Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380623026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938062302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938062302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-23
- Monat1938-06
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mar 5chmelins mit Merenschlag im krankenliau; Ver Nierentreffer entschied den Meltmeisterschnstr-Kampf - Schmelina will noch einmal anlreten 8por1älenst ller „vresäner Anclirlclilen" Reuyork, 2Z. JurK. Das schnelle Ende, das der Weltmeisterschaftsb oxkampf dadurch gefunden Hal, dah dle Betreuer Max Schmelings bereit» in der ersten Runde für ihren durch Joe Louis schwer zusammen geschlagenen Schützling zum Zeichen der Aufgabe da» Handtuch in den Ring warfen, bildet eine Sen sation. Line Erklärung für diese Ueberraschung lieferte erst dle ärztliche Untersuchung Schmeling» tm Krankenhaus, die ganz klar einen Rierentreffer nachwies. Sofort «och dem fchuellen Lotze tze» SampseS tm daukee» ftadton unterzog sich Schwelt«» tzer Untersuch««» eines be- kanute« Reuyorker Facharztes. Rach saft zweistündiger Untersuchung tm KraukenhauS, bei tzer zahlreiche Röntgen- aasuahme« »emacht wurde«, tft der Riereuschla» ei«»a«tzsrei seft»«ftellt worbe». Der ärztliche Bes««tz hat »eiter er»ebe«, »ah sich Schmeli«» ein« Spalt««» zweier Knochenansätze a« »er Wirbelsäule -«gezogen hat. Der Deutsch« »irtz «och i«r ItraukeuhauS verbleibe«, wo am DouuerSta» »eitere Unter- such««»«« »oraeuomme« »erbe» solle«. Schwelt«» hat seiner Satti« witaeteilt, dah sei« vesinde« z« Brsor»«ifle« kei«e« A«lah gibt. Die letzten Stunden vor dem Kampf Lanasam rückten die Zeiger der Uhr vor. Das in den Mittagsstunden schwüle und trübe Wetter bessert sich. Von der See her weht eine leichte und angenehm« Brise, die die Wolkendecke ausretßt. Mar Schmeltng hat sich nach der Zeremonie des Wiegens wieder in sein Hotel begeben. Der ' Zustrom der fremden hält unvermindert au. Aus allen fünf Erdteilen, aus Europa, aus Afrika, aus Ostaustralien, Asien und natürlich aus allen Teilen Nord- und Südamerikas sind die Borsvortanhänger berbeigeetlt. Das Neuyorker Neger viertel Haarlem gleicht einem aufgestöberten Ameisen haufen, und geputzte Narbige aller Schattierungen ziehen lärmend, gröhlend und in einem wahren Taumel, dem mit reichlich Alkohol nachgeholfen war, durch die Lennox Avenue und die anderen Hauptstraßen. Der deutsche Votschafler als Zuschauer Oestlich von Haarlem, mehr zum East River hinüber, liegt der Stadtteil Bronr, wo sich die Kampfstätte, da dank e e st a d i o n, befindet. Diese grobe Baseballarena tst an drei Setten von riesigen, mehrstöckigen, gedeckten Tribünen umgeben. An der Mitte des rhombuSsürmigen Annen- raumes tst der Ring aufgebaut, von 25 Aupiterlampen tag- hell erleuchtet. An etwa 8« Meter Entfernung sind zahlreich« Gerüste für die Tonftlmleute ausgebaut. Frühzeitig beginnt der Zustrom der Masten und der letzte Drang auf die Kasten. Ein Sonüerausgebot von 1V00 Mann Polizei sorgt für «inen reibungslosen Ablauf de- Verkehrs. Eine endlos« Auto karawane wälzt sich heran. Unaufhörlich speien di« Schächte der Subwan, der Neuyorker Untergrundbahn, neu« Menschen aus. Langsam füllt sich di« Rtesenarena, und al» Punkt 8,Rl Uhr der erste Kamps gestartet wir-, sind bereit» 80 000 Zuschauer um das setlumspannte Viereck versammelt. Aul den teuersten Plätzen siebt man di« ganze Promtnttvi. Da sitzen die beiden Söhne «llivt ünb AameS des Präsiden»«» Roosevelt mit ihren Freunden. Etwa» weiter entdeckt man die Gouverneure der Staaten Neuyork und Neusers««, viele Senatoren, die groben Filmstars au» Hollywood mit Robert Taylor an der Spitze, und viele ander« mehr. Auch der deutsche Botschafter, Dr. Dteckhoff, ist gekommen. ' (Fortsetzung auf Seite 2) Fünf fklmMW Generalstäbler abgellllrzt Schweres Anglück eines französischen SMitärflrwzeuves Pari», ». Jnni. I« der Nähe von Tv«r» stürzte i« tzer Nacht ,«« Donnerstag ei« französisches Militärflugzeug ab. ««her »«« Pilote» befa«»e« fichfü«fO»ft,tere»eS Se«eralftab«S »es L«stsahrtwinifteri«w» s»»ie ei« Funker au vor», »i« sämtlich »wS Lebe» kamen. Zu dem Unglück werden folgende Einzelheiten bekannt: Der Absturz ereignet« sich gegen 2 Uhr früh zwischen den Gemeinden Langennerrte und Beaumont-la-Ronc« (etwa 80 Kilometer nördlich von Tours). Das zweimotorige Militärflugzeug war in Billacoublay (bei Pari») gestartet und in Tours zur Brennstoffergänzung gelandet. Aus dem Weiterflug stürzte bann die Maschine au» bisher nicht ge klärten Gründen über einem Torfmoor ab und explodierte. Sie wurde geführt von dem ständigen Piloten de» Luftfahrt» Ministeriums, Leutnant Neynaud. Die in der Nähe der Unglücksstelle wohnende« Bauern wurden durch den Knall der Explosion au» dem Schlaf ge schreckt und alarmierten die Gendarmert« von Beaumont-la- Ronce. Bisher konnten vier verkohlte Leichnam« geborgen werden, während drei der Insassen vermißt werde«. Nach den «uSsagen einiger Bauern tst da» Flugzeug tu der Lust explodiert. Für diese Annahme spricht auch dl« Feststellung, - daß di« Flieger ihre Fallschirme zur Hälft« entfaltet hatte«; augenscheinlich konnten Ne aber wegen ber geringe« Flug- höhe vom Fallschirm keinen Gebrauch machen. Um « Uhr früh mar von dem Flugzeug nur ein rauchender Trümmer haufen übrig. Der Luftfahrtmintster Guy la Chambre hat sich in Begleitung seine» Kabinettschef», General voueat, tm Flug- zeng von Billacoublay au» an die Unglücksstelle begeben. MM Fran» will nichts vom Wassenstlultavv Eon Betör Parkten verstärken ihre Kräfte - Bvr neue« Gntschetöunssschkkchten vraLtmolänug »noarar Verli«, SS. Jun». , Während sich die internationale Press« noch mit den Be schlüssen des NtchtetnmtschungSauSschuffe» beschäftigt und sich in Vermutungen über die Auswirkungen dieser Beschlüsse ergeht, wird in Spanien weiter gek«mpft. Beide Seiten treffen alle Maßnahmen, um ihre Kräfte zu verstärken, wa» dte englische Idee, einen Waffenstillstand während der Arbeit der internationalen Zählkommtssion herbeizuführe», nicht gerade sehr aussichtsreich erscheinen läßt. Go wirb be richtet, baß General Franco 10000 Mann au» Marokko er halten hat und baß auch wettere marokkanische Truppen bereit gestellt würben. Auch spricht man auf nationalspantscher Seite von einer neuen unmittelbar bevorstehenden Offen sive. Anderseits wissen dte Roten, um wa» e» für sie geht, und suchen den Fall Sagunt» und Valencia» zu verhtnbern. Sie haben deshalb zu Gegenangriffen angeseht, die aber abgeschlagen werben konnten. Außerdem tst in Valencia, angeordnet worden, baß sämtlich« Unternehmungen, die nicht direkt al» KrtegStnbustrte zu betrachten sind, geschloffen werben, damit die Arbeiter zur Verteidigung Valencia», zum Ausheben von Schützengräben usw. herangezogen werden können. Wie sich weiter au» den spanischen Meldungen, er gibt. hab'« nat>vn-'»p-'nische Fsteger gestern erneut die mili- AorUnar SoürUUottuug tärischen Anlagen von Valencia und Barcelona bombarbterk, wobei sie in Valencia drei fremd« Handelsschiff« versenken konnten. Die Ratt-Me« tn O»öa Salanurnka, SS. Junk. Der Heeresbericht meldet, daß dte Rationale« bet ihrem wettere« Vordringen an der Castellon-Front wichtig« Berg- stellungen eingenommen und die Orte Rtb« falbe» und Onba, einen wichtigen Knotenpunkt, besetzt haben. Trotz hartnäckigen Widerstande» de« Feinde» drangen sie sogar noch über dies« Linie hinaus vor. Die Eroberung von Onba pellt eine« große« Fortschritt sür bi« Nationalen bar: sie sind «unmehr nur noch 2« Kilo- Meter von ber für bi« Bolschewisten außerordentlich wichtige« Straßen- und Eisenbahnverbindung -wische« Teruel und Sagunt entfernt, vor ihnen liegt allerdtng» noch da» Lspa- bangevttge, das von den Roten mit allen Mitteln vertei- dtgt wird. Di« in ber Küstenntederung vordrtngenden nationale« Abteilungen nähern sich Rule», dem letzte« wichtige« Ort in ber Provinz Castellon vor Sagunt. Durch da» schneidige Vorbringen ber Nationalen sind die bolschewistischen Stellun gen südlich von Billareal in Gefahr geraten, adgeschnstsen zu werben. Drei Fahre Stojadinowitsch Von nunarom otänälga» Nltnrdottor tm »üSoota» Belgrad, im Funk. Am 2«. Juni sährt sich zum dritten Mal« der Tag, au dem Milan Stojadinowitsch vom jugoslawischen Prinz regenten Paul mit der Regierungsbildung beauftragt wurde. Ueberbltckt man heute rückschauend diese drei Jahre, so ge langt man zu der Feststellung, daß Liese drei Jahr« erna wirtschaftliche Bor- wärtsentwtcklung ge bracht habe«, wie sie bisher noch unter keiner jugoslawischen Regierung zu ver zeichnen war. Al» Milan Stola- di«owttscham24.Juni 1SS5 dte Minister- Präsidentschaft über- nahm, war die poli tische Lage Jugosla wiens ztemltch ver worren. Außenpoli tisch gab «» Span nungen und Schwie rigkeit««, di« einen gradlinige» Kur» fast unmögli machten. In der Innenpolitik "rchi ' ten kroatische Pro blem hatte infolge ber vorangegangenen Wablvrovaganba eine i»LÄÄ?K --- sch aftSleben ' ' . - wurde gekennzeichnet durch niedrige Preise für die ländMrt« jchaftltchrn Erzeugnisse, durch unzureichende Löhn« in LevJn- dustrt« und durch jegliche» Fehlen einer einheitlichen Aus richtung der Wirtschaftsplanung tm Interesse de» StqaleS. Ministerpräsident Stojadinowitsch sich sich also, al» er .M« Amt äntrat, vor außerordentlich schwere Ausgaben g««Ü^ von deren Losung tatsächlich die Zukunft Jugoslawiens abyiNg. Ueberbltckt man nun heute die Aufbauarbeit' der SWie- rung Stojadinowitsch' während der drei Jahre ihrer. Amts führung, so wird brutltch erkennbar, daß eS Ministerpräsident Stojadinowitsch gelungen tst, dte Voraussetzungen für eist» ruhige und stetige Entwicklung in Jugoslawien, sowohl» tt« Innern wie auch nach außen, zu schaffen. Dte außen politische Tätigkeit wird in der Hauptsache durch drei Ereignisse gekennzeichnet. Das erste ist der an ber Jahres wende 1SSS/S7 abgeschlossene jugoslawisch-bulgarisch» Freundschaft»« ertrag, der bi« endgültig« Lefrtedung der jugoslawischen Ostgrenze brachte und darüber hinaus die valkanpolttik überhaupt entscheidend beeinflußte, und zwar insofern, als mit diesem Bertrag der ursprüngliche Rahmen de» seinerzeit in Athen geschlossenen Balkanbundes ge sprengt und der Weg freigemacht wurde für «ine Ein beziehung Bulgarien« in dieses Paktsystem. Mit dem Ab schluß diese» FreunbschaftSvertrageS hat also MtNtsteHrä» stdent Stojadinowitsch der friedlichen Entwicklung auf dem Balkan einen -roßen Dienst erwiesen. ES folgte bann al» »wette Etappe der Abschluß eine» Nichtangriffspakte» -wischen Iug o s l «Wien und Italten am 2ö. Mär- IS»?. Mit diesem Pakt sicherte Stojadinowitsch nicht nur bi« jugoslawische Westgrenz«, sondern er bereinigt« damit end gültig «in« Frage, die fast zwei Jahrzehnte hindurch ein Ge» fahrenmoment gewesen war: dte Abrtafrage. Angesicht» der engen Beziehungen zwischen Italien und Albanil« bedeutete natürlich ber Belgrader Vertrag mit Italien auch eine Beendigung der gespannten Verhältnisse an der jugosla« wisch-albanischen Grenze. Nachdem so die Sicherung ber unmittelbare« Grenz«« Jugoslawien» möglich geworden war, konnte sich dte Regie« .rung Stojadinowitsch' größeren, weiterreichenben außemwli« tischen Aufgaben ,»wenden. Neben dem Bestreben, auch da» jugoslawisch-ungarische Verhältnis allmählich zu besserm, verdient vor allem die dritte Etappe der außenpolitisch«« Tätigkeit der Regierung Stojadinowitsch' hervorgehoben zu «erben: der tm Spätherbst de» Jahre» 1V87 durchgeftthrte Be such de» Ministerpräsidenten Stojadinowitsch in Deutsch land. Dte Bedeutung diese» Besuche» wird am Vesten _ge<> kennzeichnet durch die Feststellung, baß die» der erste Be tuch «ine» jugoslawischen ober früher serbischen Ministerprä sidenten tm Deutschen Sketche war. Darüber hinaus »etzste die begeisterte Aufnahme, dte brr jugoslawische Gast In Deutschland erfuhr und da» Echo, da» diese Reise in! der jugoslawischen Presse fand, baß dteser Besuch in der Tat mehr war al» nur «in Akt ber Höflichkeit ober der Politik«« Zweckmäßigkeit, baß er zum Ausdruck ber freundschaftlichen^ Gefühle zweier Völker wurde, die sich gegenseitig achte« und verstehen. Dtesen Gefühlen so sichtbaren Ausdruck verliehen zu haben, darf al» ein besondere» Verdienst de» Ministerprä sidenten Stojadinowitsch bezeichnet werben. Zusammeufassend kann die erfolgreich« außenpolitische Tätigkeit -er Retzter»«- Stojabinowitsch' dahin gekennzeichnet werden, daß Fugosla- Wien heute nirgend» einen Feind bat, daß t» viel- Mehr überall sowohl bet feinest Nachbarn, al» auch bet tt«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite