auf einen Sockel von etwa 280 m Höhe hinunter. Dann kommt der senkrechte Hauptsturz von 100 m abwärts, sodann eine Fußhalde von 20 m Höhe bis zur schmalen Talsohle, für die die Karte 160 m N. N. angibt. Diese Fußhalde ist mit mächtigen Blöcken bedeckt, die zum Teil bis ins Wasser gerollt sind. Auf dem oberen Sockel von 280 m Höhe ziehen sich gleichlaufend mit den aus gefransten Wänden des oberen Absturzes sandige Wege entlang, die als „Begang- steige" bezeichnet werden. Sie sind vom Forstpersonal, den Förstern und Wald arbeitern, geschaffen worden, seit es eine geordnete Forstpflege in diesen Wäldern gibt. Sie führen vom Bärengarten und dem Schindergraben aus zu Kletter felsen (Großer und Kleiner Halben, Clementinenstein usw.) und zur berühmten Gautschgrotte. Beim Einstieg in diese schönste Grotte der Sächsischen Schweiz vom vorderen Begangsteig her gewahrt man eine Schicht eisenschüssigen braunen Sandsteins, die völlig zerfressen ist. In dem ganzen Felsenrund von 40—50 m Durchmesser, das sich sodann auftut, kann man die chemische und mechanische Verwitterung des Sandsteins in vollem Gange sehen. Eine lockere Sandsteinschicht, die zwischen zwei widerstandsfähigen Bänken liegt, wittert aus. Zerfalle, Überhänge, Wand- und Schichtstürze, das ganze Gefolge der Zerstörungsformen des Sand steins kann man hier dicht beieinander sehen. Der kleine Wasserfaden, der heute aus 30 m Höhe herabtröpfelt, und der Wasser horizont, der an der oberen widerstandsfähigen Schicht sichtbar wird, können die Gesamtform der Grotte nicht allein geschaffen haben, wenn dieses Tröpfel und Sickerwasser auch ausreicht, im Winter einen phantastischen Eisvorhang zu schaffen. Hier müssen — wie an anderen Stellen des rechtselbischen Sand steins — Schmelzwässer der Eiszeit am Werke gewesen sein. Zu der oberen Einflußöffnung sind sie hereingeschossen. Das Ganze wirkt wie ein riesiger, nach vorn offener Gletschertopf mit einem Strudelloch am Boden. — Dieses großartige Naturdenkmal hat der ehemalige Gebirgsverein der Sächsischen Schweiz 1881 mit folgender Inschrift versehen: „Dem Andenken des Rechts anwalts Karl Gautsch, des Verfassers der Geschichte der Sächsischen Schweiz.“ C 14 Ehrenberg, Krs. Sebnitz Es wird 1427 urkundlich Irrenberg, 1445 Erinberg, 1525 Ehrenbergk genannt. Es ist ein typisches deutsches Reihendorf mit Waldhufenflur. Die Flurgröße 1155 ha ist aufgeteilt: 28 zu 2 ha, 10 zu 2—5 ha, 14 zu 5 —10ha, 17 zu 10—20ha und 25 zu 20—50 ha. An diesen Zahlen sieht man, daß Ehrenberg ein behäbiges Bauerndorf mit stattlichen Drei- und Vierseithöfen ist. Die Einwohnerzahlen seit 400 Jahren bestätigen dies: 1518 = 53 Wirte, man muß diese Zahl er fahrungsgemäß mit 7 oder 8 malnehmen, um auf die Einwohnerzahl zu kommen = 400. Auf dieser Höhe hält sie sich bis gegen 1800, erst im 19. Jahrhundert steigt sie über das Doppelte, besonders nach Eröffnung der Kleinbahn 1897. 1946 = 872, von denen 48% in der Landwirtschaft beschäftigt sind. Das Gesamtbild des Dorfes weist folgende Züge auf: In einer langgestreckten flachen Wanne, die der Dorfbach in einem leichten S-Schwunge in die