Dresdner neueste Nachrichten : 23.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193408232
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19340823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-08
- Tag1934-08-23
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- Dresdner neueste Nachrichten : 23.08.1934
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Dresdner Neueste Nachrichten mit Handels, und Industrie.Zeitung wm-Zell» lmTertteil r,loA.-M.Radaü nach Staffel v. Anzeigenprelslist« ' Ae.L Lriefgebkihr fllrSuchffabenanrelgen 30 R.>pf.au«schl. Porto. Für 8 in» schaltuna an bestimmten Tagen und Plätzen wird keine Gewähr übernommen. SchklflleltlW, Vttlag UNd SavptakftbWffelle: SttSdeN'A., ZerdlNaNdstküße 4 Bezugspreise: ft-l» Zust-nung durch A yy 2—-— Loten >n« Haus monatlich ' Postbezug für den Monat 2,ou R.-M einschließlich u,1ü R.-M. Postgebühren lohne Zustellung<gebühr). Kreuzbandsendungen: Für die Woche 1,00 R.-M. Einzelnummer 1V R.'ps., außerhalb Sr°ß.vr««d-ns 15 R. Pf. Postadresse: Vre-deEi. Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernvettehr 14191.20024.27981-2798Z « Telegr.: Aeueüe Dresden. berliner SSrlflleiwng: vittoriaffr.4«; Fernruf: Kurfürst9361-9366 Postscheck: Dresden 20S0 — Richtverlangt« Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurllckgesandt noch aufbewahrt. — Im Aaste HSHerer Gewalt ober LetriebSstärung haben unsre Lezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelt- Nr. 49S x Donnerstag, 2». August 1934 42 Jahrgang Deutschland und die Regierung Schuschnigg Schuschnigg von Morenz wieder abgereist — Aufruf an die Saarländer im Reich - Unterredung mit Goering Merkwürdige Wiener Forderungen Was will die österreichische Regierung zur Verständigung tun? Bericht unsrer Berliner L ch r i f t l e i t u n g Suvich über Florenz Kein „unangebr achter Besuch" Schuschniggs bei Zita X Paris, 22. August Ein »ach Florenz entsandter Lvndcrberichterstatter des „Matin" hatte Gelegenheit, mit dem italicnisäien llntcrstaatösckrctär Luvich zu sprechen. Luvich er klärte: Die Besprechungen uvn Florenz haben ledig lich die klare, gradlinige Haltung Italiens in der österreichischen Frage und die unter Dollfuß angc- bahntc enge .Zusammenarbeit beider Länder bestätigt. Tic Neue Lchnschuiggs ist vor altem ei» Akt der Hös- tichkcit, der in unscrm Lande hach geschäht wird. Er beweist, das; die 'Politik beider Länder in vcrtrauens- avllem Einvernehmen bleibt. Ans die Frage, ab mau an die Notwendigkeit gedacht habe, die bereits be stehenden Abkommen vor allem im Linne einer militärischen Zusammenarbeit zn erweitern oder zu ändern, erwiderte Luvich: keineswegs, es ist von keinem neuen Pakt und von keinem neuen Abkommen gesprochen worden. Unicr Ziel ist, die bestehende Zusammenarbeit zu ver stärken, aber nicht zn ändern. Als wir Trnppenan -er ö st c r r e i ch i s ch c n Grenze zujammengezogen batten, hatten wir diesbezüglich kein Londcrabkvmmcn mit Oesterreich getroffen. Mir haben entsprechend der gegebenen Notwendigkeit und unsrer Ucberzcngnng, der Lache des Frieden« zu dienen, gehandelt. Suvich bestritt, daß die Frage der Wiedereinsetzung der Habsburger geprüft worden sei. Man habe sie in keiner Weise ans- gcworscn oder erörtert. Die italienische Negierung sei mit der österreichischen Negierung der Auffassung, da« diese Frage nicht aktuell sei. Lchnschniggs Neue nach Nizza habe nichts mit der österreichischen Politik zn tun. Es sei klar, da« der Bundeskanzler, wenn er nm späten Nachmittag Biareggiv passierte, wo sich die Exkaiserin Zita anshaltc, keineswegs beab sichtige, dort einen n n a n g c b ra cht c n Be such zu machen. Aus den Einwand, da« aber doch Fürst Starhcmberg gesagt habe, daß österreichische Bolk mürbe einer Wiederherstellung der Monarchie nicht ungünstig gcgcnübcrstchcn, erwiderte Luvich: Ter Vizekanzler hat in einem Interview erklärt, da« die Ncstauration in Oesterreich keine aktuelle Frage fei. Er fügte hinzu, da« das Bolk, wenn es zwischen Hitler und Otto von Habsburg zn wählen hätte, sich in der Mehrheit für die zweite Alternative (!) aussprcchen würde, da» aber die Frage, zwischen nationalsozia. tistischcin Regime und Ncstauration zu wähle», sich glücklicherweise heute nicht stelle. Oesterreich ist unab hängig und will unabhängig bleiben. Wir werden ihm nach besten Kräfte» dabei Helsen. Gegen die Arbeitslosigkeit * Dresden, 22. August In Hamburg hat der Führer das Gelöbnis er neuert, nicht zu ruhen, bis die Arbeitslosigkeit über wunden ist. Die Erreichung dieses Zieles fordert, bah endlich auch in die Verteilung der heute noch brach liegenden Arbeitskräfte Ordnung kommt und zu dem Zwecke das Arbeitsamt in die Besetzung der ossenen «teilen eingeschallet wird. Daher ift es zwingendes Gebot für alle Betriebssichrer: 1. Sämtliche freiwerdenden Stellen fortlaufend dem Arbeitsamt zu melden; r. jede unzulässige Vermittlung von Arbeitslosen durch andre Stellen abzulehnen; 8. Einstellungen nur unter Mitwirkung des Arbeitsamts vorzunehmen, d. h. Arbc>«l nutende ab» zulchnen, wenn sie nicht den Zuweisungsbescheid des Arbeitsamts «orlegen; ä. den Vorschlägen deö Arbeitsamts für die Be setzung der Stellen jedes nur mögliche Entgegen, kommen zu erweisen. Bctricbssührer, die sich dieser Verpflichtung ent- ziehen, versagen sich den Erfordernissen der Arbeits schlacht und versündigen sich an der nationalsozialisti schen Aufbauarbeit. Di» unterzeichneten Stetten werde» die Befolgung dieser Maßnahmen unter Ein satz ihrer ganzen Kraft schärfstens überwachem NSDAP.-K reisleitung Dresden sgez.j Walter Arbeitsamt Dresden sgez.j I)r. Link SA.-Gruppe Sachsen sgez.j Sch e - inan» Industrie. und Handelskammer Dresden 1'. Berlin, 22. August Tie österreichische Presse richtet neuerdings über einstimmend die Forderung an Tcutichland, G aran - tien sür die Besserung des Verhältnisses zwischen Oesterreich und dem Ncich zu liefern. Bundeskanzler Schuschnigg selbst hat sich in einer Unterredung mit der Ageneia Lteiani ähnlich geäußert und be hauptet, die Trübung der Beziehungen sei niemals von Oesterreich ausgegangcn. Tiefe Behauptung wirddurch st ü n d i g c W i c d e r h v l n n g c n in keiner Weise richtiger. In Wahrheit liegen die Tinge doch so, daß die österreichische Negierung im Frühjahr l!M durch die systematische Verfolgung der National sozialisten. durch Masscnvcrhastungcn und Mißhand lungen und nicht zuletzt auch durch die Belästigungen der reichodeutschcn Reisenden der Ncichsrcgicrung die Ansrcchtcrhaltung normaler Beziehungen un möglich machte. Tic Verhängung der Ausrcljespcrrc war keine Kamps maßnahme gegen Oesterreich; sic war nichts andres als eine notwendige und zum Schutz der Rcichsaugc- hörigen geschaffene unerläßliche Abwchraltio n. Gleichzeitig mit ihren Vorwürsen verlangt die öster reichische Presse — gewissermaßen als ob sie zeigen wollte, wie die verlangten Garantien ausiehen sollen — wirtschaftliche Hilfe von Tcutichland. Es wird üns vvrgeichlagcn, den römischen Pro tokollen vom März dieses Jahres beiznirclen. Man erinnert sich bei der Gelegenheit, da« diese römi schen Protokolle aus zwei Teilen, einem politi schen und einem wirlschastlichen, bestehen. In dem politischen Teil erklären beide Partner, Italien und Oesterreich, die gegenseitige Unabhängigkeit achten zu wollen und sich über alle aktuellen Fragen zu besprechen. Für Tcutichland kann ein Beitritt zu dieser Erklärung taum in Frage kommen, da die österreichische Unabhängigkeit von uns n i e b e st r i t t c n w v r d e n i st. Lo selbstverständlich die Anerkennung und Achtung der österreichischen Un abhängigkeit sür uns ist, so wenig bildet sie in der Tat eine Voraussetzung sür das Handeln andrer Mächte und nicht zuletzt sür die ö st e r r e i ch i f ch e Regierung selbst. Oesterreich sucht fortwährend Rat und Unter stützung bei fremden Regierungen. Seit Fahr nnb Tag fahren die maßgebenden österreichischen Staatsmänner nach Italien, und Herr Schuschnigg setzt diese Uebung, wie sein jetziger Besuch in Florenz zeigte, sor«. Tic enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Oesterreich ist in den letzten Fahren v Rom, 22. August Ter österreichisch« Bundeskanzler Schuschnigg, hat in Florenz einen so scstlichcn Empsang gesunden, wie ihn die betont herzlichen Beziehungen zwischen Rom und Wien erwarten ließen. Mussolini war ans den Hcrbstnianövern der italienischen Armee gekommen, und gemeinsam mit ihm erwarteten der Generalsekretär der Fasctstischcn Partei, Staracc, Untcrstaatssekretür Suvich und andre hoho Würden träger den österreichischen Gast. In der amtlichen Verlautbarung über die Unterredung heißt cs, daß zwischen Mussolini nnb Schuschnigg zwei Besprechungen stattfande», die insgesamt drei Stunden dauerten und in deren Ver lauf die die beiden Länder interessierenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Frage» besprochen wurden. Es habe sich eine vollständige Uebcrrinstim. mung in den Richtlinien und Methoden hcrausgestellt, was die „Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit des öfter» reichlichen Staates" betrcsse. Zu dieser Unverletzlichkeit und Unabhängig keit gehöre auch die vollständige Autvno m i c. Sie stelle ein „konkretes europäisches Interesse" dar und ein „förderndes Element" zur Erhaltung der Ruhe im Donaubeckcn. Die beiden Staatsmänner hätten ferner in wirtschaftlicher.Beziehung gerade von der deutschen Negierung erstrebt worden. Wir haben dem Kabinett Bureich nnd mehrfach auch dem ersten .Kabinett Toll- snß ein P r ä s e r e n z a b t o »r m c n vorgcscblagcn. Oesterreich hat dieses Abkommen abgelchnt. In dem wirlschastlichen Teil der römischen Protokolle sind die Anregungen Deutschlands sür eine wirtschaftliche Zusammenarbeit im mitteleuropäischen Raum n n r von andrer Leite nnd unter andern V o r anssetz n n g c n w icder ansgcgrisse n worden. Lie bildeten im Grunde genommen nnr eine Bestätigung der Tatsache, daß Oesterreich selbst in dem gegenwärtig durch das Diktat von Li. Germain geichassenen Znstand sich nicht zn Helsen vermag nnd ans den Beistand andrer Mächte, in erster Linie aber ans den Beistand Deutsch lands angewiesen ist. Es ist indes eine sehr unbillige Forderung, daß man veu Deutschland verlang;, daß es die Lasten einer österreichisch-italienischen Verständigung sich ausbürden läßt. Wir sind nicht imstande, unsre Hilfe zn gewähren, ehe nicht die innere Lage Oester reichs sich gebessert und befriedet hat und eine Ver ständigung zwischen Regierung und Volk ein- gctretcu ist. Diese Verständigung liegt aber noch in weiter Ferne, solange das W i e n e r Z abinclt gegen seine politischen Gegner mit Todesurteilen und andern Arien drak o- uischcr Verso lgungen vvrgchi. Bundes kanzler Lrhuschnigg Hai sich nach seinem Florenzer Besuche, den man auk österreichischer nnd italienischer Leite gern als bloßen „Höflictstestsatt" hinstellen möchte, nach Nizza begeben. Hier wird er jeden falls mit französischen Politiker» zttsammeulr:sien. Das alles lieht nicht gerade nach einer Demon stration der vielgepriesenen österreichischen „Un abhängigkeit" aus, nnd cs ist auch nicht dazu an getan, die Hoffnungen aus eine Versöhnungs bereitschaft des Wiener Kabinetts nach innen zu stärken. Ter deutsche Ltandpnnkt ist klar. Tie Rcichsregicrung hat durch ihr Verhalten bei dem Ausstand des 2.">. Juli uu^ durch ihren an Herrn v. Papen erteilten Auftrag alles getan, um einem Ausgleich zwischen den beiden Ltaatcn und einer grundlegenden Besserung der Beziehungen die Wege zu ebnen. Es ist nufer gutes Recht, jetzt erst einmal ebenso eindeutige positive Bciträgevvn österreichischer LcilcZu c r- w arten, ehe mir weitere Entscheidun gen fällen. die Nützlichkeit der Protokolle von Rom bestätigt, deren Aktionsradius noch gesteigert und ver breitert werden könne, und sic seien sich darin einig gewesen, daß der Geist der Zusammen arbeit zivischeu beiden Ländern weiter entwickelt werden soll. Diese Richtlinien, die von dem entschla fenen Kanzler Dollfuß begonnen und vertreten wur den, würden auch in Zukunst für die Beziehungen zwischen Italien nnd Oesterreich maßgebend fein. Der kurze Aufenthalt Schuschniggs in Florenz hat natürlich in erster Linie der demonstrativen Be tonung der italienisch-österreichischen Freundschaft ge dient. Aber cS ist auch kein Geheimnis, daß der italienischen Regierung im Augenblick viel daran ge legen ist, die Zustimmung Frankreichs und der Kleinen Entente zn er Ocstcrrcich-Politfk zn erhalten. Zweifelns haben Mussolini und Schusch nigg die Möglichkeit einer „internationalen Ausdch. nung" ihrer Politik besprochen. Das geht ziemlich ein- deutig auch aus den Betrachtungen der Italienischen Presse hervor. Bundeskanzler Schuschnigg hat bereits gestcrq 17 Uhr Florenz wieder verlaßen. Er begab sich ühGr Genua nach Nizza, von wo er nach W i e ij^z u r ü ck k e h r e n wird. (Stehe auch die Meldung aus Seite 2) Mussolinis Han- über Oesterreich Telegramm unsres Korrespondenten FaWsche Außenpolitik Von unscrm «--Korrespondenten Nom, im Anglist 1931 In der von Ernst v. Hippel hcranegegcbcnen Reihe von „Fachschrislen zur Politik" ist kürzlich dis zweite Anklage einer Arbeit von W. E Eichmann über die saieisiiiche Außcnpoliii-k e.schienen. Tas schmale Bändchen, denen Jnk-alt noch die ersten Monate dieses Jahres behandelt, verdient im gegen wärtigen Augenblick nicht nur bei Journalisten nnd Historikern, sondern bei allen politisch interessierten deutschen Menschen die größte Beachtung. Tenn aus der vorurteilslosen, historischen Tarstctlnng der Ziele und Methoden der saicistiichcn Außenpolitik erwächst auch dem den Ereignissen Fernstehenden das Ver ständnis für die Wendung, die die italienische Außenpolitik in den letzten Wochen in einer gerade in Tentschlaiid überraschenden Weite genommen Hal. Verständnis im Linne von Erkennen der Beweg gründe, nicht aber Billigung der .fiele. Eichmann schildert die stalieuiiche Politik als den ständigen Versuch der Beherrschung des Millelmcers, wobei er die Küsten des Meeres nnr als Ausgangs punkt für die Durchdringung -cs Hinterlandes an gesehen wissen will. Er zeigt im einzelnen aus, wie der Faicismus in den einzelnen Lektoren dieses weiten Gebietes mit Vorstößen nnd Znrückweichcu, wechielnden Zielen und Verschiebung des Schwer gewichts vorgehl. Nacheinander wird so das Aus greisen Noms >» der Adria und Albanien, in der Acgäis mit ihren türkisch-griechischen Verslechiungeu, im arabischen Kleinasien, in Abessinien mit seinen ver wickelten Beziehungen zu England und Japan, in Nordasrika mit -em Gegensatz nnd den latenten Aus gleichsmöglichleiten zu Frankreich, in Lndostenropa und im Zusammenhang damit die Ltellung Italiens zn den europäischen Großmächten geschildert. In einem weiten Rundblick eröffnet sich vor dem Leser das Panorama der nach außen gewendeten Wirksam test Italiens. Einige der von Eichmann im Zu sammenhang behändesten Probleme lmben wir au dicker Licllc in Artikelserien dargcstetli; io de» ilalienisch-srauzösjschcl! Gegensatz in Nordasrila und letzthin die ilalieniiche Politik in Albanien. » Besonders hcrvorgehobcn werden müssen zur Zeit aber diejenigen Ltellen des Eichmannschen Buches, die sich ans die italienische Politik in Lüdost- curvpa und insbesondere in Oesterreich beziehen. Lehr richtig führt der Versager ans. daß die einseitige Verlagerung des Schwerpunktes der sajeisiiichen Ak!i- oncn ans einen bestimmten Geltungsbereich der italie nischen Einflnßgcbicte notwendig zum Nach geben und z u r L ch iv ä ch u ng in ande r n P osi - tivnen führt. Diese schon im allgemeinen sur das außenpolitische Verhalten jeden Grvßslaatcs zn- treffendc Feststellung Hai für die vielfältigen Be ziehungen der italienifchen Politik ihre besondere Bedeutung. Denn wir erleben zur Zeit, in der Nom mit allem Nachdruck seine Position in Oesterreich verteidigt, Niederlagen der faseistischcu Außenpolitik au alle» andern Fronten. 'Nicht nnr das kleine, aber in seiner geographischen Lage wichtige Albanien, nicht nur Bulgarien entgleiten dem italienischen Einslttß.sondcrn auch die Türkei und Griechenland gehen gemeinsam eigene Wege, nachdem sic ursprünglich erst durch sic Vermittlung Mussolinis znsammcngesührt wurden. Der Gegensatz zu Jugoslawien nimmt neuerdings wieder scharfe Formen an. und von der gehassten Auflockerung des Gcsiigcs der Kleinen Enteiste kann weniger die Rede sein denn je zuvor. Tic Beziehungen zu Moskau sinh nicht mehr so gut wie früher. Uebcr diese Tatsachen vermögen auch die Besuche der roten Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge und die dcmvnstra- tivcn Frenndjchaftsbczeignnaen nicht hinivcgzutäujchen. * DaS alles ist kein zufälliges Zusammentreffen. Italien Iml durch die überstarke Betonung seines Willens in Südostenropa alle seine Gegner fester zusammcngcfiihrt, als cs französische Ucberrcdnngs- künste jo vermocht hätten. Es hat schließlich feinen Freunden Ungarn und Bulgarien weder diejenigen wirtsclmstlichcn und politischen Hilfen gewähren können, die diese gedrückten kleinen Völker seit Jahren von ihrer engen Beziehung zu dem mächtigen Bundes, genossen in Rom erhofften, jo daß Bulgarien nun doch eine Beruhigung und Bcßernitzz seiner Lage bei Jugo- slawicn sucht und Ungarn jn wirtschaftlicher Be ziehung sein« Interessen bei dem deutschen Abnehmer besser gewahrt sieht. Ja, mehr noch! Indem Rom sich in -er österreichischen Krage zum Vorkämpfer und
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