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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.08.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380826014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938082601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938082601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 34, Seite 8).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-08
- Tag1938-08-26
- Monat1938-08
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.08.1938
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London wellt „absurde Gerüchte" zurück London gehen die Ansichten auseinander. Nach einer LeSart hat der Mitarbeiter Lord RunetmanS einen fertigen Plan mttgebracht, nach einer anderen ist er lediglich nach hier gekommen, um der Regierung Bericht zu erstatten, wobei Ashton Gwatkin sich verhältnismäßig optimistisch gezeigt haben soll. Vielleicht wird schon die für Sonnabend ange kündigte große außenpolitische Rede des englischen Gchatz- kanzlerS Simon Aufklärung hierüber bringen. Dieser Rebe, deren proklamatorische Bedeutung schon jetzt unter strichen Wird, sieht man in London mit Spannung entgegen. Man erwartet, der Schatzkanzler werde dem Wunsch der englischen Regierung nach baldiger Lösung der Volksgruppenfrage in der Tscheche» in un mißverständlicher Weise Ausdruck geben. Jedenfalls beutet alles darauf hin, baß die tschechische Frage auch fernerhin di« englische Presse und die politischen Kreise in sehr starkem Maße beherrschen wird. Varls erkim-lgt sich ln Landon Paris, 28. August. Wie in gut unterrichteten politischen Kreisen verlautet, hat sich Außenminister Bonnet im Laufe des Donnerstags mit dem französischen Geschäftsträger in London in Ver bindung gesetzt, um mit ihm über die Gerüchte von einer bevorstehenden neuen Erklärung Chamberlains oberHalifax' Uber die Haltung Englands im Falle eines mitteleuropäischen Konfliktes zu sprechen. Bonnet, so betont man, habe keine Bestätigung dieser Gerüchte erhalten können, bi« in diesem Zusammenhang in der Presse in Um lauf gesetzt worben sind. Da die Entwicklung der Ereignisse in der Tschecho-Glowaket in den letzten Tagen keine Zu- svttzung erfahren haben, glaubt man tn hiesigen unterrichteten Kreisen auch nicht an irgendeine englische Kundgebung von internationaler Tragweite, obgleich es natürlich nicht aus geschlossen ist, baß der eine oder andere englische Minister gelegentlich einer Rede auch auf die mitteleuropäischen Er eignisse und die Haltung Englands zu sprechen kommt. Sine amtliche Erklärung zur tschechischen Frage Loudo«, «. «uguft. I Bo« amtlicher Seit« «erden Meldung«« d«S „Daily I Expreß" und des „Dail, Mail", wonach die britisch« Regt«, r««g demnächst erklären «olle, Großbritannie« «erde ««» -««iselhast et «greife», falls Frankreich in seine« »er, fragliche» v«rpslicht»nge« gegenüber der Tschecho-Glowaket in eine« Krieg verwickelt würde, als völlig «»hegest«, bete ,«d abs«rd« Gerüchte bezeichnet. „Evening Standard" nimmt die Gelegenheit zum Anlaß, um tn aller Deutlichkeit die britische Regierung davor zu warnen, sich auf neue Verpflichtun gen e i n z ul a s s e n. Chamberlain solle sich über die öffent liche Meinung in England nicht tänschen. Die große Mehr heit des englischen Volkes verfolge die Schwierigkeiten hin sichtlich der Lösung der tschecho-slowakischen Frage ohne jede Aufregung. Die Engländer seien nicht davon überzeugt, daß die Lösung des Problems unmöglich sei, und sie seien da gegen, daß England irgendwelche neuen be dingungslosen Verpflichtungen eingehe, die Eng land im Falle eines Krieges der Tschecho-Slowakei auf be stimmte Richtlinien binden würbe. Chamberlain würde kaum Anklang im Lande finden, wenn er über seine Erklärungen vom 24. März hinausgehe. Der englische Grundsatz muß jetzt und immer derjenige bleiben, England müsse sich aus jedem Kriege der europäischen oder anderen Großmächte heraus- halten. Hierzu wirb unS aus London ergänzend gebrahtetr Mit der Anwesenheit von Ashton Gwatkin, de» Mitglieds der Prager Runctman-Mission, tn Londim «nd den damit verbundenen Erörterungen im Foretg« Offter- ist die tschechische Frag« wteder in -en Vor-ergrmch ge rückt und überschattet im Augenblick alle» andere, nicht zu letzt die Entwicklung tn Spanten. Die Anwesenheit Ashton Gwatkins tn London gilt nicht als Anzeichen einer Krise, sondern «her als Beweis dafür, daß die Runctman-Mission «inen entscheidenden Punkt tn ihren Bemühungen erreicht hat. Ueber den Zweck der Anwesenheit Ashton GwatkinS tn „Menseln" MauMrunss -er Nerllner Staatsoper Abschluß -es Verrinn Aufenthaltes -er ungarischen Gäste Berlin, 28. August. Der Führer und Reichskanzler hatte am Donnerstagabend zu Ehren des Reichsverwesers und Frau von Horthy zu einer Fe st Vorstellung der Oper „Lohengrin" von Richard Wagner tn die Gtaatsoper etngeladen. Die ersten Vertreter des Staates, der Partei — unter ihnen sämtliche Reichsminister und Reichsleiter — fast das gesamte Diplomatische Korps, namhafte Persönlichkeiten des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens mit ihren Damen waren in festlicher Stimmung versammelt. Als der Führer mit seinem Gast und Frau von Horthy, geleitet von General feldmarschall Görtng und Frau, in der Mittellose erschienen, wurden sie von der festlichen Versammlung stehend mit dem Deutschen Gruß empfangen. Nach den Klängen der ungarischen und der beuttchen Nationalhymnen erfüllten die ersten Töne von Richard Wag ¬ ners gewaltigem Werk den Raum, und e» begann eine Ausführung, wie sie dieses an großartiger künstlerischer Tra dition so reiche Haus selten erlebt hat. Die musikalische Lei tung und Inszenierung hatte Heinz Tietjen übernommen. Heinrich der Vogler wurde von Joseph von Manowarda ge sungen. Der Lohengrin war Franz Völker, Elsa von Brabant Maria Müller und Friedrich von Lelramunb Jaro Prohaska. Dieser letzte Abend, den der Reichsverweser und Frau v. Horthy mit ihrer Begleitung in der ReichShauptstabt ver- brachten, vermittelte den ungarischen Gästen den tiefen Ein- druck eines der typischen Werke deutscher Kunst und Kultur und bot ihnen zugleich in den Pausen Gelegenheit zu einem lebhaften Gedankenaustausch. Als um Mitternacht die Gäste die GtaatSover verließen, wartete immer noch eine dichtgedrängte Menschenreihe, die die Fahrt von der Oper über die Straße Unter den Linden mit lebhaften Kundgebungen begleitet«. vlili. Spmmuns ln Frankreich Einstweilen wäre «S verfrüht, di« inuerpolittsche Entwick lung tn Frankreich zu dramatisieren. Aus der von drei tausend Delegierten beschickten GewerkschaftStagung in Pari» sind zwar sehr heftige Borwürfe gegen den Ministerpräsiden ten erhoben worben. An kräftigen Ausdrücken bat eS nicht gefehlt. Der Borwurf de» Verrat» der Volksfront ertönte von allen Seiten. Auf Grund eine» BolkSkrontprogramm», so wurde allgemein erinnert, sei Daladter auf seinen Poste« gerufen worben. Nun werfe er diese» Programm über den Hausen, und also müsse man auf seinen Sturz binarbeiten. Ein ganz großer Kessel Entrüstungssuppe wurde gekocht, al« man darauf zu sprechen kam, daß Daladter seine Drohung wahrgemacht und gegen die streikenden Hasenarvetter tn Marseille Militär eingesetzt habe. Aber man sorgte da für, daß der Topf nicht überlief. Die Möglichkeit hätte be standen, einen General st retkbeschlutz zu fassen. Dazu schwang man sich wohlweislich nicht auf. Lieber war- teten die Volksfront-Organisationen ab. Denn Daladter hat ja erst ngekünLtgt, baß im Abbau der Bierzigstunden- woche ein weiterer Schritt erfolgen solle; in welcher Weise, steht hingegen noch offen. Ein Ministerrat am nächsten Dienstag wird darüber Beschluß fassen. Man weiß also noch nicht, wie die Maßnahmen im einzelnen auSseben wer den. Mag die linke Bonzokratie noch so verärgert sein, so ist ihr doch hinreichend klar, daß der Wind, der tn Frank reich weht, seit Monaten gegen die Volksfront bläst. Die Stimmung der Massen ist Ueberftetgerungen zur Zett nicht günstig. Deshalb halten einstweilen di« Gewerkschaftsführer Vorsicht für den besseren Teil der Tapferkeit. Auch spielt ja die Außenpolitik hinein, und e» ist noch nicht geklärt, wa» Moskau für neue Weisungen schickt; und weil bi« Richt- linien der Komintern noch nicht «ingetrossen waren, erlebte mau das seltsame Schauspiel, baß die kommunistische „H uma- nttü" in diesen Tagen bei weitem nicht die scharfmacherische Tonart anschlug, deren sich das Gozialtstenblatt LSon BlumS, der „Populaire", bediente. Als das Kabinett Daladter an» Ruder gelangte, da» eS jetzt bereits eine für französische Verhältnisse lang« Reihe von Monaten in Händen hält, übernahm e» die Aufgabe, die Schäden der Blumschen Experimente wieder auSzuräumen. Es überrascht daher die französische Oeffentltchkeit nicht, baß die praktischen Maßnahmen sich tn dieser Richtung bewegen. In ihrer weitaus überwiegenden Mehrzahl ist sie auch zweifel los damit einverstanden. Die Rundfunkrede de» Minister- Präsidenten hat bet der Masse de» Bürgertum» Befriedigung ausgelöst. Aber die Meinungsverschiedenheiten beginnen be reits im Kabinett. Zwei Minister haben «S für angebracht gehalten, ihre Portefeuille» niederzulegen. Ramadier und Frossart sind auSgeschteden. Weiterungen haben sich daran» allerdings nicht ergeben: Daladter ist e» mit bemerken»- werter Schnelligkeit gelungen, aus derselben parlamentari schen Gruppe,, der der bisherige ArbeitSmtnister und der Minister für öffentliche Arbeiten angehörten, nämlich der Republikanischen Union, die zwischen den Sozialisten und den Radikalsozialisten steht, die Nachfolger zu erhallen. Dabei ist die Auswahl der beiden Männer bezeichnend: Anatole de Monzt« hat nie mit seiner Kritik an den übersteigerten 2 Xuln. 8cder1-Vllserslenrt vor der «roßen Wehrmachtparade legt« der ungarische Retchevrrwesrr Admiral Ver Führer und Admiral von Horthy fahren die Paradeaufstellung der Truppen von Horthy am Ehrenmal Unter den Linden einen Lronzekranz nieder in der Charlottenburger Chaussee ab
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