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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.02.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380228020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938022802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938022802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-02
- Tag1938-02-28
- Monat1938-02
- Jahr1938
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gamUienanjilgk, u. SI.lIeng.tuch« «Mtm.I«» ,ckl« « «pt. AiIIr.gr». »o «vl. — Rachdnuk nur mit QuÄlrnangab« D««dne, «ach^chtrn. Unu.rlangte LchNItftüL» wr.drn nicht auibewohrt ««. ».»0 .inschl. «»,«« «p>. Puligrb. lohn. V»st»ullrllung«grb.> bet ii.benmni wSchniilich. Ünland. »inrrl-Rr. >o «ps., bN gleicht.iiig. Verland d Morgen- u. Abend-Ausgabe lb »pl. straße Z8/12. Fernruf 25211. Postscheckkonto 1SS8 Vr.gden Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der 2lmt»hauptmannschast Vreotzen und de» Schied*am«r« beim «Vberverstcherungsamt Dresden Bucharin, Mm, Wgp-a als „Kochverriiter Fünfte« Moskauer Theaterprozeß gegen 21 ehemalige „Sotvjetprominente" m 0 srau. rs. Februar. Soeben trifft die Meldung ein. dah in Moskau ein neuer sensationeller Hochverratsprozeh gegen ehemalige..Gröhen" der UdSSR angekündlgt wurde. Unter den Angeklagten befinden sich u. a. der ehemalige erste Präsident der Komintern, Bucharin, der frühere Vorsitzende des Rate» der Volkskommissare der Sowjetunion. Ryk 0 w. der ehemalige Lhef der GPU, Jagoda, und der ehe malige Sowjelbotschafter in Berlin und spatere stellvertretende Sowjetauhenminlsler. Krestinski. Den verhafteten wird u. a. die „Ermordung- des Dichters Maxim Gorki und des GPU-Lhefs Men- schinski vorgeworfen. Der Hoch- und Landesverralsprozeh gegen die 21 Angeklagten wird in den nächsten Tagen seinen Anfang nehmen. Er ist der fünfte in der Reihe der grohen sowjetischen Schauprozesse der letzten Monate. Im einzelnen sind des Hoch- und Landesverrats an geklagt: Bucharin, früheres Mitglied des Polit-BUroS der bolsche wistischen Partei und Erster Präsident der Komintern, zuletzt Chefredakteur der „Jswesttja"; Rykow, frltherer Vorsitzender des Rates der Volks kommissare der Sowjetunion und späterer Volkskommissar für Post und Telegraph; Jagoda, bis 1936 „Jnnenkommiffar" (GPU-Chef) und dann bis zu seiner Verhaftung im April 1987 Postkommissar; Krestinski, bis 1937 Erster Stellvertreter des Luken- kvMtnjslarS, dann stellvertretender Justtzkommistar, früher Oowielbotschafter in Berlin: B «ssrnow, bis 1036 Erster Botschaftsrat an der Gow- tetbotschast in Berlin; Rakowski, bekannter Trotzkist, früher Vorsitzender des Rate- dex Volkskommissare in der llkraine, ab 1928 Bot schafter in London, 1928 bis lS27 in PartS; Iwanow, bis 1937 Volkskommissar für Holzindustrie; . Tschernow, bis 1037 Volkskommissar für Landwirt schaft; Grinko, bis 1937 Volkskommissar für die Finanzen; Rosenholz, bis 1937 AußenhandelSkommistar; Selenski, früher Sekretär der bolschewistischen Partei SowjetmittelasicnS; Jkranow, früher Präsident des Rates der Volks kommissare in der Tataren-Sowjetrepublik; Scharango witsch, früher Generalsekretär der bolsche wistischen Partei Weißrußlands, ferner die Aerzte Lewin, Chef des Kreml - Krankenhauses, Pletnsow, Herzspezialist, Kasakow, Subarew, Bulanow, Maximow, Krjutschkow, Winogradow. Auf „Anweisung der Spionagedienste ausländischer Staaten"', heißt es in der Mitteilung, habe die genannte Gruppe sich organisier«, um „Spionage" zugunsten ausländischer Staaten zu treiben sowie „Schädlings arbeit, Sabotage und Terror auüzuüben, die Militärmacht der Sowjetunion zu untergraben, einen militärischen Ueber- fall dieser Staaten aus die Sowjetunion, die Niederlage der Sowjetunion, die Zerstückelung der Sowjetunion, die Ab» trennung der Ukraine, WeißrnklandS, der Mittelasiatischen Sowjetrepubliken, Georgiens, Aserbeidschans und der fern- östlichen Küstengebiete zugunsten derselben Staaten und schließlich den Stur» der Sowjetregterung herbeizusühren so- wie die Wiederherstellung des Kapitalismus und der Macht der Bourgeoisie zu verwirklichen". Der „oppositionelle trotz- kisttsche Block" habe alle seine Hoffnungen aus die „bewaffnete Unterstützung" ausländischer Angreifer gesetzt und ihnen da- für einzelne Länder der Sowjetunion als Beut« versprochen. < ««ßerde« hätte» die «»geklagte», »i« »»»«ehr ^er- »les«»" sei, de» frühere» Leiter der Gtaatsplaukommisfio«, K «tb, fch « w, der im Jahre 1»»8 gestorben ist, de» frühere« «PU-CHef M « «scht«skt sowie de» Dichter Maxim Gorki «rmordet, »»d zmar mit Hils« der aleichsalls i« der An« klagelift« g««a»«te« »»d zur verschwör«»« gehörende» Aerzte. Ratürltch wird de» «»geklagte» auch vo« «e««m »er Mur»«« Kiro» t« die Schuhe geschobe». Weite, hab« bl« Untersuchung erwiese«, daß Bucharin «nd Trotzki bereits im Jahre 1S18 eine Verschwörung angezettelt hätte« mit de« Ziele, Leui», Stalin und de« damaligen Präsidenten des ZentralvollzugsauSschusseS, Swerdlow, „zu oerhaste« und zu ermorden". Einmütig fordern die Moskauer Blätter, wie nicht ander» zu erwarten, die „Vernichtung der angeklagten Mörder, Spione und Verräter". Das Sowjctgericht werde sein Wort sprechen. Für diesen „Auswurf, diesen menschlichen Unrat, darf kein Platz mehr auf dem Erdboden sein" So schreibt u. a. die „Prawda", indem sie damit die zumindest in bezug auf die Mehrhoit der Angeklagten zu erwartenden Todes urteile schon vorwegNimmt. - Das Ausmaß der Anschuldigungen und die Schwere der angeblich vok dtn Angeklagten begangenen Verbrechen stellt alle» bisher Dagewesen« wett in den Schatten. Man darf in der Tat ge spannt sein aus die Ein zelheiten -er „Gcständ- ntsse" der Angeklagten: Wenn die neuen gegen den sogenannten „Opposi tionsblock" erhobenen An- schuldigungen ungeheuer lich zu nennen sind — dies trifft besonders zu auf die angebliche Er mordung Kuibyschews, MenschinskiS und des Dichters Gorki, an deren natürlichem Tod niemand bisher gezweifelt hat —, so mutet die gegen aus ländische Staaten (zu nächst werden keine Namen genannt) in die sem Zusammenhang vor gebrachten Anwürfe fast noch abenteuerlicher an. Diese sind nur die Er klärung einer furchtbaren Psychose der Sowjet gewaltigen, die, wie man glauben kann, jeglichen Sinn für Maß und Ziel verloren haben. Ein grober Teil der Angeklagten ist bereits seit vielen Monaten tn Haft, ein Zeitraum, der für die GPU erfahrungsgemäß genügt, um jeden etwaigen Widerstand zu brechen. Der Zweck des bevorstehenden Prozesses dürste es sein, der Sowjetössentlichkeit eine Art von „Rechtfertigung" für die furchtbare Säuberung der letzten Monat« zu liefern, di« dem Ausmaß dieser Aktion entsprechend auch die nötigen bombasti schen Anklagen in» Feld führen muß. Selbst wenn man die Frage beiseite lasten wollte, ob diese ungeheuerlichen Anschul digungen gegen die bisherigen Vertrauten des Kreml im Partei, und Staatsapparat der Sowjetunion begründet oder erfunden sind, wird man zu dem Ergebnis kommen, daß die fürchterliche moralische Erschütterung de» Sowjet staates unbestreitbar geworden ist. 0tt<!»rcd«v Die«!»«, N-ckricdlen Rykow, «inft Vorsitzender im Rat der Volkskommissare NoWewlltWe Truppen auf koreanWem Gebiet Rotr Kavallerie em» Snfauterte gegen Korea - SapanMe «btvehrmaßnahvre« r » rt», t8. N«»r««r. Wie das Hauptquartier der japauischen Arme« tu K » r « a dekauutgtbt, habe« sowjetrusflsch« Trnppenverbänd«, di« sich ans Kavallerie und Infanterie zusammensetzte», die Nordost' grenze von Korea beiKetkoh überschritt««. Obwohl der «rößte Teil deS Verbandes am k». Februar wieder auf fomjet« russische« Gebiet üb«rtrat, »liebe« kleinere Abteilungen auf koreauische« Bode« zurück, Somfetrufstsche KrieqSflugzeuge ha»«« außerdem »«mim«! »i« Gr««z« tiderflo»««. Da» fapa- «Usch« Ha»ptq«artt«r hat di« nötig«« ««» entschied«««« «b» »«hrmaßuah»«» sofart «rqrisse«. Rote Mordtat tn der Kirche Pas««, 28. Februar. «in ungeheuerlich,» kommunistische» verbrechen trug sich tn Lubon,, einem Vorort von Posen, »«. «in Kommunist tötete während der Messe den Geistlichen, der al» ent schiedener Gegner des Kommunismus galt, durch mehrere Schüsse vor dem Altar. Der Kirchendiener, der den Ver brecher festnehmen wollte, und «tn Kind wurden ebenfalls durch Schüsse des bolschewistischen Mordbuben verletzt. Der empörten Menge gelang «S, den Verbrecher festzunehmen, der nur durch da» Eingreifen der Polizei der Lynchjustiz ent rissen und abtransportiert werben konnte. ,Iag ter Luftwaffe" im Rundfunk Generalfeldmarschall Gärlng spricht Berlin, »8. Februar. Der De«tschla«dseuder überträgt am Die«Stag, de« 1. März, so» lb bi- 1b,tö Uhr, die Feierlichkeit vom „Tag der L«ftmasf«" in Verli« mit »er ««sprach« da- »««erseldmar- schall-Gört«,. Die Wehrpflicht »en Offizieren verli«, 28. Februar. D«rch Brrord«»«, d«S Chefs de» Oberkommando» »er Wehrmacht ist setzt frstgelegt mar»««, »aß aktl»e Offiziere ««» aktiv« Wehrmachtsbeamte t« Ossizier»ra«g, die in Z«k«»ft ««» dem aktive« Dienst ««Hasse« merde«, seru«, eh«mal aktive Offiziere ««» «ehrmacht-beamte lm Offtzier», r««g, die a«S d«r ««««« Wehrmacht, der Reich-mehr und der alte« Wehrmacht «»tlaffe» «mrd««, ehemalig« Offiziere deS veurlaubteufta«»«- d«r alte» v«hr«acht so» ml« di« ehemalige« Feldbeamte« im vssiziersraug »er alte« Wehrmacht ««» schließlich Osstzier« «nd WehrmachtSbeamt« des veurla«bte«sta«deS der «e«e« Wehrmacht «hue zett» lich« vegre«»«ug «ehrpslichtig fi«d. Sie si«d z«r «ersüguug der WehrmachtSteil« »« stelle«, me«u sie de« ,»» de« WehrmachtSteile« gegeve««« Beftimmuuge» sür ei«e Ver wendung im Mobilmach««gösalle al- Ossi-irr vd«r Veamter «»tspreche«. Die Ossiztere -. v. «nd Wehrmachtsbeamte z. v. gelte« al- «ehrpslichttge de- v-,rla«»1e«stam, »«» «ach dem «ehrgese». Aber nur echter Kinderreichtum Heute wird Gauleiter und Reichsstatthalter Mutsch» mann zum ersten Male an hundert kinderreiche Familie« Sachsens die sür sie geschaffenen Ehrenbücher verleihen. Damit wird ein neuer Schritt auf einem Gebiete vollzogen, das sür die Zukunft Deutschlands entscheidend ist. Zwar ist heute bereits die Erkenntnis mehr und mehr gewachsen, baß die Zukunst unseres Volkes in unseren Kindern liegt und von der Ueberwindung des Geburtenrückganges ganz weient- lich abhäugt. Aber noch besteht Unklarheit darüber, baß e» in dieser Frage — wie fast überall im Leben — nicht aus die nackte, leere Zahl allein ankommt, sondern auf die Menschen, die sich hinter dem Gerippe statistischer Zifserq verbergen. Kinderreichtum — da» ist ein schöne», klingende» und im tiefsten wahres Wort; denn e» läßt stet» des Schatzes gedenken, der in einer stattlichen Kinderzahl liegt. Aber «» mahnt auch, darauf zu achten, daß Kinder wirklich eine» Reich tum, einen Gewinn sür bas Volk bedeuten Knüsten, wenn e» richtig erfüllt sein soll. Ein Hausen rassisch minderwertiger Kinder ist kein Zuwachs für die Volksgemeinschaft, sondern schädlicher Ballast, der den echten Kinderreichtum lediglich zu diskreditieren in der Lage ist. Gerade dort, wo unter de« Einwirkungen leichten Schwachsinns oder de» AlkoholiSmu» gewisse Hemmungen des SichauSleben» fehlen, ist ja eia« zahlenmäßig hohe Kinberzahl eine natürliche, aber um so g«. jährlicher« Erscheinung, da «in bestimmter Grab der Aus prägung dieses Schwachsinn» ist 'diesen Kindktn sich Sicherheit vererbt. Ebenso unerwünscht ist der Nachwuchs von Menschen, die asozial sind, kein Gefühl voq Pflicht «nd Verantwortung in sich tragen und e» daher auch ihrs« Kindern nicht vererben können. Wir haben keine Luft, di« Zahl der von Natur an» Arbeitsscheuen, die auf Kosten dex Gesamtheit leben, tn ber kommenden Generation zu steigern, Auch diese asozialen Großfamtlten (die nicht un bedingt erbkrank, aus jeden Fall aber nicht erbtauglich sind) gilt es streng von den wirklich kinderreichen Familien -y scheiden. Das äußere Kennzeichen dieser Scheidung ist da» Ehrenbuch, das heute abend verliehen wird. Denn die Voraussetzungen, unter denen mit ihm eine kinderreiche Familie ihre An erkennung und Förderung durch Partei und Staat erfährt, geben die Gewähr dafür, daß der Kinderreichtum unter dem Gedanken ber Auslese steht. Mit Kinderreichtum gesegnet werben im allgemeinen Ehen, die jung geschloffen wurden, in denen also zumindest der Mann bereit» frühzeitig auf Gru«b seiner Tüchtigkeit die materiellen Vorbedingungen ber Familiengrünbung erkämpft hatte. Weiterhin bedeutet Kinder reichtum stets die Bewährung her Familie im Lebenskampf, Wenn in einer kinderreichen Familie der Haushalt in Ord nung ist, die Kinder sauber und anständig erzogen werben, so hat sic damit ihre Erbtauglichkeit in besonderem Maße be- wiesen. Für diese Lebensleistung, nicht aber sür ein« mechanische Zahl, die durch den Anschein äußerlicher Sicherheit nur zu Irrtümern verleitet, wird da» Ehrenbuch der kinder reichen Familie verliehen. Diese» Ehrenbuch gibt einen ganz klaren und erschöpfenden Eindruck über die Erbtauglichkeit ber kinderreichen Familie. Ihre gesamte BerusSleistung, die Schulzeugnisse ber Kinder, die Ordnung im Haushalt, das Vorhandensein von Vorstrafen und andere Angaben gestatten ein umfassende» Gesamtbild. Indem es in regelmäßigen Zeitabstänben ständig überprüft wird, ist -er Wert seiner Aussagen für die ganze Zukuust der Familie gesichert. Für diejenigen, die mit ihm aus gezeichnet werden, hat eS ursprünglich nur ideelle Bedeutung; doch soll auch jede praktische Sonderbetreuung der kinder reichen Familie vom Besitz de» Ehrenbuch«» abhängig ge macht werben. So wird mit dem Ehrenbuch ber Kinderreichen, da» unter Führung und Leitung de» Rastenpolitischen Amte» durch den Neichsbund ber Kinderreichen ausgestellt wirb, «tn neuer wichtiger Baustein für die Zukunft untere» Volke» gelegt.
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