Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380518013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938051801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938051801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-18
- Monat1938-05
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
' Nr. AI Selle S — Dresdner Nachrichten — Mittwoch. 1«. MNI IS« Weltgeschichte in Braunau verzeichnet Aus -en Papieren eines Vraunauer Gia-tpfarrers erstmalig mttgetetlt v-n Fritz «Hers I» Nachlaß de» Schrisiftefler», GeHrimrat »ud rheaterdirekiars Julius «ras »»» Sade» hat«» sich iuier- «flaute razeduchblätier eines Urauuauer Pfarrers, Iran» rschaumer, gesaute«, die über »aS «eimar »au iE «ud di« Tragödie d«S Buchhiiudlers Pal» iu Brauuau wertvolle Aujschlüfl« geben. Kranz Tschaumer studiert« Im «»sauge des l». Jatzrhunderts zu Jeu« Ttesisgi«, »ud sei« «ater, Joses Tschaumer, war Toteu- gräber iu «rauuau. Sode« selbst war mit Braunau durch deu Mord a« sei»«« Ire««»« Johauu Phili»» Pal« iu Berdiuduu« aekamme». Pal» hatte »es «rase» sla»»»»d» Klugschrist gegeu Na»»l«»u, deu lluterdrücker Deutschlauds: „Deutschlau» iu seiuer tiesstr« vruiebrigung*, »ertriebe» «ud war deSwege« von »em Korsen zum Tode »erurteitt «orde». Wir «eben di« interessant«!, Riederschristeu d«S sauge» Theologen Tschaumer im sollend«« uuoerSutert wieder. Aegelpartie mit Goethe. Schiller. Wieland „Am 20. August 1803 wunderte ich lTschaumers als lunger Student von Jena nach Weimar, um mir diese so viel ge priesene Stadt einmal anzusehen. Beim Umberwandern in Weimar geriet ich am Spätnachmittage in eine ländlich aus sehende stille Straße, deren .Häuser mit schattigen Gärten um geben waren. Ls war sehr heiß gewesen, und sehnte ich mich so mit meinem tüchtigen Durst nach einem kühlen Trunk. Da vernahm ich heiteres Lachen, das Nollen von Kegelkugeln, und dachte mir: Aha, da muß wohl eine Wirtschaft sein!, und trat in die ossensiehende Gartentüre zur Kegelbahn zu. Ich sah hier auf Bänken und Stühlen eine lustige Gesellschaft von Damen versammelt, die ihren Männern bei deren Kegeln amüsiert zusahc». vor mir sah, schien mir erst nur «in Traum, aus dem mich allerdings die jungen Damen bald ausrüttelten, indem auch sie wieder die Wahrheit der drei Herren bezeugten und mich übermütig zu Tische führten. Man kann sich denken, wie ich mein gütiges Geschick pries, den großen Männern auf eine solche merkwürdige Weise begegnet zu sein. Jedenfalls be geisterte mich nun der süffige Nheinwetn, den es zu trinken gab, zu einem Liede, das ich zu Ehren meines blassen „Wirtes* mit seinem unsterblichen: „Lied an die Freude* anstimmte. Da ich damals einen schönen Tenor hatte, waren alle sehr be geistert von meinem Vorträge. Sicher begeisterter als meine Braunauer Gemeinde, wenn Ich mit zumeist heiserer Stimme ein gregorianisches Chorlied anstimmte. „Sie besitzen fa eine» wahrhaft herrlichen Tenor!* sagte Goethe zu mir, „Sie sollten Sänger werden! Bleiben Sie hier, ich lasse Sie ausbildenl* Leider, ober Gott sei Dank, mußte ich Exzellenz diesem Vorschlag ein Nein entgegensetzen, da ich sa von meiner Ge meinde ein Stipendium erhalten hatte, an das die Bedingung geknüpft mar, Geistlicher zu werden. Noch spät in der Nacht suchte ich mein bescheidenes Wirtshaus auf, konnte aber nicht etnschlafen, so sehr hatte mich mein Abenteuer aufgeregt* So starb eln Held Die Schilderung, die Tschaumer in einer wetteren Auf zeichnung in sein Tagebuch eintrug, ist weit ernster und beruht wohl aus einer mündlichen Erzählung seines Vaters, da der junge Student die unglücklichen Schlachten bet Jena und Auerstädt mitstrttt und zu der Zett nicht t« feiner Heimat an. wesend war. „Am 2«. August 180« rief der Stadtpfarrer Thoma» Pöchel meinen Vater zu sich und gab ihm die traurige Weisung, tm Freytbofe sogleich «in Grab zu öffnen, da die Franzosen heute noch einen kürzlich hierher gebrachten Buchhändler Palm aus Nürnberg erschießen wollten. Mein Vater war kaum nach Haut« gekommen, al» «in Sergeant unsere elter liche Wohnung betrat und meinem Vater in schlechtem Deutsch den Befehl de» Kommandanten überbrachte, baß nämlich der Mann, den sie beute erschießen würden, sogleich auf dem Richt- platz eingelcharrt werben solle. ES mag um zwei Uhr nachmittag» gewesen sein, al» mein Vater mit seinen Gehtlsen aus der äußeren Bastei der öster reichischen Sette zu als dem ihm bezeichneten Rtchtplatze mit Krampe und Schaukel ankam. Da sah er schon von der Stadt her ein französisches Regiment anmarschieren. In ihrer Mitte saß der Verurteilte auf einem Vorspannwagen. Er lab blak aus, hatte verweinte Augen und war tm ernsten Gespräch mit den bet ihm auf dem Wagen stehenden Geistliche« Pöchel und Gropp. Lautlos kam bas Regiment auf dem ExekuttonSplatze an, auf dem sich außer mir und meinen Helfern kein neugieriger Zeuge befand. Die Truppe formierte ein Viereck,, dellen Hintere Seite gegen Oesterreich offen blieb. Jetzt hielt der Vorspannwagen stille, Palm sprang be hende herab und übergab sein von Tränen durchnäßtes Schnupftuch einem der Geistlichen mit der Bitte, eS seiner unglücklichen Frau zu senden. Dann trat er festen Schrittes gegen die äußere Mitte der osfengelassenen Frontseite, wo th,r ein aus mehreren Soldaten und einem Offizier be stehendes Peloton bereits erwartete. Einer' von den fran zösischen Schergen trat vor, verband Palm die Augen. Dann kniete er nieder, die Soldaten schlugen auf ihn an, und aus des Offiziers Zeichen knallten die französischen Büchsen. Palm stürzte rücklings nach hinten über, war aber noch nicht zu Tode getroffen. Es trat eine entsetzliche Pause ein, die nur das Gestöhne des Schmerverwunbeteu schauerlich unterbrach. Da warf sich Pfarrer Pöchel zu ihm aus die Erd nieder und schrie laut und wiederholt: „Jesus Maria, stehe Zu gleicher Zeit beschwor Gropp den zu Pferd die Exekution kommandierenden Offizier, dieser qualvollen Szene ein Ende zu machen. Erst eine zweite Sglve erlöste de» armen Palm. Ich habe diese Schilderung meine» Vater» mein ganzes Leben lang nicht vergessen können und den schon immer ge hegten Haß gegen die französische Willkürherrschaft auch fürderhin immer aufs neue berechtigt gefunden. Wir Deut schen haben nun einmal mit diesen Welschen nichts gemein." Das ist ja eine sehr nette Sommerwirtschaft!, dacht« ich bet mir, denn die Gesellschaft sah auch merkwürdig anständig aus. Ich entsann mich auf einen Ausspruch meines Groß vaters selig: Merk dir, Jung, die.alte Regel: Gute Menschen schieben gerne Kegel! Ich trat also kurz entschlossen ein, ging in die Laube, setzte mich dort an den Tisch und ries: „Heda, Wirtschaft, einen Krng Bier, wen» ich bitten darf!* Jetzt wandte sich die ganze Gesellschaft mir erstaunt zu, ja, es schien mir sogar, als ob die Damen an zu kichern singen. Ich behauptete aber ruhig meine Würde, zog Pfeife und Tabaksbeutel aus der Tasche und begann mir ein wohl- fchmeckendes Kraut zu entzünden. Als ich damit fertig war und die Pfeife lustig dampfte, brachte mir — mir schien eS die Wirtstochter zu sein — ein junges Mädchen einen vollen Krug Bier. „Danke schön!*, beeilte ich mich zu sagen; „was ist da für Bier'?* „WcimarischeSI* belehrte mich die Kleine. Ich nahm einen tiefen Schluck und fand eS aus nehmend gut. „Ja, wir haben immer das Beste im Hause!* erklärte da» Mädchen stolz und lies dann wieder zu den anderen Damen, die, wie es mir schien, noch mehr kicherten wie zuvor. Während ich behaglich meine Pfeife passte und mir da» Bier vortrefflich munden ließ, beobachtete ich die Herren beim Kegelspiel. Alle drei zogen meine größte Aufmerksamkeit auf sich. Der eine war ein stattlicher, schöner Mann von imponierendem Wesen, der zweite, ein kleiner, schon ältlicher, aber außerordentlich lebhafter Herr mit freundlichem Gesicht und blitzenden, schalkhaften Augen. Der dritte — scheinbar der Wirt — war ein langer, schmächtiger Mann von kränk lichem Aussehen. Man merkte eS ihm an, daß er für alle anderen Dinge mehr Talent besitzen möge, als zum Kegel spiel. Meistens schob er nebenbei, Ratzen, wie man so sagt, oder Pudel-Sachsen. Das machte den Damen scheinbar riesigen Spaß, denn jedesmal, wenn ihm das Malheur passierte, riesen sie vergnügt: „Pudel! Pudel!* Ich konnte sein erbarmungswürdiges Spiel nicht länger mitansehen, trat zu den drei Kegelbrüdern hin und erlaubte mir, dem langen, blassen Herrn Ratschläge zu erteilen, wie er die Kugel ansassen müsse, um auch Treffer zu erzielen. „Ei*, erwiderte der Große lächelnd, „eS scheint, Sie ver stehen sich auf das Kegelschieben?" Ich nickte bejahend. Jetzt fing er an, mich neugierig auszufragen, woher ich lei, wie «ch heiße und was ich treibe. „Sie sind wohl noch nicht lange in Jena?* frug er mich endlich. Ich erwiderte ihm, daß ich erst vor einigen Tagen dort angekommen sei und ich sogleich Weimar ausgesucht habe, wo so viele große Geister leben. „Möchten Sie sie nicht einmal zu schen bekommen?* fragte der Herr Wirt nun weiter. Natürlich hätte ich da» gerne gemocht, aber solche Herren sind doch für unseretner unerreichbare Gestirne. Ter Herr lächelte merkwürdig daraus und sagte: „Vielleicht können Sie hier für mich eintreten, ich fühle mich etwas ermüdet!" Mit Freuden war ich bereit, denn Segeln war schon immer meine Passion. Ich nahm also alle Kraft zusammen und ließ die Kugel spielgerecht die Bahn lang rollen. „Alle Neune!" rief der Junge unten, der die Kegel immer wieder auszustellen hatte. Die jungen Damen waren be- geistert und klatschten in die Hände. So kegelte ich eine halbe Stunde lang mit den anderen beiden Herren und gewann für meinen Auftraggeber die Partie, die dieser eigentlich schon verloreiigegeben hatte. Plötzlich rief uns das junge Mädchen zu Tische. Ich blickte mich um und sah in meiner Laube eine Tafel gedeckt und reichlich besetzt mit allen möglichen Speisen und Getränken. Solch ein reicher Tisch schien mir denn aber meine magere Geldkatze zu libersteigen. Ich zog also meine Börse, um zu zahlen. „Ei, was fällt Ihnen ein? Lassen Sie doch Ihr Gelb stecken", ries da aber der blasse Herr. „Wo glauben Sie eigent lich, wo Sie sich befinden?" Selbstverständlich antwortete ich, daß ich mich in einer Gastwirtschaft wähne. Nun lachten aber auch die Herren. „Sie halten mich für einen Gastwirt?* fragte der Blaffe, sichtbar belustigt. Ich zuckte verlegen die Achseln, da ich wohl merkte, daß ich hier wohl falsch geraten hatte. „Ich bin kein Gastwirt, Herr Tschaumer» ich bin ein deut scher Dichter und heiße Schiller!* Na, wenn ich jemals in meinem Leven einen freudigen Schreck bekommen habe, so geschah eS damal». „Sie glauben es wohl nicht?" fragte man mich weiter, und eh« ich etwa» «rwidertt könnt», sagte der große Herr: «Es ist die tttnste Wahrheit, die ich nur bestätigen kann, mein Name ist — Goethe!" „Und ich bezeuge gleichfalls die Richtigkeit!* rief seht der klein« Herr, aus vollem Halse lachend. „Mein Name ist Wieland!" Ich wäre am liebsten in die Erd« gesunken. Daß ich so unvermutet die größten Dichter Deutschland» hier plötzlich Ditz Ltzbtzn-uhr schlügt jttzt »mal Berlin, 17. Mai. Alle Jahr« am Muttertag wirb die LebenSuhr auf dem Dönhoffplatz in Berlin neu eingestellt. So geschah es auch diesmal wieder. Hatte sie bisher 13 Schläge alle fünf Minu ten getan, so schlägt sie jetzt 13 mal. Sie zeigt damit an, baß im letzten Jahre alle fünf Minuten 13 Kinder in Deutsch land geboren worden sind. Zum ersten Mal sind in dieser Geburtenziffer auch die jungen Erdenbürger de» Landes Oesterreich mit enthalten. * Berhäugnisvoller Fehlschuß. Ein Bäckermeister in Tachau jBöhmenj hatte seinem Lehrling ein Flobertgewehr zum Abschießen der Spatzen geliehen. Auf noch ungeklärte Weise traf der Lehrling das vierjährige Töchterchen seines Meisters in den Kopf. Das Geschoß durchbohrte das Gehirn und trotz sofortiger ärztlicher Hilfe starb das Kind. * Er wollt« sich selbst operiere». In einem Wald bei Belimirovace in Jugoslawien wurde der 10jährige Friseur lehrling Franjo Bultan blutüberströmt von Bauern auf ¬ gefunden. Am Unterleib hatte er mehrere Schnittwunden. Er wurde ins Osiieker Krankenhaus gebracht, wo er angab, er leide an Bruch und habe sich mit einem Rasiermesser zu operieren versucht. Bultan wurde im Krankenhaus sofort operiert. Die Aerzte hoffen, ihn am Leben zu erhalte»». Massenangriff -er Maikäfer gtzgen «ukofatzrer , . Weißenfels, 17. Mai. In der Naumburger und Weißenfelser Gegend treten die Maikäfer in solchen Massenschwärmen auf, daß von einem wahren Ueberfall gesprochen werden kann. Besonders die Kraftfahrer haben darunter ganz bedeutend zu leiden und führen einen vergeblichen Kampf gegen die zu Tausenden gegen die Windschutzscheibe geschleuderten Kerbtiere. Beson ders in der Dunkelheit ist ein Wetterfahren außerordentlich gefährlich. Die Tiere kleben an den Scheinwerfern, so daß dtefe ihren Zweck nicht mehr erfüllen können. Noch ärger ist das Uebel für die Motorradfahrer, deren Körper über und über von den Schädlingen bedeckt sind, die auch gegen Schutz brille und Gesicht schlagen. Der Ueberfall der Maikäfer er streckt sich bis in die Gegend des OstharzeS. 4S verlorene Tage London, a. Mai. Als ain IS. März 1037 an der Ecke der Carburton-Strect und der Bolsover-Street in London, zwei Kraftwagen -usam- menstießen, ahnte niemand, was das für schwere und weit reichende Folgen haben würde. Denn der Unfall war ver hältnismäßig glimpflich verlaufen. Zwar mußt« die Insassin des einer» Wagens, die sich als die bekannte englische Film schauspielerin Merle Oberon entpuppte, in bewußtlosem Zu stand in ein Hospital gebracht werden, aber dann stellte sich heraus, daß sie mit einer leichten Gehirnerschütterung davon gekommen war. Nach 43 Tagen war Merle Oberon wieder vollständig hergestellt. Aber diese 48 verlorenen Tage haben, alles in allem, einen Mtllionenschaden angerichtet. Sie haben geradezu eine Krise in der britischen Filmindustrie heraufbeschworen, und nun solle»» die Gerichte unter einem riesigen Zeugeilauswand ent- scheiüen, wer für diesen Schaden verantwortlich ist. Zunächst: 43 Tage tm Leben eines aus der Höhe seines Ruhmes befind liche»» Filmstars bedeuten rund 60 000 Mark. Merle Oberon konnte einwandfrei Nachweisen, daß sie diesen Betrag wäh rend der Zett, da sie tm Krankenhaus liegen mußte, verdient hätte. Diese Summe ist ihr unwiderruflich verlorengegangen. Aber das wäre noch das wenigst« gewesen. Biel größer ist der Schade»» für die Filmindustrie. Merle Oberon war zusammen mit Charles Laughton, dem unvergeßlichen »Heinrich VlN.*, für die Verfilmung b«S erfolgreichen Romane» ,Zch Claudiu-*, der der Feber de» Engländer» Robert von Rank« Grave» entstammt, engagiert. Durch den Unfall mutzten di« bereit» ziemlich weit fort geschrittenen Dreharbeiten für diesen Film eingestellt werden. Nach der Genesung der Merle Oberon war «L nicht möglich, den Film sortzusetzen, da die Künstlerin «ine Verpflichtung nach Hollywood hatte, der sie terminmäßig Folg« zu leisten hatte, wenn sie nicht ihrerseits eine Schadensersatzklage ge- wärtigen wollte. Asich Charles Laughton war nach Ablaus der 48 Tage nicht mehr frei. So »var der unter riesigem Kostenaufwand hergestcllte Film, nachdem er halb fertig ge dreht war, plötzlich seiner beiden Hauptdarsteller beraubt, ohne daß die Aussicht bestand, die beiden Künstler, di« natür- lich ihre Verträge auf lange Sicht abschließen, in absehbarer Zeit wieder freizubekommen. Es blieb nichts anderes übrig,, al» auf die Fertigstellung des bereits groß angekünbigten Filmes „Ich Claudiu»* vor läufig zu verzichten. Denn auch über die Atelier», deren Miet« bekanntlich sehr teuer ist, »var bereit» wieder weiter verfügt worden, so daß man den Film nach Ablauf der 48 Tage selbst mit anderen Darstellern nicht hätte neu drehen können. ES ist klar, baß auf diese Weise große Geldbeträge verloren gingen. Die ProduktionSgesellschast wurde von einer Kris« hetmgesucht, die die ohnehin sehr schlechte wirtschaftliche Lage der englischen Filmindustrie noch verschlimmerte. Die Autoren und die Künstler bestanden auf der Ausbezahlung ihrer ver traglich zugesicherten Honorare. Ein Rattenschwanz von SchadenSersatzprozeffen entwickelte sich um den unglücklichen «utozusammenstoß an der Carburton-Street. Die Versiche rungsgesellschaften wehren sich erbittert, für den Gesamtschaben verantwortlich gemacht zu werden, zumal die Gchulbfrage bei dem Unfall trotz Einvernahme von 60 Zeugen nicht dtnwand- frei geklärt werden konnte. Erzgebirgifche Holzschnitzerei als Wanderpreis Da« Rassenpolitisch« Amt der NSDAP stiftet« dem Bund deutscher Filmamateure einen Wanderpreis für d«n besten Famtlirnfilm. Den Wander preis erhält der Film, der den wert der deutschen Sippe, die Freude an gesunden Lindern und Glück und wert einer großen Geschwistergemrinschaft am besten zum Ausdruck bringt. Vie holzgeschniyte Familien- gruppe wurde von Holzschnitzer Tümpel geschaffen, in dessen eigener Sippe di» Holzschnitzer«! . schon seit Generationen gepsietz» wird. suta. Preeee-Kolbmum
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder