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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.03.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380301029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938030102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938030102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
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«iit» 1«, Der Mrer Mmm GSrlng re« Marschallstab Erbebende Wer rum „Tag -er Luftwaffe" tu Nerlln vralltmalänog uuearar NarUuar SobrUtlillang Berlin, I. März. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht überreichte heule dem Generalfeldmarfchall Göring in der Reichskanzlei vor der Feier anläßlich des Tages der Luftwaffe den Feldmarfchallstab. Der 1. März wurde al» „Tag der Luftwaffe" in Erinnerung an den Jahrestag der Freiheit der deutschen Luftwaffe in allen Standorten durch Flaggenparade und Appelle feierlich begangen. Das ganze deutsche Volk nahm teil an diesem stolzen Lrlnnerungstag. Im Mittelpunkt der Ver anstaltungen stand mittags eine Feier im Re lchsluftsahrtmlnisterlum, bei der der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, sprach. Generalfeldmarschall Göring traf vor 12 Uhr, von einer nach vielen Tausenden zählenden Menschenmenae freudigst begrüßt, vor dem Ncichslustsahrtmintfterium ein nnd schritt die Front der dort ausarstellten Ebrenabordnnnarn ab. Am Ehrenhof des Ministeriums wurde der Generalfeldmarfchall von dem Staatssekretär General der Flieger Milch emp- sauaen. Im Ebrcnsaal des Ministeriums hatte sich in zwischen die arohe Zahl der Ehrengäste versammelt, unter ihnen die führenden Männer des Staates, der Partei und vor allem der drei Wehrmachtsteile. Man bemerkte u. a. die Reichsminister Dr. Frank, Must, Dr. Giirtncr, Dr. Dorp- miillcr, Dr. Lammers, die Neichöleiter Dr. Leu und v. Schirach, ferner fast sämtliche Staatssekretäre, den Stabs- chcs der SA, Lutze, »orpssührer Hühnlein und den KorpS- führcr des NSFK. Generalleutnant Christiansen, den Ber liner Oberbürgermeister Stadtpräsident Dr. Lippert, F-Obcr- gruppensührer Hendrich als Vertreter des Rcichssührrrs F Himmler. Mit Generaloberst v. Brauchitsch. Generaladmiral Dr. h. c. Raeder nnd dem i5hef des Oberkommandos der Wehrmacht, General Keitel, waren alle im Generalsrang stehenden Offiziere und die Beamten des Standorts Groh- Berlin, die Lustkreisoberbesehlshabcr, die Inspektoren nnd AbtrilunaSchesS im NcichSlustsahrtministcrium sowie die OssizierSabordnnnaen der höheren Stäbe, Gcschwaderstäbe, Grnppcnabtcilunaen und Schulen der acsamtcn Lustwassc an wesend. Acht Jahnen der Luftwaffe nahmen an der Stirn ¬ wand des EhrensaaleS unter dem riesigen Hoheitszeichen Ansstelluua- Um 12 Uhr betrat Generalfeldmarschall Göring, von der Westversammlung mit dem deutschen Grub empfangen, -en Saal. Die Weier nahm ihren Anfang mit dem Festpräludium von Ernst Schauh, gespielt von Teilen des HochschulorchesterS der Lustwassc unter der Leitung von Musikmeister Holländer. Unmittelbar daraus nahm der Generalfeldmarschall Göring das Wort zu seiner Ansprache, in der er mit berechtigtem Stolz von dem Werden und Wachsen der jungen deutschen Luftwaffe sprach. lDic Bede -es Generalfeldmarschalls Göring, die bei Redaktionsschluß noch nicht vollständig vorlag, ver- össentlichc» wir im Morgenblatt.j Nach der mit stürmischem Beisall ausgcnommenen Rede spielte das Orchester das An dante aus -er 7. Sinfonie von Beethoven. Noch einmal nahm dann, während die Westversammlung sich vön -en Plätzen er hob, Generalsrldmarschall Göring das Wort, um in diese» festlichen Augenblick -es Wührer» zu gedenken: „In dieser Stunde"', so sagte er, „gedenken wir mit tiefster Dankbarkeit und unauslöschlicher Verbundenheit des Manne», der nns das soldatische Leben wiedergab. Wir gedenken unseres Obersten Befehlshabers nnd unseres Führers Adolf Hitler: Sieg Heil!" Der Gesang der Nationalhymnen beschloh die eindrucks volle Stunde der Erinnerung. Im Anschluh an die Feier stunde nahm Generalfeldmarschall Göring den Vorbei marsch der E h r e n s o r m a t i o n e n im Ehrenhof in der Ailhelmstratze ab. Mmer neue schwere Mußen in Palästina Domben auf eine Vahnltnte - Gnvlan- befestigt -te Polizetstatt-nen Jerusalem, 1. Mürz. Rach einer Ruhepause vou mehreren Tagen, i« der Hauptsache durch auherordeutlich starke Regensülle »eraulaßt, die jede« Verkehr aus deu Laudstrahen unmöglich machte«, habe« sich jetzt wieder zahlreiche schwere Zwischeusülle iu ganz Palästina ereignet. Bei Safet wurde ein Araber anfgefunden, -er von un- bekannten Tätern erschossen wprden war. Im Gebiet von Emek wurde ein Jude durch mehrer« Pistolenschüsse von Un bekannten tödlich verletzt. Die Bahnlinie bei Gaza wurde durch Bombenwürfe beschädigt. Schlichlich sind zahlreiche Omnibusse außerhalb der Städte unter Feuer genommen worden. Aus Sicherheitsgründen hat sich die Polizei veranlaßt gesehen, im Bezirk von NabluS ihre Stationen durch Militär besetzen zu lassen. Wie dazu mit- geteilt wird, soll mit einer Besestigung der Polizei- stationen an der Nordgrenze von Palästina begonnen worden jein. Der Oberkommissar von Palästina, Sir Arthur Waue« Hope, verläßt im Lauf« des Dienstags da» Land, um nach England zurückzukehren. In seine AmtSperiode, die im Jahre lügt begann, fallen schwerste Unruhen und WirtschaftSdepres- sionen. Mil seiner Amtsführung ist auch der Plan der Tei lung Palästinas eng verbunden. In seiner AbschiedSansprachc, die er über den Rundfunk an die Bevölkerung Palästinas und Transjordaniens richtete, erklärte Sir Arthnr Wauchope: „Wir segeln in Palästina in schwerem Sturm." In einem Aussatz, der die Tätigkeit des scheidenden Ober kommissars würdigt, schreibt die Araber-Zeitung „Addifaa", Sir Arthur Wauchope. der einst voller Hoffnungen nach Palä stina gekommen sei, stehe nach einer Bersuchszeit von sieben Jahren vor dem Fehlschlag seiner Politik. Er habe erkennen müssen, daß ein Land kein Versuchsobjekt sei. Diese Zeit von sieben Jahren hätte aber auch genügen müssen, um alle leiten den Politiker von der Sinnlosigkeit -er in Palästina geübten Politik zu überzeugen. Der neue Oberkommlssar, Sir Harold Alfred Me. Mi chael, wir- im Lause Le» Donnerstags in Palästina ein treffen, um sein Amt anzutreten. Der „Deutsche La»" in Linz abgesagt Wieu, 1. Mürz. Wie vou maßgebender Stelle «erlautet, findet die für den ö. Mür, tu Linz «uter de« Motto „Deutscher Tag" an- gesetzt« Kuntzgetzuug »tcht statt. * Die „Linzer Tagespost" bringt unter dem Titel „Diszi- pli» halten" einen Ausruf des volkSpolitischcn Referenten bei der LandeSlcitung -er Vaterländischen Front Oberöster- rcichs, in dem darauf bingewiesen wird, daß gesetzlich ver- ankerte Verbote von jedem Nationalsozialisten strengsten» beachtet werden müßten. Nur so werde cs möglich sein, Pro- vokateuren da» Handwerk zu legen nnd die z» leistende gewaltige Aufbauarbeit ruhig durchzuslthren. Der volkspoli tische Referent und die Führer der Nationalsozialisten seien, wie «S in dem Aufruf weiter heißt, überzeugt, daß von heut« an kein Grund mehr vorliege» werde, sich ml« Schwierigkeiten befassen »u müssen, di« vielleicht durch die Nichtachtung ihrer Wünsche entstehen könnten. A n g r i s s e a u s se i n e G e s i n- tinng brauche indessen niemand zu dulden: sie würden dir schärfste Zurückweisung erfahren. — Diesen Aut- »us de» volkspolitischen Rrserenten verüssentlichen auch die amtlich« „Wiener Zeitung", die „Wiener Neuesten Nachrichten" und die „Neue Freie Presse". Sabotage aa engllltben Vombeaslumugen Löcher in die Benzintank» gebohrt Loutzou, 1. Mürz. Da» eugltsche Sustsahrtmiuisteriu« hat i« «iuer amtliche« Erklärung zugegeben, baß au ueueu Bombeuslug, zengeu der britische« vustwafse, die ««weit »ou Mauchefter ausprobiert »erbe« sollte«, Sabotageakte »orgeuomme« wordeu stütz. Iu tzer Erklärung wirb gesagt, tzaß mau au zwei Flngzenge«, tzie aus dem Rtugwa,-Flugplatz Protzeslllge au»- slttzreu sollte«, Beschädigungen eutdeckt Hatz,. Ss liege Gruutz zu der Annahme vor, tzaß tzie Flngzenge in tzöSwtlliger Absicht beschädigt worden leien. Der Fall werbe »,n »er Polizei geprllst. „New» Ehrouiele" will Einzelheiten zu deu Sabotageakte« erfahre« habe«. Dauach solle» iu tzie Beuzlutauk» Vischer gebohrt wortzeu sei«. Bei» Start tzer Flugzeuge Hatz« «a« setzpch »le Lbcher rechtzeitig euttzeckt. - » Stapellüuse In Italien. Zwei neue Einheiten det italieni sche» Kriegsmarine. der Zerstörer „Geniere" und das lorpedoboot „Partenope", sind am Sonntag in Livorno bzw. Neapel vom Stapel geiaulen. Ran-bemerkungen Dle -tntrrsrün-e -es neuen Schauprozefse- In diesen Tagen beginnt, wie schon berichtet wurde, in Moskau ein neuer Schauprozeß. Es ist der fünft« seinrr Art. Insofern bietet er also nicht mehr den Reiz der Neuheit, denn die Welt hat sich allmählich an diese Komödien, die aller dings für die davon Betroffenen Tragödien sind, gewöhnt. Immerhin wird man anerkennen müssen, -aß die maßgeben den Moskauer Männer ihre Phantasie auss äußerste an gestrengt haben, un- daß Anschuldigungen erhoben werden, Li« kaum noch zu Ubertrefsen sind. All« nur möglichen Verbrechen sind in der Anklage, die gegen 21 Personen, unter denen sich verschieden« bedeutende ehemalige Führer der Sowjetunion befinden, erhoben werden, enthalten. Man fängt an Mit der Ermordung Lenins im Jahre 1018. Sogar -er tote Maxim Gorki, der lange Zeit lungenkrank war und an dessen nor malem Ableben niemand zweifelte, muß jetzt als angebliche» Mordobjekt dienen. Daß auch Landesverrat sich unter diese« Anklagen befindet, ist selbstverständlich. Die Angeklagten selbst befinden sich ausnahmslos scharr längere Zeit in den Händen der GPU. ES ist ja eine alte Erfahrung, daß diese Angeklagten einer sehr gründlichen „Vorbehandlung" bedürfen, ehe sie »u den widersinnigen und ekelerregenden Selbstbezichtigungen reis sind, die solche Schauprozesse zu bringen pflegen. Man hat in der letzten Zeit deshalb ganz allgemein von solchen Prozessen Abstand genom men, weil das Tempo -er „Liquidierung" von Sowjetgrößen ein so langwieriges Vcrsahren nicht zulieb. So sind di^ Generale um und nach Tuchatschewski ohne Schauprozesse beseitigt worden, weil die Zeit für die erforderliche „Vor* bchan-lung" der Angeklagten nicht »uSreichte. Wenn man sich jetzt einig» der ehemaligen „Größen* auä« gesucht bat, nm wieder einmal einen derartigen Prozeß zu veranstalten, so liegen die Beweggrttnbe aus brr Hand. Ma» will damit die zahlreichen Morde, die inzwischen im Namen Stalins verübt wurden, rechtfertigen. Man will zugleich durch einen solchen Prozeß die Aufmerksamkeit von den wirtschaftlichen und sozialen Mißständen in der Sowjetunion ablenken. Es ist nicht ohne Reiz, daß zu den Angeklagten jetzt auch der frühere Chef der GPU, Jagoda, gehört, der selbst ost genug derartige Schauprozesse hat vorbereiten helfen und der auf diese Weise die Probe auf die Wirksamkeit einer lange von ihm geleiteten Einrichtung jetzt persönlich machen kann. Von dem Eindruck, den dieser Prozeß ans die Massen in Sowjetrußland machen wird, wird e» vermutlich abhängen, ob ihm weitere derartige Schau prozesse folgen, oder ob man bet der schnellen und einfachen Methode bleibt, mit der man Tuchatschewski und Genosse» beseitigte. Dieser ganze „Prozeß" Ist nur ein neuer Beweis dafür, daß Stalin mit allen Mitteln die Ausrottung de« alten B o l sch e w i st e n sta m m e s durchführen will, und daß er dabei vor nichts zurückschreckt, nicht einmal vor de» unsinnigen Anklagen, die diesen Prozeß zu einer blutigen Groteske mache». Denjenigen Staaten aber, die sich immer wieder erneut zum Bündnis mit der Sowjetunion bekennen, gratulieren wir zu einem Bundesgenossen, der seine „Demo, kratie" durch derartige Methoden und einen derartigen Blut- terror immer wieder aufs neue dokumentiert. „Der Mann, -er -en Weltkrieg entfchie-" JnTuScon im Staate Arizona starb nach langem schwerem Leiden der Führer des amerikanischen Heeres tm Weltkrieg, General Pershing. John Joseph Pershing war der Führer der amerikanischen Trnppen, die in den Jahren 1017 und 1018 auf französischem Boden gegen Deutschland kämpften. Er ist oftmals als „der Mann, der den Weltkrieg entschied", be zeichnet worden und es steht sest, daß das Erscheinen der aus- gezeichnet ausgerüsteten, unverbrauchten amerikanischen Sol- daten den Interalliierten, die bereits am Ende ihrer Kräste zu sein schienen, einen mächtigen Impuls gegeben hat. Pershing selbst hat dieser Ansicht unverhohlen Ausdruck ge geben, und man hat dnrchauS -en Eindruck, daß er das nicht getan ha«, um sich selbst in den Vordergrund zu rücken und als Sieger feiern zu lassen, sondern daß er durch genaue» Studium aller strategischen, wirtschaftliche» und politische» Vorgänge in den fünf Kriegsjahren zu dieser Ueberzeugung gelangt war. Die Ergebnisse diese» Studium» hatte er t» einem Buch „Meine Erfahrungen im Weltkriege" zusammen- gelaßt. Als das Buch im Sommer 1031 erschien, erregte es t» militärischen Kreisen aller am Weltkriege beteiligten Länder größtes Aussehen. In Frankreich und bei seinen einstigen Verbündeten hat eS «ine wenig freundliche Ausnahme ge funden. Pershing» Schilderung der Zustände in der sranzö» fischen Armee und der gesunkenen Moral der französischen nnd englische» Soldaten laß, an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Ein Lieg der alliierten Truppen ohne das Eingreifen der „amerikanischen Jungen»" lag seiner Ansicht nach über haupt nicht mehr im Bereich der Möglichkeit. Bekonder» demoralisierend habe auf die Truppen die Tatsache gewirkt, daß Rußland nach der Revolution Kerenski» au» dem Welt krieg anSfchied, und somit die gesamte deutsche Ostarmee nach der westlichen Front geworfen werden konnte. „Diese all gemeine Mutlosigkeit und beklagenswerte VerzweiklungS- stimmung unter den alliierten Truppen veranlaßte mich, da» Oberkommando in Pari« und die Regierung in Washington auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen", schreibt Pershing, und in einem Bericht an Präsident Wilson meldet er, daß die Moral der sranzöstschen und britischen Truppen ko tief gesunken sei, daß er sür einen ungünstigen Einfluß auf die amerikanischen Sol-atenlürchten müsse. General Pershing hat bei seinen sranzöstschen und englischen Kameraden, denen er zum Siege verdolkrn dal. wenig Dank geerntet. Er wird aber dennoch in di« Geschichte de» Weltkriege» «ingehrn al»
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