01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380623016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938062301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938062301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-23
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1938
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W»r«»n.«o<oa»» Str. r»v Amt I«, kN »n Uql. Aofkrdma frrl H«» m»»aL. MN. ».«, V-?»l»U4 MN. ».«> «dilchl. «»,4« »»!. V»ll»ed. t»,ne V-ftjuftrllu»^- »«< fttbtnmol wtchintl. «erfand, «n^U- Nr. lü Nvl.l «ut«-. Dr»«drn« m» Nbodaurg. >0 «»1.1 «utntz. Lochien» «.Ndenda-«-. U «»!. Gegründet 1SS6 8;K^/r;,1kWi!k^LLSLL S»L«W!S«: Amt-txruptmannschaft v»«»b<n und do Schtedeamte» beim «u o»eü«!m»»»« r«er»>er Vberversichrrung»amt Vroden UnoeN-«,,-L»rMw-« wen,«« »lcht -uf»«w-rm F«k«i^e TaNeLLe/ttwv Asc6§L«L «k/5 ^VorMe»- wre/ Foe Auls blelbt Weltmeister Rar Schmellng bereits in -er ersten Runde gesAlasen spanten un- »te Mächte Reuyork, 23. Junl. Der Kampf um die Voxwellmeifkerschafl im Schwergewicht endete mit einer schweren Enttäu schung sür die deutschen Hoffnungen aus Max Schmeling: Bereit» in der ersten Runde des Kampfe» wurde der deutsche Boxer von seinem unheimlich stark angreifenden Gegner mehrmals so schwer ge troffen. dah er zu Roden ging und seine Sekundanten das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe in den Ring schleuderten. Damit hat der Reger Zoe Louis die Weltmeisterschaft, die er vor einem halben Jahre ans recht zweifelhafte Weise gewann, erfolgreich behauptet. Die Millionenstadt Neuyork stand am Mittwoch ganz im Zeichen de» WeltmeistersckaftSkampfeS zwischen Max Schme- ltng und Joe Louis. Tausende Schaulustige lenkten in den Mittagsstunden ihre Schritte zum Madison Square Garden, wo mit dem üblichen Drum und Dran das Einwiegen der beiden Gegner vor sich ging. Der Tonfilm und die Runbfunkleute, an di« V66 in- und ausländisch« Pressever treter und Tausende von Borsportfreunden wohnten dieser Zeremonie bet. Nach der eingehenden Untersuchung durch den Vertrauensarzt der Neuyorker Boxbehvrde Dr. Walker klet terten beide Kämpfer auf die Waage. M a x S chmeltngS Gewicht wurde mit ISS amerikanischen Pfund, das sind 87.»« Silonr»»« sestgestellt. Joe LouiS wog 1S8,7ö Pfund ober vo.löKilogram«. DaS Wetter war außerordentlich schwül. Der Himmel hatte sich bezogen. Die Nachfrage nach Karten hielt bis Kampfbegtnn unvermindert an. Die wilden Händler machten glänzende Geschäfte. Zum ersten Male seit den Kämpfen zwischen Dempsey und Tunney überschritt die Einnahme eine Million Dollar. vle Kämpfer lm Ring Um s Uhr 1 Minute erscheinen Max Schmeling und Joe LouiS im Ring des Uankee-GtabionS Beide schütteln sich die Hand. Die Sekundanten überprüfen das Anlegen der Handschuhe. Der .Handsckuhkrteg* um LouiS überlangen Daumen ist dahin entschieden worden, baß die in Neuyork üblichen Handschuhe verwendet werden. Mit recht dünnem Beifall werden dann eine Reihe bekannter Boxer vorgestellt. Wenige Minute« später wird der Hauptkampf angesagt: 1ö Runden. Der Ringrichter Max Donovan ermahnt die Boxer zu fairem Kampf. 8,10 Mr beginnt der Kampf um die SchwergewichtSweltmetsterschast. Die verhängnisvolle Runde Der Neger greift Schmeling mit unheimlicher Wucht an und überschüttet „Maxe^ mit einem Hagel von Schlägen. Maxe geht zurück und hat alle Hände voll zu tun, sich der Angriffe LouiS' zu erwehren. LouiS greift immer wieder an und Schmeling weicht zurück- Er deckt mit der Rechten und rS kommt zum Clinch. Dann löst er sich von dem braunen Bomber, der aber unheimlich stark ist und unseren Landsmann mit einem Hagel von Schlägen -ubeckt. LouiS schlägt «ins, zwei drei, so daß sich Schmeling nicht wehren kann. Er geht an das SeU und hält sich fest. Ja, er geht in di« Knie. Maxe gebt nach kurzer Pause wieder hoch, aber da ist schon LouiS wieder an unserem Mann und trifft ihn mit einem Aufwärtshaken so hart und schwer, daß Maxe fällt und ltegenbleibt. Schmeling kann sich nicht mehr erheben..^ das Handtuch fliegt in den Ring, der Kamps ist aus. Schme ling ist in der erste« Rund« geschlagen. Der Kampf ist aus Kurz und schmerzlich waren die Augenblicke, in denen wir s» dieser Nacht am Lautsprecher dem Geschehen im Vankee- Etadion in Neuyork lauschten. Wir waren uns kaum darüber klargeworben, daß der grob« Kampf, aus den wir solange ge wartet haben, schon begonnen hatte, da war auch bereits bas Ende da. Ein Ende, das all« Vorhersagen und Voraus berechnungen scheinbar über den Haufen geworfen hat. Wir Deutsche hatten un» ein« klar« Chance sür unseren Max herausgerechnet. Das rasch« End« de» Kampfes scheint uns eine» Irrtum«» zu überführen. AVer wir müssen nach diesen Minuten der Enttäuschung versuchen, klar zu sehen darüber, was eigentlich in diesen Morgenstunden europäischer Zeitrechnung geschehen ist und gespielt wurde. Max Schmeling hatte mehr gegen sich als nur den Negerboxer Joe LouiS. Gr kämpfte gegen die Differenz eines Altersunterschiedes von acht Jahren. Er trat an gegen das Vorurteil des »Itis? nvver eomo daok", gegen den Boxerglauben, baß ein geschlagener Weltmeister nie wieberkehrt. Er stellte sich gegen «ine Flut von Intrigen und Manöver«, die ihm jahrelang sein gute» Recht vorent- htelten. Und er trat schließlich auf den Plan, an der Stelle, die gerade sein Kampffelb war, gegen da» Meer von Neid, Mißgunst und Verleumdung, bas draußen gegen Deutschland brandet. Was er gegen all' diese Mächte «tnzusetzen halte, war neben seinen boxerischen Fähigkeiten und seiner sport lichen Intelligenz das eine: sein großes Kämpferherz. So wie er sich in den letzten zwei Jahren burchgevtssen hat bi» zu der Stunde, da er wieder um die Weltmeisterschaft kämpfen sollte, mit Zähigkeit und letzter Entschlossenheit — so hat er sich auch an diesem Tage zum Kampf gestellt. Go hat er kämpfend die Schläge eingesteckt, mit denen Joe LouiS ihn überfiel, der offenbar besser und mutiger war, als die Voraussagen ihn erwarte« ließen. Und so ist er offenbar al» «in Kämpfer, der dem harten Gefecht nicht auSwetcht, mitten im Hin und Her des Kampfes in den Schlag hinein gelaufen, der ihm zum raschen Verhängnis wurde. Der Traum einer neuen deutschen Borweltmeisterschaft, den wir l im Herzen wohl all« hegten, ist damit auSgeträumt. Aber da» i Beispiel des Kämpfers Max Schmeling wirb über diesen Tag hinaus uns erhalte« bleiben. vdkberetlruwen für -en Köntgsdesuch tn Parts Atg«»ar vradUwriodt S«r »vreeäner Anoluckod»««'' Pari», 22. Juni. Part» steht mitte« t« den Vorbereitungen, für den englischen KönigSbesuch. Alle anderen Fragen find dagegen mehr tn den Hintergrund getreten. Man sreut sich tu Part», daß der KönigSbesuch in einem Augenblick ftattfinden wird, in dem durch die Einigung im Londoner NichteiumischungSauöschuß die Auffassung über die gesamt europäische Lage wieder etwa» zuversichtlicher geworden ist. Am Mittwochabend wurde bekannt, baß der französtsch« Botschafter in Barcelona Laho»»« Vetm sowjelspanischen Ausschuß einen Schritt unternommen hat, um diesen dringend aufzufordern, da» Londoner Abkommen anzunehmen. Schwie rigkeiten von nattonalspantscher Seit« glaubt man hier nicht befürchten zu müsse«. Kampf -en Berkehesunfällen vr. Goebbels eröffnet die Propagaadawoche verll», A! Jemi. Die Woche »o« bs. »i» zu« A». Juni wird i« Zeichen einer großzügige» Aktion znr verhüt«», der VerkehrSnnsüI« stehe«. Am Abend de» bt. Jnni wird in der Zeit von 1» bi» l»,1ö Uh, NeichSwtntster Dr. Goeddel» zn» Problem der verkehrSnnsäü» über al« dentsche» Gender spreche». In wenigen Tagen jährt sich die Ermordung de» spani schen RechtSpolltlker» Sotelo zum zweiten Male. Diese Blut, tat war da» Zeichen zum Beginn eine» Kriege», der tu seinem Verlauf für das spanische Volk zu einer Tragödie, sür Europä aber zu einem Pulv ersaß wurde. Die Er« Hebung des nationalen Spanten» gegen die republikanisch« Mißwirtschaft und den au» ihr erwachsenen Bolschewisten« terror hätte längst mit dem Stege der um Franco gesam melten Kräfte der Ordnung geendet, wenn nicht Moskau und seine internationalen Drahtzieher versucht hätten, im Süd- westen Europa» einen zweiten Sowjetstaat »u errichten. E» begann jene» trübe Kapitel der europäischen Politik, da» zwi« sehen den beiden Polen Einmischung und Nichtein mischung so ziemlich alle Großmächte in ein gefährliche» Spannungsfeld htneinzog. Erfreulicherweise hat die spanische Tragödie auch eia Gute» gehabt: sie öffnete vielen Europäern di« Augen über die tödlichen Gefahren, die unserem Erbteil durch den Bol- sche«t»mu» drohen. Go wurde Spanten zum Krtstalltsa « tionöpunkt für die englische Außenpolitik, die mit dem Abgang Eden» eine neue Ausrichtung erhielt. Die Mhnner in London besannen sich auf da» in vier Jahr« hnnoerwn^sv übrrau» ersslgreich angeivandte Grundprinzip einer jeden britischen Außenpolitik: auf «ine realpolttische, nur den Interessen England» entsprechende Haltung. Diese Umkehr ermöglichte endlich die seit den ersten Wochen de» Abessinienkriege» bestehende Liquidierung der englisch-italie nischen Spannung. ES kam zu einer umfassenden ver- ständtgung -wischen Empire und Imperium, die in dem Pakt von Rom ihren Niederschlag fand. Aller, bingS war diese Generalbereinigung an eine Bedingung ge knüpft, auf die beide Teile nicht verzichten zu können glaub ten. Die britische Regierung hatte sich ihren tnnerpolttische« Gegnern gegenüber verpflichtet, aus Zurückziehung der i« Spanien kämpfenden Freiwilligen, also auch der italienischen, zu bestehen. Italien wieder stellte die Bedingung, baß ein unabhängiges und nationales Spanien au» dem gegenwärti gen Ringen auf der Pyrenäenhalbtnsel hervorgeht. Gelt der Notifizierung de» englisch-italienischen Freund- schaftSpakte» am 16. April ist nun bereit» geraume Zeit ver strichen, ohne daß die conäitio »ins qua non erfüllt wäre. Die Schuld hierfür ist bet einer dritten Großmacht zu suchen, die von Anbeginn eine ebenso unklar« wie verhängnisvolle Rolle in der spanischen Frage gespielt hat: bet Frankreich. Diese Kennzeichnung der französischen Spanienpolttik ist nicht etwa ein AuSkluß der den bösen Deutschen zugeschriebenen frankreichfeindlichen Haltung, sondern sie beruht auf der Er klärung, di« der frühere Ministerpräsident Flanbin am Dienstag über Frankreichs Rundfunkfender, das heißt also doch wohl mit Einverständnis der Regierung Daladier, ab gegeben hat. In dieser Erklärung stellte Flanbin fest, daß die Regierung Leon Blum am 17. März 1088 tn einem Ge- heimerlaß die Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Spanien erlaubt hat. Gründlich und ordnungsliebend, wie «r nun ein- mal ist, fügte Flanbin auch gleich die notwendigen Zahlen angaben hinzu, nach denen allein in den Monaten April und Mat mindesten» 28 000 Tonnen Massen und Munition von Frankreich nach dem bolschewistischen Spanien abgegangen sind. Rechnet man die riesigen. Seetransporte au» Sowjet rußland hinzu, so hat man die Erklärung dafür, daß die Voraussetzung für da» Inkrafttreten de» Paktes von Rom noch immer nicht gegeben ist. Wäre die verabredete Nichteinmischung von sowjetrussischer und französischer Seite wirklich «tngehalten worden, so ständen wir längst vor den abschließenden Kampfhandlungen des spanischen Kriege». Go aber wurden die noch immer über zahlreiches Menschenmaterial verkttgenden Bolschewisten in die Lage versetzt, ihre kur, gewordenen Fronten durch den Maffeneinsatz hochwertigen ausländischen Kriegsmaterial» gegen den Ansturm der Franco-Truppen zu verteidigen. Ohne diese FrühjahrSeinmtschung Frankreich» hätte der Durchstoß der Nationalen znm Meer und die Trennung Valencia» von Barcelona bas Ende der Kriegshandlungen bedeutet. ES besteht kein Zweifel, daß Franco den Krieg auch so gewinnt, und baß die Unterstützung der Bolschewisten den Endsieg lediglich htnauSschtebt, ihn aber in keiner Weise tn Frag, stellt. Trotzdem ist die durch Frankreichs Haltung be-
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