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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380512011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938051201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938051201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-12
- Monat1938-05
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1938
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F/>k^e m// ^/o/^e/k- «»</ ^-e/ke/sM^^s Baubeginn -er Neichswerke in Linz Erster Spatenstich am Freitag durch Seemann Göring Berlin, 11. Mal. Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring begibt sich am Donnerstagabend mit seinem Staatssekretär Körner nach Oesterreich. Die Reise dient vor allem der Durchführung de« großen wirtschaftsprogramm», da» der Generalfeldmarschall als der Beauftragte de» Führer» für den Vler- jahresplau am 2ö. März in seiner Wiener Rede verkündet hat. Die Planungen und Vorarbeiten sind damals unverzüglich in Angriff genommen und in wenigen Wochen so weit gefördert worden, daß seht bereits mit dem praktischen Ausbau begonnen wer den kann. Der Generalfeldmarschall wird am 18. Mai um 1VM Uhr in Linz den ersten Spatenstich für die Reichs werke Hermann Göring, und am Montag, dem IS. Mai, um 11 Uhr, bei Zell am See den ersten Spa tenstich für das Tauernkraftwerk vornehmen. Beide Veranstaltungen sind schlüssiger Beweis für die vollzogene Eingliederung Oesterreichs in die gros,deutsche Volkswirtschaft und für den entschlossenen Einsatz aller im VicrsahreSplan. Die rationelle Auswertung der beiden be sonders wichtigen Bodenschätze Oesterreichs ist damit ringe- leitet: der Eisenerze und der Wasserkräfte, die srüher nur unzureichend genutzt wurden, ja zu wesentlichen Teilen sogar brachlagen. Die beiden großzügigen Projekte sind nicht allein für die Zuknnft Oesterreichs entscheidend, ihnen muß auch für die wettere Entfaltung des großdeut- schen Wirtschaftslebens wesentliche Bedeutung beigemessen werden. Außerdem wird Generalfeldmarschall Göring die Stand- orte der Luftwaffe, die er auf seiner Fahrt berührt, besichtigen und hierbei den ersten Spatenstich für drei neue Flughäfen und einige Kaserne» tätigen. Die Reuor-nung -es Gchulweserrs tu Oesterreich Wie«», 11. Mai. Gauletter Bürckel hat Dr. Anton HaaSbauer zu seinem Beauftragten für di« kulturellen Fragen in Oester reich bestellt. Damit fällt Dr. HaaSbauer die Aufgabe zu, auf Grund der Wiedervereinigung Oesterreich» mit dem Reich das gesamte Schul- und ErztehungSwesen entsprechend auszurichten und entscheidenden Einfluß auf alle Kragen der Wissenschaft, Kunst und Volksbildung auSzuübeu. Der Exnegus führt überraschend nach Genf Litwinotv Ftnkelftein schiebt Saite Selasfte -vr - Kultssenfpiel -es Rumpfgremiums vrabtm«Iänllg uooerer 8,rUa«r SvkrUtloltnng Berlin, 11. Mai. In Genf Hai «S «ine neue Ueberraschnng gegeben, da »Lmltch der ExnegnS »nn doch ans der Sitzung der Liga persönlich erscheinen will. Set« Entschluß, «ach Gens zu reise«, »ar auch für L»»do« «ine peiulich« We«d««g, zumal «och ««mittelbar vor s«i«er Abreise vo« sei«er Umgebung er- klärt morde« »ar, daß er i« Lo«do« bleibe« würde. Die französische Preise bezeichnet bas Auftreten des Exnegus in Genf als «inen Theatercoup ersten Ranges und Meint, daß in diesem Falle wieder einmal Herr Lttwtnow- Ktnkelstein der Drahtzieher sei. Ueberall dort, wo man in Frankreich auf «ine Verständigung mit Italien hin arbeitet—und baß man «S mit dieser Verständigung einiger maßen eilig hat, zeigt die Tatsache, daß man in Rom ange fragt hat, wann bi« Besprechungen fortgesetzt werde,« können — ist man über die neue Wendung sehr verärgert. So gibt der Genfer „Maltn*-Bertreter den Ausspruch einer „autori sierten Persönlichkeit* in Genf wieder, die geäußert haben soll: „Ss wirb höchste Zett, baß dieses Haus geschlossen wird. Andernfalls gehen wir mit großen Schritten Kata strophen entgegen.* Im Gegensatz zur französischen Rechten zeigt sich aber die Linke über da» neue Manöver Litwtnow-Finkelstetn» sehr besriedtgt. Sie sieht darin ein willkommenes Hindernis sür die französisch-italienischen Verhandlungen, die den franzö sischen VolkSfrontkretfen keineswegs erwünscht sind. Teil weise rechnet man damit, baß es nun nötig sein werb«, den Haager Gerichtshof anzurufen. Die Anerkennung de» italienischen Imperiums würde dadurch natürlich erneut htn- auSgeschoben werben. Jedenfalls ist in Genf die Verlegenheit noch größer ge worden, wöbet einige Blätter den Franzosen und Englän ¬ dern erklären, baß sie diese Krise selbst verschuldet haben, da sie nicht rechtzeitig die erforderlichen Folgerungen au» der tatsächlichen Entwicklung zogen und di« Fiktion eine» selb ständigen Abessinien allzu lange ausrechtzuerhalten versuchten. Welchen Ausweg man in Genf nun finden wird, ist im Augenblick noch nicht zu übersehen, da die Hotelzimmer besprechungen noch nicht abgeschlossen wurden. Sehttra-en -es Dareewmi SümMWs Genf, 11. Mal. Die Sitzung des Rates der Genfer Liga am Mittwoch nachmittag wurde, wie nicht anders zu erwarten war, von dem Vertreter der Bolschewtstenhäuptlinge in Barcelona, del Vayo, dazu benutzt, mit großem Wortschwall und «tner wahren Lügenflut erneut gegen das NtchtetnmtschungSsystem zu .protestieren* und übelste Hetze zu treiben. Del Vaqo ließ es dabet nicht an unverschämten Anspielungen auf Lord Halifax fehlen. Der englische Außenminister Lord Halifax erklärte, er hätte zu gewissen Ausführungen seine» Vor redners „nachdrückliche Bemerkungen* zu machen, wolle sich aber auf eine Darlegung der grundsätzlichen Politik England» in der spanischen Frage beschränken. Lord Halifax legte darauf noch einmal die Grundgedanken der Nichteinmischung bar und erklärte, da» Hauptziel, die Erhaltung de» Frieden», fei erreicht worben. Der französische Außenminister Bonnet sprach von „tief schmerzlicher Sympathie für di« spanische Demokratie*, nahm aber in der Sache den gleichen Stand punkt ein wie Lord Halifax. Daß Lttwtnow-Finkelstetn del Bayo eifrig sekundierte, konnte nicht wundernehmen. Er benutzte wiederum die Genfer Rednertribüne zu einer wüsten bolschewistischen Agitation»«-«. SntesrMtenHntM in NraMn nle-ergeWagen San-ftrrtch auf -en Vräft-entrn-Valaft abvewehtt - Ruhe wte-erherMfteM Rio t« Janeiro, 11. Mat. UeVer de« Putsch der Jntegraltsten werben folgende Einzelheiten gemeldet: Mittwoch um 0,1b Ubr wurde der Palast de» Präsidenten von Martnesolbaten oder von Jnte graltsten, die als Martnesolbaten verkleidet waren, plötzlich angegriffen. Staatspräsident Varga» und sein Schwager leiteten persönlich zwei Stunden hindurch die Berteibiaung br» Palaste». Ihnen standen 10 Mann Wache mit einem Maschinengewehr zur Verfügung. Schließlich wurde der Palast bur?200ü Mann Polizei entfett, die der Polizetchef heran- geführt hatte. Während der Kampf um den Palast im Gange war, flammten an verschiedenen Punkten in der Nähe br« Palaste» Straßenkämpf« auf. Da» Signal für den Ausruhr tvurde durch Ltchtsignale gegeben. Der Generalstabschef wurde in seiner Wohnung angegriffen, konnte sich jedoch nach einem heftigen Feueraefecht in Sicherheit bringen. Auch auf andere Generale wurden Angriffe in den Wohnungen verübt. Da» Martnearsenal war von den Aufständischen eingenom men worben, wurde aber nach mehreren Stunden durch HeereStruppen wieder »urückerobert. Die rücksichtslose Nieder werfung de» Ausstande» erforderte ziemlich vtele Todesopfer, deren genaue Zahl noch nicht bekannt ist. Die Ruhe ist jetzt überall wiederhettestellt und durch die Treu« der Wehrmacht gegenüber der Regierung gesichert. Meldungen au» dem ganzen Lande verichten, daß dort absolute Ruhe herrscht. Der Aufstand der Jntegraltsten in Verbindung mit meuternden Marinetruppen kann al» nie dergeschlagen betrachtet werden. Es verlautet, daß Plinio Salgado der Letter de» Aufstande» war. Mahlen tn Böhmen In Böhmen, da» wir jetzt Sudetenland zu nennen ge wohnt sind, finden an den beiden letzten Sonntagen diese« Monats Gemeindewahlen statt. Genauer: sie sollen stattstnben und sind zu diesem Zwecke zunächst einmal sür «tn Viertel der fälligen Orte ausgeschrieben. Ob sie wirklich abgehalten werden? Man hat mit der Durchführung der elementarsten demokra tischen Grundsätze im vielgerühmten tschechoslowakischen Musterländle der Demokratie in letzter Zett üble Erfahrungen gemacht. E» blieb gewöhnlich bet Versprechungen. Auch di« Gemeindewahlen, die nun endlich starten sollen, waren schon einmal, für den Herbst vergangenen Jahres, angesetzt. Da kam es am 17. Oktober zu den Zwischenfällen in Teplth. Mehrer« Abgeordnete der Sudetendeutschen Partei, darunter Karl Hermann Frank, der Stellvertreter Konrad Henlein», wurden nach einer AmtSwaltertagung, nur weil ihnen die Menschenmenge begeistert zugejubelt hatte, von der tschechischen Polizei aus ossener Straße brutal mißhandelt. Di« Regierung tn Prag drehte den Spieß um. erklärte natürlich di« Sudeten deutschen für schuldig und sagte die Wahlen wegen „Gefähr dung der öffentlichen Sicherheit* kurzerhand ab. Man hatte gehofft, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: ersten» di« Wahlen nach dem vtelbewunderten Vorbild de» „autoritären* Freunde» und Gönner» Schutzhnigg auf Zeit und Ewigkeit verschieben zu können, zweiten» einen bequemen Borwand für ein« energisch« Attake gegen die Sudetendeutschen zu gewinnen, deren sich eben bildende Einheitsfront man tn letzter Minute zerschlagen wollte. ES fehlte denn auch tn der Folgezeit nicht an den hinterhältigsten Angriffen. Führende Mitglieder der Partei Konrad Henlein» wurden beschimpft, besudelt, der gemeinsten Verbrechen be- schuldigt, verhaftet, verurteilt. Man wollte dem sudeten deutschen Volk den Glauben an die Bewegung nehmen, di« r» zu neuer Höhe zu führen sich anschickte. Henlein selbst und seine Männer konnten sich nicht wehren, nicht rechtfertigen. Da» BersammlungSverbot schnitt ihnen die Rebe ab, die Zensur strich ihr« Erklärungen. Aber die tschechischen Hoff nungen trogen. Das Sudetendeutschium lieb sich nicht beirre«. Einig« Tage, nachdem Oesterreich ins große gemeinsam« Deutschland Hetmgekehrt war, fielen auch die Schranken, die die Sudetendeutsche» bis dahin noch untereinander getrennt hatten: di« wenigen Splitterparteien, die neben der Bewegung Konrad Henleins ein armseliges Dasein gefristet hatten» fügten sich tn di« gemeinsam« Front der dreieinhalb Millionen ein. Draußen blteb bloß das kleine Häuftet» marxistische« Funktionär« der Sozialdemokraten. Sie bewiesen damit nur noch einmal, -aß sie da» Wort deutsch »war im Namen, aber nicht im Herzen tragen. In der hämischen Absicht, die Bedeutung de» Weües Kon rad Henleins zu schmälern, hat ma« in gewissen Kreisen bi« sudetendeutsch« Einigung als bloß« Folg« der Heimkehr Oesterreich» hingestellt. Nun ist es kein« Frage, Latz bieseS gewaltige historisch« Ereignis aus jeden Deutschen, mag er innerhalb oder autzerhalL der Grenzen de» Reiche» leben, ein«» unauslöschlichen Eindruck gemacht hat, d«r allerdings auf di« Sudetendeutschen psychologisch um so stärker wirken mußte, al» sie sich noch au» früheren Zeiten mit Oesterreich eng Verbund«» fühl«». Ab«r wie hätte diese» Gefühl Gestalt gewinnen und so schnell seine politisch« Willensform finden können, wenn nicht Konrad Henlein in seiner Sudetendeutschen Partei in jahrelanger, planmäßiger, folgerichtiger Arbeit längst die organisatorisch« Grundlage geschaffen hätte? Nein, der „4ft»ll Oesterreich* wirkte viel stärker und entscheidender auf „hochpolitischem*, auf diplomatischem Gebiet. Das wird gerade in dtesen Tagen deutlich. Am vergangenen Sonnabend sftch auf der Prager Burg di« Gesandt«» England» und Frankreich» vorstellig geworden, um der tschechischen Regierung nahezulrgen, di« fudetendeutsch« Frage nicht länger auf di« leichte Schulter -u n^men, sondern tn der Beachtung und Erfüllung der von Konrad Heuletn in Karlsbad vorgebracht«» Forderungen ,ch t» zur äußersten Grenze der Zugeständnisse, die man der Unversehrtheit und Unabhängig keit de» Staate» machen könnte*, zu gehen. Nun darf man keinesfalls annehmen, Latz die französische und eng lisch« Regterung, unter deren tatkräftiger Mithilfe da» selt same Staatengebilde der Tschechoslowakei ja vor 20 Jahren gegründet worden ist, plötzlich ein« uneigennützig« Liebe zu den Sudetendeutschen ergriffen hätte. Der Fall liegt ganz ander»: Man empfindet tn Pari» und tn London lebhaft« Sorg« um den ferneren Bestand der Tschechoslowakei. An gesicht» der geschlossenen sudetendeutschen Willenskundgebung begreift man endlich, daß di« Grenzziehung vor 20 Jahren nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Am Beispiel Oester reich erkennt man gleichzeitig, daß bi« gesunde Kraft eines Volke» widernatürliche Grenzen auf die Dauer nicht duldet. Dennoch will man den tschechoslowakischen Staat „um dr»
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