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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.01.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380107026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938010702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938010702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-07
- Monat1938-01
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IN «» bitit, «v!. «achlck,,- noch re-llel». Fa«Utemm4«igen «. Stellengesuch« StWmeta- »eile «Ups. Assergeb. 30«ps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke werden nicht anfbewahrt frei tz-u» -roaatllch «M. 3.30, durch P-ftdegug ««. 3.» ««nicht. 17,30 «pt. S-stgeb. «olsne Postjustellungtged.s bet siebenmal wöchentlich, «versand. ltinjel-Nr. lo Rps., bei gleich»eUig. Verland d. Margen- u. Abend-Auigabe lS illvi. straß«;«/tt. Fernruf 21241. Postscheckkonto lSSS Vre»d«n Vie» Blatt enthält di« amtlich«» Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Vresden und de» Schiedsamt«» beim «Vberverstcherungsamt Vreaden Krleg ln Fernost bis zm Entscheidung am Treffpunkt der Tientsin—Pukou- u>«ü Lmlghat-Eisenbahn, das zum Stützpunkt der letzten und stärksten chine sischen Verteidigungslinie bestimmt ist. Diese Linie folgt der Lunghai-Etsenbahn-Linie am Siidufer des Hoangho entlang bis Kaifengs» uird Chengchon, wo die Linie Pekinst—Hankau überschritten wird, uird weiter bis Loyang und Siansu. Die Verteidigungslinie, welche als beinahe unüberwindlich bezeichnet wird, ist jetzt in unmittel barer Gefahr. Zuverlässigen Berichten zufolge ist bas japanische Zen trum zwischen derTientsin-Pokou-Eiscnbahn und Pektng-Han- kau-Eisenbahn sowie der rechte Flügel Ul der Provinz Schanft in letzter Zett außerordentlich verstärkt worden. Die japanische Stellung hat sich erheblich verbessert, nachdem die Truppen, die ursprünglich in der Provinz Schanst ope rierten, seit Anfang Dezember durch andere Einheiten ersetzt worden sind und die Vereinheitlichung de» Oberbefehl- über alle japanischen Truppen in Nordchina durch den Grafen Terauchi nunmehr verwirklicht ist. 1«««« sowjetrvsstsche Gewehre für China London, 7. Januar. Wie der „Daily Expreß" in grosser Ansmachnng meldet, habe Tfchtangkaischek in drei Flugzeuge« Barren Gold im Werte von zwei Millionen Psnnd »ach Moskau schassen lassen, um dasür Kriegsmaterial tu der Sowjetunion zu kause«. China hat «ach de« „Daily Expreß-, eine beträchtliche Zahl von Kampsslngzenge», Artil, lerie, 10 093 moderne Gewehre und 191)009 Gasmaske« in der Sowjetunion bestellt. LI) dreimotorige Kampsslngzenge würde« Ende dieser Woche bereits mit der Bahn nach China abgehe«. Lhlna HM aus England nnd lelne Merstützung vradtmalllung uosirar SarUnar SvlrrUtlaltnug Vernu, 7. Januar. In Tokio Ist ln einer Besprechung der beiden Wehrminister, des Außenministers und des Minister präsidenten Fürst Aonoye der Beschluß gefaßt worden, die Feindseligkeiten ln China fortzusehen bis zu einem Endsieg oder bis zur vorbehaltlosen Verhandlungsbereitschast der chinesischen Regierung. Gleichzeitig hat der neue chinesische Ministerpräsident Rung Vertretern erklärt, daß China zwar zu einem ehrenhaftenArieden bereit sei, daß aber niemand innerhalb der chinesischen Regierung einen Frieden um jeden Preis anstrebe. Nach diesen Aeußerungen der beiden Seiten ist anzu nehmen, baß die Feindseligkeiten zunächst ein» mal fortgeführt werden. In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, daß der frühere chinesische Ministerpräsident Dr. Sun Fo gerade jetzt aus die Bedeutung Hongkongs für die Versorgung Chinas mit Munition hinwteS. China könne, so sagt Dr. Sun. nur dann durchhalten, wenn England ihm die Möglichkeit gibt, Hongkong alö Ladeplatz für seine vom Ausland be zogenen Waren zu behalten. China hoffe auf England und seine Unterstützung, denn auch England müsse ein Interesse daran haben, daß Hongkong nicht isoliert werde. Diese Worte deS früheren chinesischen Ministerpräsidenten dürsten kaum geeignet sein, die antienglische Stimmung in Japan zu mildern. In England verfolgt man die Aeubr- rnngen der antibritischen Stimmung sehr aufmerksam und glaubt auch seststellen zu können, daß die japanischen Soldaten in Schanghai «ine geradezu englandfeindltche Haltung zur Schau tragen. Trotzdem wird die Lage im Fernen Osten in London neuerdings ruhiger beurteilt, da man der Ansicht ist, daß die Japaner gar kein Interesse daran haben können, ihre Lage durch einen Konflikt mit Grobbritannien zu kom plizieren. Vor -er letzten chinesischen Linie Peking, 7. Januar. Die japanischen Operationen während der letzten Tage lassen eine ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen den beiden Heeresgruppen erkennen, die am 13. Dezember den Jangtse in der Nähe von Nanking nordwärts bzw. den Hoangho in der Nähe von Sinansu südwärts am 23. De zember überschritten. Die beiden Heeresgruppen stehen nur noch löst Kilometer südlich und nördlich von Hsuchon Schwerer SchMzusammenstoß aus -er Weser Amerikanischer Dampser aus Grün» gesetzt - Dichter Rebel Bremen,?. Januar. Ans der Höh« »on Brake stieb am Freitag srüh der amerikanisch« Dampser „Saccarappa" mit dem deutsche« Tankdampser „JA Mowinkel" in dichtem Rebel zusammen. Der Znsanunenftob »»ar s» Hesttg, dab die „Saccarappa" ans «rnn» geletzt «erde« mußt«, da ,»«t RLnme ««dicht geworden »ar««. Der Tanker »nrd« nur leicht beschädigt. Drei Landesverräter htngerichtet Berlin, 7. Januar. Die Justizpressestelle Berlin teilt mit: Das Reichskriegs gericht hat am 27. Oktober 1Ü37 Josef Starck auS Köln und am o. November' 1037 Otto Demwolss aus Miiitsch wegen Landesverrats zum Tode und zu dauernden, Ehrverlust ver- urteilt. Beide Verurteilte sind am Freitag hingerichtet worden. Ebenso wurde der am S. September 1037 vom BolkS- gerichtShos wegen Landesverrats zum Tode und zu lebens länglichem Ehrverlust verurteilte Svsährige Gajewskt aus Echneidemllhl am Freitag hingerichtet. „Bon Bluthunden gehetzt" London, 7. Januar. Der dem englischen Aubenamt nahestehend« „Daily Tele graph- der in letzter Zeit verschiedentlich mit bemerkens- werter Offenheit über die Lag« in der Sowjetunion spricht, veröffentlicht wiederum einen groben Artikel von Malcolm Mnggeridge über die Sowjetunion. Anlab zu biesem Artikel ist ein eben erschienenes Buch von Lyons „St le nee in Utopia-, in dem der Verfasser seiner tiesen Enttäuschung über di« Sowjetunion Ausdruck gibt. Lyons selbst, so schreib« Muggeridge, habe in der Sowjetunion sehen müssen, dab alle- in der Sowjetunion Betrug sei. Lyons hab« die Sowjet union mit dem Gefühl verlassen, ein gefangenes Volk hinter sich zu lasten. Physisch werde es mit Bluthunden. Maschinengewehren und Todesurteilen gejagt. Die Grenzen würden bewacht, um die Bevölkerung am Fliehen zn hindern. Dazu komme ein Paß-System, das die Lowjetrusten daran hindere, sich innerhalb der Grenzen frei zu beivegen. Schließlich dienten endlose Bersügungen und Drohungen dazu, ihr Leben zu regeln. „Der Verstand wird geknebelt, da jeder Gedanke vorgeschrieben und geistige Wibbegier als Ketzerei bestrast wird. Geistig hingegen ist das Volk durch die Notwendigkeit gesangen, Enthusiasmus für die Knut« zu heucheln, vor verhaßten Bildern das Knie zu beugen und dem Heucheln überhaupt ständig als erstem Lebensgesetz zu bienen." Fünf MartnevMere erschossen Warschau, 7. Januar. Wie die polnische .Kurier Warszawski" aus Moskau meldet, wurden am Mittwoch in Sebastopol auf Grund eines Spruches -es dortigen MartnekriegSgericht«- fünf Offi ziere von der Besatzung des Panzerkreuzers „Roter Kau- käse" der sowjetischen Schwarzmrerslotte wegen „Verrates militärischer Geheimnisse" und „Beteiligung an gegenrevolu tionärer Verschwörung" erschossen. Die verurteilten Offizier sollen Geheimpläne über die neuerbauten sowjetischen Unter seeboot« weitergegeben haben. Das Blatt macht daraus aus merksam, dab derartige Vorgänge, aber auch Meutereien auf den sowjetrussischen Kriegsschiffen sich immer häufiger ereig neten, was als Beweis für den Fortschritt der Zersetzung in der roten Flott« angesehen lverden könne. Rote Widerstandsnester ausgehoben Salamanka, 7. Januar. Dem nationalen Heeresbericht zufolge konnten auch am Donnerstag bet Teruel wieder einige bolschewistische Wider standsnester ausgehoben und mehrer« stark befestigte Stellungen unter groben Verlusten der Bolschewisten er- stürmt werden. In einem Lustkamps wurden zwei bolsche- wistisch« Jagdflugzeuge abgeschossen. Neuer Oberbürgermeister in HtldeShrin». vberprasident Stabschef Luhe führte am Donnerstag den neuen Ober- bürgermeister der Stadt Hildesheim, Dr. Krause, in sein Amt ein. Das i«ter«att»nale Zentralbüro „Freude «nd Arbeit- gab bas Programm sür den Weltlongreß bekannt, der vom 2ö. Juni bis 3. Juli in Rom stattsindet. Es ist der dritte internationale Kongreß dieser Art. Mit dem Kongreß ist eine nationale Dopolavoro- Ausstellung verbunden. Ran-bemerkunven Bor iS Sah«« begann der Rvhrkampf Am 9. Januar 1923 stellte bi« ReparationSkommtsston aus Verlangen Frankreichs fest, dab Deutschland in der Lieferung von Telegraphenstangen rückständig geblieben sei. Damit hatte PoincarS den Vorwand für den Einmarsch in das Ruhrgebiet gesunden. Am 19. Januar teilten di« französische und belgische Regierung mit, baß sie »Ingenieure- tu das Ruhrgebiet entsenden würden, um die Kohlenlieferungen zu beaufsichtigen. Das war der erste Akt in dem Drama, das in der Geschichte als „Ruhrkampf- sortlebt. Wenig- Tage später sand der Einmarsch statt. Fünf Divisionen mit 7S Tanks und Hunderten von Fliegern besetzten zunächst Esten und Gelsenkirchen und bald darauf das ganze Ruhr gebiet. Gleichzeitig wurde das „altbesetzte- Rheinland mit verstärkten fremden Garnisonen versehen. Das Ziel PoincarSs und ClSmenceaus, das Rheinland dauernd vom Reiche zu lösen, schien nahe. Das Gedächtnis des deutschen Volkes wird in den ersten Tagen und Wochen eines jeden Jahres immer wieder zu dieser Zett tiefster Erniedrigung zurückftndem Es gibt ein Bild, das nicht nur dem Rhein länder, sondern jedem Deutschen in Erinnerung geblieben istr Ein Zuave hält mit blankem Bajonett auf der dem Deutschen Eck in Koblenz gegenüber gelegenen Feste Ehrenbrettstetn Wachti Dieser Afrikaner also war Repräsentant der „llraucko natiou", die sich einbildete, durch ,Kulturpropaganda- und wirtschaftlichen Druck die Rheinländer zu kassieren bzw. eine „autonome Provinz- au- dem Rheinland zu machen, deren LebenSmögltchkeitev und yebenSrecht« dann selbstverständlich nur durch den Anschluß an Frankreich garantiert werden könnten. Di« Bevölkerung des Westens antwortete mit dem passiven Widerstand. Die Regierung Cuno berief ihren Pariser Botschafter ab. Alle Lieferungen an die Be satzungsmächte wurden eingestellt, die Eisenbahnen stillgelegt. 145 999 Deutsche wurden damals aus ihrer Heimat vertrieben. Die Ermordung von zwölf Arbeitern der Kruppwerke in Esten und das Sterben Albert Leo Schlageters sind Feuer zeichen am Himmel deutscher Geschichte, die nie verblassen werben. Wertvoll und positiv ist die geschichtliche Selbst besinnung aber nur dann, wenn aus Steg ebenso wie aus Schmach Mahnungen und Lehren erwachsen, die es dem Volke ermöglichen, sein Schicksal in di« eigene Hand zu nehmen. Adolf Hitler zog für bas deutsche Volk dies« not- wendige Folgerung aus der Geschichte, als er dem Reich« seine Wehrhoheit zurückgab. Deshalb bedeutet auch die Er innerung an die Zeit des Ruhrkampfes nicht gewaltsames Anfreißen vernarbter Wunden, sondern nur eine Festigung des stolzen Bewußtseins, daß heute eine „bewaffnete Inter pellation" irgendeiner fremden Macht in Deutschland un« möglich ist. Zweierlei «aß ES ist eine eigenartige Erscheinung, daß die Weltmächte immer dann auf die Rechte der Minderheiten pochen, wen« es sich umIudeu dreht. Sollen aber dann einmal die Rechte wirklicher Volksgruppen gewahrt werden, dann braucht «S nahezu eine Ewigkeit, bis man einmal bas Problem tu An griff nimmt. Aber dies« Inangriffnahme stellt noch lauge keine prompt« Erledigung dar, sondern im nichtjüdtschen Fall setzt immer erst die Verschleppungstaktik ein, während man sich um der Juden willen sofort und ohne lange Fragen mit Protesten an die fremden Regierungen wendet. Ein typischer Fall dafür ist die Gegenüberstellung zweier Ereigniffe: Rumänien und Sandschak. Ende Dezember 1987 setzt die Arbeit der Regierung Goga ein, um dem Ueberhand- nehmen des Judentums in Rumänien endlich Einhalt zu ge bieten. LS bauert keine 14 Tage, so melden sich bereits di« Gesandten von England und Frankreich beim rumänischen Außenminister zu Wort, um festzustellen, daß die Regierung Goga „vertraglich verpflichtet" sei, die Rechte der Juden zu wahren.' Und wie steht es im Sandschak von Alexandrette, wo die Türken seit mehr als 15 Jahren mit Versprechungen abgespeist werden? Als di« Franzosen einsahen, baß man die Angelegenheit nicht mehr aus die lange Bank schieben konnte, haben st« sich 1983 mit der Genfer Liga in Verbin dung gesetzt und für den Sandschak eine Art Danziger Un- abbängigkettSversassung erhandelt. Diese aber stand auch nur aus dem Papier, denn als es an der Verwirklichung der Verfassung ging, als Parts im Sandschak die Wahl organisieren mußt«, sandte man französische Soldaten, die den Ausgang b«r Wahl zu bestimmen hatten. Allerdings werden die maßgeblichen Leute in Paris und Gens wenig erfreut sein, wenn sie plötzlich in türkischen Zeitungen die Veröffentlichung von Protestnoten des türkischen Außen ministers entdecken, dir sich sehr eingehend mit den französi schen Unterdrückungsmethoden befassen. Die Feststellung ist eine Anklage und eine ultimative Drohung: Da- Sands )ak« abkommen ist gebrochen worden, die weitere Behandlung der Angelegenheit wird znm Prüfstein der türkisch-französischen Freundschaft. Genf wird sich am 17. Januar mit der An gelegenheit besaßen. Das heißt, baß wieder ein fauler Kompromiß auSgehandelt werben soll und daß man wieder einem Volk die Lebensrechte beschneiden will. Und eine seinem Wesen gemäßere Aufgabe kann sich ja für Gens kaum finden.
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