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Dresdner neueste Nachrichten : 23.01.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193401232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19340123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19340123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-01
- Tag1934-01-23
- Monat1934-01
- Jahr1934
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.01.1934
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Dresdner Neueste Nachrichten Dien-taA, 21. Januar 19.14 Seit, 12 Nr. Ist Verbrecherjagd in der Schweiz Vie Safier Bankräuber ermittelt und erschossen * Basel, SS. Januar Am S. Januar wurde, wie seinerzeit ausführlich berichtet, ans die Weverdank in -laset ein schwerer Raubiibersall verüb«. Die Bcrbrechcr schossen zivei Bankbeamte nieder, erbeuteten eine grobe Lumme Geldes und entkamen unerkannt, ,1m Zusammenhang mit diesem Bcrdrechen war von den Behörden eine verschärfte Neberwachnng der Gasthöfe und Pensionen angeordne« worden, und zivei Polizeibeamie nabmen am Lonnabcnd in einer Pension in Kleinbascl eine Durchsuchung vor. -Ile die Beamten ein Zimmer der Pension beiraten, wurden sie mit selbe Nevotverschiissen empsangen. Ein Beamter wurde tödlich getrosscn; der andre erhielt einen schweren Rückenschnb, an dessen folgen er bald im Krankenhaus siarb. Den Tätern gelang es, alvrmals zu flüchten, und zwar rasten sie aus gestohlenen Krafträdern in den Zura hinaus. Dori wurden sie von den Polizei« krästen der vier Kantone Bern, Solothurn, Basel- Ltadt und Zlasel-Land eingekreist, Als die Polizei, gruppe den Berbrcchern bei ^aussen ans den Fersen war, wurde sie beschossen. Dabei wurde wieder ein Kriminalbeamter aus Basel getötet und ein weiterer Beamter durch koplschuß schwer verletzt. Auch ein unbeteiligter Zivilist wurde tödlich getroffen. Auch diesmal gelang es den Verbrechern, crnent zn ent kommen. Nachdem sogar Flugzeuge zur Slersolguug der Täter eingesetzt worden waren, ereilte die Verbrecher im Margaretenpark in Basel ihr Schicksal. Sie wurden bei der Verhaftung erschossen. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Nachsorschnngen in Stuttgart ergaben, das, eS sich mit grösiter Wahrjckeinlichkeit um die gleichen Täter handelt, die am 18. November IlblS in Stuttgart« Gablenberg den Werkmeister Feuerstein erschossen, nämlich um den Techniker Kurt Landweg, geboren am 8. August Ullll in Wuppertal-Langerscld, und den Techniker Waldemar Belte, geboren am 6. August llllli in Barmcn-Wnppertal. „VelagerungSzustand" bei Mchenz und Lauffen * Berlin, -'2. Januar Wie „Der Montag" and Basel mil.zntctlen weist, war über die ganze Umgebung von Rösckenz und Lanssen sozusagen der Belagernngsznstand verhängt. Sämtliche Banernhöse waren beseht. .Hunderte von Beamten, ausgerüstet mit den modernsten Fener- ivassen, bildeten einen undurchdringlichen Kordon. Mehrere Suchhunde waren ebenfalls anaeichi, die an den znrnckgelaiscnen Pkänteln und Hüten der Mörder Witterung genommen hatten und die vorhandenen Spuren verfolgten, lleberall werden Extrablätter mit -en Bildern -er Mörder verbreitet. Oer Reichsbauerntag in Weimar Der Vittgang zur Weimarhallc, dem Ort der Tagung, im festlichen Schmuck Zn Weimar wurde -er erste Reichsbanerntag abgehaltcn, zu dem Vertreter des Reichsnährstandes ans allen Teilen des Reiches znsamniengelommen waren. Iliönchsrevublik in der MWastMe Oas Schicksal der Klosterburgen auf dem Berge Athos Von tteloricv Oükrinßf Weithin sichtbar neigt sah und »eil ans den Fluien -cs Aegai'cden Bkecres der Berg Athos, mn erhabenes Denkmal -er Natur, ehrwürdig durch eine Vergangenheit von Zahriauienden, denen es Hers als Heiligtum galt. Der Gigant Athos soll, als er mir den Göttern rang, -en Berg ans Thessalien aus die Sü-sp.pc -cs rülilven Arms der nordgrjechiichen Halbinsel Ebalkidike geschlendert haben: und schon in -er rorchriülichen Zc.r u'ar der hochragende Gipiel -ie SrLite eines Heiligtums, das ein Rieienbild -es Zeus von Thrakien krönte. Um das Zahr 8>0 n. Ehr. Geburi entstanden dorr die einen christlichen klöner: und in den Zahrhunderien, die seitdem Versionen sirr-, entwickelte üch, unberührt von den Kriegen und Stürmen, die über -en Balkan hinwegbraunen, eine eigentümliche Gemeinschaft, eine -jrr Mönchs - r e p u b l i k. Dort lebten eiwa KMÜ griechisch-katholische Mönch« und Einsiedler, in -er Hauptsache griechischer, russischer und süd slawischer Nationalität. Zm Anfang der Geschichte -es A:bos »an- -:e Bedürkuislongkcii; die Glaubens- koien. die den Berg, ursprünglich -en Sitz eines Orakels -es Apoll, von seinen heidnischen Z-olen ge säubert und ihn zur Staue ihrer Buß. un- Andachts übungen gemacht hatten, sragten nicht nach -en Gütern -icier Welt, sondern lebten in der weltverlorenen Einsamkeit ihrer Höhlen un- Hünen, alle ir-iicken Dinge verachtend, nur -er Schau un- -er Erkenntnis hiogegeben. Tie Freigebigkeit der oströmischen Kaiser ließ dann Gebäude un- Kirchen entstehen, die einzel nen Gruppen der Einsiedler un- Mönche schlossen nch Klonergemeinkchak.-en zusammen. Bibliotheken entstanden, die beute an die 13 OVO tverlvolle Hand- schrikien zählen, Un:e:kunklsräume sur die Pilger aus der ganzen griechisch-katholischen Welt und schließlich Festungswerke zur Verteidigung des heiligen Berges gegen die Seeräuber, deren Schiss« aul dem Aegäiichen Meer kreuzrcn, und L.e manchen begehrlichen Blick aus den Athos hinausgeworscn haben mögen. Biele Feinde Hal der Aihosmönch im Wechsel der Zeilen gehabt, aber keinem Kai er 'o entschieden und erfolgreich den Zun:t m seinen geheiligten Bezirk verweigert w:e der Frau. Leiner Frau isr es erlaubt, ihren Fuß aus den Berg zu setzen, . ja nicht einmal ein Tier weiblichen Gei'chlechis wurde jemals in diesem Bereich geduldet. Zn der ganzen Ge schichte -es Athos har cs nur eine einzige Frau ge geben, die diele strenge Regel zu brechen wagte: die Kaiserin Theodora von Buzanz, die eines Tages unter dem Vorwand einer religiösen Sendung am Vorgebirge landete. Mil ihren Gaben, koilbarrn Rel'.ouicn, Gold, Weihrauch und Rnrrhen, gelangte sie an die Hauprpsorlc un- vermaß llch sogar, in die Kirche cinzulreren. Ta tönte ihr nach der Ucberliese- rung vom Tachsirn eine Donnerstimme entgegen, Tod und Verdammnis kündend, wenn kie nicht auf der Stelle umkehre. Theodora sank ohnmächtig zu Boden und wurde von ihrem Gefolge eil.gn aus ihr Schilf gebracht. Tie Athosmönche haben alle Zeit eine kluge Politik getrieben. L.'L die Eroberung Konäannnopels durch die Türken -em e-'arömlichen Kaisertum «in Ende machte, schien auch Gr -en A:hoS die Stunde geschlagen zu haben. Teck Abi und Vorstand der Klostergcmeinlchasicn 'ti ckten dem Eroberer eine Abordnung mit kostbaren (^rlchenken und Glückwünschen nach Konnantinovel. Ta'öe w-uid-.n he in ihren Vorrechten bestätigt, ihre Urcch-Hdns.akelt wurde garantiert, wofür sie einen jährliche» Tribut an -en Grobherrn entrichten und einen türkischen Aga ausncbmen mutzten. Alle tür kischen Sultane haben die Siechte -er Mönche und klonerinsanen geachtet. Als -as vsirömische Kaiser tum verschwunden war und die Zeil der Türken herrschaft begonnen halte, wurde St u tz l a » - der be- iriidere Gönner des Athos. Es gibt ein besonderes russisches Kloster aus dem 1». Zahrhnn-ert, der Zeit, da Rußland -ie grieckisch-orihvdore Konfession an nahm, dos sogenannte Rulneon, das itets von Zaren, Großfürsten und reiche» Russen beschenkt und besucht wurde. Die Bekenner der griechisch-orthodoxen Kircke, die nach -em heiligen Land eine Pilgerfahrt unternahmen, machten gern aus dem Athos Station. Gerade ans -em alten Rußland kamen viele Wall fahrer, un- nicht die ärmsten. Eine neue Zeit begann, als die türkische Herrschaft ans dem Balkan ihr End« jand. Zn -em Friedensvertrag von Lausanne wurde-er Berg Aihos Griechenland zugesprochen unter der ausdrücklichen Bedingung, -atz Griechenland gehalten lei, die alten Verpflichtungen, die die Türken -en Mönchen gegenüber eingegangen waren, zu achten. Griechenland hatte sich auch feierlich dazu verpflichtet, und es begnügte sich -auiit, ein Gendarmcrie- kommando aus den Berg zu legen, das im besten Ein vernehmen mit -en Mönchen seines Amtes waltete. Die 20 Klöner, 12 Dörfer, 2Z0 Zellen und 1'>0 Ein siedeleien mit ihren wenig mehr als 5000 Bewohnern wurden ein unabhängiges Miniaturreüh unter der Regierung der heiligen Snnode von Kari;äS. ES war -er griechische Diktator Pangalos, -er die Verfassung der Republik aufhob und diesem Staats ideal ein Ende machte. An den äußeren Formen freilich änderte llch wenig. Es kamen ober noch andre Konflikte hinzu: -ie Sowierbehörden hatten -ie Aus wanderung nach -em -eiligen Berg verboten, die alten russi'chen Mönche starben allmählich ans, der Nachwuchs fehlte: die griechischen Mönche hofften, in -ie leeren Zellen un- Einsiedeleien nachrückcn zu können, aber es kamen neue und nicht gerade er wünschte Zuzügler aus Karpatho-Nnßland, und die Griechen bauen das Nachie-en. Schließlich halsen nch die Griechen damit, daß sie den Zuzug von Nicht- qriechcn überhaupt verboten. So hat es im Lanke der lewen Zabre an Schwierigkeiten nicht gefehlt, and das Ende -er Aibosrepublik ih mehr als einmal voraus- oe'aat worden. Da- Schicksal der Mttncke und ihres Staates bat lo-iar -en Völkerbund bei-ästia«. Aber was im Lai"' der kakrtaniende kein Erob'rer, waS nicht die Türkenherrkchakt und nickt der Hader zwischen Nullen und Griechen sertiaa'bracht hat, vollendet die Wirtschaftskrise; diesmal iß die Mönchsrepublik wirklich In ernster Gefahr. Vom beschaulichen Leben allein kann man nicht etzü'rieren. Tie milden Gaben der fremden Pilger oder der Erlös aus dem Verkauf selbstgeserlig- ter Heiligenbilder und Schnitzereien, die immer mehr zurückoingen, reichten schon lange nicht mehr ans, nm den Lebensunterhalt der Mönche zn sichern. Da daS religiöse Gesetz den Bentz eines Tieres weiblichen Geschlechts und damit die Viehzucht überhaupt ver bietet, waren die klokleriniallen aus die Versorgung durch ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse und deren Verkauf angewiesen, was ihnen keine Eristcnzmög- lichkeit bot. So ist schon seil langem der Hnnger aus dem Athos eingetehrt. Eine beispiellose Verarmung, die in krassem Gegen satz zu dem frühere» Wohlstand steht, eine krtke, die diesen Staat der Heiligen von innen herans aus gehöhlt, verweltlicht und für ein nicht mehr un- gewilles Ende reis gemacht hat. Zn den Kloüerburgen neben heute l-LiO Zimmer leer. Und in den andern, die noch bewohnt sind, herrscht nicht mehr die gläubige, Teilnehmer aus Heilbronn am Neckar in ihren malerischen Trachte» vor dein Goethe- und Lchillerdenkmal Professor Troost s Professor Paul Lubivlg Troost, der bekannt« Münchner Architekt, der mit dem Ban des HanseS -er Tenlschcn Kunst be auftragt war, in in Mün- (hcn an -en Folgen eines Schlagansalls g c st o r b e n. <Vgl. auch das Fenilleton dieser Ausgabe) nur dem Dienst des Höchsten zugcwandte Weltfremd- i heil der Anachroneten, sondern der nüchterne, weit- , liche Geist praktisch denkender Geschäftsleute, die weniger gut in einem alten MIssalc, in vergilbten Pergamenten und heiligen Schrillen als in Geschäfts büchern Bescheid wissen. Die Stille der Wälder zwischen den Klöstern, die einst dem frommen Wan derer das Gefühl gaben, wirklich dem Himmel nahe zn sein, ist gestört durch das Rattern der Motorc, cs gibt eine von Mönchen betriebene Motorbvotrecderei, Autos erklimmen aus Fahrstraßen den Berg, eine Filiale der griechischen Staatsbank hat sich nieder gelassen, und das Leben in den klosterburgen erinnert eher an eine moderne Karawanserei als an einen abgeschiedenen Bezirk für Weltslüchk- linge. To scheint die Stunde für den Athos gekom men zu sein. Es wird davon gesprochen, daß in den Kreisen der griechischen Negierung der Plan umgehe, die völlige Verweltlichung der Athosrcpublik zu be treiben und ans den Klöstern Hotels oder Mnsccn für byzantinische Kunst zn machen. Bis zur Ver wirklichung dieser Pläne ist kein weiter Weg. Der Mönchsstaat ist innerlich viel zu geschwächt, als das er gegen solche Absichten ernsthaft Widerstand leisten könnte. Oie Toten im Allgäu geborgen Kempten, 22. Zannar. Zm Lause -eS Sonn abends iß es gelungen, die Leichen der verschütteten Reichswehrsoldatcn zu bergen. Am Vormittag wurde zunächst im unteren Teil -er Lawine durch Sondier stangen die Leiche des Oberschühen Alexander Wnlickle gefunden. Am Nachmittag wurde dann etwa 100 Meier von seinem Kameraden entfernt, die Leiche des Ober schützen Johann Ackermann geborgen. Tie beiden Leichen wurden zu Talgebracht. Oer Untergang der„Seorgeö Philippar" vor Gericht I)XN. Paris, 22. Zannar. Der mit der Unter suchung -er Brandkatasirvvhc -er „Georges Philippar" beauftragte Untersuchungsrichter hat den Znipcltvr der Schisssbcwachungsgcscllschast „Verttas", Kapitän des Tampsers und den Erücn Offizier wegen fahrlässiger Tötung unter Anklage gestellt. Oie Saupstadt von Nepal zerstört DXI). Kalkutta, 22. Zannar. Tas verheerend« Erdbeben Hai, wie befürchtet werden mutz, auch di« 80 000 Einwohner zählende Hauptstadt von 'Nepal, kaimanda, zum großen Teil -em Erdboden gleich» gemachi. Nachdem die Ltadl fünf Tage lang voll» kommen von der Umwelt abgeschnitien war, läßt di« jetzt erst ans dem Zagdlagcr -es Maharadschas vo>r Nepal cingelansene Meldung ans große Verwüstungen und Meuschcuverluße schließen. Der Maharadscha von Nepal ist ans seinem Zagdlagcr in einer entfernten Ecke von Nepal sofort nach der Hauptstadt zurück« i gekehrt. Die indische Regierung hat sieberhaste Be mühungen nntcrnvmmen, die Verbindung mit Kak- manda tviederhcrznstcllen und der Stadt Hilfe zn senden. Da man jetzt glaubt, daß die dicht bevöllertcn Täler von Nepal sogar das Zentrum der Erdstöße waren, wird nach Wiederherstellung der Verbindungen »>il weiteren Nachrichten über große Menschenvcrlnsto gerechnet. „Krassin" befreit 22 Schiffe f)XU. Reval, 22. Zannar. Wie ans Muskau ge meldet wird, hat der Eisbrecher „Krassin" 22 russische und ausländische - dnrnnler auch denlschc — Schisse »ns -cm Eis des Finnischen Meerbusens befreit und na<h dem Leningrader Hasen gebracht. stMMl-v .MMulchmEz — Nlü ckrcuvmssk suppen pi-kiscnvnuttc trdveiSkckei Kni«, 1.» r», ir. OLLrLS«; - ir Stlk «!>ir«!i r-lili nn ll«-ivli'« «ltk'llui'V Ur lirUi'I-« !kl'N, jlj K I'lumt .^lk. 1 i , >> 7..^t »1 I«» fl ii, ii. ?,l.,iil,sn9i. V« i/.«,llt ii. i iio vkMkavpimsur L.krmm tthihsismclott >>0i -toullyr.'-clenl i. 5,n. zzMM LWMe. NkUllMI ö slsbvli 816 .^.s. '--22-llWWIU MS!0l!lW!e piÄVSN-SMSMM-NUl'SNT ,
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