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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380322011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938032201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938032201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-22
- Monat1938-03
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1938
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Sstorgen-AuSgabr Reis« VW»««, sr. «Srzi»»8 F-mtUenmurigen u. ElelUngeluch« «Atme««» ,eUe « «»,. Mlleroed. «o «p,. — Nachdruck nur mit vuellrnanaabe Drrckdner Nachrichten. Unverlanale Schriltltücke werden nicht auibewadrt S**E»r, «.Vertag, «.Irpsch L Ttelchardt, Dr««den-A. I, Marten- «,«'»„> einick». 4» 44 «öl' straße zs/»r. Fernruf 25241. Postscheckkonto isss vreaden V-s.,u!ir,>un«^b., bÄ Ii.be»«* Hch-mU vt.» »latt enthalt dl« amtlichen Lekanntmachungen der «erland. ain,el.«r. lo «p,.. bet aleich.eitil Amtahauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte« beim vrriand d. Abend- u. M°ra«n-Au«aab,,« «v,. Vberverstcherungsamt Dresden Der Mm in ter Stadt ter Retchspartettage Besichtigung -es Mo-M -es Deutschen Sta-lons Nürnberg, 21. März. Der Führer wellte am Montag ln Nürnberg, um sich von dem Fortgang der Sau arbeiten auf dem Retchspartettaggetände, insbesondere beim Bau der Songrehhalle, zu überzeugen. Ferner besichtigte Ser Führer das tm Hirschbachtal in Ser «Hersbrucker Schweiz" in natürlicher Größe er» richtete Tetlmodell d«S Deutschen Stadions, das einen Nachhaltigen Eindruck von den gewaltigen Ausmatzen des aus dem Rctchöparteitaggelände entstehenden größten StabtonS der Welt vermittelte. An der Besichtigung nahmen u. a. tetl die Architekten Generalbauinspektor Pros. Speer und Stadlbaurat Brugmann. Nürnberg. Sine ..Adolf-Kitier Straße" in Rom Rv«, 21. MLr». Die vorbereituuge« sür de» Besuch des Führer» in Rom, Neapel «>d Floren, sind »unmehr i» vollem Gange. Ueberall steht man Hundert« von Arbeiter« mit umsang« reiche» Borarbeite» sür Beleuchtungsanlage», Wasserspiele n»d die Ausschmückung der Stratzeuzüge beschiistigt. Der »ene vstiabahnhos «nd die von ihm zur antike» Stadtmauer «md ,«« Pnulstor führe«»« S» Meter breite Straße, die «ach Aböls Hitler benannt wird, find im Rohda« annilhernd sertiggeftcllt. Scho» aus der Strecke zwischen dem Bahnhof und dem Panlstor wirb die Gäste «in großartige» Spiel von Belenchtungsessekten und elu Flaggeuspalier er» warte», da» ans de« Wege zu de« Wahrzeichen des antiken Roms eine »och nie dagewesene Pracht entfalte» wird. Nom. die Hauptstadt des Faschismus, will den Einzug de» Führers zu einem triumphalen Ereignis ge stalten. Im KünigSschloß werden dem Führer Räume zugeteilt. die einen erhabenen Blick auf die Ewige Stadt gewähren. Wie die Zeitungen über die Vorbereitungen be richten, wird »die große Parade ans der Triumphstratze ein ähnlich überwältigendes Aufgebot answeiscn wie die Flotten parade vor Neapel. Sämtliche WchrmachtStcile einschließ lich der faschistischen Miliz und der vormilitärischen Fahr gänge der Jugendorganisation des Liktorcnbttndels werden vertreten sein. Außerdem werden -tlttz Geschütze aller Art und 100 Tanks an der Parade teilnchmcn, die damit zur größ ten Kundgebung der italienischen Wehrmacht werben wird. „Mn soll je-en von uns einzeln Wauslmgen!" Gu-rßenkrttfche beweisen höchste Disziplin - VemerkenSwerler Zwischenfall in Leltmerltz LlgoNlwrloltt so» ^Vromlaor AnoLrtvbloo^ Leltmerltz, 21. Mär». In Grotz-Hubtna bei Leitmeritz hat sich ln einer Versammlung der Sudetcndeutschen Partei Konrad Henleins ein höchst bemerkenswerter Zwischenfall zugetragen. Als Hauptredner sprach der Abgeordnete Neuwirth. I« Verlause seiner Ausführungen zog er fich elnen Verweis de» tschechische« Ausstchtsbeamte» deshalb -«, »eil er wahrheitsgemäß feststem«, daß in de« Rachkriegsjahren allen andere» Völker« da» SelbstbestimmnngSrecht ,«gestanden morde» sei, nur nicht de« Deut sch« «, ins besondere nicht de« Sndetendentsche«. Als Neuwirth auf die Verwarnung hin betonte, daß historische Tatsachen immer Tatsachen bleiben werden, erteilte ihm der tschechische Ausstchtsbeamte einen zweiten Verweis. Gleichzeitig erklärte er die Versammlung für aufgelöst und verlangte die sofortige Räumung de» Saales. Abgeordneter Neuwirth aber rief den Ver sammlungsteilnehmern zu: „Kameraden! Die Versammlung bleibt bei« samme». Sie solge« von setzt ab meine» Anordnungen! Riedersetze» und schweigen!" In mustergültiger Disziplin folgten die Versammlungs teilnehmer den Anordnungen. Abgeordneter Neuwirth ver ständigte den Innenminister in Prag von dem Vorfall. Als fich die Gendarmerie trotzdem anschickte, den Saal mit Ge- walt zu räumen und sogar ankttndigte, von der Waffe Gebrauch machen zu wollen, ries Neuwirth in den Saal: „Kameraden, »bmanenchauchschlSgtoderfticht, toir rühre« ««» nicht von der Stell« und leiste« keine« «le immer geartete« Widerstand. Aber ma» soll jede» »»« ««s einzeln hinanStrage«!" Daraufhin erklärte sich der tschechisch« Ausstchtsbeamte bereit, abzuwarten, bis die Antwort des Innenminister» er folgt sei. AIS sie nach einer halben Stunde schweigenden Wartens noch nicht eingcgangen war. forderte Neuwirth die Versammlungsteilnehmer ans, den Saal unter Wahrung der vollsten Ruhe nunmehr freiwillig zn räumen. Dabet gab er ihnen folgende Worte aus den Weg: „Kameraden, wir habe» heute drei Dinge bewiesen: Erstens, daß wir in der Lage sind, Disziplin ,« halten. Zweiten», baß wir dadnrch fähig sind, unsere «tge»e Heimat selbft-u verwalten. Und drittens, daß wir, wen« wir diszipliniert und einig sind, Herren in «nserer Heimat sind! Sieg Heil!" Unter stürmischen Scilrufen, aber in vollster Ordnung verließen die Versammlungsteilnehmer daraufhin den Saal, ohne daß die Polizei auch nur den geringsten Grund »um Einschreiten gesunde» hätte. Zu heftigen Zusammenstößen war eS jedoch noch vor Schluß der Versammlung tm Hofe des Versammlungs lokals gekommen, wo sich mehrere hundert Sudetendeutsche anshielten, die im Saal keinen Platz mehr gefunden hatten. Hier war die Polizei mitaufgepflanztem Bajonett und unter Anwendung des Gummiknüppels vor gegangen. Mehrere Sudetenbcutsche trugen erhebliche Verletzungen davon. In Gegenwart des Aufsichtsbeamten und des Kommandeurs der Polizei lieb Abgeordneter Neu- wirth die Mißhandelten sich entkleiden und ihre Verwundun gen feststellen. Die Polizisten, die ohne allen Grund in so roher Weise gegen die wehrlosen Subetendeutschen vor- gegangen waren, konnten von Tatzeugen namentlich an gegeben werden. Die Englün-er müssen Banolona verlassen Auf Wunsch Londons - Kreuzer „Penelope" bringt »le Flüchtlinge nach Marseille Lo«bv«, 21. März. Wle an» vareelona berichtet wird, sind die in Barcelona wohnend«» britischen Staatsangehörige» angewiesen worden, dteStadtznränmen. Der Kreuzer „Penelope" wird am 28. «nd 21. März vor Barcelona anker«, «m die britische« Staatsangehörige» «ach Marseille z« bringe«. Die Herzogin von Atholl holt sich Körbe L»«do«, 21. Mär». Sine kräftige Abfuhr erhielt im Unterhaus die an der marxistischen Hetze hervorragend beteiligte Herzogin von Atholl, die merkwürdigerweise immer noch Mitglied der Konservativen Partei ist. Sie fragte den Ministerpräsi denten Chamberlain, ob er miste, baß am 11. Mär» 80 stütz deutsche Offiziere der Luftwaffe, Tank führer und Techniker aller Art t» Vigo. La Lorn na und Ferrol gelandet seien, und ob der Premierminister angesichts dieser „Tatsgche" sl) bereit sei, die NtchteinmtschungSpolittk der Regierung einer Revision zu unterziehen. Der Premierminister erwiderte: „Ich weiß, daß solche Berichte verbreitet worden sind. Mein« Informationen aber beweisen, daß die Berichte falsch sind. Die Frage erledigt sich damit von selbst." Als die Her zogin weiter fragte, ob der Premierminister die Angelegen heit prüfen wollte, selbst wenn die genannte Ziffer über trieben sei, erhielt sie keine Antwort. Aus eine neue Frage der Herzogin, ob dem Premierminister bekannt set. baß dte Spanier, die bisher die französisch-spanische Grenz« be wacht hätten, durch Deutsche ersetzt worden seien, er- widerte Chamberlain, daß er keine Mitteilungen erhalten habe, dte diese Informationen bestätigten. Auf jeden Fall sei die« eine Angelegenheit, bei der dte Initiative nicht bet der britischen Regierung liege. * Wenn schon Chamberlain «S für überflüssig hält, aus die Phantastereien der politisierenden Herzogin Worte zu ver schwenden, können wir Deutsche beruhigt darauf verzichten, da» au» der marxistischen Hetzküche stammend« Äemäsch zu- rückznwelsen. Es ist so blödsinnig, baß es doch niemand glaubt. Prag hat »aS Wort Daß die Rückkehr Oesterreichs in baS Reich ein tm Grunde natürlicher, dem wahren Völkerrecht entsprechender Vorgang war, beweist die Tatsache, datz es heute niemand mehr gibt der sich mit den neugeschasfenen Verhältnissen nicht abgefunden hätte. Aus der Haupt- und Staatsaktion des „angrifsslusti- gen" Nazt-DeutschlandS ist sehr bald eine geschichtlich bedingte, friedliche Eingliederung eines durch unnatürliche Verträge abgetrennten Volksteiles in die Gesamtnatton geworben. Das Thema Oesterreich wirb heute nur noch von Emigranten und unbedeutenden DebattterklubS erörtert, während die maßgebenden politischen Kreise bereit- zur Tagesordnung übergegangcn sind. Dte Regierungen haben heute ganz andere Sorgen, als sich noch länger mit einer politischen Fiktion zu beschäftigen. Um so stärker ist jedoch tm Zusammenhang mit der Eingliederung Oesterreichs in da» Reich die Frage der Tschechoslowakischen Republik in -en Vordergrund gerückt. Von London bis Washington, von Stockholm bis Parts und von Moskau bis Ankara erörtert man heute das Thema Tschechoslowakei. Das Jahr 1988. in dem dte CSR ihr zwanzigjähriges Bestehen feiern will, bedeutet zugleich einen Wendepunkt in ihrer Entwicklung. Während die Rück kehr Oesterreichs ins Reich nur in der BegrissSwelt von ver ständnislosen Phantasten und unverbesserlichen Hetzern zu einer Gefährdung des europäischen Friedens gestempelt wer den konnte, sieht man in dem Problem CSR fast allgemein ritz sehr ernstes politisches Spannungsseld. Mit Recht, denn di» Sünden der Väter von Versailles werden an diesem Schul- beisp'tel eine» «inseitig geyundhabten SelbstbeftimmungSrechtes «ttzNier deutlicher erkennbar. Da» Verhältnis der Tschechoslowake! zu seinen Nachbar stadien wirb bestimmt durch geographische, außenpolitische und innerpolitische Gesichtspunkte. Alle diese Elemente der tschechischen Politik sind durch die Rückkehr Oesterreichs ins Reich entscheidend beeinflußt worden. Dte verantwort lichen Männer in Prag sind deshalb gezwungen, an eine B e - standöausnahme zu gehen und die veränderten Faktoren richtig in ihre politische Rechnung einzusetzen. Diemilitär. geügraphtsche Lage der Tschechoslowakei war wegen der großen Länge slststst km) und der geringen Brette <2stst km) des Staatsgebietes schon immer schlecht. Dte langen und offenen Grenzen der Tschechoslowakei berührten bisher fünf Nachbar länder. Jetzt sind es nur noch vier, und die gemeinsame Grenze mit dem Deutschen Reich ist um über östst km länger geworden. Von diesen vier Nachbarstaaten kann Prag aber nur einen als Freund bezeichnen. Rumänien, und auch dieses Freundschafts verhältnis ist in letzter Zeit lockerer geworben. Zum Deut- schen Reich, Ungarn und Polen können die politischen Be ziehungen der Tschechoslowakei nicht einmal mit dem unver- kindlichen diplomatischen Fachausdruck „korrekt" bezeichnet werben. Die Schuld liegt nicht bei den Nachbarstaaten, son dern einmal in der unsinnigen Grenzziehung durch die Sieger mächte. vor allem aber in der sturen, zu keinem Zugeständnis bereiten Nationalitätenpolitik aller bisherigen Regierungen in Prag. Diese unverkennbare militärgeographtsche Schwäche der Tschechoslowakei wollten die Sieger von Versailles durch ein fein ausgeklügeltes Bündnissystem ausgleichen. So wurde bereits 1918 das sranzösischttschechische Militärbündnis geschloffen, dem bald daraus dte Gründung der Kleinen Entente folgte. Der tm April 198ö unterzeichnete Pakt mit Moskau sollte die notwendige Rückversicherung schaffen. Diese theoretische Verankerung bcS tschechischen Nationalitätenstaates ist in den letzten Jahren immer fragwürdiger geworden. Die deutsche Aufrüstung und die Achse Berlin-Nom haben zwischen die Tschechoslowakei und ihren französischen Bundesgenossen ein Hindernis gestellt. Die Beziehungen zu Polen sind immer kälter geworden, und dte Kleine Entente befindet sich in einem Zustand der fortschreitenden Auflösung, Dadurch ist auch der Wert des Bündnisses mit Moskau erheblich geringer ge worden, denn die beiden Bundesgenossen haben keine gemein same Grenze, und Polen und Rumänien denken beute nicht mehr daran, der Roten Armee den Durchmarsch zu gestatten. Zu den mtlttärgeographischen und den außenpolitischen Schwierigkeiten kommen dte inneren, tm Nationalitäten, charakter der Tschechoslowakei begründeten. Dem Staats- voll der 8,7 Millionen Tschechen und Slowaken (wenn man sie Heute Beilage: Der Garten und seine pflege Seite 5 und 6
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