zwischen 1844 und 1877 vom Staat angelegt worden. Der Stollen ist mit seinen Abzweigungen ungefähr 50 km lang; durchschnittlich ist er 3 Meter hoch und 2 Meter breit, so daß er mit einem Kahn befahren werden kann. Der Stollen, dessen Bau über 11 Millionen Mark gekostet hat, sollte den Freiberger Bergbau retten. Gleich nach der Voll endung des Baues erwies er sich aber als zwecklos, da der Silberpreis wegen der reichen Funde in Amerika stark gesunken war. Hinter der Roten Grube biegen wir in die Lange Straße ein, gehen dann über den Roßplatz und Hinter der Stockmühle entlang. Der Dammstraße folgen wir bis zur Silberhofstraße. Auf der linken Seite erhebt sich der alte Silberhof, dahinter der ,,St.-Petri-Schacht“. Wir gehen unter dem Bahndamm hindurch und erblicken rechts auf den Wiesen zwei ver fallene kleine Schächte: „Roter Löwe“ und „Junger Löwe“. Auf der Hohen Halde zur Linken liegt dann die volkseigene Zinnhütte. Im Münzbachtal aufwärts wandern wir an „Maukischs Vor werk" und „Hilligers Vorwerk“ vorbei. Vor dem zweiten, das jetzt volkseigen ist, liegt ein Teich, den wir links um gehen. Gleich darauf sind wir bei den ersten Häusern von Niederzug angelangt. Das Dorf Zug ist ein alter Bergbauort; vieles erinnert noch daran. In Niederzug finden wir über wachsene Schlackenhalden, die kaum noch zu erkennen sind. Sie gehörten zu den zahlreichen Münzbachhütten, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hier gestanden haben. Das Amalgamierverfahren von Charpentier, das viel rationeller war, sich aber nur im großen anwenden ließ, machte ihnen den Garaus. Östlich des Münzbachtales können wir überall die Halden alter Schächte erkennen. Sie scheinen wahllos über das Land verteilt zu sein; lassen sich aber in vier große Züge einteilen, die nach Freiberg und darüber hinaus führen: Der „Rosen- kränzer Zug“, der „Turmhofer Zug“, der „Krönet Zug“