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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380106024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938010602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938010602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-06
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gamlttenanjelgen u. Strllengeluche VUlllmrt«- «etle 6 Rp>. Zlllrrgeb. R> «pf. — Raddruck nur mtt OurNenangube rrridner RachUchtm. Unurrlungte Sckutttliück« werden nicht aulbewadr« RR. s.ea elnlchl. 17,«» Rps. Postaeb. <»l,n« Vul>zu!lellung4»eb.> bet Ilebenmal wöchentlich, verland. alnzel-Nr. la «pl., bet «lelchieUIg. verland d. Morgen- u. Abend-Autaabe li Rvs. straß« 58/52. Fernruf 25 25l. Postscheckkonto I0S8 Dresdrn Vlr» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtohauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte» beim Vbervrrstcherungsamr Dresden Mstellunsen -er Weftmüchte in Rumänien Sie pockrn auf Schutz -er Fu-en als „Mlndertzett" vradtmolstuug «o,««r SsrUosr SodrUtlsltang Berlin. 6. Januar. Die Hetze des Judentums gegen die rumänische Regierung Gaga hat insofern einen gewissen Erfolg gehabt, als England und auch Frankreich sich entschlossen haben, durch ihre Ge sandten in Bukarest daraus hinzuweisen, datz beide Staaten das gröhte Interesse an der Durchführung de» RNnderheitenver trage» von 1919 haben. Damit macht man sich also in Paris und in London die jüdische Argumentation zu eigen, datz die Juden als „Minderheit" zu betrachten sind und die Rechte einer „Minderheitengruppe" genietzen. AIS eS nm das Schicksal wirklicher Minderheiten ging, hat man in London nnd Paris eine sehr viel geringere Aktion entwickelt, nnd manche deutsche Volksgruppe in Europa wiirde sich glücklich schätzen, auch nur einen Teil des englischen Inter esses fiir ihr schweres Los genießen zu können, das augen blicklich den Juden in Rumänien zuteil wird. Das Judentum hat auch versucht, die amerikanische Regierung zur Stellungnahme zu veranlassen, doch hat Staatssekretär Hüll auf einer Pressckonscrenz lediglich erklärt, das; er die Vor gänge in Rumänien aufmerksam verfolge, so daß er seiner seits Aeusierungen zu diesem Problem stir unnötig erachte. Den aktivsten Bundesgenossen üat das Judentum in der fra n z ö s i s ch e n S v z t a l d e in o k r a t > c. DaS Blatt Leon Blum« schreckt bei seiner Hilssstellung fiir die rumänischen Juden nicht einmal vor Angrissen aus das Staatsoberhaupt, aüf den König Carol, zurück In den Artikeln, in denen deutlich die sranzbsische Verstimmung über den Telegramm wechsel zwischen Goga und Mussolini zum Ausdruck kommt, wird König Carol der Vorwurf gemacht, das; er durch den Kurswechsel „direkt gegen sein eigenes Land" arbeite. Auch wird in hämischer Weise ans die Abstammung des Königs aus dem Hanse Ho he uz oll e r n - S i g ma r i ng e n hin gewiesen. ES wäre seltsam, wenn in dem Chor der Gegner des neuen Rumänien die Sowjetunion fehlte. Tas in fran zösischer Sprache erscheinende sowjctruätsche „Journal de Moscou" wird da-u benutzt, nm den ersten Warnnnasschub abzugebcn. Es erklärt nämlich ziemlich osscn, daß Moskau die bessarabtsche Frage wieder ausrollen würde, wenn sich Rumänien endgültig dem „Lager der faschistischen Mächte" anschließen sollte. Wenn eS somit auch dem Judentum ge lungen ist, den Angrtss gegen die neue Regierung in Bukarest auf allen Fronten auözulöscn, so ist doch nicht anznnchmcn, das; Goga und seine Leute sich durch solche Manöver werden einschtichtern lassen Bisher haben wir auch nicht feststellen können, das; irgendeiner der guten Freunde der rumänischen Juden bereit wäre, seine Schützlinge ausznnehmen. Tie Mel dungen aus allen Ländern stimmen vielmehr darin überein, bah man die ncuentdeckten Freunde keineswegs als Gäste im eigenen Land zu begrüben wünscht. Soweit geht nicht einmal t.i Paris die Freundschaft zu den rumänischen Juden. Bukarest erkennt -aS Sniverium an Rom. S. Januar. Einer amtliche« Verlautbar««» zufolge hat die rnmä« «ische Regierung dem italienische« Gesandte« l« Bukarest mitgcteilt, daß der rumSuische Gesandte i« Nom bei Seiner Majestät dem König von Italic« und Kaiser von Aethlo- pten beglaubigt wird. In italienische« politischen Kreise« betrachtet man diese« Bcschlnb als eine vo-kaoto-A«» erkennung des italienischen Imperiums. rauwetttt ln MM und lm Ruhrgebiet Treibetsgefahr in -er Ostsee - Große Kälte in Karpatho Stußlan- un- Jugoslawien vraktmolcknna nnooror LorUnor Lekrlttlsltung Berlin, 6. Januar. InBerlin setzte heute in den frühen Vormittagsstunden erneut Schneetreiben ein. Da aber das Thermometer bereits den Nullpunkt erreicht hat, so ist zum mindesten in der Ber liner Innenstadt dieser Schnee sehr schnell zu dem gefürchteten Matsch geworden. Die Temperaturunterschiede im Reiche sind augenblicklich sehr grob- So wird aus Hannover bereits Tauwettcr mtt 2 Grad Wärme gemeldet, während in S ü b b a y e r n die Kälte mit >8 Grad anhält. Nach dem plötzlichen Kältecinbruch ist im Ruhrgcbiete und im übrigen Westdeutschland über Nacht «ine ebenso plötzliche Erwärmung eingetretcn. Milder Westwind brachte Tauwetter und am Donnerstag ¬ vormittag teilweise auch Regen, so datz der Schnee schnell schmilzt. Von der Ostsee werden schwere Stürme gemeldet. Das T r e t b e t s hat sich dadurch an verschiedenen Stellen der Ostseeküste zu EiSbarrieren zusammcugeschoben. Die Schiff- fahrt wird dadurch teilweise behindert, konnte aber bisher überall ausrcchtcrhaltcn werden. Die grösste Kälte wird augenblicklich aus Karpatho- Rubland gemeldet, wo bas Thermometer aus 88 Grad sank. Ungewöhnliche Kälte herrscht auch in Jugoslawien, «o ist die Adriabucht an den sogenannten sieben Kastellen bei Split mit einer Uber 2 Zentimeter dicken Eisschicht bedeckt. In Belgrad wurden 20 Grad unter Null gemessen. Englischer Zentralflughafen am Suez Kanal lm Nau Geneffe wir- Militärflugplatz - Ausbau von Port Sai- vralltmolcknll» nnioror vorUnor Lobrlttlvttang Berlin, ti. Januar. Ueber «ene Sicherheitsmaßnahme« für de« Lnezkanal «erden seist beachtenswerte Einzelheiten bekannt. Danach «lrd nämlich ei« riesiger Militilrslnghase« bet dem Ort Ge«esse mit Hilse der Sgypttschr« Regierung ans vrnnd des brlttsch-ägyptilche« Vertrages errichtet werde«. Gcncfse liegt am südlichen Ende des großen BitterieeS, so daß die hier stationierten Flugzeuge in erster Liuie dazu bestimmt sein würden, den Ausgang des Kanals bet Suez zu schützen. Da gleichzeitig auch der Flughafen von Port Said erweitert und für militärische Zwecke nutzbar gemacht werden soll, so wird auch der Schub des nördlichen KanalauSgangS verstärkt. Außerdem können selbst- verständlich von Gcnesse au» die Flugzeuge in verhältnis mäßig kurzer Zeit auch den Ausgang des Kanals zum Mittelländischen Meer erreichen, so dab taktisch die Flng- geschwader in Gcnesse in der Lage sind, den ganzen Kanal gegen Angriffe zu Wasser und ans der Lust zu schlibcn, was ausdrücklich in den englischen Blättern unterstrichen wird. Dee Mtllt-nendetrüver Barmot gestorben Brüssel, 0. Januar. Der berüchtigte jüdische Schieber Julius Barmat ist am DonnerStagvormittag im Brüsseler Gefängnis gestorben. Diese Nachricht hat in Brüssel großes Aufsehen erregt, da der Pro zeß gegen den Millioncnbetrüger nach seiner kürzlichen Aus lieferung von Holland erneut vor der Brüsseler Strafkammer aufgerollt werden sollte. Der Jude Barmat war bekanntlich u. a. der vilanzfälschung und des betrügerischen Bankerotts angeklagt, und seine Affäre war besonders durch die Millionen schwindeleien, in die auch die Belgische Nationalbank hinein gezogen war, bekannt geworden. DaS Schiff -öS rumänischen Kronprinzen in Sicherheit Vrnkkmolckuv» uniorsr LsrUosr SckrUtlsltnng verll«, S. Januar. In Bukarcst ist mit großer Freude die Nachricht auf- genommen worden, daß sich der Zerstörer „Prtnctpessa Maria" wieder in Sicherheit befindet. Aus diesem Zerstörer hatte Kronprinz Michael die Reise angetreten, um an den Hochzeitsfeterlichkcttcn in Athen tetlzunehmen. DaS Schiss geriet in einen heftigen Sturm, wurde leck und mußte vor der bulgarischen Küste 8()8-Rufe anslenden. Ein britischer Schlepper erreichte die „Prineipessa Maria" und brachte sie nach Konstanza, wo der Schleppzug heute vormittag etn- tras. Kronprinz Michael begab sich sofort nach Bukarest zurück. Wie verlautet, wird er aus dem Landwege nach Athen reisen, um an den HochzettSfeterllchketten tetlzunehmen. Randbemerkungen Lon-ons Brücke zu Franko Immer mehr rückt Portugal in den Mittelpunkt der englischen sowohl diplomatischen wie öffentlichen Interessen. Erst vor kurzem hörte man von der Entsendung einer briti schen Militärdclcgation im Frühjahr dieses Jahres nach Lissabon. Nicht viel später kam die Meldung von der Um organisation der portugiesischen Armee, die sich nunmehr den modernen Notwendigkeiten anpassen fall. Und nahezu zur gleichen Zett hat ein Mann in Lissabon seinen Dienst als brittfcher Gesandter angetreten, der mit allen Wassern der englischen Diplomatie gewaschen ist. Es ist Sir Walford Sclby. Bisher Gesandter Sr. Majestät in Wien. Man geht alfo nicht gerade fehl, wenn man die Ereignisse, die in letzter Zett aus der portugiesischen Hauptstadt an unsere Ohren - drangen und die alle irgendwie mit England ,u- sammenhängcn, in inneren Kontakt bringt und dem entsprechend die Bernfung von Sir Walford nach Lissabon ilir recht bedeutsam erklärt. Sclby ist, wie gesagt, nicht «in Diplomat unter vielen, sondern er ist einer der ganz wenigen, die in die Intimitäten des Forcign Office eingeweiht sind, denn er war in der langen Spanik Zett vom Amtsantritt des seligen Str Edward Grey, bis zu den Tagen, in denen Sir John Simon als Außenminister vom politischen Parkett in London verschwand, mit nur ganz wenigen Unter brechungen'Privatsckrctär der Chefs des Foreign Office ge wesen. Kein Wunder, daß er so ganz ungewöhnliche Einblicke in den inneren, Betrieb dieses Amtes gewonnen hat. Nicht umsonst hat man diesen Mann vor wenigen Jahren erst nach Wien geschickt, denn von Wien aus hatte die britische Diplo matie alle Hände voll zu tun, um dem europäischen Süboften näherzukommcn. Sir Walford hat diese Ausgabe zweifellos gut zu lösen verstanden. Heute aber, da cs im Fernen Osten und im Mtttelmecr für London bedenklich kriselt, braucht man die klügsten Köpfe an den brennendsten Stellen. Damit hat also der Posten in Wien an Bedeutung offensichtlich etwas verloren. Wenn dementsprechend Sclby als ein so aus gezeichneter, mit besten Beziehungen ausgerüsteter Mann nach der portugiesischen Hauptstadt geschickt wird, so kann dies wohl als Auftakt einer künftig recht unternehmungslustigen englischen Politik in Portugal gewertet werden. Allem An schein nach will man dieses kleine Land auf der Pyrenäen halbinsel, das ja bekanntlich dem nationalen Spanien benach bart ist, als Brücke zum nationalen Spanien be nutzen. Umsonst würde die Berufung dieses versierten Mannes nicht in riesigen Spalten in der englischen Presse hervorgehoben. Oder sollte gar Sir Walford Selby schon heute einen größeren Austrag haben als nur den, englischer Gesandter in Portugal zu sein? Vielleicht reichen seine Auf träge bis zum StaatSches des nationalen Spaniens und bis an die Pforten der benachbarten Staatsgebäude inSalamanka. Die Zukunft wird es lehren. Eine via trlumplialk für Rom Ein großartiges Bauprojekt wird gegenwärtig von den römischen Behörden durchgcarbeitet, und zwar eine Straßen anlage mächtigen Ausmaßes, die beim Einzug und Empfang befreundeter ausländischer Staatsoberhäupter als Feststraßc dienen soll. Die neue EmpsangSstraße soll einer ausreichenden Menge von Menschen Gelegenheit geben, dem Einzug eines Staatsoberhauptes beizuwohnen. Diesen Zweck erfüllt die unter Mussolini erbaute Bia Nazionale nicht mehr, weil sie für die Menschenmassen des Uber 1 Million Ein wohner zählenden Noms viel zu kurz ist. Da man nun den bisher üblichen Einzugöwcg vom Hauptbahuhos durch die Bia Nazionale zum Ouirinal oder zum Palazzo Venezia für zu kurz hält und außerdem die historischen Baudenkmäler Roms möglichst schonen und in ihrer vollen architektonischen Wirkung belassen will, hat sich der Plan in den Vordergrund geschoben, die hochmoderne, sehr breite Autostraße von Rom nach seinem Hasen Ostia als ossizielle Einzugs« straße der italienischen Hauptstadt auszubauen. Diese Auto straße ist von Mussolini mit besonderem Nachdruck gefördert worden, nickt zuletzt deshalb, weil er den Römern Gelegen heit verschaffen wollte, in möglichst kurzer Zeit an den See strand zu kommen. Die Straße ist schnurgerade und würde sich sllr den genannten Zweck besonders gut eignen. Mr bitten untere Leier um öeduld. wenn sturcch ckte ungewvhnllch siavken SstinsefSlle cks» tenien läge In cts» Sultellung ster „vresstne, dlactzs rleh«en"l)errvgerungenelntre»entollten. 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