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Dresdner neueste Nachrichten : 13.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193501131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-13
- Monat1935-01
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 13.01.1935
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« m r - Seit« 4 Dresdner Reuest« RarHck-ter» ili j- . ' » .. - ' / > ' - ' Lob -er Eisbahn Plumps, da liege ich; nun, wenn e» dem Esel zu wohl ist, geht er bekanntlich aufs Els. Ach nein, Langohren sind diesmal eher die andern, die nicht ausS Eis geheim Und mir Schlittschuhläufer sind die Gescheiteren... Mit ElSsaust herrscht der Winter im Sachsenlanb, und wer sich vor ein paar Tagen noch darliber be- schwert batte, das; es gar nicht kalt werden wolle, der mault vielleicht jetzt ebenso eifrig darüber, das es schon wieder zu kalt ist. Niemand kann es allen rechtmachen, der gute Petrus schon gar nicht. Restlos einverstanden mit der Kälte sind wir Schlittschuh läufer, wie garantierten Amateursportler, deren Geld und Geschicklichkeit nicht zum Skisahren aus reichen und die deshalb den bekannte» Imperativ be folgen: Treibe Sport zu Hause. Zn Hause, in Dresden, wo in den letzte» Tagen allenthalben Etaplätze aus dem Boden aufgeschossen sind wie die Pilze, kleine und grbße Lis- platze, mit und ohne Musik — aber alle mit froher Laune. Mein EiSplatz ist einer mit Musik, er ist rings um bekränzt mit elektrischen Lampen, die aus der Herne verlockend anösehen wie Lampions im Sommcrwind, dazu Musik aus dem Lautsprecher, der Sender ist ein Grammophon. In einer warmen Hütte, in de.'*« an die Schlitt- > schuhe anschnallen kann, gibt cS heiße Fleisch- Aus Siabi und Land Die Arbeitsbeschaffung in Sachsen 1934 Von GlaatSminister für Arbeit und Wohlfahrt 0r. Sckmiät vrr.11 Sormtag, 13. Januar 1SZ5 Betrlebösührer! Meifteri Lehrlinge! Kommt heute abend 20 Uhr iuS Bcreinshaus, Zinzcnborsstraßc, zur Kundgebung der schassenden Jugend brühe und warme Würstchen. ES ist also ein durch aus sashionabler EiSplatz, das beweise» auch die an mutig in Hosen und bunten Pullovern steckende» Frauen, von denen man gerade noch die hübschen roten Backen und den blühenden Mnnd sehen kann. Und die Taille, wenn sie eine haben, versteht sich. Tonanwellen-Walzer und Chiquita von 1930, Foxtrott und der alte Walzer „lieber de« Wellen* haben miteinander gemein, dah man beschwingter fahren kann, so wie wir uns einst In der Tanzstunde zu ihren Rhythmen drehten, „lieber den Wellen" — das ist schon lange her, dah man dazu tanzte, und man steht daraus, dah es sich um ältere Semester handelt, sie da aufs Eis gegangen sind. Lang, lang ist's her, nnd vielleicht steht unS das Schlittschuhlaufen nicht mehr sehr gut, sedcnsallS nicht so gnt wie dem jungen Paar, das zum Foxtrott mit unaussprechlicher Eleganz Bogen, Rouladen, Kreise, Achter aus dem glatten Parkett beschreibt. Aber das ist uns einerlei, Haupt sache, dah wir uns wie verjüngt fühlen, dah auch uns Stubenhockern die Backen aufglühen, dah Zentner von Bcrussärger von nnS absallen und von den Plahwärtcrn mit dem EiSstaub zusammengckchrt werden, weg damit! Wer sich wohl fühlen will, der mache eS wie jenes sprichwörtliche Eselchen: der gehe aufs Eis — tanzen. 2ksich die älteren Herren sollten es tun. Sie mögen sich nicht nm die hochmütigen Blicke der Knnstsahrer und Eisballetteusen kümmern. Ich lieh mich gestern Abend nicht einmal durch den Mond beirren, der ein paarmal seinen Kops durch den Wolkenvorhang streckte und spöttisch zu mir herunteräugte. Latz daü Grinsen, alter Geselle: Du bist kein Amateur, du kannst ja überhaupt nichts andres, als Bogen fahren.., Fridolin. Gautreffen der NGOAP. Die Gauleitung teilt mit, daß taS Gautresseu am 17* 18. und 1». Mai in Dresden ftattsindet. 500 Mark am rechten Fleck Ein Kaufmann hatte am 1. Januar ein Geschäft ausgetan. Das ist bestimmt eine Freude: man hat etn Ziel erreicht, hofft, sich tüchtig regen zu können. Aber es ist auch eine Sorge. Wird eS einschlagcn? Werben Kunden kommen? Wie wird's gehen? Und dieser Kaufmann geht nun durch die kalten Dresdner Straßen. Und sieht so zufällig, im üblichen Menschrnauslauf, den Glückömann stehen. Packt ihn doch die Lust, das Glück zu probieren. Er nimmt «in LoS — und gewinnt 500 M. Der Glücksmann freut sich mit ihm. Und friert weiter. ES ist nicht besonders leicht, GlückSmann zu sein bei zehn und mehr Grad Kälte. Aber man tut seine Pflicht und wärmt sich im Gedanken an den heißen Tee, den man dann, nach erledigtem Tages- Pensum, zu Hause vorsinde» wird. — Der LanbeShentwerkSmeifter Sachsens, Kreis- leiter Otto Naumann, M. d. R-, Colbitz, hat am Silvesterabend in der Zunslkleibung eines Schorn. steinfegermetsterS für das WtnterhilsSwerk gesam- melt. Mit grober Freude hat er feststen«» können, bäh seine Arbeit im Interesse der notleidenden BolkS. genossen durch reiche Spenden belohnt worden ist. — Russisch« Weihnachten. Zu Beginn dieser Woche feierte die russische Kolonie, nach ihrem Kalender zwei Woche» später als wir Deutschen, Las WethnachtSfest. Um ben Kindern der Kolonie «ine Freude zu bereiten, veranstaltete dis Schwesternschaft der Russischen Kirche am 0. Januar im Gemeinde saal eine „Jolka" sWeihnachtSseierj, die jung und alt erfreute. Fröhliche russische und deutsche Weihnacht», weisen klangen Lurch den Raum. Es gab Tee und Kuchen, dazu kleine Geschenk«. Warme Worte widmete Oberpriester Moscharovskq seinen kleinen Freunden, die dann verschiedene gut gelungene Deklamationen, kurze Theaterstück«, nach Werken grober russischer Schriftsteller bearbeitet, und einige entzückende Tänze boten. Großen Anklang sanden die Tänze der jungen Elisabeth v. GerSLorf (StaatS- vperj, ebenso auch ber russisch« Tanz, vorgeführt von Ida Hossmann und Berta Zieger. Die Fröhlichkeit der Kleinen brachte ben Eltern die Zeit ihrer «tgenen Jugend nahe, und man bedauert«, baß brn Kindern in Rußland dieses Fest der Ktnberfreube aenommrn! wird. In Gedanken an die Heimat klang der AVend aus. — Tag» zuvor hatte auch -t« russisch-nattvnal. sozialistische Fraurnschast einen Weihnachtsabend ver anstaltet, ber, tm ähnlichen Rahmen gehalten, eben- fall» groß» Frentz» War da» Jahr 1038 aus dem Gebiete der Arbeits beschaffung überwiegend «in Jahr der gesetzgeberischen Grundlegung und ber organisatorischen Vorbereitung, so hat 1934 die Durchftthrung der geplante» Maß- nabmen und damit ihre arbeit» marktpoli- tische Auswirkung gebracht: Di« beiden wich tigsten ArbeitsbeschaffungSmaßnahmen des Reiches, daS Reinhardtprogramm und die Hauslnstandsebungs- aktton, sind nunmehr zum größten Teile — man wird sagen können leider — durchgeführt. Jedoch konnten, wenn auch daS jetzt zu Ende gegangene Jahr ein neues großes ArbeitSbeschasfungsprogramm nicht gebracht hat, erfreulicherweise neueRetchS-undLandeö- mittel wenigstens in kleinerem Umfange zum Ein satz gebracht werden. Der Erfolg ist nicht auSgeblieb«». Betrug die Erwerbslosenzahl in Sachsen am S1. Ja- nuar 1033 718000, so ist sie bis Ende November 1083 aus 322 000, also Insgesamt um 300000 --- 55 Prozent zurückgegangen. Gewiß sind an diesem Ergebnis auch die verschiedensten andern Maßnahmen beteiligt — Steuerbefreiungen für Äraftfahr- zeuge und für Ersatzbeschaffungen in der Industrie, Gewährung von Ehestandsdarlehen, freiwilliger Arbeitsdienst, Landhtlfe usw. —, aber sicher ist, daß die direkte ArbeitS- beschassung von Reich und Land entscheidenden Einfluß gehabt hat. Im Nahmen des Reinhardtprogramms, dessen Durchführung für Sachsen dem ArbeitS- und Wohlfahrtsministerium oblag, sind für 425 Bauvorhaben 17 Mill. M. zur Bersügung gestellt worden. Von den größere» Arbeiten seien genannt: in Leipzig Erweiterungsbau bcS Landgerichts, In- standsetzungö- und ErgänzungSarbetten an der llnivcr- sltät, Erweiterungsbau der Deutschen Bücherei: in Dresden Jnstandsrtzungs- nnd Umbauarbeiten am Japanischen PalaiS, an der Katholischen Hoskirche, am Zwinger, Fertigstellung der Horsl-Wessel-Schule: in Chemnitz Fertigstellung des neuen LtadtbadeS: in Crimmitschau Erweiterung des Ltadtkranken- hauseS: in Bad Elster und im Madiumbad ObLi sch l e m a umfangreiche Erweiterungsbauten der Bade anlagen. Ferner sind große Flußregulierungöarbeite» gefördert worden, vor allem in der Umgebung von Leipzig an der Weißen Elster, der Pleiße, der Parthe und Luppe, im Vogtland an der Weißen Elster und der Göltzsch, zwischen Zwickau und Glauchau an der Zwickauer Mulde. Auch an der Finanzierung der großen Arbeiten der Reichsbahn — Umbau des Bahnhofes KIpSdorf, Bahnbau Borna—Großbothen und Vollendung der Linie Schwepnitz—Ttraßgräbchen — halte daS ArbeitS- und Wohlfahrtsministertum durch Bereitstellung von Reichsmitteln wesentlichen Anteil. Da neue größere Reichümittel 1031 nicht bewilligt wurden, bat di« Ocsfa für Sachsen 6 Mill. M. darlchnSwrtsc bereitgeslellt, die unter Mitwirkung deö Arbeitsministeriums verteilt worden sind. ES wurden 1,1 Mill. M. für di« T ri n k- Wasserversorgung Westsachscns im An schluß an die Talsperre Weiterswiese bewilligt: damit wird erreicht werden, daß rin grober Teil des bisher unter zeitweiligem Wassermangel leidenden westlichen Sachsens bis nach Zwickau hinunter mit etnwanb - freiem Gcbirgswasser versorgt wird. Leider mußte der Bau einer großzügigen BeschleusungS- und Kläranlage für Zwickau nnd anliegende Gemeinden, bi« einer Hilfe vorzugStvrise bedurften, mit ihren kleinen Projekten unberücksichtigt bleiben. Um hier zu Helsen, hat der sächsische Staat bei der Oesfa ein Sam- meldarlehen von 1 Mill. M. ausgenommen, auS dem zunächst 88 Maßnahmen finanziert werden konnten. Weiterhin hat Sachsen au» eigenen LandeSmttteln 2 Mill. M. bereitgestellt, au» denen insbesondere kleinste Gemeinden teil» mit Darlehen, teils mit Bei hilfen unterstützt wurden: es konnten hierdurch »3 Wastrrleitungsavlage«, 21 BeschleusungS, und KanaltsatiouSaulagen, 1» Flußregulierungeu, 20» Straßenbaute« und eine Reihe von Meliorationen, Telchentlandungen «sw. ermöglicht werden. Sin« wesentliche Erleichterung be deutete tm übrigen bei diesen NoistanbSarbetten die Erhöhung ber Grundförderung sür «in« Reihe von Fällen von 2H0 M. auf 8 M. je Tagewerk. * Sehr erfreulich sind die Ergebnisse aus de» Gebiet des Wohnungsbaues einschließlich der HauSinsiandsetznngsaktion. Letzter« ist im wesentlichen beendet. Es sind für Sachsen 51 Mill. M. Zuschüsse gewährt worden: die» entspricht einer AustragSsumme von «twa 215 Mil lionen Ma r k. Welches Ricsenmaß von Kleinarbeit hier durch die sächsischen Behörden geleistet worden ist, geht daraus hervor, baß 285 000 Anträge Berück sichtigung finden konnten. Die Auswirkung aus di« Wirtschaft war ungewöhnlich günstig: die Mittel kamen tn der Hauptsache mittleren und kleinen Ge werbe- und Handwerksbetrieben zugute. Die groß« wirtschaftliche Bedeutung der Maßnahme lag neben der Belebung der Bauwirtschast vor allem tn der Wert- erhaltung bzw. Wcrtstelgerung deS Bestandes an deut schen Häusern sowie in einem erheblichen Gewinn an neuem Wohnranm: konnten doch durch Umbau und Teilung insgesamt etwa 11000 neu« Wohneinheiten gewönne« werbem Die Förderung des Neubaues von Woh- nungen ist teils durch das Reich, teils durch bas Land erfolgt. Von den RcichSmaßnahmen ist in erster Linie zu berichten, daß die bis 1088 bewilligten 22 Mill M. sür 0000 vorstädtische Kleinsiedlungen nunmehr über- wiegend in Arbeit umgesetzt worden sind und der größere Teil der Siedlungen bezogen ist. Auf Grund der Kritik, die an der vorstädtischen Kleinsiedlung hier und da geübt worden ist. habe ich tn letzter Zeit de» größte»» Teil der Siedlungen einer Nachprüfung unterziehen lassen, nnd diese hat ergeben, baß die ganz überwiegende Mehrzahl von ihnen gut gelungen ist und ihre Bewohner sich in ihnen durch, auS wohlsühlen. Das Problem, solche Wohnungen zu bauen, bet denen die Miete auch wirklich von denjenigen getragen wer den kann, sür die die Wohnungen bestimmt sind, ist jedenfalls bei der vorstädtischen Kleinsiedlung vorbild- ltch gelöst. — Durch Darlehen deö Reiche- sowie der Netchsanstalt für Arbeitslosenversicherung wnrdr weiterhin die Errichtung von 3350 Eigenheimen ermöglicht; ferner wurden Mittel für 1800 Obdach. tosen-BehelfSwohnungen (einschließlich der bereits Ende 1033 bewilligte»») und für weitere 150 Flllcht- lingSwohnungen bereitgeslellt. Durch Uebernahme der ReichSbürgschaft für zweite Hypotheken wurde der Bau weiterer 1000 Wohnungen ermöglicht. — Auch durch LandeSmaßnaknncn wurde ber Wohnungsbau ge fördert: AuS RitMüssen der früher gewährten Mtet- zinssteuerdarlehcn wurden 2,4 Mill. M. Darlehen für 1100 Wohnungen bewilligt. Die Mittel kamen vor allem kinderreichen Familien und Schwer kriegsbeschädigten zugute. Daneben wurde der Landarveiterwohnungsbau gefördert: mehr als 370 fast durchweg kinderreichen Familien von Land- und Forstarbettern und ländlichen Handwerkern wurde die Schaffung eine» Eigenheime» ermöglicht. Gering verzinsliche Tilaungsdarlehcn wurden In mehr al» 100 Fällen zum Wiederaufbau solcher Kleinbauerngehöste gewährt, die wegen über- großer Baufälligkeit abgebrochen und von Grund auf neu errichtet werden mußten. Auch für die Neuanlage von Kleinbauernstellcn innerhalb Sachsens sowie sür die Ansiedlung sächsischer Kleinbauernfamilien in Pom- meri« konnten Mittel bewilligt werden. Durch Ueber nahme der LandeLbitrgschast für zweite Hypotheken wurde der Bau von Uber 6000 Wohnungen ermöglicht. Da der Wohimngsbcdars sich überwiegend aus kleine und kleinste Wohnungen mit gf» Der Saar entgegen Ein saarländischer Fahrtteilnehmer auS Dresden, ber tm Sonberzug zur Abstimmung nach Neun kirchen fuhr, berichtet uns über ben weiteren Verlauf der Fahrt: Kaum sind tn Plauen bi« kernigen AbschiedSworte unsres sächsischen Landrastellenleiters Salz mann tn ber Nacht verklungen, geht'» im schnellen Tempo über Sachsens Grenze. In Hof 15 Minuten Aufenthalt. „Achtung! Achtung!* ertönt'« au« dem Laut- sprecher durch alle 14 Wagen unsre» Zuges. „Hier gtvt's Bayrlschbtsr l" Dte männlichen Faürt- tetlnehmer unternehmen einen Sturmangriff auf den Mann mit dem Bier. Ter kann sich kaum retten, so groß ist »le Nachfrage. Und «» munbet ja so gut. Ein Skl.-Musikzug spielt da» Gaarlteb. Zum wievielten Mal« hören wie es heut«? Immer wieder entzündet «S die Herzen der Saarfahrer, wieder singe» wir gemeinsam mit ben Hofern das schöne Lied. Nun braust der Zug durch di» Nacht. Bamberg, Schweinfurt. Im Zug ist es nun still geworden. Der Schlaf fordert« nach den Anstrengungen de» verflossenen Tages sein Recht. Wohin man blickt, aus den Bänken, sogar tm Gepäck netz, schlafend« Mensch««. Draußen am Gang leuchtet die Handlampe des Schaffners «ntlang. „In zehn Minuten sind wir in Darmstadt", sagt er. „Darmstadt. Kaffrestation." Bom Bahnsteig her Musik: mit dem Lied vom alten Spinnrad wer- den dte Gaarfahrer geweckt, Im Nu ist alle» im Zug auf den Beinen. Kesset mit dampfendem Kaffee stehen bereit. Frauen reichen unS da» heiße Getränk. Dann geht'» weiter durch deutfche» Land. Beim Morgengrauen passieren wir den Rhein. Wieder kltngt da» Saarli,d auf. Es ist Kaisers lautern, da» un» sv empfängt. Unser Master im Zug ist eingefroren. Wir brauchen aber Master zur .Morgentoilette- In einem Waflerkrug schassen wir r» herhrt, > . „Dorschtrveck!* ruft!» am Zug «ntlang. ES sind bi« Kamerad«« vom Rot«» Kreuz, die «n» hier >t» Kglj«r»la«tsrn Wnrstbrötchen entgegen- HaV«. MR» gj« »» koami StiirsW, Zigaretten nnb Tabak. Eine vorbildliche Organi- sation. Man fühlt etn Stück Heimat, der wir ja nun mit regem Herzen und „schwarzem Bleistift" zu- streben, um.dort unsre Pflicht zu erfüllen. Hier bin ich am Ende meiner Reise. Bi» in melner Heimat. Etn Auto bringt mich zur Wohnung meiner Eltern. Groß ist die WiedersehenSfreude. Sie sahen mich ja so lange nicht daheim. Di« Fahrt zur Abstimmung brachte mich «üblich einmal zurück ins Elternhaus. All» Häuser — fast ohne Ausnahme — sind mit Tannengrün geschmückt, da bekanntlich jeder Flaggenschmuck verboten ist. Einzigartig mutet so bas Bild meiner Heimat an. Und alle Eindrücke, bi« sich mir auf dieser Fahrt von Deutschland nach Deutschland boten, sind be- stimmt dte schönsten, die tch bi» jetzt erleben durfte. Zum Schluß einen Gruß von der Saar an Dresden, an da» Reiterregiment und an mein TrompeterkorpS; „DioSa.ar bleibt deutschI" 'lViili ^ukoubuodor, Unteroffizier tm Reiterregiment Dresden. * SreidnerSoldattsislitSaarbMen Au» unser« Leferrrei» wird uns »«schrieb«, Die 6. Vrsatzvatterie de» FußartillerteregimentS Nr. 10 lag tn den- letzten vktoverwochen ISIS in ruhiger Stellung auf dem Fort »Kronprinz Rupprecht von Bayern" bet Metz. Ein seltsame» Gefühl beherrschte uns. Wir glaubten zu spüren, -aß in jenen grauen Herbsttagen etwas in der Luft lag. Aber keiner ahnte, wa» «» sein könnte. Eines Tages wußten wir «S. Knapp erklärte un» unser Oberleutnant: „Der Krieg ist zu Ende. Morgen mittag werden die Beobachtungs stellen eingezogen." Tiefe Beklommenheit bemächtigte sich unser. Was würde werben? Am übernächsten Tage begann ber Rückmarsch in Richtung auf Metz. Berg« von -«rbrochenen Waffen, »erschnlttrn« Säcke, au» oene» golbgrlver Hafer h«r- psrquoll, 8eb«us»M«l. Gchirrzeug, Ausrüstung»- ringe« Mietzins richtet, ist vor einiger Zeit «u geordnet worden, daß der Bau solcher Wohnungen bevorzugt durch Uebrruahm« von LaubeSbürg« schäfte« gefördert «erde» soll. Die geschilderten Maßnahmen haben die erfreulich« Folge gehabt, daß 1934 erheblich mehr Wohnungen ne» erstellt werden konnten al» 1038. Betrug der Rein- zugang an Wohnungen 1088 14 400, so erreichte er 1981 bereits bis Ende Oktober dte Zahl von 20 500; «a« wird sonach für da» ganze Jahr 1931 mit M«r 25 009 neuerltellten Wohnungen rechnen könne«, von denen etwa 40 v. H. durch Ein» und Umbau ge schaffen worden sind. * Für das Jahr 1985 halt« ich von alle« Arbeit», beschaffungömaßnahmen de» Wohnungsbau für besonders dringlich. . Ich habe stets den Standpunkt vertreten, und vertret« ihn beute mehr den» je, daß die Förderung deS Woh nungsbaues arbeitsmarktpolitisch einen besonder» großen Nutzeffekt hat. Denn eü wird hier durch die Bereitstellung öffentlicher Gelder normalerweise da» Vielfache an privaten Mitteln mobilisiert: solche Ar beiten aber, bei denen die» erreicht wird, scheinen mir sehr viel fürderungSwürdtger zu sein al» solche, bei denen sich die arbeitsmarktpolitische Auswirkung in der Verausgabung der zur Bersügung gestellten öfsent- lichen Gelber erschöpft. Es kommt hinzu, daß die in ben Wohnungsbau hlneingesteckten Mittel allmählich ge- tilgtundverztnst werben, also kein tote» Kapital darstellen — eine Tatsache, die für «ine kapitalarme Wirtschaft wie die deutsche von besonderer Bedeutung ist. Und endlich werden die Wohnungen ganz über wiegend aus deutsche» Rohstoffen hergestellt, und cS erfaßt die Belebung des Äaumarkles sehr zahl reiche Industrien und vor allem auch daS Kleingewerbe und das Handwerk: die Breitenwirkung ist beim Woh nungsbau besonders groß. Aber wichtiger noch als diese wirtschaftlichen Gesichtspunkte ist die Tatsache, daß auf dem Gebiete de» Wohnungswesens zur Zeit ein Bolksnotstanb besteht, der unverzüglich gelindert werden möchte. Um einen Ueberbltck über die gegenwärtige Lage zu ge winnen, habe ich mir vor kurzem von ben unteren Ber- waltungSbchörden des Landes über den Umfang ber zur Zeit bestehenden Wohnungsnot berichten lassen; das Ergebnis war, baß ei» derzeitiger Bedarf von 7« 009 Wohnung««, und Mui Ma, Tag schlä und Kein hat > trau. Nun trogc Habei Anssi über volle -die § mehr heute Ei> Vom! Ber lang, w Nebcnb, dabei ha im Um, Promen sprachen an komm nützlich immer Hilfelei,' seumSdi- cr im S „Stamm erlaubte. Fremde Mentor Doch den Obli arbeit ist besnchcr Staub g ' allzu int des Stai achten, d> Auastelti, Hlsto kompe Gang weis I Gcichik studier Verhüt gcrcn i kümnic voll v, Türkcu crzählt- ein St- nvmme -Glucke We er eine Haupir ich will leben ü- zwar ganz überwiegend von Wohnung«, mit geringen Mietzinsen vorliegt. Die Ursache für die tn letzter Zeit stark angestiegene WohnnngSknapphett liegt vor allem in der aktiven Bc- völkerungSpolltik. Während 1032 in Sachsen in den ersten neun Monaten des Jahres 26 700 Ehen ge schlossen wurden, ist die Zahl 1084 aus 44 300 gestiegen. Wenn diese begrüßenswerte« Erfolge nicht gefähr» det werden sollen, möchte unbedingt dahin gestrebt werden, daß den jungen Ehepaar«» auch die Tchassung eines eigene» Heimes durch Beziehen einer eigenen Wohnung ermöglicht wird. Die Wohnungsfrage ist eben nicht nur eine Frage ber wohnlichen Unterbringung der Menschen, sondern mit ihr werden zugleich auch andre Fragen, insbesondere der Volksgesundheit und Bolküflltlichkeit, einer Lösung uähergebracht. Wer ein wirkliches Heim besitzt, tst mit dem Heimatboden und damit mit Staat nnd Volk ganz ander» verbunden als Volksgenossen, sür die die Woh nung nur eine mehr oder weniger dürftige Schlafstätte bedeutet. Die neue Bevölkerungspolitik deS national sozialistischen Staates wird deshalb nur dann bauernde Auswirkungen haben, wenn dte zentrale Frage der Wohnungsbeschassnng tm neuen Jahre energisch an gepackt wird und vom Reich entsprechende Förderung», Maßnahmen ergriffen werden. gegenstände läge» auf Wegen und Straßen. Weun wir schon manchmal daran dachten, wir konnten doch nichts mitnehmen. Wir waren schon derart beladen mit Beständen unsres Forts, daß wir einfach nichts mehr sortbrachten. Dte lothringische Bevölkerung zeigte sich sehr gleichgültig und wir waren froh, am nächsten Morgen unsre Straße nach Forbach weiter ziehen zu können. Aber auch in den nächsten Ort schaften war eS nicht bester. Mürrisch beobachteten dte Einwohner unfern Durchzug. Hatten wir bas verdien«? Warrn eü nicht gerade diese Leute im Grenzgebiet, die «S uns hätten danken sollen, daß sio vor den Schrecken des Kriege» bewahrt geblieben war? Endlich, nach langem Hin und Her, erreichten wir die Nähe von Saarbrücken. Jetzt änderte sich das Bild schlagartig. Freundliche Blicke der Menge, bis unsre Straße umsäumte, begrüßten un». An einem Vormittag gegen 10 Uhr zogen wir tn Saarbrücken ein. Schon in den Vororten standen Taus«ck>e von Menschen an den Straßen. Alle Fenster waren dicht umlagert. Dte Rus«: „Grüßt Deutschland!" nahmen kein Ende. Hände streckten sich uns zum Grub ent gegen Gläser mit Wetn, Bier, Kalke, Tee ober Milch wurde gereicht und tm Marschieren geleert. Rauchmaterlal füllte unsre Taschen. Die Jugend trug unser Gepäck oder schob unsre Wagen. Mädel» hingen sich an unsre Arm« und gingen singend «tn Stuck de» Wege» mit. Alt« Lrute weinten vor Rüh rung und Begeisterung, und immer wieder streckten sich Hände zum Abschied entgegen: „Lebt wohl, grüftd Deutschland!" Da wurde es selbst un», die wir vor Berdun und auf der Lorettohöh« gestandrn hatten, eigen um» Her». So viel Liebe und ehrlich« Begeisterung halten wir nicht «rwartetl Wir haben gern auf offiziell« Alt sprachen verzichtet. Da» „Grübt Deutschland!" wog sprachen verzichtet. Da» „Grübt Deutschland!" wog un» welt mehr als dt« längste Rede. ES war Sprache aus dem Herzen de» Bolte». Sine Stunde später mußten dt« schwarzwrtßroten Fahn«n verschwundrn sein. Eln« Stunde später wurde ber Fein- erwartet! Darum war di«s«S „Grüßt Deutschlandi" Abschied nicht von uns, sondern tn «n» von der Heimat. Noch einmal werden bi« Drutschen an brr Saar in dtrsrn Ruf au-brrchenl Dann nämlich, wrm, bl« Sond«,- Lüg« bi« AvstimmungSberrchttgttn au» dem Reiche beimbefürdrrn. Dann aber wird «ln Ruf auftlinorn im Norden und Süden, im Osten un- Westen o«s ganzen Deutschland: Del gegrüßt, du schönes San» an der Saari Set gegrüßt in der deutsch«« Heimott
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