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Dresdner Nachrichten : 26.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193803264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19380326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19380326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-26
- Monat1938-03
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.03.1938
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-tr i« Sette - — veeslk^r Äachrlchttn — * Sonnabend, rs. Mkii 1«s des Kosmos als organische Einheit im Sinne Goethes. Rassenkunde und Vererbungslehre werdest dabei naturwissenschaftliche nnd weltanschaulich-politische Erkennt nisse verbinden und zu einer inneren Einheit vertiefen. Während diese Grundlagen der neuen höheren Schule allen Schulsormen gemeinsam siitd, werden di« Fremdsprachen auf die drei Typen verschieden verteilt. Dabet ist für die Oberschule Englisch die Hauptfremdsprache. Mit dieser Sprache wird den Schülern ein verwanLter germanischer Kul turkreis nahegebracht, der sowohl in sprachlicher als auch in geistiger und politischer Beziehung wertvolle Einsichten ver mittelt. Latein als zweite Fremdsprache eröffnet den Blick in die wiffenschastltchc Welt und bildet die natürliche Grund lage für die Kenntnis des romanischen Kulturkreises, von dessen drei wichtigsten Sprachen Französisch, Italienisch und Spanisch spüter eine als Unterrichtsfach gewählt werden kann. Das Festhalten am Gymnasium entkräftet alle kri- tischen Stimmen, nach denen die humanistische Bildung keinen Platz mehr in der deutschen Erziehungsarbeit hätte. Für viele akademische Berufe ist das Gymnasium noch immer die beste Vorbereitung, und da wir die griechisch« Welt heut« als betont nordischen Kulturkreis sehen, ist die Einfügung des Gymnasiums in das allgemeine Bildungsziel der neuen höheren Schul« ohne weiteres -«geben. Deshalb möchten wir unser« Genugtuung darüber aussprechen, daß von den acht Gymnasien, die in^Sachsen bestthen bleiben, Dresden allein drei besitzt. Die Aufbauschule, eine ander« Form der Ober, schule, wird begabten Schülern vomvand di« hvhereTchnlbildung v,»Mitteln. In sechs Jahren soll hier der gleiche Stoff be- wälttgt werden, kür den in der Oberschule acht Jahr« an gesetzt find. Der R«ichaer»i«hungSminifter möchte in der Auf. bauschuje vor allem das Reservoir sür die zukünftigen Bolks- schullehrer erblicken. Die Einzelheiten der neue« Lehrpläne sollen uns hier nicht beschäftigen, da sie im wesentlichen für di« Lehrer be stimmt find. Entscheidend ist der neue Geist, der sitzt in unser« höheren Schulen einziehen wird. AnS den früheren Anstalten zur Erwerbung inöglichst umfangreiches Kenntnisse sind jetzt Schulen geworden, die Erkenntnisse vermitteln. Die höhere Schule wurde in den graben ErziehungSkreiS ein- gealtedert. der heute da» ganze deutsche Volk und de» «tu- zclnen Menschen von de, frühesten Jugend btsk tsts Mannes- alter umfaßt. Erst letzt kann man von einer nattonal- sozialistischen Schule reden, einer Schul«, die den jungen Menschen schon in frühen Jahren mit den Grund- lagen eines Weltbilde» bekanntmacht, di« wir Aelteren uns erst erarbeiten mutzten. Oesterreicher müssen sich melden v«rlt», 28. Mär». SS wird Nochmals darauf hiugewies««, daß all« jik« W Jahr« alte« Oesterreich«, im Reichsgebiet sich bei de» Gemeindebrhörden ihre» AuseuthaltSort«» zwecks D«tl«ahm« a« de« vfterreichtsche« Volks«», stimm««- bis W. Mär» z« «rld«« hab««. Zur Teilnahme an der österreichischen Volksabstimmung sind berechtigt all« spätesten» am 10. Avril 1918 geborene» Männer und Frauen, die die üsterretchtsche Bnndesbürger- schast besitzen, sowie diejenigen Oesterreicher, die aus poli tischen Gründen seit März 19g» au» Oesterreich ansgebürgert worden sind oder ans politischen Gründen Oesterreich ver lassen mußten; dabei ist unerheblich, ob die beiden letztgenann ten Gruppen inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit er worben haben. Es wird ausdrücklich daraus hingewiesen, daß das Stimmrecht i« Reich auSzntiben ist nnd datz Reise» «ach Oesterreich zum Zwecke der Abstimmung z« unterlasse» si«d. Begeisterungsstürme empfangen Göring ln An- Der Generaisel-marschall am «rave -er Aitern -es Führers tn Leon-tno Wie«, SS. März. Auf seiner Fahrt nach Wien begab sich Generalfeld marschall Göring allein zum Friedhof nach Leonbtng, wo er am Grabe der Eltern deS Führers einige Mtnnten in stillem Gedenken verweilte. Nach einem kurzen Besuch des Elternhauses Adolf Hitlers fuhr der Ministerpräsident weiter nach Linz. Die Mehrzahl der Geschäfte hatte geschlossen. Kurz vor 13 Uhr kündet der Jubel der Massen die Ankunft des Gene- ralseldmarschalls an. Auf dem Platz vor dem Rathaus stau ten sich die Massen. Die Jngend hatte alle verfügbaren Aus» sichtSplätze mit Beschlag belegt. Dem Ministerpräsidenten, der immer wieder die begeisterte Bevölkerung begrüßte, konnten zu seinem Weg ins Rathaus nur mit Mühe ein Weg gebahnt werden. Als dann Hermann Göring mit dem Landeshaupt mann und dem Gauleiter von Oberösterreich, Ei grub er, auf den Balkon trat, dauerte eS Minuten, bis sich der Jubel sturm gelegt hatte und der Gauleiter dem Geueralfeldmar- schall den WillkommenSgrutz entbieten konnte. In seiner mit- reißenden Art brachte er der Bevölkerung noch einmal das Geschehen dieser letzten Woche nahe. Als Hermann Göring die Worte sprach: „Jetzt sind wir endlich eins, und das hat rin Mann aus eurer Heimat gemacht", da brach ungestüm der Jubel der Tausende von neuem aus, der sich noch steigerte gl» der Generalfrlbmarschall schloff: „Diese Tatsache ist sür euch Stolz und Verpflichtung zugleich, denn unter den Ge treuen des Führers mutz seine engste Heimat die treueste sein!" An der Anlegestelle der Donaudampfer hatten inzwischen Formationen der Luftwaffe, der Schutzpolizei sowie der Be wegung Ausstellung genommen, deren Front der Minister präsident noch eknmal abschritt. An beiden Usern der Donau waren wiederum unzählige Menschen »usainmengestrümt, die dem Ministerpräsidenten mit Tüchern und Fähnchen zuwinkten. Al» Hermann Göring die Front der Gruppe Oesterreich -es NSFK abschritt, war er von der Haltung dieser Männer so beeindruckt nnd erfreut, -atz er einen gröberen Geldbetrag für Einkleidung bedürftiger NSFK-Männer zur Verfügung stellte. Beim Betretendes Dampfers kraten"zu Hermann Göring zwei Mädchen und ein Junge, die ihm beim Verlassen Linzer Boden» Blumen überreichten und in einem Korb eine große Forelle. Liebevoll streichelt« Hermann Göring den Kindern di« Wangen, um noch einmal grüßend Abschied zu nehmen von der Linzer Bevölkerung, die ihm einen so stürmischen Empfang zuteil werden lieb. Tann legte der Dampfer „Franz Schubert", Ser über die Toppen geflaggt hatte, vom Kai ab, und unter -en Klängen des Musikkorps und unter Heilrnfen der Linzer Bevölkerung setzte sich -er Dampfer in Bewegung. Großletstungen deutscher Truppen Wie«, 25. März. Die von den deutschen Truppen bei ihrem Einmarsch in Oesterreich -urllckgelegten Märsche sind ungewöhnlich groß gewefen. Motorisierte Einheiten legten teilweise täglich über 400 Kilometer zurück, während die Infanterie bis zu vö Kilometer T a g e s l e i stu n g e n zu verzeichnen hatte. Unter Berücksichtigung der großen Höhenunterschiede, der teilweise vereisten Straßen sowie der zahlreichen Rekruten und Reservisten, die sich in allen Einheiten befanden, sind diese Leistungen besonders hoch einzuschäyen. Neben den Leistungen der Truppe verdient die gewaltige Organtsattons- arveit der Stäbe besonders erwähnt zu werden. Die Bevölkerung und die Behörden, vor allem Bun desbahnen nnd Post, haben die deutschen Truppen tn aufopfernder Weise unterstützt. Dabei ist zu bedenken, daß neben -er hauptsächlichsten BerkehrSbewegung nach Oester- r«ich hinein auch eine entgegengesetzte österreichischer Truppen und Arbeiter nach Deutschland zu bewältigen war. Die Zahl der leider nie völlig zu vermeidenden Unfälle war trotz der nicht einfachen Umstellung vom Rechts- auf den LinkSverkehr und der ungeheuren Belastung der weni gen Straße erfreulicherweise nur gering. Sisrvnen kür österreichische Polizei Wie«, 28. März. D«r Reich-führer N und Ehef der Deutschen Polizei, Himmler, hat tn einem Erlaß folgendes bestimmt: „Allen Angehörigen der uniformierten Polizei (Orb- nung-polizeij in Oesterreich, die bis zum 11. Mär» einschließ lich Angehörige der Schutzstaffel waren, erteile ich hiermit in Anerkennung ihrer Verdienste um die Schaffung Grobdeutsch lands die Genehmigung, die Sigrunen der F au ihrer Uniform zu tragen. Die Bestätigung der Zugehörigkeit zur N, ausgestellt durch die vorgesetzte n-Dienststelle, ist zu den Personalakten zn nehmen." Mit diesem für den österreichischen Teil der RetchSpolizei so bedeutungsvollen Befehl des Reichsführers F wirb die Verbundenheit der personell gesäuberten österreichischen Poli zei zu den Schutzstaffeln der nationalsozialistischen Bewegung ganz besonders betont, eine Verbundenheit, di« tatsächlich tn der LetdenSzeit de» deutschösterretchlschen Volkes schon seit langem bestand. Die im Kamps für Großbeutschlanb aesalle- nen österreichischen Polizetbeamten, deren Gräber der Reichs- sührer F vor kurzem besuchte, sind ewige Blutzeugen dieser Verbundenheit. Nach der augenblicklichen Uebersicht haben ungefäbr 1900 österreichische Poltzetbeamte zur Zett des ver- schwunbenen System- den Schutzstaffeln der nationalsoziali stischen Bewegung angehört. «leas «or-westha-nhof Berfammluugsßuve Wie«, 28. März. Die Massenkundgebung am Sonnabend, tn der Minister präsident Generalseldmarschall Hermann Göring sprechen wird, findet in dem still-elegten ehemaligen Wiener Nord- w«stbahnhos statt. Standen hier noch tn den ersten Tagen dieser Woche alte Lokomotiven, so sind heute hier 120 Arbeiter am Werk. Die hobeln, nageln, sägen und putzen, um die Bahnhofshalle zur größten Versammlungshalle Wiens um zugestalten. Die riesige Halle, die ein Ausmaß voü 59 mal 140 Meter hat, wurde mit einem Bretterbodcn versehe» und WM m Bänke wurden aufgestellt. Zur Herstellung des Bodens nnd der Sitzplätze wurden 18 Waggons Hol- benötigt. Die Stirnseite der Halle, an der «ine riesige Tribüne errichtet wurde, wirb 17 Meter hoch mit rotem Tuch bespannt. Außer dem wird die Halle mit 1» Lautsprechern und 21 Schein werfer» ausgerüstet. An der Um- und Ausgestaltung des Bahnhofes zur größten KundgebungShalle tn Wien arbeiten Handwerker aller Berufe, unter ihnen viele, die bis in die letzten Tage hinein arbeitslos waren, jetzt aber dank national- sozialistischer Tatkraft wieder zu Brot nnd Verdienst ge kommen sind. Der Führer spricht zu -en Berlinern Berlin, 28. März. Am kommenden Montag spricht üerFühreraus Anlaß -er BolkSabstimmung im Sportpalast, der traditionellen VersammlungSstä'tte der Berliner Bewegung, in einer macht- vollen Kundgebung zur Bevölkerung der Reichöhauptstadt. Dr. -rank spricht vor -em Führer ln Leipziv Leipzig, 23. Mär». ReichSmintster D r. Frank kommt am Mittag des 26. März nach Leipzig, der Stadt der Deutschen RechtSwahrer- tage. Er wirb bet Beginn der Führerkundgebung in der Messehalle 7 das Wort zu einer halbstündigen Ansprache ergreifen. Seine Rede wird vom ÄeichSsenber Leipzig übertragen. L««do«, 23. März. Trotz des überwältigenden Eindrucks der außenpolitischen Erklärungen des Ministerpräsidenten Ehamberlain im Inland sowohl wie im Ausland glaubt die Opposition ihre Wühlarbeit gegen das Kabinett sortsetzen zu müssen. Während der erbittertste Gegner des Ministerpräsidenten in der konser vativen Unterhaussraktton, Winston Churchill, zu Ver handlungen mit der VolkSfrontregternng nach Parts fährt, verösfcutltchcn am Freitag die Arbeiterpartei und die Ge- werkschaften ein gemeinsames Manifest, in dem sich die englischen Linkskreiie in ihrem ausfälligen Ton gegen die Regierung wenden und sie auf das schärfste augreisen. Dieses Manifest ist der Gipfelpunkt der krampfhaften Versuche der Opposition, die außenpolitische Entwicklung und die von der Linkspresse daran geknüpften Kommentare für ihre innerpolitischen Ziele einzuspannen und auszuwerten. Es spekuliert aus die Aengst« und Befürchtungen des durch die Hetzmcldungeu über die „faschistische Gefahr" und die Im Ausland hat die Rede Chamberlains im allgemeinen eine freundliche Ausnahme gefunden. Tie tschechoslowakischePresse bemüht sich, soweit die Rede bereits kommentiert ist. Positive» herauszulesen, läßt aber doch ihre Enttäuschung darüber durchbltcken, baß Chamberlain der Tschechoslowakei kein «bindenden Zu sag en gemacht habe. Die „Prager Presse" sieht in ber Rebe Chamberlains eine positive Grundlage für die Beruhigung Europas. Die „Z e i t" erklärt im Namen beS geeinten völki schen Sudetendeutschtums, „die Klärung ber innrrpoltttschen Lage in der Tschechoslowakei durch bi« Auslösung des tn Paris überschätzten RegterungSaktiviSmuS erleichtert die richtige Erkenntnis." Der amtlichen Prager Auffassung zur Chamberlain-Rede bürste bas demokratische «Prager Lagblatt" nahekommen, wenn es schreibt, die Erklärung ber britischen Regierung lasse die Hoffnung zu. daß die verschiedenen innerpolttischen Ver handlungen in ber Tschechoslowakei, die noch tn den An sängen stehen, zu einem Kompromiß slthren werden, der die gegenwärtigen Verhältnisse zum Ausgangspunkt nimmt und dem Wunsch der Opposition Innerhalb beS Rahmens der Gtaatsunabhängigkett «ntgeaenkommt. Die verantwortlichen Staatsmänner des tschechischen Volkes hätten nicht den Wunsch, ohne die Deutschen zu regieren, sondern seien ent schlossen, den Ratschlägen ihrer bewährten Freunde im Westen zu folgen, die «in« Einigung mit den opponierenden Deutschen wünschen. In diesem Punkte werd« die Tschecho- slowaket vernttnsttgkn Vorschlägen «ntgegenrommest und für tkre Alliierten keine Belastung sein. Die italienische Presse bringt zunächst Verhältnis- mäßig wenig Kommentare, nntrrstretcht aber mit Befrie digung die AuSsührungen Chamberlain» über bi« englisch- italienischen Besprechungen. Der schon seit einiger Zett fest stellbar« Optimismus hinsichtlich dieser Besprechungen erhält durch die Chamberlain-Rede auch tn Italien «ine neue Stütze. Besonder- Hervorgehobrn wirb ferner, baß Chamberlain die erst kürzlich sestgelegten, Richtlinien ber englischen Politik erneut bestätigt und «S avgelehnt habe, Garantteverpfltchtnn. gen für die Tschechoslowakei zu übernehmen. Die Be- beutung, di« man dieser Erklärung beimtßt, wirb durch die wörtliche Wiedergabe der entsprechend«,, Stell« der Rede unterstrichen. Aber auch die Zurückweisung des sowiet- russischen Vorschlages und das unzweideutige Festhalte» Die im alten Reichsgebiet wohnhaften Politische» Lester der NSDAP Oesterreichs haben an ihrem derzeitigen Wohn- ort zu verbleiben nnd eine Einteilung zur Wühlarbeit abzu warten. Nähere Weisungen ergehen noch von Gauleiter Franz Hofer (Berlin W 5V, Geiöbergstraße 21, Fernruf 240nl.'i, der von Gauletter Bürckel mit der Organisation der Wahl der im Reich lebenden Oesterreicher beauftragt wurde. Di« im Dresdner Stadtgebiet anshältliche« Oesterreicher melde« sich im städtischen Wahl» «nd Liftenamt, Rast Haus, 1. Obergeschoß, Zimmer 188. Der Auszug -er Su-eu aus Oesterreich Belgrad, 25. März. Der Laibachcr „Slovenec" berichtet, daß der Anschluß unter den österreichischen Inden eine Panik hervorgernscn habe. Sie hätten sich an Schuschniggs Volksabstimmung wie an einen Rettungsring geklammert. Allein die Wiener Inden hätten dafür 3 Millionen Schilling und die Grazer Mst», Schilling bcreitgestellt. Nun suchten sie ihr Heil in der Flucht. Hindernisse bereiteten dabei weniger die deutschen Grenzwachen, als der Umstand, dab fast alle Nachbarstaaten ihre Grenzen verschlossen hätten. Die Schnellzüge Wien- Triest seien von Juden überfüllt, so daß der VolkSmnnd sie nur die „Palcstinenzer" nenne. Vor Uebcrschreiten der jugoslawischen Grenzen würden sie noch genau auf mit- geschmuggeltes Bargeld, Devisen ober Wertpapiere unter, sucht. Dabet habe man schon Millionen beschlag nahmt. Wer sich aber voreilig freue, nm, in Jugoslawien zu sein, müsse eine neue Prüfung bestehen. Die Weiterreise werde nämlich nur denen erlaubt, die visierte Reisepässe und Fahrkarten sür die Durchreise hätten. Alle anderen müßten anssteigen und würden mit dem nächsten Zuge nach Oester reich znrückbefördert. In Jugoslawien dürfe,, sie sich näm lich höchstens 24 Stunden aufhalten. Alles Geschrei nütze nichts, Jugoslawien wolle seinen Staat von solchen Schmarotzern sreihalten. „deutsche Invasion in Oesterreich" aufgeschreckten Dur», schnittüengländers, dem eS heute schwerer denn je gemacht wird, sich ein unvoreingenommenes Bild von den Ereignissen in Europa zu machen. Nicht mit einem Wort ist in diesem Manisest von der englischen Innenpolitik die Rede. Das Ganze ist ans außenpolitische Gerüchtcmacherei abgestellt. Und obgleich die Stellung Chamberlains durch seine gestrige Rebe im Unterhaus gefestigt worden ist, muß dieser "ene Vorstoß der marxistische» Wühlmäuse doch gewisse innerpolitische Aus wirkungen haben. Unter normalen Umständen würbe die Negierung dem Manifest ebensowenig Beachtung schenken, wie die Ocssentlichkeit ihm Beachtung schenken wird. Aber die Umstände sind insofern nicht ganz normal, als die Regie- rung die Gewerkschaften nm ihre Mitwirkung bei der Be schleunigung der Aufrüstung ersucht hat. Die Gewerkschaften aber sind Mitunterzeichner des Manifestes, und wenn «S aus der Linken überhaupt noch etwas wie Logik gibt, müssen nun die Gewerkschaften einer Regierung, die sie als Gefahr be trachten. ihre Mitwirkung verweigern. Englands an -er Nichteinmischung-Politik werden mit Genug tuung als ein ncnerltchcr Beweis sür die realistische Ein stellung des englischen Premierministers verzeichnet, dem eS, wie man hinzusügt, wiederum gelungen sei, der Opposition «inen harten Schlag zu versetzen. DaS Echo aus Frankreich wird in London als günstig bezeichnet. In Frankreich selbst wird die Aufmerksamkeit allerdings stärker durch die kritische Lage des Kabinett- Blum in Anspruch genommen. Haben -och gestern mehrere Redner im Senat ossen erklärt, daß die Regierung Blum nur noch eine einzige Aufgabe habe, und das sei: zurückzutreten. «»»chastawaNschaRW-edeit stimm, mit „So" Wie«, 28. Mär». Eine Deputation des tschechoslowakischen MinberhettS- rätS für Oesterreich erschien Donnerstag beim Wiener Bürger- meister Dr.-Jng. Neubacher und gab die p^ttve Er- klärung ab. daß sie am 10. April für d«n Anschluß stimmen wird. Gleichzeitig hat der tschechoslowakische Minder- heitSrat die tschechoslowakischen Wähler österreichischer Staats- bürgerschast tn einem Aufruf aufgeforbert, am 10. April den Stimmzettel mit einem,Ha" abzugeben. -reue heftige Angriffe gegen Lßam-erlain Ain „Manifest" -er ««reiften mißbraucht Außenpolitik zur innerpolittschen Keße Al-«»« Vr»dtd«riod1 ck« ,vr«cka« Aaodrivkk««- Prag will „vernünftigen" Vorschlägen entgegenkommen
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