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Dresdner neueste Nachrichten : 13.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193501131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-13
- Monat1935-01
- Jahr1935
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- Dresdner neueste Nachrichten : 13.01.1935
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Sonntag, IS. Januar 1938 Dresdner Neueste Nachrichten Nr. 11, Sette 23 Deutsch schlägt das Herz! Von «nserm tnS Saargebiet entsandten Sonderberichterstatter Peitsche folgte und das Elend kam, wurde es an den Zelten des Glücks gemessen und war doppelt schwer, die Abneigung gegen die Schuldigen, eben die sranzü- sische Grnbenverwaltung, doppelt gross. Wohl ist daö Saargcbiet durch die folgen deS Versailler Vertrags, nämlich die Einsiigung ins sran- zösische Zollgebiet, die Ucbcrnahnie der Gruben, die Das Flaggen im Saarland ist noch verboten; aber nach der Abstimmung must cS doch möglich sei», das« die Äevölkerung ihrer Freude Ausdruck gibt. Sv herrscht iu den Geschälten, die Fahnen und Gir landen verlausen, lebhaster Betrieb — man rüstet sich zur grosten Feier. 1,2. Saarbrücken, IS. Januar „Grenzen und Schranken verwehe der Wind, Wir wollen sein, was wir waren und sind." Dieses Lied des Saarländers Johannes Kirsch - weng spricht von der nationalen Sehnsucht der Saar länder, die endlich wieder heim tnS Reich wollen. Niemals hat das Volk an der Saar seinen deutschen Charakter verleugnet, und niemals hat es sich vor fremden Angeboten verleiten lassen, sein Deutschtum auch nur einen Tag preiszugeben. Das Ziel Frank reichs, an der Saar sich scstzusehen, um auf diesem Weg den Zugang zum Rhein zu gewinnen, ist mehr als MO Jahre alt. Zweimal, 1080 bis 1007 und 1702 Lis 1814, schien es ihm gelungen. Beide Male aber ist cs schliesslich doch gescheitert und muhte es den Raub wieder hcrauSgeben. Da 1010 Wilson widersprach, hoffte Clemenceau, auf dem Weg über die Gruben herrschast nach IS Jahren der Trennung vom Reich dieses Gebiet endgültig für Frankreich gewinnen zu können. Die Politiker, die Generalstäbler und die Schwerindustricllen Frankreichs haben sich getäuscht: dieses Saargcbiet ist nicht für Frankreich zu gewin nen, auch wenn eine von französischem Geld und vom Hah der Emigranten und Marxisten gegen das neue Deutschland gespeiste Propaganda noch so heftig für den 8t«tnü guo arbeitet, das heiht letzten Endes doch für die Abhängigkeit von Frankreich. Dies Land bleibt deutsch, weil das Volk mit Leib und Seele deutsch ist. * Seit 1S00 Jahren ist dieses Land von Rhein- und Moselsranken besiedelt und seit mehr als 1000 Jahren gehört eS zum Deutschen Reich und seiner Kultur. Kein Stein, der nicht deutsche Baukunst verriete. Wie die KilianSkirche in Würzburg ist die Probsteikirchc in Merzig ein romanisches Meisterwerk; wie der Markt platz in Bretten ist aus der gleichen geographischen Breite linksrheinisch der Marktplatz von Ottweiler an der BlieS von ähnlichen bürgerlichen'Renaissancebauten umsäumt. Für das Barock finden wir eine solche Parallele zwischen -er Orangerie in Fulda und der Luüwigskirche in Ämrbriicken. Diese Beispiele könnten beliebig vermehrt werden. Die ähnlichen Züge in der Bauweise von Schloh und Kirche, vo» Stadt- und Dorfanlage lassen erkennen, dah die Be völkerung links und rechts des RhcincS im gleichen Volkstum wurzelt, uud die Mundart zeigt, dah hier Franken wohnen. Deshalb kehren gleiche Bezeich nungen für Ort und Flnr im mitteldeutschen Sprach gebiet rechts und links des Rheines in Baden und Württemberg auch im Saargcbiet wieder. Auch die Struktur der Landschaft, der Felder und Wälder, iihnclt der Süddcutschlands, ja auch der Ausbau der Industrie und Landwirtschaft haben ausfallende Parallelen in Württemberg. Diese natürliche und organische Zusammengehörigkeit ist stärker als alle Konstruktionen. So stark ist der Saarländer mit seiner Scholle verwachsen, -ah sich hier in dem dichtest bevölkerten Gebiet Europas — eö kommen 434 Einwohner auf einen Quadratkilometer gegen 130 im ReichSbiirch- schnitt — eine feste Eigenart herauSgcbildct hat. Ob wohl hier 50 Prozent der Erwerbstätigen in Berg bau, Jndnstric und Handwerk tätig sind sim Reich 41 Prozent) gegen nur 0 Prozent sim Reich 23 Pro zent) land- und forstwirtschaftlich Tätige ist die Struk tur der Bevölkerung durchaus gesund. Bauer, Berg- nnd Hüttenarbeiter sind hier im Saargebiet etwas andres als In den rein bäuerlichen und den rein indu striellen Bezirken Deutschlands. Ter Berg- lind Hüttenarbeiter „bauert" noch unter der regsten Bei hilfe seiner Frau und Kinder. Wie sich der Bcrg- maniisberus hier seit Generationen vererbt und zu H. Paris, 12. Januar Auch hier In Parts besteht jetzt kein Zweifel mehr, dah die Volksabstimmung mit einem klaren Sieg für Deutschland enden wird. Was die Hal tung Lavals in Gens angeht, so iibt man in französischen offiziösen Kreisen Zurückhaltung, aber Fran Tabois, die diplomatische Berichterstatterin des „Oeuvre", erklärt, dah es „der Wunsch Lavals und -es gesamten Völkerbundes ist, bah daS Saargcbiet in seiner Gesamtheit an Deutsch, land znritckgcgebcn werde, selbst wenn eine starke Opposition sich sür den Ztatu» c,nc> auösprcchen sollte". Der Genter Völker- bund habe keine Lust, sich „in die Innerdeutschen An- gclcgcnheitcn cinznmiichcn". Die ronalistische „Action Francaise" greift Laval heftig an, weil er „nur den einen Herzenswunsch habe, das, die Rückkehr des SaargcbicteS zu Deutschland alle Welt von einer unerträglichen Last befreie und das letzte Hin- dernis aus dem Wege der deutsch-fran zösischen Verständigung entferne". Dah die französische Negierung cs trotzdem für notwendig gehalten hat, im Saargcbiet eine in deutscher Sprache gehaltene Erklärung sür die Stimmabgabe zugunsten Frankreichs öffentlich anschlagcn zu lassen, wird von einem Teil der Pariser Presse sür so unglaublich gehalten, dah schon der Argwohn gcänhert wird, diese sranzösische Erklärung sei — vop der Deutschen Front ange schlagen worden, um den Saarländern noch einmal eindeutig zu zeige», dah auch die Stimmabgabe für den Ztalim guo nichts andres bedeute als eine fran zösische Lösung. Eine andre Frage im Zusammenhang mit der Volksabstimmung beschäftigt lebhaft die französische Oessentlichkcit: Was werden die Emigranten nach dem deutschen Sieg tun? Man will unter allen Umständen den Boden Frankreichs vor einer „Emi- grantenwclle" sreihalien. Deshalb sind elf Hundert- schastcn von Gendarmen an die Saargrenze geschickt worden. Sechs andre Abteilungen zu je 100 Mann sollen Nachfolgen. Diese Gendarmen sind in einer Tiesenstasfelung von zehn Kilometer aufgestellt worben, um stärkster Kameradschaft erzieht, eine der tiefsten Wur zeln der Treue zu Deutschland, so vererbt sich auch die bäuerliche Lebensexistenz. Ter Bauer pflügt uud sät und erntet hier zwischen Fabrikanlagen und Gruben. Hier das Gestampfe der schweren Hämmer, das Sausen der Räder — dicht daneben Scnsenschiag; beides ausgenommen und in vielfältigem Echo zurück gegeben vom Wald, der das hastende Gcwoge der Grohbelrtebe ebenso nmsaht und umfriedet wie die gleichmähige, ruhig-bedächtige Arbeit des Bauern und Halbbauern. DaS ist die Landschaft des SaargcbictS, das sind seine Menschen. Heimat hat für den Saarländer noch immer seinen ursprünglichen Klang, cS bedeutet noch immer die Scholle, aus der er gewachsen ist. Seit Jahrhunderten lebt und arbeitet der Saarländer aus diesem Bode». So komnrt auch eine natürliche Verbundenheit der Menschen zustande. Ter Arbeiter hat genug natür liche Würde und der Fabrikdircktor genug würdige Natürlichkeit, um den Unterschied nicht drückend und peinlich werden zu lassen. Etwas scheint cS unter den Arbeitern kaum zu geben: Proletarier, und unter den andern nicht: lebensferne und blutleere Intellektuelle. Tic Erde verhindert, dah sic cS werden. Ein Stamm mit so viel Eigenart und Nationalbcwnhtsein, mit so viel lebendigem Heimatgefühl und so wachem Nationalgcsühl kann nicht überfremdet und innerlich verwandelt werden. * Der französische Senator Eccard vertrat noch vor einem Jahr die Auffassung: „Tic Saarländer sind be sonders empfänglich stir Fragen materieller Art." Tatsächlich hat der französische WirtschastSimperiaiiS- muS hier eine Spcckpropaganda getrieben, wie man mit Speck Mäuse zu sangen pflegt. Tiefe Politik scheiterte indessen gründlich an der Haltung der Saar länder, die auss tiefste das Gelöbnis und Treu- bckcnntntS empfunden haben, das in' den Worten liegt: „und im Unglück nun erst recht!" Was sie in der Erklärung an Wilson in den dunklen Tagen des Dezember 1018 schlicht und einfach gelobt haben: „Wir seden saarländischen Flüchtling sestzuvchmen. In Straf,bürg ist eine Sammelstelle eingerichtet wor den, wo alle Äerhasteten auf Herz und Nieren gepriist werden können. Wie der „Tempo" berichtet, sollen nur 3000 Saarländer freien Zugang nach Frankreich cr- ' halten, die die französische Nationalität besitzen. Das Zniereffe tn England Telegramm unsres Korrespondenten F. London, 12. Januar Die Saarabsllmmung findet weiter das besondere Interesse der englischen Oessentlichkcit. Die Blätter veröffentlichen ungewöhnlich umfangreiche Berichte ihrer Sonderkorrespondenten im Saargcbiet. Es gibt kein Blatt, das nicht an eine grohc Stimmenmehrheit stir die Rückkehr des Saargebietes nach Deutschland glaubt. Die von Matz Braun und der „Ein- heitsfront" gemachten Versuche, im letzten Augen blick doch noch die Entscheidung vertagen zu lassen, wer den aufs schärfste abgelehnt. D t e „e i s c r n e D i s z i« plin"derDeutschen Front findet wärmste An- erkcnnung. Tag -es Buches,Fnsre Saar" X Brrltn, 12. Januar Eine bleibende Erinnerung von geschichtlichem Wert ist für jeden Deutschen das Jahrbuch 1036 „Unsre Saar", das von den Mitgliedern des VDA. heute, am Vortage der Saarabstimmung, in allen deutschen Orten össentlich zum Preise von 1 M. verkauft wird. Das Reinerträgnis dieses Vertriebes flicht dem WtnterhilfSwerk an der Saar zu. „Unsre Saar" enthält alles Wissenswerte ans den verschiedensten Teilgebieten des Lebens an der Saar und stellt mit seinen fachmännischen Beiträgen und seinen Bildern rin wertvolles Dokument bar. Sehr vielen Deutschen wird eS ein tiefes inneres Be dürfnis sein, dieses Dokument zum Gedenken an die geschichtlich so bedeutsamen Tage der Saarabstimmnng zu erwerben und dadurch zugleich ihrem Mitempsinden mit den Saarbrüdern durch die Tat Ausdruck zu geben. So kann und wird der Deutsche im Reich noch einmal am Vorabend deS AbstlmmungSkampscs tätig mit- wirken, dem Gedanken der völkischen Einheit zu bienen. wollen auch jetzt in der Zeit des tiefen Unglücks mit unfern deutschen Brüder» und Schwestern vereint bleiben", das klingt auch im Laarlicd wieder: „Deutsch schlägt daS Herz! Deutsch schlug S, als uns das Glück gelacht; Deutsch schlägt eS auch in Leid und Nacht!" An einer solch entschiedenen nationalen Haltung muhte die französische Propaganda zerschellen. Als dann infolge der Verschlechterung der Wirtschaftslage und der planmühigen Politik auf das Zuckerbrot die X Frankfurt a. M, 12. Januar Der zur Deutschen Front übergetretcne Ober funktionär der saarländischen Grnbensicherhcitsmänncr, Jakob Hannes, der „N o h r b a ch e r Hannes" genannt, sprach gestern von Kaiserslautern über den Frankfurter und Stntlgarler Sender zn den Saar bergarbeitern. Er sagte unter andern,: Liebe Kame raden und Funktionäre von der Einheitsfront, ich mnh euch zurusen: das Blut, das in unser» Adern rollt, ist immer noch deutsches Blut. Ich habe mich über zeugt, dah alles, was in den Zeitungen der Einheits front geschrieben wird, Schwindel, Lng und Trug ist. Ich habe mich in den Betrieben mit ehemaligen Kommunisten und Sozialdemokraten ohne Aussicht ganz allein unterhalten. Sie haben mir erklärt, dah sie früher linksstehende Kämpser waren, aber dah sic heute nichts andres mehr kennen als Nationalsozialismus. Mich kennt im Saargcbiet jedes Kind als den „Rohr bacher Hannes". Fch bin als Funktionär in allen Versammlungen gewesen, ich habe zu euch gesprochen, ich habe für unsre Sache gckämpst; aber heute sühle ich mich verpflichtet, sür meine Kameraden cinzntrcten, nm das richtigznstcllen, ivaS die Liigenmcldnngen und die ZtnIuü-guo-Führung angerichtet haben. Kame raden, fort mit den Statusquolcrn, die nur ihr Wohl im Auge haben. Kameraden, ich rusc euch und die ganzen Funktionäre ans, sich heute abend noch restlos in die Deutsche Front aninchmen zn lassen, auch solche Leute, die notgedrungen ihre Kinder in sranzösische Schulen schickten. Fch habe mich cm Per sönlichkeiten gewandt, und sie haben mir Zusicherungen gegeben, dah ihnen lein Haar gekrümmt wird. Kamc- Eröffnung -er Reichspressefchuse „Die Ausgabe des Schriftleiters ist StaatSoufgabe" X Berlin, 12. Januar. (Durch Funkspruch) Im Ha»S -er Tcutschcu Presse wurde am Freitag- abcud seierlich die Reichsprcsseichule eröffnet. Ter Lei ter der Schule, Rcgicrnttgsral M c y c r - C h r i st i a u, übergab dem Leiter des NeichSvccbandes der Tentschcn Presse, Gruppciisührcr Weib, den ersten Kursus dcö jungen Nachwuchses. . Gruppenführer Weih dankte im besonderen RcichSminister Ur. Goebbels, durch dessen Initiative die Neichspresseschulc zustande gekommen ist. Er führte dann in grohen Zügen folgen des auö: Die Deutsche RcichSpresscschule steht einzig artig in der Welt da. Der nationalsozialistische Staat schafft hier den Nachwuchs sür morgen, der sich der Verantwortung sür seine hohe Aufgabe im neuen Reich voll bewuht sein wird. Tas grobe Experiment wird gelingen, -a cs gelingen muh. Die Forderungen an den deutschen Jonrnaltsten sind änherstc Pflichterfüllung, Standckbcwusttsein, Disziplin, Mut, Tapferkeit uivd grciizenlosc Liebe zn seinem Vaterland. Ter Journalist von gestern, der Söldner einer gewissenlosen Presse, ist tot. Ter Soldat einer neuen Zeit wird hcrangezogcn. Tis Forderungen der Reichsregierung an die Rcichsprcsse- fchnlv sind, den Charakter zu schulen, die Besten auS- znlesen und diese Besten nach alle» Kräften zum Wohle der deutschen Presse zu fördern. Ihre Arbeit, schloh Grirppenlciter Weih, soll uns und auch letzten EirdcS dem Führer des Volkes Ehre einbringem Staatssekretär Fnnk bankte Hauptmann Weih für die aufopfernde Arbeit znr Errichtung der Prcsietchnle und fuhr dann fort: Tie Aufgabe des Schriftleiters ist eine Staats- ansgabc. Ter Schriftleiter mnh ein Künstler sei», sonst ist er kein Journalist. Tic Zett des alten Lchreib- ti'chionrnaliste» mit der Losung „Kleben sie wohl, schneide» sic gut!" ist vorbei. Konzentrierte Aktuali- tät. das Ist der Typ unsrer jungen Schriftleiter. EtEnsührung der Frankcnivährung und andres, all mählich in eine Verflechtung mit der französischen Wirtschaft gekommen. In noch viel stärkerem Maste ist aber trotz aller Schwierigkeiten die wirtschaftliche Verbundenheit mit dem Tentschcn Reich bestehen ge blieben. Ohne den Absatz »ach Deutschland, ohne dessen Zollstunduugen sür die Einfuhr aus dem Saar gebiet wäre die Arbeitslosigkeit hier, die 40 000 bei 305 000 Erwerbsfähigen unter 850 000 Einwohnern betrügt. Ohne die Hilfe der deutschen Sozialversiche rung wäre die KnappschastSkast'e im Saargebiet sür Invaliden, Witwen und Waisen längst den Anforde rungen erlegen. Tie natürlichen ivirtichasilichen Interessen deS Laargebietes fordern seine Rückgliede rung zum Reich. Ucber Einzelabkommen mit der lothringischen Landwirtschast und den Minetten kann nach -er Rückgliederung zum Wohle beider Teile ver handelt werden. Tie eigentliche Entscheidung aber fällt hier vom Nationalen ans. Eccard ist deshalb durchaus im Unrecht: der Begriff des Vaterlandes ist den Saarländern etwas Höheres als materielles Wohlergehen. * Wer diese letzten Wochen hier verbracht, an zahl reichen Kundgebungen im ganzen Land tcilgenom- men und mit Saarbrückern der verschiedensten Berufe gesprochen hat, der kann sich nur über die „Politiker" wundern, die glaubten, im Interesse strategischer und wirtschaftlicher Ziele hier ein Volk übertölpeln zu können; noch mehr aber über jene Herren, die ans Partcifanatismus 850 000 Menschen verschachern wollen und damit einen nutzlosen Kamps enlscsselt haben. Der Widerstand, der dieses Land all die Jahre hindurch einer Verfälschung seiner Geschichte und seine- Schicksals entgegengesetzt hat. ist letztlich kein Wit and der Wirtschast oder der Politik, son dern des Herzens gewesen. Der Sieg, den die deutsche Lache morgen erringen wird, ist kein Sieg kluger Erwägungen, sondern ein Lieg des Herzens, wie eS im Laarlicd heisst: „Deutsch schlügt das Herz Stets himmelwärts!" radeu, ihr wisst ganz genau, -ast die Zeitungen der Einhcitssrvni mich als Halunken oder als Verräter bc- zeichnen werden, aber ihr wisst auch, dass cs meine Pflicht gewesen war, hierher zu fahren, um mich zu erkundigen, und hiermit erllüre ich meinen Beitritt znr Deutschen Front, und ich stosse auch, das; meine ganzen Kameraden und die noch Fernstehenden das«», selbe tun. Letzter Aufruf -er Deutschen Krönt X Saarbrücken, 12. Januar Tic Landcsleitnng der Tcntschen Front erlässt zttm letzten Male vor der Abstimmung einen grossen Ausruf, in dem sie noch einmal an das Volksbewustt- sein alter Saarländer appelliert. Tcr Schluss des Ansrnses lautet: „Ihr alle, die ihr innerlich euer Vaterland nicht verraten konntet, seid eingedenk, dass eine deutsche Mutter euch geboren Hal, de, wie die kommenden Ge schlechter, nur in deutscher Erde ihre letzte Ruhe finden kann. In dieser denkwürdigen Stunde reichen wir allen deutschen Brüdern und Schwestern au der Saar im Bewusstsein unsrer Zusammengehörigkeit die Hand. Wir schlagen ein. Wir fühlen den Pnlsschlag des gleichen Blutes. Wir empfinden und wissen, was cs heisst, -ast nur in der Volksgemeinschast Freiheit und Friede einer Nation verbürgt sind. Das ist unser geschichtliches Bekenntnis, das wir am 13. Januar ab legen wollen vor aller Welt. Wir wollen die Freiheit, ivir »vollen den Frieden. Die Freiheit der grossen deutschen 'Ration ist der Friede der Welt." Ole Steuersckul-en -es Run-funt» -irettors X Berlin, 12. Januar In der gestrigen Sitzung des RundsunkprozcsseS wurde der umfangreiche Briefwechsel verlesen, der sich aus die Sanierung des überschuldeten Leipziger Wirt- schaslsdircklorS Vr. Jäger bezieht. Ans den Briesen und aus den Anssichtsratsprotokollcn der Mirag er gibt sich, das; die TarlchnSgcwcihrnng von 40 000 M„ die im Herbst 1028 für Ur. Jäger bewilligt wurde, nicht einmal ansgcrcicht hat, um ihn zu entschulden. Im Juli 1020 stellte der Angeklagte I)r. Kohl iu einem Schreibei« au den Anssichtsrat fest, das; die Steuer behörde scholl wieder die sofortige Zahlung einer Steuerschuld von rund 22 000 M. verlange. Diese grostcn Stenerrückstände waren da durch entstanden, das; vr. Jäger tn de» Jahren 1025/27 nur sein eigentliches Gehalt versteuerte, während er die lehr hohen N e b e n e i » n a h m e n nicht bei der Steuererklärung angegeben hatte. Ter Aussichtsrat war im Jahre 1020 genötigt, nochmals vr. Jäger finanzielle Vorteile — 2000 M. — zuzuwcndcu, um ihm die Abdeckung seiner Steuerschuld zn ermöglichen. Der Angeklagte vr. Otto erklärte dazu, der Borschnst sei erforderlich gewesen, um die Sanierung von vr. Jäger wirksam zu mache». vr. Jäger stabe auch alle Schulden später abgczahlt. Vo» der Verteidigung wurde gefragt, ob allster diesen 48 000 M. noch weitere Darlehen oder Vorschüsse an vr. Jäger gezahlt worden seien. Tie Anklage spreche doch von 03 00k M. Ter Ange klagte vr. Otto erwiderte, ist», sei von weiteren Zahlungen nichts bekannt. Ter Staats an walt erklärte, er werde im weiteren Verlaus dcö VcrsastrcuS rechnungsmässig belege», das; t a t s ä ch l i ch 0 3 0 0 0 M. sür die Sanierung von vr. Jäger ge- zahlt worden seien. Die weitere Verhandlung wurde dann aus Dienstag vertagt. Paris und die Abstimmung Telegramm unsres Korrespondenten Zur deutschen Sache bekehrt Oer „Rohrbacher Hannes" im Rundfunk
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