Dresdner Nachrichten : 15.05.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193805159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19380515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19380515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-15
- Monat1938-05
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- Dresdner Nachrichten : 15.05.1938
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Nach brr Begrüßung de» Genueser Bolle» «nb einer Würdigung seiner Bedeutung in der Geschichte Italien» ging Mussolini sofort auf internationale Fragen ein. Vie Heimkehr Oesterreichs ins Reich Am 11. Mär-, abends 18 Uhr, so führte der Duce zunächst aus die Wiedervereinigung Oesterreich» mit dem Reich eingehend au», befand sich Italien wieder ein mal an einem Scheideweg, der eine Stellungnahme verlangte. Bon ihr hingen Friede ober Krieg, da» heißt also das Schicksal Europa» ab. Aber da für un» die Ereignisse nicht überraschend gekommen und in ihrer logischen Entwicklung vorausgesehen worben waren, so haben wir sofort und aus das allerklarste mit einem „Nein!- gegenüber dem diplo matischen Schritt geantwortet. Die Feinde Jt-lttn», die Antisaschtsten aller Rassen, waren furchtbar enttäuscht und er gingen sich tn einer ebenso sinnlose» wie feigen Beschtmpfuüa Italiens. Sie wünschten zweifellos den Zusammenstoß zwischen beiden autoritären Staaten mit den schlimmsten Folgen, nicht ausgeschlossen den Krieg, auch wenn er dem Bolschewismus die Tür tn Europa geöffnet hätte. RIe wieder Slresai Es war also nicht, wie man behauptet, die Notwendig keit, sondern unser Wille, die uns bet unserer Haltung bestimmt haben. Alles, was seither geschehen ist, zeigt, daß diele unsere Haltung von der Weisheit eingegeben war. Denen, die noch immer die nicht gerade naive Melancholie haben, uns daran zu erinnern, was wir 1V34 taten, antworten wir noch einmal, daß seither viel Wasser, sehr viel Wasser unter den Brücken des Tiber, der Donau, der Themse und auch der Spree und der Sein« geflossen ist. Während diese Wasser mehr oder weniger reißend dahinflossen, wurden gegen Italien, das in einem gewaltigen Unternehmen stand, die Sanktionen verhängt, die wir noch nicht vergeßen haben. In der Zwischenzeit ist alles, was diplomatisch und politisch unter dem Sammelnamen Stresa bestand, begraben worden und wird, was uns anlangt, niemals mehr wieder erstehen. Auch konnte sich Italien nicht den wahrhaft über triebenen Luxus leisten, alle vier Jahre zu mobilisieren, um eine geschichtliche Entwicklung auszuhalten. Aufrichtige Freundschaft gegen Deutschland Das sind die Gründe, die sich au» den Umständen er geben, aber e» gibt einen noch viel wichtigeren und höheren Grund, und ich spreche von dem mit besonderer Freude gerade in Genua, der Geburtsstabt von Mazzini. Da» faschi stische Italien konnte nicht für alle Zeiten die häßliche «nd nutzlose Ausgabe der alten Habsburger Monarchie und der Metternichs aus sich nehmen und sich der Entwicklung der Nationalitäten aus ihrem Wege zur Einheit entgegenstellen. Unsere Haltung war also nicht aus Furcht vor Verwicklungen diktiert. Eine solche Furcht hat tn unserem Herzen niemals bestanden und wird niemals darin bestehen. Für unsere Haltung war vielmehr das Er gebnis der Prüfung der Lage, ferner unser Ehrgefühl und unsere aufrichtige Freundschaft gegenüber Deutschland maßgebend, die uns zu dem bestimmten, was wir getan haben. Da» Symbol des Jahrhundert» Die beide» Kelten, die germanische und die ro manische, stehen heute tn unmittelbarem Kontakt und find »tit der dauerhaften Freund schast und der Zu sammenarbeit der beiden Revolutionen dazu bestimmt, unserem Jahrhundert das Symbol auszndrttcken. Das hat das italienische Volk auch mit der Ausnahme des Führers und Reichskanzlers zeigen wollen. Dir Worte, die er in der Nacht vom 7. Mai im Palazzo Venecia gesprochen " hat, sind von den beiden Völker» mit vollem Bewußtsein be geistert ausgenommen worden: Sie stellen nicht eine diplo matische und politische Erklärung dar, sondern sind etwas Feierliches und Endgültiges In der Geschichte. Das Italien der Waffen und der Arbeit Die Achse, der wir treu bleiben werben, hat uns nicht daran gehindert, eine Politik der Verständigung mit senrn zu treiben, die eine solche Verständigung aufrichtig wollen. So haben wir im März vergangenen Jahres die Verständi- gung mit Jugoslawien hergestcllt, und seither herrscht an den Ufern der Adria vollkommener Friede. So haben wir jüngst bas Abkommen mit Großbritannien ab geschlossen. Dem Streit, der die Beziehungen der beiden Nationen ernsthaft gefährdete, lag viel Verständnislosigkeit, »nd, sagen wir es ruhig, Unwissenheit zugrunde, eine Un wissenheit in jenem Sinne, wie er sich aus dem Verbum „ignorieren" ergibt. Für allzu viele Fremde ist Italien das Land, das durch eine mittelmäßige Literatur über das Lokal kolorit schlecht dargestellt wird. ES ist höchste Zett, da» Italien der Wafsenund der Arbeit endlich kennen zulernen, dieses Volk kennrnzulernen, das tn 20 Jahren die stärksten Beweise seiner Tüchtigkeit gegeben hat, die mit der Eroberung de» Imperium» ihren Höhepunkt erreichte. (Fortsetzung auf Selle 2) Hermann GSrtngs Befehl tn Linz: „Die Arbeit beginne!" AmFreitagvormlttag er öffnete Ministerpräsident GeneralfeldmarschaU Göring persönlich die Arbeiten zu den tn Linz geplanten Bauten der Retchswerke Hermann Göring, Indem er selbst die Hebel eine« schweren Bagger« bedient«, dessen Greiser dreimal tn die Erde nirderglng. iVerGeneralseldmarschall am Rednerpult. Sut». «ckeN vtteewUin! Dee Drang in -ie Feme In biesen Wochen sind die AuskunstSttsche der Reise, büro» dicht umlagert. Neisepläne werden erwogen, ausgear- bettet, wieder verworfen und durch neue erseht — e» ist ja so schön, Luftschlösser für den Urlaub zu bauen und sich schon monatelang vorher in eine blaue Ferne hineinzuträumen. Die Lust zu reisen ist eine tiefeingcwurzelte Eigenschaft de» deutschen Volkes. DaS große Fernweh hat man ein mal diesen Wandertrieb genannt, der schon unsere Vorfahren immer wieder nach Süden, ins Land des azurblauen Him mels und der sonnenüberglänzten Küsten trieb. Diese» Fernweh erhielt im Mittelalter weltgeschichtliche Bedeutung und wurde zum tragischen deutschen Schicksal. Die Hohen staufenkaiser gingen an ihrer Italienpolitik zugrunde, und in der Ausrichtung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation lag schon der Keim seines späteren Unterganges. Das politische Fernweh ist heute, wo wir uns wieder aus die völkischen Fundamente unseres staatlichen Seins be sonnen habe», endgültig überwunden, Uebriggeblteben aber ist die Reiselust des E i n z e l m e n sch e n, der Drang in die schöne Ferne, die nun nicht mehr unbedingt im sonni gen Süden liegen muß. Früher war da» Reisen da» Vorrecht Weniger. Stichs daß nur die Begüterten dazu In der Lage waren, auch dir Vaganten, die Scholaren und Wanderburschen gingen ihrem Fernweh nach, und die schönsten Wanderlieder, die wir be sitzen, stammen von ihnen. Von einer allgemeinen Reiselust aber konnte in jener Zeit noch nicht die Rede sein. Ein kleiner Abstecher in die Nachbarstadt, der uns heute kaum noch als Reise erscheint, war damals ein wagemutiges Unter nehmen. Wie heißt es so hübsch in dem ersten deutschen Reise buch von Martin Zeillcr, daS 1032 in Straßburg erschien: „Wann dem Reisenden Wolf oder Bär nachfolgt, soll er et« Geräusch mit dem Degen oder zween Kieselsteinen mache« oder sich auf die Erde legen und den Odem stark anhalten als ob er tot wäre." Und weiter: „Bor der Abreise soll man sich mit Gott versöhnen, den himmlischen Zehrpscnntg zu sich nehmen, ein Testament ausrichtcn, seine Sachen aller seits bestellen, dieweil man ost wohl ausreiset, aber nicht wieder heim kommet." An diesen durchaus ernst gemeinte« Ratschlägen können wir ermessen, welche Wandlung sich mit dem Reisen seitdem vollzogen hat. Heute sind cs nicht mehr einige Begüterte oder Außenseiter der Gesellschaft, wie jene reisenden Kavaliere deö 18. und die Vaganten früherer Jahr hunderte. sondern das Reisen ist zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Zivilisation, zu einer soziologi schen Erscheinung geworden, die keine Schicht der Bevölke rung auSschlteßt und selbst dem ungelernten Handarbeiter bescheidene Ferienfreuben vermittelt. Zu der soziologischen Entwicklung kam die technische. DaS IS. un- 20. Jahrhundert haben neue Formen des R e t s e n S geschaffen. Die Welt ist kleiner geworden. Stäh lerne Schienenbändcr ziehen den Erdball zusammen, riesig« Ozeandampfer schlagen Brücken von Kontinent zu Konti nent, breit« Betonstraßen bringen die Gaue des Heimatlandes einander näher. DaS Flugzeug endlich rückt alle» noch mehr zusammen, und zu einer Reise nach Italien, für die der schnell reisende Goethe vor Ibü Jahren noch sieben Wochen benötigte, sind heute nur noch sieben Stunden erforderlich. In genau 300 Minuten trägt daS fahrplanmäßige Verkehrs- flugzeug den Reisenden von Dresden nach Paris — „zum Raum wird hier die Zeit". Die technische Entwicklung hat den gewaltigen Ausschwung des Reisens erst möglich gemacht, denn der Urlauber von heute hat meist nur zwei, drei, höch sten« vier Wochen Zeit, und davon kann er nicht die Hälfte allein für den An- und Abmarsch verwenden. Der Urlauber von heute... dieser Begrisf hat erst in den allerletzten Jahren seine Prägung erhalten. Der Urlauber von heut«, da» ist der KbF-Netsende, der einfache Mann au» dem Bolle, der früher nicht daran denken konnte, weit« Reisen zu machen. Heute ist eine schöne Ferienreise jedem Schassenden «»schwtnglich. Für W, 3ü, 4N Mark gibt e» «inwüchig« Ausenthalte in Mittelgebirgen und an der 5ioe»nr unei Oe»«ri»n 5»ki» 3 kkn nöciikkicii»« ii»«e rksfit gsgsn cisn fock ... §»ki« 3 5oieiok»n oni»e eise §kgn/n» 5»ki» - Sonic»» km 5ieom «i»e Wkekicfioitriinonriseung. 5»ki» 12 ,,6oici»n»« kucii" ei«« fkimicskknae« §»ki» 17 Ok» ^nei*n «nei vn» gnäciig 5«ki» 1- ikm'r»- vnei 3«i»et>«kios» 5»ik» 21—23 8»kiog« „Ot»»e ci»m -^iitog" 5«ki« 2-/30 S«iog«r „Ok, feov unei kkie» VVski" L»ki« 31
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