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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380106014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938010601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938010601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-06
- Monat1938-01
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1938
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MorsrnAussabe 5K, S Drnmrstag, S. Kmu« t-tt BejuglgeiL-r lei »glich jweimaliger Zustellung frei Hau» monatlich «or. S.W, durch Postbezug RM. ».ro einlchl. «7,«a «p,. Postgeb. lohne PosljuftellungSgeb.i bei flebenmat wbchcntlich. lveriand. Sinzel-Nr. lo lipf., bei gleichzeUIg. verland d. Abend- u. Morgen-Au»gabc lb «Pi. «nzeigenPreileU. Preitlist« Nr.S: Millimeterzest« st» ww breit» ll^ lipl. «achlbste nach Ltalfei 0. gamtlienanzelgen u. Lieilengeluche Millimeter zelle 6 «pl. Zlssergeb. »0 «ps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Lchriltstllcke «erden nickt aulbewahrt Gegrunoet 18Z6 Druck u. Verlag r Liepsch L Reichard», Vreaden-A. l, Marten- straße Fernruf 212^1. Postscheckkonto ISöS Dresden Vie« Blatt «ntpält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schied»amte» beim ivberversichcrungsamt Dresden tll F//kF/^e w// A/orMe/k- wrck Der rumänische Kronprinz in Seenot Schwere Schneestürme im ganzen SchwarrmeerseM Sofia, 5. Januar. Nach noch nicht bestätigten Meldungen aus Warna geriet das rumänische Torpedoboot „Priuclpessa Maria", das den rumänischen Thronfolger Michael zu den hochzeitsfelerlichkellen des griechischen Kronprinzen nach Athen bringen soll, auf der höhe des bulgarischen Hafens Burgas in folge der schweren Stürme auf dem Schwarzen Meer in Seenot. Das Kriegsschiff teilte durch Funkspruch mit, dah es Kurs aus den Hafen Warna genommen habe. Seither fehlen Nachrichten von dem Schiff. Schncestürme und große Kälte halten in ganz Bulgarien unvermindert an. In Bulgarisch-Thrazien sind am Mittwoch mehrere Züge, darunter anch der von Burgas kommende Ana, tm Schnee stcckengeblieben. Die Blätter berichten über vier wettere Opfer des weihe» Todes. Nach Meldungen aus Warna sind auch zwei holländische und ein italienischer Dampfer, die am Mittwochmittag den Hafen anlausen sollten, überfällig. InPolen hat sich die Kältewelle km Verlaufe der DienS- tagnacht und des Mittwochs weiter verschärft. In den Ost gebieten, so in der Woiwodschaft Tarnopol, wurden 29 Grad, in Warschau und in Bromberg 22 Grad unter Null gemessen. Die Weichsel und andere Flüsse sind jetzt zum größten Teil fest zugefroren. Starker Schneefall, der den Frost begleitet, hat die Aufrechterhaltung des Eisenbahnverkehrs in einigen Teilen des Landes erschwert. Madrid ltt innerhalb eines Monats zu rüumen «ekfüsuns -es Volschewistenausfchufses - Rur Mtlttärpersonen dürfen tn -er Sauptfta-t -lel-eu Paris, 2. Januar. Eine Verfügung des spanische« Bolschcwistenausschnstes gibt bekannt, daß die Zivilbevölkerung Madrid späte, ftens innerhalb eines Monats zu räumen habe. Nur solche Personen dürfen tu Znknust in Madrid bleiben, deren Anwesenheit militärisch ersorderlich ist. Nach Ab, lass von 29 Tage» werden in Madrid die Lebensmittel, karte» überprüft und allen densenige« entzogen wer» den, die der Verfügung nicht Folge geleistet haben. Alle er, forderliche» „polizeilichen Maßnahmen" wurden getroffen, vm die Räumung der Stadt sicherzustelle«. 16 Grob Kälte vor Teruel Infolge des fortgesetzten Schneetreibens und der Kälte, die während der Nacht 16 Grad erreichte, beschränkten sich die Kampfhandlungen an der Teruelfront nur ans ört liche Gefechte. Im Abschnitt Bilastar wurde» mehrere bolsche wistische Gräben genommen. Die Artillerie zeigte auf beiden Setten eine starke Tätigkeit. Während die Bolschewisten den Stadtkern von Teruel beschossen, belegten die nationalen Batterien insbesondere die Muletostellungen der Bolsche wisten mit starkem Feuer. Ein Teil der Zivilbevölke rung wurde in Anbetracht der exponierten Lage der Stadt nach Saragossa in Sicherheit gebracht. Das „Spanische Institut" Salamauka, ö. Januar. Am Mittwoch traten in der Universität Salamanka zum ersten Male Vertreter der Akademien der Künste und der Wissenschaften zusammen, nm über eine Neuorganisation ihrer Fachgebiete zu beraten. In einer auhcrordentlichen Sitzung soll das „Spanische Institut" feierlich kon stituiert werden, das als Spitzenorganisation deS national spanischen Kunst- und Geisteslebens gedacht ist. Seine Hauptaufgabe soll darin bestehen, der Welt Kenntnis über das wirkliche Spanten zu vermitteln. Ausschaltung -er Juden aus Rumäniens Wirtschaft Grun-teven-e Vefchtüsfe -es MintfterrateS - Ber-tlltowrs von Zucker uu- Vaumw-lle Bukarest, S. Januar. Am Mittwochabend sand ein Ministerrat der neue» rumänische« Regierung statt. Zunächst wurde zur lieber, »rüsung der in jüdischen Hände« befindliche« Schank, konzessionen ein Mtuifteranöschnh eingesetzt. Die Ent, Ziehung der Schankkonzessionen soll nur im Rahmen der bc» stehenden Gesetze, namentlich des Gesundheitsgesetzes, er« folge«. Ei« zweiter Ausschuß soll Maßnahme« zur Rach« »rüsnng der aus betrügerische Weise erworbenen Staats, bürgerschast ausarbeite«. Ferner wurde beschlossen, in bestimmte« Fällen bet nichtrumänische« Wirtschastsnuter, nehme« Regiernngsbeanstragt« einzusetze«, und zwar bei solche« Unternehmungen» die mit Kapital arbeite«, das seine« Ursprung zwar bei rumänischen Staatsbürgern» aber nicht bei Vlutsrumäue« hat. Eingehend wurde die Berbillignngsaktion der Regierung durchgrsproche». Sie soll sich znnSchst aus Baumwolle und Zucker er, strecke«. Schließlich teilte der Unterrichtsminister eine von ihm «lasten« Versügung mit, baß der Unterricht in rumänischer Sprache und Geschichte nur von Bluts» rumäne« erteilt werde, sowohl in den Staatsschnle« als anch in de« Schule« der Minderheiten. „Gute Wtrtfchaftsbeztehunven zum Reich" Paris, v. Januar. Der neu« rumänische Außenminister Micescu ge währte dem Äukarcster Vertreter des „Temps" eine Unter redung, tn deren Verlauf er darauf htnwteS, daß di« Auf astungen der Nationalchristlichen Partei Rumäniens eben- owenia mit dem italienischen Faschismus wie dem deut- chen Nationalismus wesensgleich seien. ES bestehe auch keine Verwandtschaft mit der französischen Auffassung des Menschenrechtes. Die Lehrmeinung seiner Partei beziehe sich ausschließlich aus die Rechte des rumänischen Bürgers in Rumänien. , Aus die wi r t s ch a s t l ichc Lage eingehend, erklärte der Außenminister, daß Rumänien nicht mit jenen Völkern WtrtschaftSverhandlungen führen könne, die an den wirklichen Slbsichten Rumäniens zweifelten. Anderseits hätten vor dem Kriege stets Wirtschaftsbeziehungen -wischen Rumänien und dem Deutschen Reich bestanden Diese Beziehungen könnten daher anch heute niemanden überraschen. Zwischen Rumänien und Italien sei von jeher Sym pathie vorhanden gewesen. Die neue Regierung werbe sich daher ebenso mit den wirtschaftlichen Beziehungen zu Deutschland wie mit den Sympathien für Italien beschäftigen und sie weiter entwickeln. Trotzdem werde Rumänien auch in Zukunft zu Frankreich halten, denn kein Rumäne vergesse, was er diesem Lande schuldig sei. * » Außenminister Istrate Micescu wir-, entgegen seinem ursprünglichen Reiseplan, zunächst nach Prag fahren, wo er sich am Sonntag und Montag aufhält. Von dort reist er nach Belgrad und Genf. Gefchäftsfchließmis für MeckchaftSfAS-lin-e Berlin, ö. Januar. Der Reichökommtssar für die Preisbildung teilt mit: Der Regtorungsprästdent in Schnetdemühl — Pretsübxr- wachungSstelle — hat gegenüber der von der Frau Aussen in Schneidemühl betriebenen Eisenhandelsunternehmung die GeschäftSschlteßung angeordnet. Frau Austen utld ihr Ehemann, die dem Etsenhanbel nicht angehören, haben versucht, aus gelegentlicher Materialknappheit Nutzen zu ziehen und sich volkswirtschaftlich ungerechtfertigte Provisionen und Gewinne zu verschaffen. Obwohl der Bestand einer wirklichen Firma durchaus zweifelhaft ist, wurde die Geschäfts schließung zur Beseitigung dieser pretStreiberischen Elemente ausgesprochen, «m für die Zukunft alle formalen Einwände abzuschnetden. «S ist bet dieser Gelegenheit erneut darauf hinzuweise«, daß die sofortige GeschäftSschlteßung allen denjenigen droht, die sich aus Eigennutz und Gewinnsucht als übersliissigcGlieder in die Wirtschaft et „drängen. 11 Millionen Arbeitslose Die Amerikaner sind nicht recht zufricden, wenn sie ist ihrem Lande, „Oocls cnvn countrz-", nicht tn jeder Beziehung das Höchste und Größte und Breiteste von der Welt besitzen, gleichgültig, ob es sich dabei um Wolkenkratzer oder Wasser, fälle oder Sandstürme handelt. Sie haben die reichsten Leuts — und auf der anderen Sette die krassesten sozialen Gegen sätze. In einer amtlichen Erklärung wurde jüngst festgestellt, große Teile der amerikanischen Landbevölkerung lebten in einem Zustand der Armut, der schlimmer sei als vtelsach in Europa. Es gebe viele Gemeinden, tn denen das Durch schnittseinkommen der Familien mitleiderregend niedrig sei. Daß di« Lage tn den amerikanischen Städten keineswegs rosiger ist, darüber geben die Arbeitslose »zahl en Ausschluß, die soeben veröffentlicht wurden. Bekanntlich ist tm letzten Herbst zum ersten Male eine Zählung in den Ber einigten Staaten durchgeftthrt worden, und zwar in der Weise, baß 32 Millionen Haushaltungen die berühmt gewordene gelbe Postkarte des Präsidenten erhielten, auf der vierzehn Fragen zu beantworten waren. Rund 72 vom Hundert der Emp fänger unterzogen sich dieser Mühe. 7L Millionen meldeten sich dabei als arbeitslos. Diejenigen, die die Antwort schuldig blieben, waren aber nicht solche, die in besseren Verhält nissen leben, sondern es sprechen andere Gründe für di« Unterlassung mit. Zum Beispiel gab es unter den Emp fängern eine große Zahl von Analphabeten. Man holte ja, bevor die strengen Einwanderungsgesetze qrlassen wurden, in großen Scharen sozial tiefstehende Arbeitskräfte ins Land, um „billige Hände" zu haben, und diese „billigen Hände" haben bis heute nicht Lesen und Schreiben gelenrt. Außer dem ist der allgemeine Äulturstand in den Sttdstaaten an sich nicht gerade hoch. Ein Souderkapttel bildet die Negerfrage. So dürfte der Leiter der Zählung, John Bigge rs, nicht unrecht haben, wenn er auf Grund des Ergebnisses die Ge- samtarbeitslosigkcit tn den Vereinigten Staaten auf etwa elf Millionen schätzt. Diese Zahlen beziehen sich aber auf Mitte November. Biggers selbst weist darauf hin, daß sie in zwischen sehr stark weiter angcwachsen seien. Die Jahres, zeit macht sich ja auch in Amerika bemerkbar. So ist kein Zivetfcl daran möglich, daß die Bereinigten Staaten tatsäck)- lich die höchste Arbcitslosenzisfer der Welt auszuweisen haben. Wenn man bedenkt, baß die Bevölkerung von USA etwa dop pelt so groß ist wie die deutsche, entspricht die Arbeitslosen ziffer etwa der, die in Deutschland vor der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus vorhanden war. Dieselbe Zahl wie einst in Deutschland. Zwar Arbeits losigkeit ist nicht gleich Arbeitslosigkeit, und man darf nicht ohne weiteres auf dasselbe Mab von Elend und Not schließen, wie wir es erlebten. Die Bedürfnisse sind anders: die Möglich keiten, bas Leben auf irgendeine Art des AusweichenS zu fristen, bieten sich in dem weiten Laiche günstiger dar, als im übervölkerten Deutschland: man huldigt anderen Anschau ungen, und John BtggerS selbst unterscheidet in seinem amt lichen Bericht zwischen „GemohnheitSarbeitern" und solchen Amerikanern, die nur dann als Arbeitsuchende in Erscheinung treten, wenn ihre Geldmittel erschöpft sind. Aber auch wenn man das gebührend berücksichtigt, bleibt die Zahl von elf Millionen Arbeitslosen ein Signal, daS man nicht überhören kann. In ihr stich schließlich doch Millionen von hoch qualifizierten Facharbeitern enthalten. Bezeich nend ist zum Beispiel, daß die General Motors Cor poration dieser. Tage gezwungen war, wegen Auftrags mangels 86606 Arbeiter und Angestellte zu entlasten. Und ihre großen Werke stehen mit einer so einschneidenden Maß nahme nicht allein. Allgemein weisen die amerikanischen Schlüsselindustrien einen erheblichen Rückgang an Bestellun gen aus. Sehr viele große Werke sind dazu übergegangcn, nuv noch zwanzig Stunden in der Woche oder gar noch ivenigev arbeiten zu lassen. Hatte man vor einem halben Jahre die grüßten Hoffnungen,-einem neuen Abschnitt der vielgepriese nen „Prosperity", der wirtschaftlichen Blüte, entgegen, -«gehen, so ist die Konjunktur nün schon seit Monate» rück läufig. Di« Preise der Rohstosse auf den Weltmärkten sind gesunken. Die Kurs« an den Wertpapierbörsen sind abgerutscht. Abzuwandern beginnt sogar das ausländische Fluchtkapttal, daS Anlagen in den Bereinigten Staaten suchte, und da besten Besitzer im Gerüche besonders feinen wirtschaft- SkOItkS Ssi/ogs! ,,0«vtncti« Zuosnct"
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