Dresdner neueste Nachrichten : 09.01.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193401097
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19340109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-01
- Tag1934-01-09
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- Dresdner neueste Nachrichten : 09.01.1934
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Atneiaenvreise: Grundpreis für die rr MW brelie wm-Zelle — lm Anzelgenleil 14 R.-Pf.i die I» mm breite ww-Zelle im Texttell tostet 1,10 R.-M. - Die Ärlefgebühr sstr LuchstabenanzeigenbelrüglZ0R.-pf.au<fchl. Porto. - Für Einschaltung an bestimmten Tagen und Plätzen kann eine Gewähr nicht übernommen werden. Dresdner Neueste Nachrichten mii Handels- und Industrie-Zeitung 2,00 « V»»»» —»'N Postbezug für den Monat r.t)0R..M. einschließlich 4» x.ps. Postgebühren (ohne ZustellungSgebühr). Kreuzbandsendungen für die Woche läX) R.-M, Schrlftleltung, Verlag und Sauptgest-Wstelle: DreSden-A., Zerdlnandflraße 4 Slnzelnummer lQR.-pf., außerhalb sroß-Dresbens 15A.-Ps. Postadresse: Dresden-A.l. Postfach»Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601. Fernverkehr 14194.20024,27981-27983 « Telegr.: Neueste Dresden«Verliner Schrlftleltung: Morlastr.4«: Fernruf: Kurfürst9361-9366 Postscheck: Dresden 2OSO - Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - Im Faste höherer Gewalt. ÄetriebSstörung ober Streits haben unsre Äeziefter keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung des entsprechenden Entgelts Nr. 6 Dienstag, 9. Januar 1934 42. Iahrgang Kabinett Ehautemps in Gefahr Oer Unanzskandal bedroht den Bestand der französischen Negierung - Oas Ergebnis des deutsch-französischen Jugendtreffens RMritt -er französischen Regierung? Herriot Außenminister? — Verhaftung des Bürgermeisters von Bayonne Telegramm unsres Korrespondenten H. Paris, 8. Januar Aus dem immer gröberen Umfang auuehmeudc» Kinanzskanbal Staviöky hat sich nun tatsächlich eine Ncgicriingökrisc entwickelt. Wenn die französische.Ham mer Dienstagnachmiitag Zusammentritt, wird sie das Kabinett Ehautemps nicht mehr in der jetzigen Zusammensetzung vvrfinden, ja vielleicht wird dann das jetzige Kabinett Chantemps überhaupt nicht mehr bestehen. Für heute nachmittag ist ein außcrordcnt- lichcr Kabinettsrat einbernsen. Man erwartet den Rücktritt des Kolonialministers Dalimier, der sich bisher allerdings strikte geweigert hat, das Kabinett zu verlassen, obwohl ihm dies vom Ministerpräsidenten Ehautemps am Sonntag noch einmal nahegclegt wurde. Tollte Dalimier sich auch heute noch weigern, seine Demission zn geben, würde Ehautemps gezwungen sein, die Gcsamtdemlssion dcS Kabinetts cinzurcichen. Aber er soll sich schon mit dem Präsidenten der Repu blik, Lebrun, darüber verständigt l.-aben, das, er sofort mit der Neubildung der Regierung beauftragt werden würde. Er würde dann — wenigstens behauptet dies der „Petit Parisien" — eine nmfassende Umwandlung seiner bisherigen Regierung vornehmen und wahr scheinlich auch die Minister de Monzie, Qnenille und Evt ausbvoten, die alle drei ebenfalls stark angegriffen werden. Gleichzeitig aber würde er zur Ltärknng seiner parlamentarischen Stellung den ehemaligen Ministerpräsidenten Herriot zum Eintritt in das neue Kabinett bewegen. Er hat mit ihm für heute vormittag eine eingehende Aussprache vereinbart, Herriot würde das Aube». Ministerium übernehmen, während Panl-Bvnconr ins Justizministerium hinüberwcchieln soll. So würde also der Stavisky-Slandal selbst für die anßenpvli- tische Entwicklung Frankreichs, vor allem auch auf die Beziehungen zwischen Frankreich n n d D e u t s ch l a n d nicht o h n c R ii ck w i r k n n - gen bleiben, denn man weis, ja, das, Herriot aus diesem Gebiete seine besonderen Ansichten hat. Dio juristische Untersuchung des Staviskn-LkandalS hat gestern zur Bcrhastung des Bürgermeisters von Bauonne, des Abgeordneten Garat, geführt. Garat ist der Fäl schung, der Unterschlagung öffentlicher Gelder und öffentlicher Akten und der Hehlerei angeklagt worden. Er ist vorläufig das erste von der Justiz endgültig er fasste Opfer -es Skandals. Als zweites Opfer wird heute der Pariser Polizei präsident Ehiappe bezeichnet, der, wie schon gemeldet, telegraphisch ans seinen Ferien in Florenz zurückbernsen worden ist. Ehiappe soll tat'ächlich noch wenige Tage vor dem Ausbruch deö Skandals mit dem Meisierschwindler zusammen ge speist und von ihm einen größeren Scheck für das von ihm gegründete Erholungsheim der Pariser Polizei beamten empfangen haben. . Und Staviöky selbst? Die Polizei glaubt heute, die Spur des Meister schwindlers in einer kleinen Ortschaft der Savoncr Alpen entdeckt zu haben und hat scstgcstcllt, das, der Gauner, gegen den von Nanonne aus ein Haftbefehl schon am 18. Dezember erlassen worden war, ganz vergnügt nnd völlig nnbchelligk noch die Weihnachts tage in Paris verbracht hat. Wenigstens Hal dies StavlsknS Intimster Freund nnd Mitarbeiter, der Direktor des von TtaviSkh subventionierten Empire- TheaterS gestanden. Den Ncnjahrstag verbrachte Ltavisky in Servoz, wo ein Redakteur der „Volontö" für ihn eine Billa gemietet hatte. Die Polizei glaubt in schönem Optimismus, das, seine Bcrhastnng jetzt nur noch eine „Frage von Stunden" sei. Zunächst hat man allerdings einmal auch die Ehefrau StavisknS, bei der noch am Freitag Haussuchung abgehaltcn wurde, entwischen lassen. Seit Lonnabendmorgcn ist Fran Ltavisky ans dem vornehmen Pariser Hotel, in dem sie seit etwa einer Woche wohnte, spurlos mit ihren Kinder» verschwunden. Die Hotclverwaltung erklärt, erst durch die in den Räumen der Frau Stavisky vorgcnommcnc Haus suchung erfahren zn haben, das, cs sich um die Ehefrau dcS Betrügers handle. Sie habe sich als Fran Simon in die Gastliste eingetragen. Eine gefährliche Liste OX6. Paris, 8. Januar. lTnrch Funksprnchs Die royalistische „Action Franvaiic" will von einem Gerücht wissen, wonach Ministerpräsident EhautcmpS am Sonnabend von einem Bcrbindnngs- mann StaviskyS ausgesucht worden sein soll. ES handle sich nm einen bekannten Rechtsanwalt nnd Politiker, der mit dem Direktor der „Volontü", Dubarry, eng befreundet sei. Durch diesen Mittels mann habe Stavisky dem Ministerpräsidenten mit teilen lassen, dast er bereit sei, sich gegen gewisse Zu sicherungen dem Gericht zu stellen. Aber er habe gleichzeitig andcutcn lassen, dast er im Besitze einer Liste kompromittierter Persön lichkeiten sei, die nicht weniger als 180 Namen enthalte. Am gestrigen Sonntag fand eine HauSsu ch u n g in den Büros einer satirischen Wochenschrift, betitelt „Bee et Onglcs", statt, deren Direktor, Pierre Darius, gleichzeitig auch Direktor der Mittagszeitung „Midi" ist. Bei -er Haussuchung in den Büros -er „Bolontü" war nämlich gestern ein Brief entdeckt worden, der die Aufforderung enthielt, der Bürgermeister von Bayonne, der Abgeordnete Garat, möge eine Beleidi gungsklage gegen „Bee et Onglcs" ziirücknehmcii, dann würde die Zeitschrift eine in ihren Spalten er schienene Nachricht richtig stellen. Die Klagezuriick- zichnng sei damals erfolgt. Man sucht nun die Zu sammenhänge zwischen diesem Vorfall und der Affairc Stavisky zu klären. Außerdem studiert man die Mög lichkeit, die ganze Assaire aus der Zuständigkeit der Bayonuer Ltaatsauwaltschast in die der Pariser Staatsanwaltschaft zu überführen. Nach dem „Jn- lransigcant" sollen die geschädigten Versichernngs- gcsellschaslen die Absicht haben, den französischen Staat Und die Stadt Bayonne für die Betrügereien vor dem «Staatsrat zur Verantwortung zu ziehen. Die radikale Zeitung „Rcpnbligue" verlangt schleunige Verabschiedung eines Gesetzes znm Schutze der kleinen Sparer. Auch „Erc Nouvelle", die sich auf den Standpunkt Herriots stellt, -aß die gerichtliche Untersuchung ihren Weg gehen müsse, nnd nicht auf das politische Gebiet hinübcrgezcrrt werden dürfe, schreibt: „Es besteht eine Krise, die viel ernster ist als alles andre: die Krise der Moral. Genug der Skandale" Die Rechtspresse bleibt weiterhin kritisch. „Echo de Paris" erklärt zum Beispiel, mit der Verhaftung -es radikalen Abgeordneten und Bürgermeisters von Bayonne, Garat, habe die Regierung lediglich ange sichts -er bevorstehenden parlamentarischen Verhand- lungcn für ihre Unparteilichkeit Reklame machen wollen. „Ein Mühlstein für das Kabinett" Was man in London sagt X London, 8. Januar Die Vankasfaire von Bayonne füllt weiterhin lange Spalten der englischen Presse und wird als größte politische nnd finanzielle Sensation seit einem halben Jahrhundert bezeichnet. Ein hochstehender französischer „Beobachter" erklärte dem Rentcr- vcrtretcr gegenüber: „Selbst wenn Ehantcmps eine neue Negierung bildet, würde die Untersuchung der Bayouneafsaire ihm einen schwere n M nhk - stein nm den Hals legen. Jede neue Enthüllung würde den Mühlstein nm eine Tonne schwerer machen. Er gebe dem neuen Kabinett nur zwei Monate Zeit. "Nachher sei es wahrscheinlich, daß eine Periode von kaleidoskopischen Regierungen folgen werden." Ans die Frage des Rcutcrvertreters: „Und was soll nach her geschehen?", erwiderte der Beobachter: „Tas Ende des Regimes oder eine national« Regierung." Neuer englischer Abrüstungsplan? Telegramm unsres Korrespondenten London, 8. Januar Ter englische Premierminister Macdonald wird heute von seinem Weihnachtsurlanb, den er in seiner schottischen Heimat verbracht ha», nach London zurück- kehren. Bereits wenige Stunden nach seiner Rückkehr wird er eine Unterredung mit Sir John Simon haben. Sir John Timon tras am Sonnabendabend in London wieder ein. Er hat in Paris kurzen Aufenthalt ge nommen, aber keine Unterredung mit irgendeinem französischen Minister gehabt. Die heutigen Londoner Morgenblätter sind außer ordentlich zurückhaltend in der Beurteilung des römi schen Besuchs vvu Sir John Simon. Nur der diplo- malische Korrespondent der konservativen „Mor- n ing Post" gibt einige Jnsormalionen, die aber auch nicht viel über das bereits Bckannlgewordene hinaus gehen. Er stellt fest, daß sich als Ergebnis Ver römischen Besprechungen aus den spärlichen Tatsachen, die man erfahren habe, drejPnnkte heranskrisiallisieren lieben: 1. Italien stimme mit England darin überein, daß eine Beschränkung der Rüstungen im Augenblick dringender sei als eine Bölkerbundürcsorm. r. Italien sei auch darin mit England einer Ansicht, daß eine gewisse Hcrairssctzung der deutschen Rüstungen notwendig sei, schon um eine wirkliche Rüstungsbeschränkung möglich zn machen. 3. England habe sich auf den italienischen Stand punkt gestellt, das, „undurchführbare" Vorschläge auf gegeben werden müßten. Diesen letzten Punkt glaubt der diplomatische Kor- respvndent der „Morning Post" dahin anslegen zu können, daß damit der französische Vorschlag einer internationalen Lnstpolizei gemeint sei. Ferner be- hanpict „Morning Post", in London nnd Nom sei man -er Ansicht, daß eine deutsche Hccresstärke von 300 000 Mann „zn hoch gegriffen" sei: man habe eher die Zahl von ,'00 000 jus Ange gefaßt. Der „SunSan Ex- preß" will wissen, daß Sir John Simon noch im Lause dieser Woche dem Abrüstungsausschuß des eng lischen Kabinetts neue Vorschläge unterbreiten werde. Dieser „neue Timon-Plan ¬ soll dann nach Annahme durch das Kabinett allen cm der Abrüstungskonferenz beteiligten Staaten über« mittelt werden. Nach den Angaben des „Lnnday Ex preß" werden in diesem neuen Timon-Plan Deutsch« land „erhebliche Zugeständnisse" gemacht. Für den sozialistischen „Daily Herald" spielt der Völker bund natürlich eine besonders große Nolle, und mit besonderem Nachdruck weist er daraus hin, daß Mnsso- lini angeblich erklärt haben soll, daß der Völkerbund nur dann wirklich funktionieren könne, wenn die vier fehlenden Großmächte Amerika, Japan, Deutschland nnd Rußland znm Eintritt in den Völkerbund ver. anlabt werden könnten. In diesem Zusammenhang behauptet das Blatt, daß geheime Besprechung gen zwischen Paris nnd Moskau im Gange wären, um eine Möglichkeit zu finden, Rußland in den Völkerbund zn bringen. „Tally Herald" bemerkt, daß offizielle Dementis höchst wahrscheinlich von Paris und Moskau sofort eintressen würden, er aber seine Nachricht aus allersicherster Quelle habe und sie aus Wahrheit beruhe. TaS sozia, listische Blatt behauptet weiter, daß die Anregung zu diesen russisch-französischen Besprechungen von Mussolini auSgegangen sei. Neue römische Initiative? Son verdien st der Dresdner Neuesten "Nachrichten -O Nom, 8. Januar. lTurch United Preß) Dio italienische Negierung beabsichtigt, in der Abriistlingefragc dieJnitiative zu ergreifen. Wie gestern aus zuverlässigen Kreisen bekannt wurde, will Mussolini den verschiedenen Regierungen neue Vorschläge ans dem Gebiete der Abrüstung unter breiten. Diese Vorschläge sollen in den Unterredungen zwischen Mussolini und dem englischen Außenminister^ Sir John Simon, in der vergangenen Woche ein- gebend durchgcsprochcn worden sein. Tis Absendung dieser Vorschläge an die einzelnen Negierungen soll erst dann erfolgen, wenn das englische Kabinett, das sich im Lause dieser Woche ausführlich mit dem Ab- rüstungsproblcm befassen wird, diese Vorschläge gut geheißen hat. Die plaidoyers im Mikowski-Prozeß Oer Oberstaatsanwalt hält Abrechnung VXL. Berlin, 8. Januar. (Durch Funkspruch) Ter Maikowski-Prozcß ist nach zwölf Verhand- lnngswochcn in sein Lchlnbstadium getreten. Heute begann die große Abrechnung des Staatsanwalts mit den kommunistischen Verbrecher», die in der historischen Nacht znm 31. Januar 1033 die SA.- Männer des Sturms 33 in der Wallstraße iu Ehar- lottcnburg überfielen. Bei diesem feigen, planmäßig vorbereiteten Feneriiberfall waren der Stnrmfiihrcr Maikowski und der Polizeioberwachtmeister Zauritz erschossen worben. Vor -cm Platz -es Staatsanwalts, vor dem Nichtertisch und vor der Anklagebank sind Mikrophone anfgcbaut, um A u s s ch n i t te au s - c r S i tz u u g a u f W a ch S p l a tt e u anfzunehuen. Nach dem die 53 Angeklagten hercingcfiihrt worden waren, nahm der Oberstaatsanwalt das-Wort, Der Oberstaatsanwalt führte u. a. anS: ES ist kein bloßer Zufall, daß gerade am 30. Januar der Angriff aus den Sturm 33 erfolgt ist. Nach der Ernennung des Führers der national sozialistischen Bewegung zum Reichskanzler bestand für die Kommune die letzte Möglichkeit, unter Um ständen doch »och den Bürgerkrieg hcrbeiznsiihren. Es erging daher der Befehl znm Alarnizustand und zur Organisierung des politischen Massenstreiks gegen die „Hitler-Diktatur". Der Staatsanwalt ging im ein zelnen ans dis Zusammenziehung kommunistischer Kampsorgani- sationcn in den Verkehrslokalcn und die Organisierung eines planmäßigen Melde dienstes ein. Er erklärte dann: In dem sanatischen Gedanken, die Wallstraße von politischen Gegnern frei zn halten, koste cs, was cs wolle, waren -io Maß- nahmen getroffen. Es wurde ossen gesprochen! »Heute abend gibt eS in der Wallstraße dicke Lust." Motor, radfahrer meldeten den Obleuten den Standort des Zuges. Ter Angeklagte Mühlcr, der als geistiger Leiter der Ausschreitungen anzusehcn ist. erklärte noch im ko nun nnistischeiF Lokal Werner: „Die Nazis wer» -en heute durch die Wallstraße kommen. Wir werden sie hcrausknallen." Als von einem Meldefahrer be richtet wurde, die SA. sei in der. Wallstraße, tobts alles auf die Straße. Schlagartig setzte der Angriff der Kommunisten aus den SA.-Sturm ein. Schon zu Beginn -er Schießerei wurden der Polizei beamte Zauritz und -er Sturmsiihrer Mai« kowski tödlich verwundet. Einzelne Kommu nisten schossen kniend auf die SA. „Sie sehen", sagt« der Staatsanwalt, „mit welchem viehischen Willen die Angreifer gegen den verhaßten politischen Gegner Sturm liefen." Der Staatsanwalt erklärte dann, er halte die Au« geklagten Rossel, Fleschcnbcrg, Leese, Ehnrazi und! Plessow des versuchten Mordes stir übersichrt- Zchn Angeklagte hätten sich der Nädclssiihrcrschast beim Landsricdcnöbruch schuldig gemacht. Strafbar gemacht hätten sich alle 53 Angeklagten. Der Ober staatsanwalt Ivars dann die Frage ans: „Warum werden die Angeklagten nicht beschuldigt, den Sturm, sichrer Maikowski und de» Polizeibcamtcn Zauritz er mordet zu haben?" Darauf ist leider die enttäuschend« Antwort zu geben: „ES ist durch die Ermittlungen nicht nachgewicsen, daß einer der Angeklagten die töd.lichc Kugel auf die Erschossenen gefeuert hat. Die zur Zeit der Tat bestehenden gesetzlichen Be stimmungen geben leider keine Handhabe, dt« Angeklagt«« ,»« Lsh« »»
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