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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.03.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380308028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938030802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938030802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-08
- Monat1938-03
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ZamiUeKanitlHen u. LtcNengelulhe MUUmetsr- ;«»« « Rps. Zig-rg-b. 20 Rp>. — Nachdruck nur mit QurNriwiiaab« Dresdner Nachrichten, tlnverlangte Lchriltitücke Iverde« nicht ausbewahrt srei -aus monatlich RR. s.s», durch Postbezug «M. ruW einlcht. es,«« Rpl. Vostgeb. (ohne PoftzuIt«II»ng«gcb.> bei liebenmat wdchentlich. Verland. itinjei-Nr. 10 Rp>., bei gleich,eitig. Leriand d. Morgen' u. Stend-Äusgab« 10 Rpi. Druck » Verlag, Liepsch L Reichard«, Vre»den-2l. k, Marien- straße;8/>2. Fernruf 212^1. Postscheckkonto I04S Vreaden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaf» Vr««den und de« Schiedsamte» beim «Vberverstcherungramt Dresden Eine halbe Million ArbeitskMe zu wenig Durchgreifende Maßnahmen -um verstärkten Einsatz Berlin. 8. Mär;. Ueber die Aufgaben, die von der Neichsanstall und den Arbeitsämtern beim Arbeitseinsatz im Jahre 1938 zu lösen sind, macht Oberregierungsrat Dr. Timm im „Sozialverslcherungsbeamten" wichtige Mitteilungen. Danach kann man mit grotzer Wahrscheinlichkeit damit rechnen, datz der deutschen Wirtschaft reichlich eine halbe Million Arbeitskräfte fehlt. Ls ist eine grohe Zahl offener Arbeitsplätze gemeldet, deren Besetzung mit geeigneten Kräften nicht möglich ist. Eine eingehende Ueberpriikung des Restbestandcs an Arbeitslosen zeigt, das, cs sich zum überwiegenden Teil um nickt mehr voll einsatzfähige Kräfte handelt. Soweit sich dar unter ausgesprochen arbeitsscheue und asoziale Elemente befinden, werden Mastnahmcn eingcleitct werden niiiheu, um sic zur Arbeit wieder zu erziehen. Ebenso sind Mannahmen eingcleitct mit dem Ziel, in weitestem llmiang Strafgefangene nach besonderen Gcsichts- piintten zu beschäftigen. Auch jedes unnötige Herumwandern brauchbarer Arbeitskräfte muh unterbuuden werde». Arbeitsfähige -an di« reicher sind unverzüglich in Arbeit zu bringem Tie Herbergen, denen ans diese Weise die In sassen entzogen würden, können als Ledigenheime siir arbeitende Menschen verwendet werden. Tas Gesellen mandern müsse ans die 'Berufe beschränkt werden, die de» Verlust an Arbeitskraft durch die Wanderschaft ertragen können. Soweit unter dem Rest von Arbeitslosen noch Kräfte sind, die ttebcrschnhberusen angehören, muh in stärkerem Umfange auf Mahnahmen zur beruflichen Anü- und ,Fort bildung zurückaeariften werden. Tic Ausbildung ist grundsätzlich aus solche Berufsarten abzustellen, die einen er heblichen und nicht nur vorübergehende» Kräftcbedarf haben. Tic Zeitdauer ist auf das unumgänglich notwendige Mah zu bcschränlen. um die Kräfte schnellstens der produktiven Arbeit zuznsührcn. Eine weitere Ausgabe ist, durch rationelle Arbeits teilung innerhalb der Betriebe die Gcsolg'chasts iniiglieder an die Arbeitsplätze zn bringen, die ihrem sach lichen Leistungsvermögen angepasst sind. Tie Arbeitsämter sind angewiesen worden, die Betriebe darin zu berateir. Weiterhin hat sich der Präsident der Reichsanstalt an die Wirtschastügruppen Textilindustrie und Lederindu - stric mit der Aussordcrung gewandt, die Zahl der Arbeit», lräste so zu bemessen, dah ihnen eine regelmässtge Beschäf tigung gesichert ist. Tie Beseitigung der Kurz arbeit soll dadurch weiter gefördert werden. Auch zu deu Heimarbeitern flohen alljährlich zahl reiche junge Leute, deren Arbeitskraft nicht voll ausgenutzt wird. Hier wird geprüst, ob diese jüngeren Heimarbeiter nicht durch geregelte Werkstatlarbett in wichtigen Betrieben oder in der Landwirtschaft produktiver eingesetzt werden können. Weiter gewinnt die Frage an Bedeutung, wieweit menschliche Arbeitskraft durch vermehrte Maschinenarbeit er setzt werden kann. Alle bestehenden gesetzlichen Bestimmun gen. die in der Zeit der Krise aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen ein Verbot oder eine Einschränkung der Verwen dung von Maschinen vorsahen, sollen daranshin geprüst wer bt», ob sle in AnpassiMg an die veränderten Verhältnisse ge lockert oder ganz aufgehoben werden müssen. Bei dem Suchen nach weiteren Reserven handelt cö sich auch darum, inwieweit Arbeitskräfte in selbständiger Tätig keit aus staatspolitischen Gründen besser unselbständig beschäftigt werden könnten. Um dem dringendsten Kräfte mangel in der Landwirtschaft abzuhelsen, werden der Landwirtschaft in diesem Jahre etwa lOOOM ausländische Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt. Hoover vom Führer empfangen Berli», 8. März. Ter Führer «nd Reichskanzler empsing heute de« gestern aus seiner Europareise in Berlin eingetrossene« ehemalige» Präsidenten der Bereinigte« Staate« »an Amerika Dr. Herbert Hoover, der von dem ameri» kanischen Botschafter in Berlin, Wilson, begleitet «nrde. Kurzer Besuch Ribbentrops tu London Berlin, 8. März. Der ReichSministcr de» Auswärtigen v. Ribbentrop begibt sich heute abend mit dem sahrplanmähigen Zuge zu einem kurzen Aufenthalt nach London. Stabsführer Lauterbacher bet Framo Salamanka, 8. März. Von Lissabon traf Stabssührer Hartmann Lauter, bacher am Montag in Burgos ein. Zn Begleitung de« deutschen Botschafters von Ltohrcr juchte er sofort nach seiner Anknnst den spanischen Staatsches General Franco aus, der sich längere Zett mit dem Stabssührer unterhielt. Am Abend war Hartmann Lauterbacher Gast" des deutschen Botschafters. Am Dienstag wird er den Generalsekretär der spanischen Nationalparlei und den Lanümirtschastsminister be suchen und in den nächsten Tagen Einrichtungen der spanischen Parteiorganisation in den nallonalspanischen Städten be, sichtigen. Lötllrrtss be- boüLnbtfrbe« rbrousvk-repRmes Vrndtroalckuotz uuivrvr SvrUovr Svl»rUU«Uuatz Berlin, 8. März. Kronprinzessin Juliane und Prinz Bernhard wer den, wie aus Holland berichtet wird, im Herbst ein« mehr monatige Reife nach N i e d e r l ä n b i s ch - I n d i e n unters nehmen. Es soll vorgesehen sein, dah bas holländische Kron- prinzeppaar auch Australien besucht und dann über Nordamerika zurückkcyrt. Auch Fasoöa leugnet leln „Geltündnls" Reue Sensation tm Moskauer Lheaterprozeß - Vuchartn bleibt weiter fest MoStau, 8. März. Die Tienstagsitzung Im Moskauer Theatcrprozeh beginnt mit der Vernehmung des „Angeklagten" Lewin, des frühe ren Oberarztes der Kreml-Klinik, der früher einmal auch Leibarzt Jagodas, Gorkis usw. war. Lewin „gesteht", von Jagoda zuerst den Auftrag zur Beseitigung des Lohnes Gorli», Maxim Pcschkow, erhalten zn haben. Jagoda habe ihm dabei gedroht, so dah er aus Angst für sein und seiner Familie Leben ans die Mordpläne Jagodas eingegangen sei. Weiter will Lewin von Jagoda tm Fahre 1938 mit der Be seitigung MenschinskiS, des Vorgängers Jagodas in der Lei tung der GPU beanstragt worden sein, wozu Jagoda anch den „Angeklagten" Kasakow, den Hausarzt MenschinskiS, durch Trohungen gezwungen haben soll. Bom Staatsanwalt befragt, Luftert Jagoda setzt: „Ich seh« Kasakow znm erstenmal hierl" Jagoda gibt dann zn, die Beseitigung Gorkis und Kuibyschews eingeleitet zu haben, bestreitet aber die Ermordung Maxim Peschkows und Men« lchlnskis. Dies« sensationelle Erklärung Jagodas rnst allge mein« Bestürzung hervor, «nd Staatsanwalt Wyschinski fleht sich wieder einmal gezwungen, die übrigen an dem „Ber, brechen" Jagodas angeblich beteiligte« „Angeklagten" als „Zeugen" herauzuztehe«. Wyschinski verlieft dann die Akten »er Voruntersuchung, «ouach Jagoda während der „Verhöre" in der Voruntersuchung auch dl« Ermordung MenschinskiS anf sich genommen habe« soll. Aus die Frag« Wyschinskis, warum er während der Voruntersuchung auders ansgesagt habe, ant wortet Jagoda mit leiser Stimme: „Jchersuche denBür, q«r Staatsanwalt, mir die Antwort ans diese Frage z« erlassen!" -» Die Montagabcndsitzuug im Moskauer Theaterprozeh stand weiter im Zeichen des energischen Widerstandes Bucha rins gegen die Bezichtigungen des Staatsanwalts. Während die Ankläger grösstes Interesse bezeigten, gcmäb der Anklage schrift die terroristische und antibolschewislischc Tätigkeit der Todeskandidaten bereits im Jahre 1itt8 beginnen zu lassen, lieh sich Bucharin nicht erschüttern. Vier Stunden lang ent rollte die Gerichtsverhandlung ein eigenartiges Vtld der Eliquenkämpfe zwischen „linken" und „rechten" Kommunisten, die in den ersten Jahren der bolschewistischen Revolution hin und her gingen. Bucharin verlangte dann, einige Fragen an die Zeugen stellen zu dürfen. Bereits seine erste Frage rief aber die leb hafte Missbilligung des Gerichts hervor, denn er legte damit d n Finger ans eine wunde Ltelic der Parteigeichichtc. Ter Vorsitzende mies leine Frage als nicht zum Prozeh gehörend zurück. Daraus antwortete Bucharin bissig: „Nnd was hat der gegenwärtige Prozch mit den Angelegenheiten der linken Kommunisten aus dem Jahre 1918 zn tun?" Auch die weite ren Fragen Bucharins, die sich auf die damaligen Macht kämpfe bezogen, lehnte das Gericht ab. Nun lieh der Lowjetanwalt weitere „Zeugen" aus marschieren, darunter den ehemaligen Vizepräsidenten der Moskauer Tscheka, Manzcw, sowie den ehemaligen Sowjct- gesandten in Ltockbolm, Ossinski. Alle diese Zeugen befinden sich seit langer Zeit inHast. Obwohl die in Frage stehenden Vorgänge zwanzig Jahre znrückliegcn, wolle» sich sämtliche „Zeugen" genau an alle Einzelheiten ihrer Gespräche mit Bucharin erinnern können. Alle sind sich darin einig, dah Bucharin im Jahre 1918 eine Verschwörung gegen Lenin und Ltalin sowie Swerdlow angezettelt hat mit dem Ziel, diese zu ermorden. Auf Bucharin aber machen die Aussagen dieser „Zeugen" gar keinen Eindruck. Er bestreitet ihre Behauptungen, dah er Lenin damals nach dem Lebe» getrachtet habe, ganz kategorisch. Rom, 8. März. Neber die grohe Flottenpara-e zu Ehren des Führers im Golf von Neapel werden durch die Agentur Stesani eine Reihe von interessante» Einzelheiten veröffentlicht. Dem zufolge nehmen an der Parade über 2 00 Schisfsein- heitcn teil, darunter die zwei nmgcbauten LSOOO-Tonnen- Linienschisfe „Eavonr" und „Cesare" sowie 90 U-Boote. Ter Führer wird zusammen mit dem Duce an Bord des Mmi- ralsschifses „Eayour" die Parade abnehmen. Ter erste Teil der Parade spielt sich im Hasen von Neapel ab, wo das gesamte erste Geschwader in geschlossener Formation den Führer erwartet. Nach den vorgcschriebenen Ehrenbezeigungen wird das Geschwader geschlossen den Hafen verlassen. Der zweite Teil zerfällt in eine Reihe von Kampfhandlungen, die unter Teilnahme der gesamten U-Boot-Flottille, des zweiten Geschwader» unter weitgehen der Einnebelung ihrer Formationen und unter starkem Ein satz von Bombengeschwadern bis auf die Höhe der Insel Ischia durchgeführt werden. Go tverden U-Boot- und Tor- peboangrlsse auf die beiden Linienschiff« „Cavour" und „Cesare" stattktnden. In einer weiteren Phase werden Scharf- schiehitbnngen aus das funkentelegraphisch gelenkte Zielschiff „Lan Marco" auSqesübrt. Später wird ans der Höhe der Insel Ischia ein Durchbruchs manöver einer Tor- pedoflottille dnrchgcstihrt. anschliehend werden die Linienschiffe von Fluagcschwadcrn mit Bomben und Lufttorpe dos an» geringer Höhe angegrtsscn werden. Ein gewaltiges Schauspiel wird die Lrsstuhphasc bilden, währen- -er sich sämtliche Einheiten der beiden Geschwader fächerartig vom Fnhe des Vesuvs hinüber nach Posilippo »er- Stimmt EWWmmtM in SowjMaalen 19 Toke, 168 Verletzte Paris, 8. März. Nach einer Havas-Meldung aus Barcelona ereignet« sich, wie erst jetzt bekannt wirb, in der Nacht zu» Sonntag ans der Strecke Lerida —Tarragona ei« schweres Eisen» bahnunglück. Ein Gchnellzng flieh mit «ine« Güterzng zusammen, wobei 1» Personen getötet nnd 1«8 mehr oder »«Niger sch»er »er letzt »urbe«. «ü-chenm-r-er hlnsertchtet Berlin, 8. März. Am 8. März ist d«r am 15. Mai 1900 geborene Fritz K » » rrt hingerichtet worben, der am 1k. Oktober 1937 vom Lchwurgericht in Frankfurt an der Oder wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde. Kunert hatte in der Nacht zum v. Mai 1087 auf dem Gut Hohentanne« sKrets Oststernbergi die erst ISKjährige Erna Nomockt mit der Axt er schlagen, weil sie es abgclehnt hatte, die Beziehungen zu ihm fortzusehen. teilen und im vollen Flaggenschmuck auf einer Front von über 10 Kilometer Anker legen. An dieser Front werden alsdann die geschlossenen U-Boot-Formgtion«n vorbeifahren, während gleichzeitig die Schnellboote mit größter Geschwindig keit tm ganzen Hasen ausschwärmen und die Flugzeuge noch einmal über dem Golf erscheinen. Abends werden die Kriegsschiffe fest lick, illumi niert werden und den ganzen Golf mit dem Spiel ihrer ge waltigen Scheinwerfer beleben. Eine „autarke" Sta-t tn Statten vraütmolckuug unooror vorUuor 8vI»rltU«ttnog Berlin, 8. März. Für die fünfte und letzte Stadtgemeindc, die im früheren Ponti Nischen Sumpfgebiet geschaffen werden soll, hat Mussolini die Plän« gebilligt. Die neu« Stabt, die den Namen Pomezta erhalten soll, wird am 22. April ge- gründet und Ende Oktober 1939 eingcweiht werden. ES wird eine völlig „autarke" Stadt sein, da als Baumaterialien nur italienische Stosse verwendet werben. Im ganzen, ent spricht bas Modell der neuen Stadt den Plänen der anderen pontinischen Städte. Die neue Stadt wird etwas erhöht liegen und nur drei Kilometer vom Meere entfernt sein. Das japanisch« Unterhaus hat am Dienstag den Zukatz- banshalt ftir den YHIna-Kanslikt in Höhe von 4,85 Milliarden Jen einstimmig angenommen. Aallens aroße N-ltenpara-e zu Ehren -es Führers
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