01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380622014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938062201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938062201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-22
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1938
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«tttwech, ».Simtio« MeemnAuSaeS» Sir. »8» -au» »aa-tl. ««. ».»», »«. ».» -Urschl. t»^« »pf. Haft««», toha« »»»»ichellml«»- p«t»»r> »«I »»chaatr. »«rfaüd. «bii-l. Nr. 10 «pf.r «ut«h. Dratdan» «lt Mmd-iU-. w «pf.r «z«». «ochlm, «.«"dal!»* u M>I. Drucku.verlas«itlepschKRrickardt,Dreodrn-A. l,Marte«- straße 18/52. Fernruf 25 251, Postscheckkonto l-68 Drrode« u. Lt-ll«n,eiuch« villUmeta» Vie» Blatt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen der ^u« « »p,. Mer««», »o «pf. — «-»dm« Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamt«« heim «ur «n vuUlenan,»»« »retdner ««chNchten. Gberversicherungsamt Vresden uave-t-»,«« »»riitftack« «erdr» »Uh« -ustew-h« Lonbvns Spanien-Mn angenemmen Die Postbezieher Bestellung säe Monat Juli bis spiltsst»«« ooqanrhmeu, nur dann hab« Ei» dir sich«» Gewähr, di« verödeter Nachricht«» sedrrzeit pünktlich »»» oha» Uatrw brrchuog auch im ururu Moua» »> «halt« DttS-aer Nachricht««-Dertriebsabteil««- Dle Zurüüziehvng -er Freiwilligen soll beginnen London, 21. Juni. Dir Beratungen de» Hauptunterausschuss«» de» Nichtein- Mischungsausschusses am Dienstag wurden kurz nach 7 Uhr abend» abgeschlossen. Wie verlautet, wurde tn der Sitzung de» Ausschusses der britische Plan über die Zurück- ziehung der Freiwilligen aus Spanten einstimmig an genommen. Der Ausschuß billigte weiter einstimmig di« vorgeschlagenr Verstärkung der Dee- und Lanbkontrolle sowie die Einsetzung von Beobachtern tn gewissen spanischen Häfen. Der Ausschuß wird am Freitag erneut zusammentreten, um die Frage der Finanzierung des Planes zu besprechen. Gleich zeitig ist beschlossen worden, dem BollauSschuß den fertig gestellten britischen Plan zur Stellungnahme -uzuleiten. Eine Vollsitzung des NtchteinmtschungSauSschuffeS wirb für An fang nächster Woche erwartet. Französischer Vorstoß ln Moskau Wie unsere Berliner Schriftleitung zu der Londoner Einigung ergäuzenb mitteilt, soll der Sowjetvertreter tn der DienStagsihung erklärt haben, er sei zwdr grundsätzlich gegen den englischen Plan, aber bereit, sich mit ihm ab,»finden, um einer Einigung nicht im Wege zu stehen. „Eventna Standard"' schreibe dazu, daß der französische Botschafter in Moskau am Montagabend der dortige« Regierung ein« Not« überreicht hat, tn der Frankreich bemerkt«, baß «s unbeschadet der sowjetrusstscheu Haltung entschlossen sei, mit England, Deutschland und Italien bei der Inkraftsetzung beS englischen Planes mitzuwirke«. Wen» die Sowjetregierung wiederum tt» Weg« stehe, so «ass« die» «in« Sock«,«na r-kW Litwinow zu Stalin gegangen. -koke« au Franco und Valencia Dies« neu« Haltung der Dowjetrüffen — auch darüber dürfte man sich tn London im klaren sein — kann natürlich grmäß der bisher geübt«» bolschewistische« Praxi» von heute aus morgen wieder geändert werden. Trotzdem erklärt man tn Londoner offiziösen Kreisen, baß man auch bann gemeinsam mit Frankreich über diese sowjetrusslsche Obstruk tion htnwegschreiten würbe und den Weg zur Lösung des GpantenproblemS fretmachen wolle. Jedenfalls sei man ein gutes Stück vormärtSgekommen. „Exchange Telegraph" schreibt dazu, daß in der Dtenstagvormtttagssitzung bereits mit der Aussetzung der Note begonnen wurde, die an die rot- und weißspantschen Regierungen abgehen müsse, damit deren Einwilligung erteilt wirb. „Eventng NewS" glaubt bereit», daß man, saus sich keine neuen Widerstände ergeben, tn sechs bis acht Wochen mit der Zurückziehung der Freiwilligen so gute Fortschritte erreicht haben werde, baß dann bas englisch-italienische Abkommen tn Kraft ge setzt werben könne. Der schweigsame Chamberlain Ligonor Vradtdorivdi cksr „vrssäni dlnodriebton" Lo«do«, 21. Juni. Die mit so großer Spannung erwartete außenpolitische Unterhauserklärung des Ministerpräsidenten Chamber lain brachte eine herbe Enttäuschung für alle diejenigen, die von Chamberlain Aufklärung über die englisch-italienischen Beziehungen, über die Nichteinmischung»^«« und nicht zu letzt über die Bemühungen um einen Wafsenstillstand in Spa nien erwartet hatten. Der Ministerpräsident sagt« nickt» vy» all diesen Dingen, sondern begnügte sich mit größtenteils theoretischen Darlegungen über da» Bolkerrecht und die sich au» der Entwicklung der Luftwaffe ergebende» Fragen. Wetter begründete er noch einmal die Haltung der englischen Regierung zu der Frage de» Bombardement» englischer Han delsschiff« durch Bombenflugzeuge. Chamberlains Schweigsamkeit läßt den Rückschluß z«, daß die Einigung im Nichteinmischungsausschuß ddch noch nicht so vollständig, wie man hier zuerst angenommen hatte, sein kann. Gin vertrauMer CM -er smuMAen Regierung «Muhr »en KMsmatrrtal muh Spanien gestattet - Flan-tn im Skrn-smrk Part», 21. Juni. Der ehemalige Ministerpräsident Flandtn gab am Dien»taa eine durch den Ruudfunk verbreitet« Erklärung ab, in der er zur politischen Lage Stellung nahm, da «» ihm in folge der Schließung der Parlamentstagung nicht mehr möglich sei. sich vor der Kammer auSzusprecken. Die Verletzung der Ntcht«inmtschuna»abmachunge« durch di« Volksfront stellte Flandtn eindeutig al» «in „trübe» Manöver" fest, und erklärte, «S könne den Friede« be- einträchtigen, daß bi« Regierung Ldon Blum» am 17. Mär, 1288 «inen vertraulichen Erlaß au»g«geben hab«, um den Durchgangsverkehr von Kriegsmaterial, da» für Spanten bestimmt ist, zu erlauben. Di« Folge dieser Politik sei. baß im April und Mat mindesten» 2S222 Tonnen Material und Munition über die Pyrenäeugrenze gegangen seien. Nachdem Flandin die Forderung aufaekellt hatte, in ber spanischen und tn ber tschecho-slowakischen Frage eine Politik zu treiben, die mit der englischen tn lieber- rtnstimmung steh«, brandmarkt« er die Gefährlichkeit der tuternattonalen Brunnenvergtstu«-. Wen« man wirklich den Frieden wolle, dürfe man nicht tagtäglich die. internationalen Beziehungen durch Falschnachrichten, Polemik«« und Be leidigungen verschlimmern. Auslastungen zum AuSsucken Ltgonor vradidoriokt äsr „vrooänor dknobriobto»" Rom, 21. Juni. Die italienische Presse beschäftigt sich am Dienstag mit den französischen und englischen Blättermelbungen über die von ber Regierung Daladter inoffiziell angeorbnet« Schließung der französischen Pyrenäengrenze nach Spanten. Ein römisches Abendblatt leistet fick dabei de« etwas boshaften Scherz, die englischen und französischen Aus lassungen zu diesem Thema einander gegenüber,«stellen. Da» erstaunliche Ergebnis ist, daß die Pyrenäengrenze nach An gabe ber französischen Regierung niemals geöffnet «ar, daß sie nach englischer Darstellung und nach einem französischen LtnkSblatt seit dem 18. Juni geschlossen ist und schließlich nach der Ansicht einzelner Londoner und Pariser Blätter auch beut« noch für den „normalen Verkehr" — wa» man sich darunter vorzustellen hat — geöffnet ist. Stt Mtt Vraoi- ln Einklang mit -tt M-ttNLN Zett De. «oahhatt fpench M ühae ittttooo «enschra tm Oltzmnta-SlaM verli», 21. Juni. Im völlig gefüllten vlympiastadto« beging die Reichshauptstadt am Dt«n»tag ihr« Sonnwendfeier, bet ber. Berlin» Gauletter, Dr. Goebbels, sprach. Ueber 1MV00 Mensche« batten sich zu bteser Feierstunde um de« lodernden Holzstoß ««gefunden. Gaupropaaanbaletter Wächter «rdsfnet« die Feier mit de« «orte« de» Gedenken» an die vor zwei Tagen tödlich ver unglückte« Kamerad«« der-SA-Gruppe Verlt«-Vranbe«burg. Gewallt- erklang bann ber letzt« Satz au» Beethoven» Neunter unter der Stabführung »„ Eugen Jochen», «et den Klänge« de» Feuerzauver» au» Wagner- „Walküre" N«»,»rk, R. Semi. Der WelttneifterschaftSkantps zwischen Schmeling und S»e Lont» t« Pankeestation in Nnmork, dem »« 2 Uh« ei« Rahmenprogramm »orandgeh^ dürst« erst gegen »Uhr begt»««». Di« Rnndsnnkhdrer könne« sich aber bereit» «m 1 Uhr an de« Lantsprecher» einst»»««, da em» dies« Zell verschied«»«» rnnd «m de« Boxsport »nd mnsll kaiische Unterhalt»»- ,« höre» sei» werde«. marschierten darauf 222 Fahne»schwinaer et«, eine« groben Kret» um bi« Aschenbahn bild««-. Wie glühend«» Eisen ergoß sich nun au» dem Marathontunnel et« breiter Strom: 8222 Fackelträger ziehen im Feld« auf, während die Musik den Mtlttärmarsch von Schubert spiell. Di« 8222 Fackelträger bildeten ei« riesige» Hakenkreuz, da» sich unter neuem Jubelsturm umgestaltet zu dem alten heilt- gen Zeichen, dem Gonnenrad. Darauf sprach SA-Obergrup- penführer von Jagow über bi« Bedeutung der So«N- wendseier. Nun nahm Berlin» Gauleiter, Reich-Minister Dr. Goebbels, da» Wort. Er erinnert« an den alle« deutsche« Brauch ber Sonnwendfeier, der wieder auferstanbe« sei. ES gelle, di« -roßen Tugenden und edle« Sitten unserer Väter «tt den Erfordernissen des moderne« Zeitalter» tn Ueberet«-. stimm««- zu bringen. Dr. Soebbel» bezeichnete «» al» «i« Abbild unsere» wahrhaft demokratische« Staate», daß — um geben von den steinernen Wellen einer vierein-alb-MUlto-' nen-Stadt inmitten von Steinquadern u«d Asphgllstraße«; 122 222 Menschen Fabriken, Kontorhäuser und Mietskaserne« verlassen und sich -usammengefunden hätten, um den alte« Brauch ber Väter festlich zu erneuern. Am Schluß seiner Rebe kam der Minister auch auf politische Fragen zu wrechen. Ein prächtige» Feuerwerk mit schweren Salutschüsse« und ein Trommelfeuer schwerer Bomben, einzig in seiner Viel gestaltigkeit, gaben der Sounwendseier den Abschluß. Rur keine Selbsttäuschunv! Der ReichSbunb der Kinderreichen hielt soeben in Wei« mar eine Tagung ab. In ihrem Mittelpunkt stand eine Red» de» Reichsstatthalters und Gauleiter» Gauckel, der -le be völkerungspolitische Lage Deutschlands eingehend untersuchss- und dabei feststellte, baß wir den Gefahrenpunkt ns» lange nicht überwunden haben. Da» mag vielen et»e Ueberraschung gewesen sein. Sie hörten tn den letzten Jahrew die stetig steigenden Geburtenzisfern, sie erkannten mit Recht und voller Einsicht an, daß diese Zunahme ein sichtbarer Etz« folg der mannigfachen Maßnahmen nationalsozialistischer vtz- völkerungspolitik ist, und sie hatten vielleicht noch den KÜ»t<«k der Worte im Ohr, mit denen der Führer im Februar der feierlichen RetchStagSsitzung au» Anlaß de» fünften Iahe reStage» ber Machtübernahme den deutschen Müttern dankt«, die seit dem Regierungsantritt Adolf Hitler» dem deutschp» Vaterlande Millionen ihrer Kinder geschenkt haben. Und »S hat natürlich auch alles durchaus seine Richtigkeit. Abtv Gauleiter Sauckel meinte noch etwas andere». Er ließ e» nicht bet ber vielfach üblichen Betrachtungsweise bewende», die sich nur an die Zahlen hält und unter „Geburtenüber schuß" einfach die Differenz zwischen der jährlichen Zahl dz» Geburten und der jährlichen Zahl der Gterbefälle versteR, sondern er drang tiefer. Um seinen Gedankengang u»d dich Warnung, dle er daran knüpfte, zu verstehen und zu Mürtzk» gen, sind daher einige Ueverlegungen notwendig. Z« allererst ist ,u bedenken, Hatz sich t« Deutsch!»«- llw folg« ber großzügigen hygienischen Vorkehrungen ««L 1«- folge de» ständigen und notwendige» Ausbaues »er gw» validen- und AlterSfürsorge da» durchschreidtNH« Lebensalter wesentlich erhöht hat. Früher wurde« die Menschen durchschnittlich 87 Jahr« alt; heut« ist ihnen.esr» fast doppelt so langes Leben beschieben. Wir freuen «ns dar über. Nicht nur aus rein „menschlichen" Gefühlen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen: jeder langlebige gesundeMensch hat ein Paar Hände, hat ein Hirn, und wir brauchen heüte-1« Deutschland mehr denn je sowohl Arbeiter der Stirn «nie Arbeiter der Faust. Jeder Mensch aber wird einmal ald «»S> arbeitsunfähig, und wenn er seine Hände in den Schoß letzt und den Geist ruhen läßt, dann müssen andere da sein, sem Leben zu erhalten, für seinen Unterhalt zu sorgen, ««- v»v allem sein Werk weiterzuführen. Nun stammen unsere All« heute au» einer Zeit, da von GeVurtenbeschränkuug noch ket»s Rebe war; ihr« Zahl ist also groß. Die Schicht der Dreißig- bi» Vierzigjährigen dagegen, die jetzt in ber Vollkraft ihr-« Jahre stehen, ist schon dünner; sie wurden im letzte« Jahtz- zehnt des laufenden Jahrhundert» geboren, al» die deutsch^ Geburtenziffern zum ersten Male, wenn auch kaum merklich, zu sinken begannen. AIS sie ins heiratsfähige Alter träte», herrscht«» Krieg und Inflation. Wenige gingen die Eh« eh«, und noch weniger bekamen Kinder. Go kommt«», daß der g«g«m wärtige Altersaufbau des deutschen Volke» einer PyramH- gleicht, die nicht — wie «S den Gesetzen ber Physik «nd dev Biologie entspräche — auf ihrem breiten Gockel ruht, sonder« höchst wacklig «nd unsicher aus ihrer Gpltze balanciert. Auf bi« Gefahren, die sich daraus im einzelne« ergebet^ svll hier gar nicht näher eingegangen werbe«. Festgesiesit sei nur, baß durch die zurückgestaute Sterblichkeit die tatsächlich« Bevölkerungslage verschleiert wirb. Denn dadurch, daß sich di« Lebensdauer verlängert, «tick' naturgemäß gleichzeitig bi« Sterbeziffer herabgedrückt. Die ntebrtger« Sterbeziffer bedeutet aber «och k«tn«Geburtenzunahme,wte eine Geburtenzahl, di höher ist al» die Zahl ber Gterbefälle, noch keine« echte» BolkSzuwach» barstellt. Geburtenziffer und Sterbeziffer voneinander abzuziehen und da» Ergebnis al» „Gevurte«- Uberschuß" zu bezeichnen in dem unbegründeten Optimismus, da» deutsche Volk habe nun wirklich Ueberfchuß an Neu geborenen, ist eine Selbsttäuschung, vor der nicht «du- dringlich genug gewarnt werben kann. In WtrkltchkRt gibt e» in Deutschland seit zwei Jahrzehnten keinen Ueberschuß an Neugeborenen mehr, obwohl unter dem höchst mißver ständlichen und in Fachkreisen heute abgelehnten Kennwort „Tevurtenüverschuß" Jahr für Jahr die beruhigendsten Zif fern veröffentlicht wurden, und obwohl unser« Einwohner zahlen jährlich wuchsen. Die Zunahme aber ergab sich nicht , allein au» denen, die neu hinzukamen, sonder« mehr au»
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