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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380629010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938062901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938062901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-29
- Monat1938-06
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1938
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SokolOMtlMchn ln tollen Formen Freche SernuSfor-erunn: Das „tschechische Wien Ligsudnrivdt g« vraaäoar ftnvbrtvbino Dresden, 28. Juni. Mehr Entgegenkommen als die deutschen Behörde« kann man wahrhaftig nicht -eigen. Wir haben bereit- ge- meldet, daß die deutschen Behörden den in Wien lebenden Tschechen, die am Sokolkongreß in Prag tetlnehmen wollten, nicht die geringsten Schwierigkeiten in den Weg legten. Ja, sie förderten deren Reise sogar, indem den 1400 Gokoln bereitwillig ein Gonder-ug zur Verfügung gestellt wurde. Der tschechische Sokolkongreß ist gegen Deutschland gerichtet. Da- hat die Großzügigkeit der deutschen Behörden nicht beeinträchtigt. Es muß besonders unterstrichen werben, baß de» Sokoln ohne weiteres erlaubt wurde, sogar in Uni» form zu reisen. In wie starkem Gegensatz steht das zum tschechischen Verhallen. Erst kürzlich mußten wir be- richten, wie Reichsdeutsche in der Tschecho-Slowaket von tschechischen Soldaten behandelt wurden, als sie völlig im gesetzliche» Rahmen die deutsche Flagg« gehißt hatten. Auch folgendes ist bezeichnend: Obwohl wahrend des Sokol- kongresseS die Prager öffentlichen und privaten Gebäude die Staatsflagge aller Staaten zeigen, aus denen Gokoln an dem Kongreß teilnehmen, fehlt di« relchsdeutsche Flagge völlig. Während ferner die Sokolabordnungen aus Len anderen Ländern neben der tschechischen Flagge an her vorragender Stelle ihre LandeSslagge mitsührten, erschien di« Gokolaborbnung aus Wien nur mit der tschechischen Flagge. Was aber die Dinge auf die Spitze treibt, ist die Tatsache, baß bi« tschechischen Blätter rühmend hervorheben, die Gokoln au» Wien feien von der Mass« immer wieder mit dem Ruse .»»leb« da» tschechisch« Wien- begrüßt worben. Man weiß nicht, was hier staunenswerter ist: bi« tschechi sche Unverschämtheit ober der tschechische Größen wahn. Jedenfalls bedeutet diese Tatsache eine frechePro - vokatton. Tschechische Ehauvtntsten forderten bekanntlich >Ü19, baß Deutschland ungefähr bis vor die Tore Berlin» tschechisch werben müsse, auch unsere schöne Stadt Dresden mit. Welches kraus« Zeug in tschechischen Gehirnen spukt, geht daraus hervor, -aß die sechseinhalb Millionen Tschechen jetzt anscheinend auch da» deutsche Wien ihrem «igenartigeu Staatsaebtlbe einverleiben möchten. Man könnte da» al» «inen Witz abtun, wäre e» nicht aufschlußreich für die Gei stesverfassung gewisser tschechischer Kreise. Diese Haven aus der tschechischen StaatSkrtse nicht das geringste gelernt. Bescheidenheit gehört nicht zu thron Tugenden. Ja, selbst da» Gefühl sür das Krankhafte ihrer Phantasten geht ihnen vollkommen ab. Hiermit stimmt «S vollkommen überein, waS zum Beispiel das Pariser Blatt „Oeuvre" schreibt, näm lich, daß in der Tschecho-Slowakei die beste Laune herrsche. Man messe den Verhandlungen mit den Gudetenbeutschen kein« groß« Wichtigkeit bei und glaube auch nicht, daß irgend- ein neues Ereignis eintreten könne. Die Gefährlichkeit ihre- Spiels ist also anscheinend den Tschechen durchaus noch nicht aufgegangen. Allerdings be richtet der „Oeuvre" gleichzeitig auch, der Londoner Botschafter Frankreich» habe dem Quai d Orsay mitgeteilt, baß die bri tische Regierung sehr wenig befriedigt von der Methode BeneschS und HobzaS sei, ihre anfängliche Zusage, auf der Grundlage der Henletnschen Autonomtesorderunaen zu ver handeln, jetzt wieder in Frage zu ziehen. Man fürchtet de«- L rLLL«.'. «eut energtfch in Prag auftreto» würde. Vt« der Empfang der Gokoln au» Wien ver Weltöffentlichkeit vor Auge« führt, läßt die tschechische Geistesverfassung allerdings «inen erheb lichen Raum für Befürchtungen offen. Einigung über den Müttansport -er Freiwilligen Svsland, Frankreich, Deutschland und Stalten teile« die Kosten - Stur Moskau drückt sich s»»do», rs. J»«i. Die DienStagsitznug de» HauptnnterauSschnsse» de» NtchteiumtschuugSauSfchusseS hat da» Ergebnis gebracht» daß England, Frankreich, Dentschland und Jtalie « fich über die Frage der Finanzierung der Zurück ziehung der Freiwillige» an» Spanien vollkommen g«, einigt Haden und fich in di« Hanptkofie» teile« »olle«. Die Sowjetunion, deren Vertreter auf der Sitzung fast bei jedem Punkte Einwände zu machen Halle, hat e» ab» gelehnt, einen Beitrag für die Unterbringung und Ver pflegung der Freiwilligen in de» EvakuterunaSlagern tu Spanten zu leiste«. Di« Sowjetunion hat fich lediglich bereit erklärt, ein Fünftel der Kosten zu tragen, di« durch Ein setzung eine» .Internationalen Ausschuss«»" entstehen. Di« wenigste« Schwierigkeiten hat im Nichteinmischung»- auSschuß bi« Frage de» Rücktransportes der Freiwillige» auf dem Seeweg« gemacht. Hier hat fich jede Regierung bereit erklärt, die Rücktransportkosten ihrer eigene» Staats angehörigen zu trage«. Die nächste Sitzung de» HauptunterauSschuffe» ist für Donnerstag nachmittag anberaumt. Franyott Vomrt war nicht Hot Vorurrt Pari», 28. Juni. Di« Agentur Hava» dementiert ihr« Meldung vom Mon tag, wonach Außenminister Bonnet den französischen Bot schafter in Berlin, Fraueot» Poncet, empfangen habe. Der Botschafter befind« sich gegenwärtig aus seinem Poste». Kommunisten stapel« Waste« l« SranttelO Dar sef-hrltche Rost -er Lieferungen nach Gowjelfpanien Alganar Vrabtdarivdt st« -vramlunr kkaobetobtan" Part», 28. Jun». Nachdem dt« Regierung Daladier bte Pyrenäengreuze für wasfentrauSporte nach Sowjetspanien geschlossen hat, wird von der rechtsstehenden „Siberts" am Dienstagabend die tntereffant« Frage angeschnitten, was denn nun mit dem Wafsenmatertal werben soll, das bte kommunistische» HelserShrlser der Machthaber von Barcelona auf sranzöst- schem Boden angestapelt haben. DaS Blatt weiß zu berichten, daß der von der Kommunistischen Partei »um Transport von Kriegsmaterial aller Art unterhaltene Wagenpark von 42 schweren Lastkraftwagen, der bisher in Bordeaux stationiert war, von dort nach Btllejuif gebracht worden sei, wo er aus einem Gelände der Kommunistischen Partei verborgen gehalten werd«. Da» Blatt gibt genau dt« Nuui> mern der Lastwagen au und fordert di« Polizei auf, sowohl diese» Transportmittel» al» de« waffenbestaud der Kom munistische» Partei überhaupt ihr« Ausmerksamkell.zu schenke», bte für den innere» Friede» Frankreich» eine stet« Bedrohung Frankreich» darstellt««. I« andere« französischen Blätter» kommt bte Befürchtung zu« AuSdrnck, die KoM- muntftische Partei werbe nunmehr «ersuche», eineu große» illegalen Waffenschmuggel üoer dt« Grenz« «ach Sow- jetspanteu in» Leben zu rufen. Stark beachtet wird tu Pari» ei« Besuch, de« «n DtenStagabend Löon Blum dem Ministerpräsident«« Daladier abstattete. Angeblich hat Blum dem Minister- Präsidenten die Bedenke» der französischen Sozialdemokraten gegen die Spauienpolttik der Regierung erneut dargelegt. D-tt Full Duutuu Ean-th- London, 28. Juni. Der Fall DuneanSaüdy»ha1 auch am DieuStag im Parlament ein» Roll» a,spielt. Premierminister Chamber- la in nahm zu der Angelegenheit Stellung und tetlte mit, daß dt» RegiBuim «in,« Untersuchungsausschuß «tusetzen werb», um di» Veichivrrdepuukte Sandy» zu prüfen. Wie vom KrUgtzminip-riiM amtlich mttgetettt wurde, hat der lrammandtrrenden de» östlich«» Heere», i F ron st br, beauftragt, svkort et» -rrtcht etnzu^etzen, da» sie Umstände biet, stanz gehet«, Infor- .vtistatzmestr bekannt geworben ist. Der M'd»t »u dem Falte in größter Auf- .^dM^Gkrtum bekannt fr», wer » WstüiM sttze, d«» Mangel an Flak geschützen ,«geleitet hab«. Da» Material Sand»» stamm« au» einem völlig geheimen Dokument, da» nicht nur Einzelheiten der Flakgeschütze enthalte» hab«, sonder» auch Probukttou»plän« und Anweisungen für die Vertrtbtgung. Nur höchsten» fünf Personen -Lite« diese» Material gekannt. Glücklicherweise hab« die Regierung trotz der Weigerung Sandy» bi« Person feststelle» könne«, die da» geheim« Mate rial geliefert hab«. Stabschef Lutz« hat tm Verlanf feiner JtaUenveise am Dienstag di« ylugzeugadwestrschul« und Küstenartillerie- Miliz tu Auzto, ferner dt« Hafenmilizfchnl« tu SaHaudia be sichtigt und anschließend Litiori« Pneu Bestech abgestattet. Der Stabschef der SA »nd fein« Begleiter fanden bei der MU«, und Ären Ossizieren Wie auch bei der Bevölkerung dt« herzlichst« Nnsnahmo. An zwet Setten Di« Fäden der Politik find nicht wie «in sorgsam gm knotete» Fischernetz mit gleichbleibenben Maschen und gleich bleibender Richtung der Garne,- sie laufen auch nicht in der natürlichen Harmonie der kunstvollen Gebilde der Spinne», sondern lagern sich übereinander und untereinander, dicker und dünner, in ungleichmäßigen Linien, wenigsten» gilt da» von unserem westlichen Nachbarn, der ein klare» «ud einfache» System noch nicht wtebergefunden hat, seitdem bl« aus Versailles aufgebaute Harmonie ber Vergangenheit an- gehört. Das Part» von heute ist ein suchende», lavie rende» politische» Zentrum, und au» et» und demselben Außenamt gehen Maßnahmen hervor, bte im Widerspruch zu. einander stehen. Auf weitem Felde hat fich Frankreich der englischen politischen Führun g verschrieben. Den be vorstehenden englischen KünigSVesuch will man zu einer.Be kundung engster Verbundenheit mit dem britischen Euwtr« ausgestalten. Was den Süd ost en Europas anbelangt, so find bi« Interessen Englands mehr wirtschaftlicher, die bei Ouai d'Orsay mehr politischer Natur. London bemüht fich zur Zeit hinter den Kulissen sehr stark um die Donaulänbex, und Frankreich steht es nicht ungern iq der Ueverzeuguug, baß die Brllen dabei gleichzeitig die französischen Belang« wahrnehmen. Auch bi« englischen versuche, die veretnta - t-n Staate« enger mll den Geschicken unsere» Kontine«» zu verknüpsen. entsprechen einem lebhaften Wunsche Frank- reich»; ja, aus diesem Gebiete läßt e» Pari» uicht au der eigene» Initiative fehle», verwickelter jedoch lieg«» Sie Ding« tm Htnbltck auf Spant,». Amtlich folgt »war Frank- reich dem englischen Nichteinmischung»»»!««, «ber e» laßt sich nicht verkenne», baß bte» nur mit halbe « Herzen «ud starken inneren Vorbehalten geschieht, vor zwei Jahre« freilich, da war e» Frankreich, da waren e» der damalige Ministerpräsident Leon Blum und sein Außenminister Del- bo», bte die sogenannte Nichteinmischung-Politik mit einem „dringenden Appell" an bi« interessierte« Mächte einleitete» und die „eilige Anwendung un- strenge Beacht»»«" gemeinsamer Regeln der Nichteinmischung forderte«. Hem« verösfentlicht derselbe Leon Blum, allerdings nicht «Ähr Ministerpräsident, Artikel tm „Populaire", in denen er sich bitter darüber beklagt, baß die Regierung Daladier die Kou- trolle an ber Pyrenäengrenz« nach Spante» verschärft habe. Man habe damit Mussolini ein Geschenk gemacht. G» wäre besser gewesen, so meint der sranzöfisch« Soztalisten- sührer. die Verschärfung ber Kontrolle al» Austausch objekt zur Beschleunigung de» italienischen Rückzüge» tu der Hand zu behalten. An der Einstellung zu Ita lien verläuft ganz ofienfichtltch «in« vr«chlt»te de» eng- ltsch-fran,»fischen Einvernehmen». Mit Argwohn «>ck Mißtraue« verfolgt Pari» bi« Aussöhnung »wische« Lou don und Rom. Die Franzosen Haven den bittere« Geschmack lm Munde, daß dt« englisch-ttalienische Annäherung thrg Interesse« im westlichen Mittelmeer auf» Spiel fetze. Des halb sehen sie in der Hinan »zöge rang der spanische» Enbregelung, die ja bekanntlich «ine Voraussetzung für da» Inkrafttreten de» Pakte» London—Rom ist. ein« Taktik, bl« de« französischen Absichten dienlich set» kann. Diel« Taktik ist von de« Willen diktiert, Rom gegenüber spanisch« Trümpf» auSsptelen zu können. St« zeigt aber auch, daß ein« vefso- rang der Beziehung«!, zwischen de« beide« Lateinisch« Schwestern" immer noch in sehr weitem Feld« liegt. Di« spanisch« Frage stellt die vefriebungSwünsch« b«r europä ischen Staate» »ach wie vor auf ein, sehr erheblich« Geduld»- probe, und di« italienischen Vorwürfe find völlig berechtigt baß e» Frankreich und tnuner wieder Frankreich if^ da» eine rasch« Beendigung der Schwebezustände bttttertreibt. «em kann nun diese französische Taktik dienen? Ob Frankreich davon tm Endergebnt» Vorteil« habe» wird, ist ,um mindesten zweifelhaft. Sicher hingegen ist. daß da» französische Verhalten einer Macht, di« au fich irn w«stvche» Mtttelmeer nicht» zu suchen hat, entgegenkommt. Da» ab«« ist Sowjetrußland. Gerade die letzten Tag« haben «» gezeigt, baß Moskau noch nicht entschlösse« ist. seine spani sche« Stellungen zu liquidieren. Zwar hat »an im Kreml allmählich die Hoffnung begraben, et» bolschewistische» Spa nte» »ud damit «in Sprungbrett zur Durchsetzung wett» revolutionärer Pläne zu gewinne«. Aber vvn varcelon« «u» Verwirrung stiften, da» kann man »ach wie voL D«r jüngste unverschämte versuch »teser Art war die plump« Drohn»« der rotfpanische» Puppen Malin», in Zukunft vchd> a«griffe Fr«»eo» mit d«r Bomdardternn» italienisch«» Handelsschiffe oder gar italienisch«, Höft» zn «widema Da» anfhl» hat selbst Pari» fich verauiaßi gesehen, ftftm «d» spanische» Freunde zn warne». Den» wen» traeadam bös Drohung nicht de» geringsten Uindrnck »acht«, dann mar ast in Rom. Ei»kalt »ud »«».»en «a» Italien »n v«MMn^ da» dt« Streitkräfte d«S Inwerinm» »M zöge« «Erdem awß «in solche» verbrechen »» antwaBea: «Erde, öd« «twst Machthaber sich irgendweich« Uedergrifte der «igiliiW» weis« »«schuld«» komme» la»«», dann ftie» nächt Be Dngch sonder» di« »innten »er iehte» Rest« »er «tspantfiM» Herrschaft ^zätzU. «eh, att die «ammogen PrawdwtzM
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