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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.06.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380621023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938062102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938062102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-21
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Die Franzosen möchten, woraus wir mehrfach schon btuwiesen, natürlich selbst gern wieder mit Rom ins Gespräch kommen. Daß das nicht ganz leicht sein wird, zeigt rin Artikel der italienischen Zeitschrift „L'Jtalta b'Oltre- wäre", der an die von den Franzosen angekündigte Ver stärkung d«S französischen Kolonialheeres anknüpft. Gegen dies« Verstärkung hatte die italienische Presse von vornherein Protest erhoben. Jetzt nun weist die italienische Zeitschrift darauf hin, baß Italien angesichts einer solchen französischen Maßnahme ebenfalls seine kolonialen Streitkräfte verstärken müßt«, um nicht allzusehr hinter Frankreich zurückzubletben. Nachdem aber Italien im April abkommen mit England sich verpflichtet hatte, seine Garni sonen in Libyen zu vermindern und seine ostafrtkanischen Streitkräfte nur zur Verteidigung des überseeischen Besitzes «inzusetzen, würde, wenn die Mitteilung des italienischen Blattes von der geplanten italienischen Verstärkung zutrifft, «in wesentlicher Bestandteil -es englisch-italieni ¬ schen BertragSabkommens gefährdet sein. Die endgültige Flurbereinigung zwischen Rom und London wäre also abermals durch französische Schuld erschwert. In amtlichen Londoner Kreisen lehnt man, ebenso wie in Italien selbst, Mitteilungen über die neuen italtentsch-eng- lischen Gespräche ab. Di« englische Presse beschäftigt sich aber ziemlich eingehend mit den letzten Vorbereitungen, die für den .Besuch des ersten italienischen Flotten- geschwaberS in der englischen Kolonie Maltaim Gange sind. Der RtchtrtmrMlMSsarrssckutz berät London, 21. Juut. Der HauptunterauSschuß de» NichteinmtschungSauSschusseS trat Dienstag vormittag zusammen, um die Erörterung deS britischen Planes für die Zurückziehung der ausländischen Freiwilligen aus Spanten fortzu setzen und wenn möglich abzuschlteßen. Die Beratungen wurden über Mittag unterbrochen und aus den Nachmittag vertagt. Mahlung dtt SttlM-lchgft FraukeM-Türket Der GaMchiS als StreU-bleN - venerMabSverhaMmtsen unterbrechen Damaskus, 21. Juni. In syrischen politischen Kreisen will man in der Ver tagung des für heut« erwarteten gemeinsamen Ein- Marsches türkischer und französischer Trup pe n in den Sandschak sowie in der Unterbrechungber General st abSbesprechungen die Folge einer Der- steifung der französischen Haltung sehen. Di« Generalstabsbesprechungen» die gestern abgebrochen wurden, sind noch nicht neu anberaumt worden. Der französische Ober kommandierende, General Huntztnger, ist mit dem Flugzeug nach Beirut gereist. ' Di« in drei Parteien gespaltenen Armenier Syrien« beschloßen, eine Einheitsfront zur Bertetdiguna de« armenischen Gandschak-Jntereffen zu bilden. Im Sandschak sind jetzt Armenier rtnaetroffen, die aus Istanbul hergereist kommen, um anscheinend mit direktem türkischen Auftrag die tttrkenfeindlich eingestellten Armenier im Sandschak um- -ustimmen. E» bestätigt sich, baß bi« Unterbrechung der französisch- türkischen GeneralstabSbesprechunge« von längerer Dauer sein wird. ES ist ungewiß, wann die Verhandlungen wieder aus genommen werden. Der Grund dafür wirb -ter darin ge sehen baß die Türken Forderungen gestellt haben, auf di« die Franzosen nicht eingehen konnten. Auf türkischer Seit« macht sich Über diesen Verlauf in der Konferenz stark« Ent täuschung bemerkbar. Die Türken hatten anscheinend vor, di« politische Lage Frankreichs weitgehend aüSzunutzeü, und hofften, sehr rasch zu ihrem Ziel gelangen zu können. Sie stießen dabei aber bet den Franzosen, di« nicht über be- stimmte Zugeständnisse hinauSgehen wollten» auf Widerstand. Diese Enttäuschung bei den türkischen BerhandlungSführern steht in einem gewissen Kontrast zu der Stimmung bet der türkischen Bevölkerung, die ihre Häuser reich geschmückt und geflaggt hat und de» Einmärsche» der türkischen Truppen harrt. Mehrere hundert arabisch« Männer und Frauen, die «inen DemonstrattonSmarsch nach Antiochia veranstalteten, um für die Freilassung arabischer Führer «tnzutreten, wer den weiterhin durch französische» Militär am Betreten ber Stadt ««hindert. Die Soldaten habe» die Demonstranten bi» auf ü Kilometer von Antiochia zurückgedrängt. Ste SlWtMrulig lm Dellten SkelA «betrag von Dr. Lammers vor -er «lener VermaUungSaka-emie Wien, 21. Juni. Unter außergewöhnlich großer Anteilnahme der öster reichischen Beamtenschaft «rösfnet« am Montagvormtttag Reich-Minister und Ehef ber Reichskanzlei, Dr. Lämmer», -ie BerwaltungSakademte in Wien. Die Reihe ber fachlichen Vorträge wurde durch Reichs- Minister Dr. Lammers mit einem grundlegenden Vortrag über.DteStaatSfUhrung im Dritten Reich' ein- geleitet. StaatSidee und BolkStbee in sich vereinend, so er klärte Minister Lämmer», ist da» Wort vom „Dritten Reich der Deutschen' auch von tiefer staatsrechtlicher Be- deutung und vielleicht -um ersten Male die richtige Be- zetchnnna für den deutschen Staat. DaS Ideal, das in dem Wort „Reich' liest, dem da» Sehnen bester und größter deutscher Männer, Seher und Dichter gegolten hat, ist durch da» Kriegs- und Fronterlebni», au« dem -erau» ber Nativ- nalso-ialt-mus geboren wurde, zu neuem und tieferem Leben erweckt worden. Nachdem ber Begriff Reich durch die Heim kehr ber alten deutsche« Ostmark Erfüllung gefunben hat. ist «» an der Zeit, sich von den bekannten MeinungSverschteben- heite« über Bedeutung und Reichweite de» Bearisse» „Staat' freizumachen. Man könne daran denken, hinfort mit dem Wort „Staat' nur den ber Partei zweifellos neben geordneten Aemter- und vehvrdenapparat zu benennen, für die vezeichnuna be» Ganzen, der unlösbaren politischen Ein heit von Partei und Staat aber da« Wort „Reich' zu wählen. Damit findet da« Problem „Staat und Bartet' seine Lösung. Zum Schluß seine« Vorträge« sprach der Minister davon, daß da» verfassung-recht de» Dritten Reiches seit dem SV. Januar 1VM im werden Vegrtssen sei, biologischen Gesetzen folgend, entwickelt«, zum Teil gesetzliche Gestalt ge wonnen habe, »um Teil al» Gewohnheitsrecht in Geltung sei. Wann ber Zettounkt für bi« abschließende Gestaltung ter Verfassung de» Dritten Reiche» in einem zusammenhängenden Reich-grundgesetz gekommen sein werde, sei «och «tcht abzusehen; darüber habe dereinst allein der Führer zu be stimmen. Sein Wille und Befehl sind im Dritten Reich die einzige Quelle alle« Rechte». DK Folgen de« Anschluss«« ReichSstatthalGik Dr. Seyß-Jnquart sprach an- schließe« Wer das Uema „Praktisch, Prodle», de» AnschlusseSfürRechtunbWtrtschaftinOefter- reich' und führte u. a. au», daß die Wiedervereinigung Oesterreich« mit dem Deutschen Reich in den Märztagen 1S88 die Erfüllung de» jahrhundertealten Sehnen» be» deutschen Volke» nach Einheit von Volk und Reich gebracht habe. Der Redner gab einen Ueberbltck über die Neuorganisation der Verwaltung, den Umbau der beruf-ständischen Körperschaft«« «nb die Vereinheitlichung -e» Rechte». Er führte weiter au»r Die Wiedervereinigung ber Ostmark mit dem Deutschen Reich hat neben den großen politischen Folgen der Vereini gung auch eine Reihe wirtschaftlicher Krage« auf- gerollt, vor allem die Anpassung der österreichischen Wirtschaft an di« deutsche Großwirtschaft, dieAristerungderöster- retchtschen Wirtschaft und den Einsatz der Wirtschaft für den BterjahreSplan. Di« vesonderhtllen der Lage lassen zuerst die Frage der Arisierung im Vordergrund «rscheiuen, da wir hier mit einer außerordentlichen Ueberjudung zu rechnen Haven. Die politisch« Forderung geht nach einer rabikalenraschenLösuna, und e» muß dteser Forde rung auch Erfüllung gegeben werden. Im Zuge der Arisie rung müssen sowohl fachlich geeignete al« auch politisch i« Ordnung befindliche Leute zur wirtschaftlichen Betätigung herangezogen werben. Neven be« entsprechenden Menschen auslese ist -ie Zurverfügungstellung der Uevernahmekaptta- lten eine der Hauptsorgen aller jener Stellen, die,sich mit der Arisierung »« befaße« haben. v»rkt». >1. J««l I» dar Nacht »vm Mittwoch »»» Donxr-tag überträgt bme baxtfch« «nndf—k at 1 Uhr früh da« vo,ka«ps Schm«, lt«g—L»»i« an» N««y»rk. Sprecher ist >r»o Hellmt». «» ist t«d»ch mahrfcheinlich, baß »er Hayptkempf erst Pesept, ltch später »e«UuU. 8a, so ein Erdbeben... Di« Gelehrten ber Seismographtschen Station in Jalta am Schwarzen Meer sind in großer Erregung. Ein heiliger Eifer hat sie erfaßt. Der große Schauer ist über sie ge- kommen, der einen Wissenschaftler dann in den Bann zu schlagen vermag, wenn er vor einer neuen Entdeckung, vor einer wichtigen neuen Erkenntnis steht. Die Beobachtungen der letzten Tage sind auch einzigartig. Fortgesetzt machten die Instrumente Aufzeichnungen, wieIe tn solcher Häufung und Mannigfaltigkeit höchst selten tn Erscheinung treten. Die Professoren und Assistenten haben Mühe, mit ihren verech- nungen nachzukommen. Aber sie nehmen die Nächte zur Hille, und es geht. Leichte» Frtthbrben mit dem Her- in der Nähe von Irkutsk .., schwerere Erschütterungen bei Urum- tscht tn Tukkestan ... im Stanowoigebirge tektonische Be wegungen ... Ja, wo die ältesten Forscher sich niemals irgendwelcher LebenSSußerungen ber Erdrinde entsinnen Kritisch«!« Wie»« »«stabt. Di« ehemalig, öfter- reichtsch« Th«resiantsche Militärakademie Wiener Nenstadt ist «l» Kriegsschule Wiener Neustadt dem Inspekteur der Kriegs schule unterstellt worden. könnte« und wo -ie Gegend al» eine Zone absoluter Ruhe betrachtet wurde, tm Tiefland des Unterlaufs des Jenissei, selbst dort find Stöße zu verzeichnen I Sine Zett der «an, großen Erdnmwälzungen scheint sich anzutnnbigrn. Etwa» Derartige» wurde feit Jahre» nicht erlebt, ist un - «rhörti Jetzt gilt e», Pionierarbeit zu leisten: jetzt kommen wir unseren Kollegen tm Westen um ein Stück vor- mr^etn Triumph der Sowjetwtssenschaft ist in Dal Ein Schlagt Ein Erdbebens — Di« Apparat«t Da» ist eine Naturkatastrophe, so groß, daß die empfindlichen Apparate versagen und die aus- zeichnenden Stifte samt und. sonder» auSsprtngen. Den Assistenten durchglüht es wie Fieber. Schnell zum Direktor, da» Ereignis zu melden» denn die Bearbeitung so großer Dinge überläßt er nicht mir. Er reißt die Tür auf... stutzt, bekommt große Augen .. . und springt einem Mann a« di« Kehle, der am Ende be» Korridor» — Holz hacktt «Mann, wa» fällt Ihnen «in, wa» machen Sie hier, wie kommen Sie hier überhaupt herein?' „Aber ich wohne doch hier! Da werde ich doch wohl mein Hol, hacken dürfen?' — Zu eiserner Ruh« zwingt sich ber Assistent. „Tie wohnen hier?' — „Jawohl, bi« Kommu nalverwaltung hat mir hier ein Zimmer zugewiesen. Wo sollte ich denn sonst hin mit meiner Familie?' — „Warrn Sie gestern schon da?' — „Aber gewiß doch.' — „Und wa» haben Sie da gemacht?' — „Einen Schrank gerückt.' — „Un vorgestern?' — „Da habe ich -em Iwan Iwanowitsch ge holfen, sein« Möbel hereinschleppen." — „Der wohnt auch -ter?" — „Ja, hier sind -och drei Familien elngezogen.' Der Assistent lehnt sich kraftlos an die Wand. Ihn friert plötzlich. So also ist da»: Ein alte» Sofa htngestellt, Erdstöße am Baikalsee. Ein Schrank gerückt, da» ganze Kuenkun- gebtrge wackelt. Holz gehackt, Naturkatastrophe mit Hunder te« von Toten ... SS ist nicht» mit dem Triumph -er Sowjetwissenschaft. Der OrtSsowjet hat in den Seitenflügel Obdachlose etn- quarttert. Es helfen auch keine Proteste, bi« Familien kommen nicht wieder heraus. Nichts andere» bleibt übrig, al» die SetSmographtsche Station zu schließen. Und da geschieht. Diese Geschichte aber ist nicht etwa erfunden. Sie steht al» nüchterner Tatsachenbericht t« -er sowjetamtltchen „Prawba, tSter BrnStre htnpeetchte» Berlin, 21. Junk. Di« Justizpreffestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der Söjährig« Stefan Lovasz, der 80jährige Josef St«tdle, die 28jährtge Lieselotte Herrmann — alle drei au» Stuttgart — und ber 81j«hrtge Artur Göritz au» Manzell sind am Montagmorgen hin gerichtet worben. Lovasz war vom Volksgerichtshof wegen Vorberei tung zum Hochverrat unter erschwerenden Umständen zum Tobe verurtetlt worden, weil er an leitender Stelle versucht hatte, in Sttddeutschlanb eine kommunistisch« Organisation aufzubanen. Durch das gleiche Urteil find Stetble, Göritz und Lieselotte Herrmann wegen Landesverrat in Tateinheit mit Vorberei tung zum Hochverrat -um Tobe verurteilt worden. Stetdle und die Herrmann haben mtt hohen kommunistischen Funktionären des AnSlanbeS tn Verbindung gestanden und an sie u. a. geheime militärische Anlagen ver- rate«. Göritz hat Staatsgeheimnisse, die ihm auf seiner zum Teil mit militärischen Aufgaben beschäftigten ArbettSstell« bekannt geworbe» waren, an eine« mtt dem Ausland in Beziehung stehenden kommunistischen Funk tionär verraten, obwohl er durch dte Werklettung über seine Pflicht -ur Geheimhaltung eingehend belehrt worden war.
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