Märchenbilder, vielfach an die Romantik Schwind» erinnernd. So ist das Schloß der Prinzessin, die Hütte im Walde, der Wald im Schneeacwand gute deutsche Malerei. Moor, Heide und Zau berwiese bieten den Tänzen der Irrlichter, Waldgcister und Waldticre aller Art die besten Schauplätze, und Valeria Kratina hat der Tanzgruppe und der Ktndcrklasse der GtaatStheater viel Gelegenheit zur Entfaltung beschwingter, kindlich sorgloser Tänze geboten. Auch hier hat romantischer Märchcngcist gewaltet und wie in dein HochzeitSzug Wurzel manns die Poesie und den Humor der mannigfachsten Tier gestalten entfesselt. Bernhard Eichhorns Musik wird gerade in den Tänzen besonders lebhaft und wohlgefällig. Dem musikalischen Motiv, das Lied der Königin sozusagen mttzusuchen, um es allmählich hervorblühen und zuletzt alles beherrschen zu lassen, ist feine Zwischenaktsmusik nicht nach gegangen. In diesem malerischen, tänzerischen, musikalischen Rah men stehen nun die vielen schauspielerischen Gestaltungen, die alle zu schildern ein Bericht nicht auSrcicht. Das Staats theater betrachtet von jeher das sog. Weihnachtsmärchen als vollwertige Abendvorstellung und setzt auch in ihm all seine besten Darsteller ein. Die >>elt der Guten und der Bösen scheidet sich deutlich. Blond und schön, herzlos und grausam tritt zuerst die Prinzessin Magelone auf und Manja Behrens steht märchenprächtig und stolz vor ihrem Throne: um so mehr ergreift dann ihre Leidensmiene als arm« Magd und blüht am Schluß der Ausdruck de» wieber- «rwachten Herzens aus ihr auf. Peter Hamel erscheint als schmucker Prinz, der sogar aus eine»» Schimmel in den Schloßhof einreitet: Heinz Klingrnbergs Spielman» stammt in seiner Tracht und seiner Treuherzigkeit ganz ans d«m Reiche von Grimms Märchen, den» auch die liebliche Magd Alett, von Hedda Overbeck lieblich gestaltet, ent stiegen ist. Ter alte Schäfer, der im Zwtschcnland zwischen Menschen und Geistern steht, hat Kottenkamp» väter liche Gestalt und warme Hcrzenstönc. Ter Zanbcrlchrlivg Multiplex, der eigentlich Jürg heißt, wird den Kindern an» meisten gefallen, denn er macht soviel Spaß und Streiche, und das mit dem trockene»» und ost schlagfertigen Humor, den Christian Schmieder entfalten kann. Auch deu Wurzel mann sehe»» die Kinder gerne, sobald man seine verästelte Figur herauSerkennt aus bei» Baumwurzeln, in denen er sich birgt. AlfonS Mühlhofcr zeigt unS, wie so ein halbböser Natnrgetst aussehcn und sich benehmen »nag. Herr der bösen Geister aber ist der Zauberer Klingepühl, und wenn man hört, daß Erich Ponto ihn darstcllt, so weiß man, daß da ein fabelhaftes Original der Zaubererzunkt fein öbcnso herrisches wie komisches Mesen treibt. Wenn er mit der zauberischen Köchin Stella David ein Duo singt und tanzt, dann ist ei,» Gipse! komischer Wirkung erreicht und begeisterter Beifall entfesselt. Stella David ist in der ganzen dicklichen Figur von unwiderstehlicher Komik. Und da wären noch viele zu nennen, in klangvollen Sprechrollcn vor allein Charlotte Strauch und Horst - B. vo »» Smelbing, aber man muß -aS alles sehen und hören, un, de»» Reichtum an theatralischen Aufwendungen zu genießen, unter dem doch der Poet Hartwig «in gemütvolles Lied der Königin singt, das zum Herzen dringt. Dr. Felix Zimmermann. «ochrnfplelplan -er Güchftschen Gtaattcheater Opernhaus Sonntag (5.), außer Anrecht: „La Traviata" (Violetta!, bi» nach 10,80. Montag, Anrecht /X: „Der Troubadour" Dienstag, Anrecht ä, in neuer Ein- - lentc auf Tauris" (8 bis 8 (8 bis nach 10,80). ! stubierung und Inszenierung: „Jphtg . gegen 10,45 Uhr). Mittwoch, Anrecht F: „Ein Maskenball" (8 bi» n. 10.80). Donnerstag, Anrecht -V: „Arabella" (7,8o bi» 10,80). Freitag: 8. Sinfoniekonzert Neiße U,- Dirigent: Pros. Dr. Böhm, Solist: Wolfgang Schneiderhan (8): vormittags 11M Uhr: öffentliche Hauptprobe. Sonnabend, nachmittags: „Schwarzer Peter" (2,15 biö 4,45): abends, außer Anrecht: „Die Fledermaus" <8 bis gegen 11). Sonntag (12.), außer Anrecht: „Der Rosenkavalier" (7 bis gegen 10,45). Mon tag (18.), außer Anrecht: „Nigoletto" l« bis 10,15). EchausplelhauS Sonntag (5.), außer Anrecht: „Da» Lied der Königin' (7,80 bi» nach 10). Montag, Anrecht ä: „Und Pippa tanzt' (8 bi» nach 10). Dienstag, Anrecht ä: „Das Lied der Köni gin" (8 bl» nach 10,80). Mittwoch. Anrecht /I: „Jan und die Schwindlerin" (8 bi» gegen 10,80). Donnerstag, außer An recht: „Die Kreuzelsckreiber" (8 bi» 10,15). Freitag, An- recht F: „Hamlet" (8 bis 11,15), Sonnabend, Anreckt -X: „TaS Lied der Königin" (8 bis nach 10,80). Sonntag i12.), außer «nreckt: „Bengalische Zukunft" (7,80 bis 0,,I0). Montag 113), Anrecht 0: „Die Jungfrau von Orleans" (8 bis gegen ll). Areltag, 3. vezotti L In wenigen Woche WcihnachtS markt siast emporwachsen heimeligen Auftakt füi Ter WeihnachlSmarkt Markt und soweit b Neu markt abgehali »uals durchgefiihrte zen und schönen Platz hat Ausstellung der Bude: Zugruudelegung der verändert, wobei t mit herrlichen Tannen punkt dient. Der Plat den Verkäufern von N fall -er fungen Linde: hier die Budenzeilen >r ausgestellt werden. Di» durch eine schlichte F Weihnachtsmarkt dürst weit stärker als im ve Als eine weitere geplant, einen Teil langen Sänlengang, t Dieser Teil des Markt bnndenes und in der sehr stimmungsvolles -ie bodenständige»» C DtebftS Mit den ebenso za! taten der am 18. Apr Rudolfine Hildebr land Diebstähle und T beschäftigte sich jetzt di» Landgerichts. Tie Angeklagte, i schon frühzeitig auf di brechen» herab, obwo Ausnahme im Eltcrnh zu Ort, ihre Arbcitg» kanntfchast sie suchte, waren die Städte, vo aber keine Strafe, »v Hans vermochten sie n Jetzt stand die A Male, vor Gericht w stählen und Betrüger 1033 erfolgten Entlas Sommer 1037 beging. Ilagte die Ort« ihrer -je Betrogenen und Ihre früher bereits halte die Angeklagte u Stellungen als Hauk Haltungen und Hinte lieber zweieinhalb I Mitteldeutschland im»»' Tie jetzt abgcurte winter, Plauen, Ado Luxemburg,, Dussel do Ueberali stahl oder er! in Geld und GöldeSwi I u »v e l e u d i e b st ä l denen -er Angeklagten im Werte von 80 000 Hände siel. Alle and Lause der zweieinhalb falls hohe Bargeldbet Bei ihnen beging die l falls Schmuck und an! sormulare. mit deren Ilrlnudensälschungen < Schwindel verübt«. :io Fälle aus, deren gellagtc gleichfalls be Polizei in die Hände abfeycn wollte. Aubel um St Dresden» Musi! heimischen Pianisten slawischen Abend gab garten bereitet, wosüi leben vermittelte. Tic Schausuß-Bonini ja fchöpscrischen Künstle» in ihm einen Meister! Ter bezaubernde Kli Rhnthmus der Polo Walzer werden unte iichkeii. Wie Chopin Klaviers, in da» ? Wiedererstehen sie hi» ralter Chopins: wie vollendeter Darstellu einer Ausstellung" er Eigenart trefflich n lPolonäse, Etüde unk virtuoser Entfaltung lieber begeistert und Orchelterkor Tas Konserv, Dresden vcransta! Lrchesterkonzer Musikdirektor Dr. Teilen Hochstehende ki Hovens „Fidclio"- vom Orchester mit rs aus einen» Guß dargi und mit einer rhythn lichcn Lebendigkeit g hanssaal biö z»»n lei zu lebhaftestem Bel Glien, ein Bachmc von Bach, stilsickcr Technik. Die knltivic des schwierigen Werl Widerhall. AuSgezeß orckester des Kr Sinfonie von Ural und genußvoll an», wurde vom Orcheste lischen Leitung Dr. idealistischem Schwn» spielt, daß der stürn erschien. Ein schöne reich an wertvollen Anregungen und vo»
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