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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380105012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938010501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938010501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-05
- Monat1938-01
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1938
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Morven-Bu-vabL gamrar LSI- Gegründet 1866 »«Plgdgebühr bk« t«g»4 ,we<«allg«r Zuftkllung frei Hauk monatlich ««. ».»0, durch Boltberua «t». z.ra elnlchl. «7,«0 «Pi. «ostgrd. (ahn, PoIt,uN«llung«se».> »et Ilebenmal »Sch«n«tch. verland. »lntel-Ni. lo «pl., bet ,Ielch,eM,. vertan» d. Abend- u. Morgen-Au«aabe l» N»1. druck u. Verlag: Ltepsch Sc Relchardt, dresden-A. l, Marten straße ZS/-2. Fernruf 25241. Postscheckkonto lSSS Vreatzen Vies Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Vresden und de« Schirdsamte» beim tvberversicherungsamt Dresden Antetgenpretl« lt. PrrtsNfte Nr.«: MlMmeteqell« »m »reU> «vi. NachUIIe nach Ltallel 0. g-«Ulen»n«eigen ». Etelleugeluch« MMimetcr- ,eil« « N»I. Ztllergeb. »O Npl. — Nachdruck nur inlt Quellenangat« Dretdner Nachrichten. Undertangte Schrift stücke «erden nicht auibewahN tll iVoküduck» sssen Staubuck L-n-vn Mt vom PMtlliaplan ab Aufsebenerregenbe Botschaft -es Kolonlatminlfters London, 4. Januar. Am Dienstagabend wurde eine Botschaft des Solonlalminlflers Ormsby Gores an den in den Ruhestand tretenden britischen Oberkommissar für Palästina in Form eines Weißbuches ver- öfsentllcht. Darin wird u. a. betont, daß die Regierung zwar ihre allgemeine Zustimmung zu den Ausführungen der Palästina-Kommission (peel comlssloa) gegeben habe, denen zufolge ein Schema der Dreiteilungde» Landes die beste Lösung des Problems darslelle. Der Kolonialminisler möchte jedoch klarslellen. daß sich die Regierung inkeinemSinnezur Billigung des Planes verpflich- lei fühle. Insbesondere habe die Regierung, so heißt es In der Botschaft weiter, den Vorschlag der Kommission, als letzten Versuch die Araber zwangsmäßig vom silbischen tnS arabische Gebiet auszusicdcln, nicht angenommen. ES sei bereits bekanntgegeben, das, eine neue Sonderkommisston für Palästina ernannt werden soll, die der Negierung Vor schläge für Aenderungen bis ins einzelne zu unterbreiten haben werbe. Die Funktion der neuen Kommission würde demzufolge die eines technischen Ausschusses sein. Die AuS- arbeltung ihres Berichte» würde zweifellos viele Monate Anspruch nehmen. Nach Vorlage in Genf und nach einer weiteren Zeitspanne könnte man zu Schlußfolgerungen kommen, Für die nächste Zukunst könne jedoch ied« Aktion nur ErkunbungSzwecken bienen. ..... . Die Erklärung des KolonialmtnisterS bedeutet eine höchst bemerkenswerte Revision der bisherigen englischen Haltung. Während eS bisher durchaus der britischen Tradition ent sprach, daß das von einer „Königlichen Kommission" wie der pesl-klomlssion hcrausgcgebene „Nlaubnch" auch von der Regierung als letzte Entscheidung angesehen wurde, stellt die Beantwortung des „VlanbnchcS" durch ein „Weißbuch" der Regierung jedenfalls etwas grundsätzlich Neues bar. Ganz besondere Bedeutung gewinnt der Londoner Stimmungs umschwung aber durch die gegenwärtige Lage in Palästina, die sich seit der Bekanntgabe des TeilungSplaneS der ?««!- comission durch den hartnäckigen Widerstand der Araber von Tag zu Tag verschärft hatte, wie im Hinblick auf die neue italienisch-englische Spannung, zu der ja ebenfalls baS Palästtnaproblem den Anstoß gab. Gegenüber diesen immer brennender werdenden Kragen scheint London jetzt — wie die Ernennuiig einer neuen Kommission und die Vertröstung aus „viele Monate" bis zur Erstattung weiterer Vorschläge beweist — die Verzögerungstaktik für das beste zu halten. Unser heutiger Leitartikel geht auf diese Zusammenhänge noch näher «in. Lor- Duffrrin bereist Vstafrtk« London, 4 Januar. Der parlamentarische Unterstaatssekretär für die Kolonien, Lord Dufsertn, verließ am Dienstag im Flugzeug Southampton zu einer zweimonatigen Rundreise durch vstasrika, auf der er von seinem Privatsekretär begleitet wird. Dusserin begibt sich zuerst nach Sansibar und eine Woche später nach Mauritius, wo er bi» zum 8. Februar bleiben wirb. Bon dort fährt er zu Schiss nach Durban; von Durban aus fliegt er nach Khartum und eventuell nach Aden und Brittsch-Somaltlanb. Sn Rumänien keine christlichen Dienstboten bei Süden Strenge Rasteschutzmaßnahmen -er Regierung Goga Bukarest, 4. Januar. DaS Regierungsblatt „Tzara Noastra" verössentlicht de« Wortlaut einer Bersüguug des ArbeitsmiuifteriumS, durch di« jede« Jude» untersagt wird, eine christliche Bedien stete im Alter unter 40 Jahren zu verpslichte« oder iu Dienst zu halten. Die Arbeitsämter sind angewiesen, jede Anstellung dieser Art zu verweigern. Die Bersügung wird mit de« zahlreiche« Fälle« begründet, t« de«e« J«be« rumänisch« Jugendliche als Dienstmädchen »«geworbt« habe«, um Mädchenhandel zu treibe». Außerdem hat baS rumänische Innenministerium eine Reihe von Provtnzzeitungen verboten, die ganz oder fast ausschließlich von Juden redigiert wurden. Darun ter befinden sich sämtliche in deutscher Sprache er scheinenden Judenblätter von Czernowitz. Wettere Verbote von Blättern, die gegen die Belange des RumänentumS verstoßen haben, stehen bevor, slleber den Einfluß des Judentums in Rumänien unter richtet ein Artikel aus Sette 8 dieser Ausgabe.) „Vrü-orltche Grüße" GogaS nach Polen Warschau, 4. Januar. Der neuernannte Ministerpräsident Goga hat an den polnischen Ministerpräsidenten Sklabkowskt rin Tele ¬ gramm gerichtet, in dem er brüderlich« Grüß« sür Polen übermittelt, dem das rumänische Volk sreundschastlich gesinnt sei. Rumänien betrachte baS klare und eindeutige polnisch-rumänische Bündnis als einen natürlichen Akt der historischen Bestimmung. — Der polnische Ministerpräsident erwiderte, daß polnischersettS der aufrichtige Wunsch nach einer engen Zusammenarbeit und einer weiteren Befestigung der immer stärker werdenden Fäden unzerstörbarer Freund schaft mit Rumänien vorhanden sei. Außerdem fand rin Telegrammwechsel zwischen den beiden Außenministern statt. Auch Prag gegen Zuzug aus Rumänien? Prag, 4. Januar. Die Tschechoslowakei plant, wie verlautet, Vorkehrungen, welche anscheinend eine jüdische Einwanderung aus Rumänien verhindern sollen. Wie die Prager Blätter melden, schweben nämlich zwischen Außen- und Innenministerium Verband- lungcn über Maßnahmen zur schärferen Ueberwachung ber tschechisch-rumäntschen Grenze, um «ine unerwünschte Zu wanderung abzustoppen. Die Ueberwachung ist deshalb be sonders notwendig, weil zwischen Rumänien und ber Tschecho slowakei kein Sichtvermerkzwang besteht. Die Maßnahmen werden nach einer Aeußerung in RcgierungSkreisen ge troffen, um den Arbeitsmarkt vor einem größeren Druck durch zugewanberte „Arbeitskräfte" zu schützen. Retcksmintster Darrs fährt nach Stallen Berlt«, 4. Januar. Am Schluß jedes Wirtschaftsjahres findet i« Rom die Wichtigste vera«staltu«g aus landwirtschaftlichem Gebiete, die PretSverteil««g a« die Sieger ber Getreideschlacht, burch de« D«e« statt. Diese PrelSverteilung wird der Dnc« am ». Ja««ar vornehme«. ReichSminister R. Walther Darr» ist gebeten worden, dieser Feier beiznwohue«. Der italienische Minister für Landwirtschaft und Forsten, Rossini, hat den NeichSernährungSmintster N. Walther Darr» in Erwiderung seines vorjährigen Besuches in Deutsch land, wo er unter Führung des NeichSbauernftthrerS vor bildliche Einrichtungen der deutschen Landwirtschast und die Auswirkungen unserer ErzeugnngSschlacht besichtigte, «in geladen, sich auch persönlich ein Bild der Leistungen ber faschistischen Agrarpolitik zu machen und bedeutungsvolle Unternehmen ber Landeskultur sowie landwirtschaftliche Institute und Betriebe zu besichtigen. ReichSminister Darr» veirb ber Einladung Folge leisten und hat dem italienischen LanbwirtschastSmtnister mitgeteilt, baß er sich freue, bet dieser Gelegenheit den seinerzeit in Deutschland ausgenommenen Gedankenaustausch fortsetzen zu können. ReichSminister DarrS wird auf seiner Reis« nach Italien von Staatssekretär Backe und Ministerialdirektor Dr. Walter vom RetchsernährungSmintstertum begleitet werden. „Vtlsrr tn< antike un- neue Rem- Ra«, 4. Januar. Eine Abordnung der zum Besuch der AugustuS-AuS- stellung aus Bukarest nach Rom gekommenen lövv Rumä nen wurde am DIenStag von Mussolini im Palazzo Venezia empfangen. Auf eine Begrüßungsansprache des Führer» ber Abordnung, Senator ManoileScu, ber die Mitglieder der rumänischen Reisegesellschaft al» „Pilger" in» antike, aber vor allem ins neue Rom Mussolinis bezeich nete, antwortete ber Duce mit dem Hinweis aus die geschicht lichen Bande, „die baS rumänische und das italienische Volk in der Vergangenheit wie in der Gegenwart verknüpfen". E» sei bas erstemal, daß eine so zahlreiche rumänische Gesell- schäft Italien besuche, ein Besuch, ber in einem für die Politik Rumänien» besonder» bedeutungsvollen Zritp nkt erfolge. Die Macht tm Mittelmeer Die groben englischen Zeitungen geben zu Neujahr Bllderbeilagen heraus, in denen die wichtigsten Ereignisse de» ahgelaufenen Jahres festgehalten sind. Auswahl und Zu sammenstellung einer solchen politischen Bilderschau lassen manchmal deutlicher als lange Aufsätze und Abhandlungen er kennen, welche politischen Ereignisse sür den Engländer vyn bleibender Bedeutung sind und welche lediglich TageSsensatio- nen darstellen, die trotz aller schreienden Ausmachung am Jahresende bereits vergessen sind. Steht man sich unter solchen Gesichtspunkten einmal die Btlderbeilagen ber dies jährigen Neujahrsnummern durch, so ergeben sich einige be merkenswerte Feststellungen. Im Vordergrund stehen natür- lich die Ausnahmen von den KrünungSseierlichkeiten tm Mat. Daneben aber findet man in fast allen Blättern, die solch« Btlbbokumente veröffentlichen, ein riesige» Photo, da» den Duce aus seiner norbafrikanischen Reise zeigt, zu Pferde, mit Jmperatorgeste «in Schwert emporhaltend. „Beschützer des Islams" heißt die Neberschrift, und der Text welst aus die Erklärungen hin, die Mussolini auf dieser Reise an die arabische Welt gerichtet hat. Dieses Bild schlug tn London wie eine Bombe ein, und wenn man eS jetzt noch einmal groß herauSstellt, so kennzeichnet das seine besonder« Bedeutung. In der Tat ist da» Mussolini-Bild mit dem Schwert Sinn bild weltbedeutender politischer Entwicklungen. Au» diesem Bild erhellt Lesser als au» Parlamentsreden und Veröffent lichungen, daß die englisch-italienische Spann» »g ein historische» Faktum geworden ist, das man nicht mit einem Lentiemvu's ägreeoasnt au» der Welt schassen kann. Da» Osnttsmon'o ägreomont vom 2. Januar 1VS7 schien einen Aus gleich gebracht zu haben, und ber Briefwechsel zwischen Musso lini und Chamberlain wurde vielfach als Beginn eines neuen Freundschaftsverhältnisses gedeutet. Heute wissen wir. daß sich diese Hoffnungen nicht erfüllt haben, Um eine Angelegen- Helt von mittlerer Bedeutung, die Rundfunksendungen im östlichen Mtttelmeer, ist «in« neu« Krise au», gebrochen. Außenminister Eden hat kur» vor Weihnachten im Unterhaus eine Erklärung gegen die italieRsche Propaganda abgegeben, die burch ihre Schärfe Aufsehen erregte. Di« ita lienische Antwort ließ nicht lange auf sich warten, und in der öffentlichen Erörterung des „Rundsunkkrieges" geht «S in beiden Ländern heute hart auf hart. Italien benutzte den Jahrestag de» Oentlemsn'o ägras- ment, um di« englische Außenpolitik des vergangenen Jahres einer herben Kritik zu unterziehen. Man macht Lon don und vor allem Eden eine unklare, widerspruchsvolle und schwankende Politik gegenüber Italien zum Vorwurf. Nach italienischer Auffassung sollte das Ovntiomen's ägrsomsnt den Keim zu einer endgültigen Liquidierung de» AbessinienkrtegeS und ber Sanktionen legen. Dieser Keim ist nicht ausgegangen. England hat Jtaltcnisch-Ostafrika nicht anerkannt, und eS hat zu verstehen gegeben, baß eine solche Anerkennung sür die nächste Zett nicht zu erwarten ist. Damit sind auch für Italien jene Rücksichten weggesallen, die eS bisher in Er wartung einer Oo-juro-Anerkennung seines neuen Kolonial reiches gegenüber England an den Tag gelegt hat. Die Fron ten sind heute wieder tn aller Schärfe abgezrichnet, und neue Klüfte haben sich aufgetan. Der Schwerpunkt des englisch-italienischen Gegensätze» hat sich innerhalb des letzten Jahres jedoch vom westlichen ins östliche Mittelmeer verlagert. In den Wochen, die dem Abschluß de» Oentiomsn'8 ägrosmont vorangingen, herrschte im westlichen Mittelmeer Hochspannung. Der Krieg tn Spa nten und die Entsendung italienischer Freiwilliger hatte die Machtfrage im Mtttelmeer, die anläßlich de» Abes- sintenkrtegeS zum ersten Mal« aufgcrollt worden war, aufs neue-zur Erörterung gestellt. Dann aber kam der englische Umfall tn Spanien. Als die britischen Erzlager bet Bilbao tn di« Hände Francos gelangt waren, bequemte sich London zu einer realpolttischen Haltung. Seitdem hat ber Spanten- krieg viel von seinem explosiven Charakter verloren, und vom NichteinmischungSauSschuß hört mau ebensowenig wie von den UeberwachungSbeamten und von neuen bolschewistischen Ucber. fällen auf Kriegs- und HandelSschisse der fremden Mächte. Spanien ist also für die Machtsrage im Mtttelmeer im Augen- blick kein ernstliche» Problem. Wohl aber ist «S die Lage im östlichen Teil des Meeres! Di« arabische Welt ist tn Wallung geraten. Die pan- arabische Bewegung gewinnt immer mehr Boden, und die jungen arabischen Staaten, die dem Weltkrieg ihr Entstehen verdanken, haben sich zu machtvollen, modern regierten Staats wesen entwickelt. Die Saat, die vor 20 Jahren fener geheim nisvolle Oberst Lawrence auSgcftreut hat, ist jetzt aufgegan- gen, — nur sind die Früchte nicht ganz so geraten, wi« eS sich die Engländer vorgestellt haben. Der einmal erweckte Nationalstol» ber Araber fand jehr bald ein Objekt, an dem er sich nun erprobt und das den Herren in London alle- andere al» genehm ist: den britischen HerrschastSanspruch im vorderen Orient! Di« Unruhen tn Palästina sind zu eine»
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