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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.08.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380829012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938082901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938082901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-08
- Tag1938-08-29
- Monat1938-08
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.08.1938
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*** Nichte Luise. (28 Pf.) „Kannst Du sagen, wie breit der Schein bei Köln und die Elbe in Dresden ist? Bet meinem Kölner Besuch fand ich den Rhein nicht so breit, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Mein Schwager vertritt hie Ansicht, der Rhein sei dort viermal so breit, wie die Elbe bei unS!" — Du hast Dir entweder von der Breite des Rheins eine Übertriebene Borstellung gemacht, ober Du bist fein grober Entfernungsschätzer. Na ja, ttber'S Wasser tst'S auch besonders schwer. Die Elbe hat bet normalem Wasser stand bei Dresden eine Brette von 1l8 Meter; der Rhein bei Köln ist 522 Meter breit . .. das „viermal" Deines Schwagers ist also noch übertroffen. *** Neffe Friedrich in P. (30 Pf.) «Ist es wahr, das« im Historischen Museum in Dresden die Stiefel auf- pewahrt werde», die Napoleon I. in der Schlacht bei Dresden getragen bat?" — Das stimmt. Nur wenige Dresdner werden pavvn wissen. Zu dieser Rarität gehört folgendes Gcschicht- chen: Am Nachmittag der Schlacht bei Dresden ritt nach seinem Siege der Kaiser um -1 Uhr von der Schanze am Falkenschlag durch die DippolbiSwaldaer Gasse zur Stadt. Der seit der Nacht strömende Regen hatte ihn ganz »urchnäftt, die durchweichte Krämpc seines Hutes hing n den Nacken herab, sein grauer Ueberrock troff von Wasser, eine Hobe» Stiefel waren mit Schmutz bedeckt. An einer Leite ritt der österreichische Feldinarschall-Veutnant Mezko, der mit 1800 Mann gefangcngenommen worden war. In der Wilsdruffer Strafte trat ans der Menschenmenge ein französischer Emigrant, seines Zeichens Schuhmacher, rief Vivo I'I'.mperourl und hob ein Paar blank aewichste'Stiefel zum Kaiser empor, sich die Gnade erbittend, (hin die Stiesel verehren zu dürfen. Napoleon sagte lachend tu und bestellte den Schuhmacher aufs Schloft. Dort wurden die Stiefel, die auch wirklich passten, angezogen, nnd der Schuhmacher erbat sich das alte, beschmutzte Paar. Der da malige Direktor des Grünen Gewölbes, Heinrich v. Block, ein leidenschaftlicher Sammler von Schnhwerk berühmter Männer und Frauen, wie fremder Völker, ruhte nicht eher, als bis ihm der Schuhmacher die NapolconSstiefel überlieft, sie dann mit allem S hlachtseldschmutz das Prunkstück seiner Lammlnng blieben. Die v. Blocksche Sammlung kam später in das Historische Museum. Diese einzigartige Sammlung enthält auch Evrduanstiefel des Königs Murat, Stiefel von Kant und Wieland, Stöckelschuhe der Kaiserin Maria Theresia, sowie des Kaisers Krönungsschuhe, aus weiftem Atlas mit Gold gestickt, für die des Kaisers Kammerdiener ein Paar nachgemachte eingeschmuggelt hatte. Die wichtigsten Teile der Sammlung sind im Johanneum auch ausgestellt. *** 9k esse H I. s3l> Pf.) „Bon wem stammt der Name der vor dem Krieg vorhandenen Jungensbewegung der Pfad finder?" — Das Wort ist der Titel einer der indianischen „Ledcrstrnmpserzählungen" des Schriftstellers James Feni- more Eooper, der 1851 gestorben ist. Seine Bücher, vor allem den „LetztenMohikaner", kannte einst wohl jeder lesende Mensch in Europa und den Bereinigten Staaten. Nichte bejahrte Tante, sl RM.) „Kennt man )en Ursprung des bekannten Wortes über die Deutschen Das Bvlk der Denker und Dichter?" — Das Wort stammt von einem Engländer, dem Romandichter Edward George Lytton Bulwer, besten grobartiger Roman „Die letzten Tage von Pompeji" einst die ganze gebildete Welt erfüllte; Bulwer starb 1873. Er widmete seinen Roman „Ernest MaltraverS" dem deutschen Volke mit den Worten: To tks Kreut Oorman peopls, » race ok ltrinkc-rs unci vk critic«. (Dem groben deut schen Volke, einem Geschlecht von Denkern und Kritikern.) Daraus zitieren wir „das Volk der Denker und Dick,ter". Vorher hatte aber schon die Französin von Stack Deutschland la palrio cko la penaSa genannt, was man wohl am besten mit „Vaterland der Idee" übersetzt. *** Nichte Dora. M Pf.) „Wann besuchte das erste Luftschiff Dresden?" — Der erste Parseval kam nach Dres den am l2. Juli 1910, das erste Zeppelin-Luftschiff, die „Viktoria Luise", am 18. August 1912. *** Neffe Faust Nr. S. „Am 7. Avril 1034 ist in den „Dresdner Nachrichten" zu lesen, dab die Treppe, die vom Schlossplatz zur Vrühlschen Terrasse führt, „einund vierzig Stufen" hatte. ES sind aber siebenundvierzig! Dann heiftt eS: „„Welche Stadt Hütte dergleichen aufzuwetsen, wie unsere Brühlsche Terrasse..."" Das ist noch lange nichts! Der zweite Lteinweg nach Obcrloschwitz hat 115 Stufen. Tn staunst Du, was?" — Nee! Gar nicht. Der Onkel staunt bloss darüber, dab Du meinst, wegen der Zahl der Stufen sei die Brühlsche Terrasse eine Sehenswürdigkeit! Ter Onkel glaubt, da irrst Du! *** Neffe G. R., Lgbck. (72 Pf.) „Kann mir der Onkel sagen, ob in den Jahren 1872 oder 1878 ein Erdstob stattgcsundcn hat? Ich bin im Streit mit einem Schulfreund, er behauptet, nichts zu wissen, obwohl wir Nachbarskinder in Kessclsdors waren. Ich glaube mich erinnern zu können, dab meine Mutter mit meiner Schwester aus der Ofenbank sab und ihr die Brust gab. Da... ein heftiger Stob, und wir rannten vor Schreck inS Freie; denn wir wohnten in einem sehr bausälligen Hause. Ich möchte gern die Zeit wissen, um feststellen zu können, wieweit man sich zurückerinnern kann. Ich habe 70 als „Einjähriger" mitgemacht, bin also damals ziemlich jung gewesen." — Eine solche einzelne Erinnerung an einen Vorgang aus dem dritten oder vierten Lebens jahre ist durchaus möglich. Erinnert sich doch der Onkel an einen Brunnen in der oberen Ecke eines schrägen, gepslaster- ten Marktplatzes. Daraus trank ein« Ziege. Als der Onkel als Erwachsener nach Berneck im Fichtelgebirge kam, sagte er: «Das ist doch der Marktplatz mit dem Brunnen und der Ziege, an den ich mich seit früher Kinderzeit erinnere!" Nnd als der Onkel bas erstemal nach Berneck kam. war er eben drei Jahre alt gewesen. Freilich... über Deinen Erd stoss hat er nichts seststellen können; aber der Onkel hält eS nicht für unmöglich, -ab alte Nichten odex Neffen noch die Zeit eines solchen Erdstoßes in der Nähe Dresdens wissen. *** Nichte Marl«. (88 Pf.) „Handle ich richtig, wenn ich meiner Schwester vom allzuvtelen Lesen abrat«? Sie ist nervenschwach und klagt oft über Flimmern vor den Augen. Sie will nicht glauben, daß da» von ihrem ost stundenlangen Lesen kommt. Gegen mich ist sie fortgesetzt in gereizter Stimmung, weil sie glaubt, ich gönne ihr da» Lesen nicht." — Wenn Deine Schwester nervenschwach und beSwegen in »«- retzter Stimmung ist, so gehört sie in die Behandlung «ine» Arztes. SS wird überdies mit allen Mitteln (aber nicht mit Borwürfen und unnützen Predigten) versucht werden müssen, sie zur Bewegung in der Lust zu bringen. Bringt man ihr mit Geschick Freud« an dem bet, wa» auf Spaziergängen zu sehen ist, so schränkt sich die Lesewut ganz von allein et«. *** Neffe Em ja. „Durch einen Erlab des Reichs- ministerS Dr. Frick ist verfügt worden, dab Arter, die ihre arische Abstammung nachweise» können, aber jüdisch klingende Namen tragen, diesen Namen in eine» arisch klingenden um wandeln lassen können. Wohin hat man sich zu wenden? Welche Kosten entstehen?" — Man wendet sich in Dresden, Leipzig und Chemnitz an das Polizeipräsidium, sonst an den Bürgermeister. Ucbcr die Kosten lässt sich nichts Bestimmtes sagen, da die Vorarbeiten sehr verschiedenen Umfang haben können. Die Dir genannten Stellen geben darüber Auskunft. ck-ta- ... Huiet» *** Neffe Unbekannt. „Heißt eS, chie Speisekarte' oder .die Speiseukarte*?" — Es ist im Briefkasten schon wiederholt gesagt worden, daß darüber eine Entscheidung nicht möglich ist. Früher sagte man allgemein „Speisekarte" und meinte damit die Karte, »ach der man speist. Ganz Ge scheite, die diesen Sinn nicht mehr herauSsiihlten, sagten: Das ist die Karte, auf der die Speisen verzeichnet Nnd . . . und schrieben für diese, in ihrem Sinne, ganz richtig „die Speisen karte". *** Neffe Alter Student. Zu der Dir gegebenen Antwort über den LebenSgang des Dr. Eisenbart weist ein aufmerksamer Leser darauf hin, daß eS einen Roman voller Witz und Humor von Winckler gibt, in dem Erlebnisse und Tatcn des Dr. Eisenbart verarbeitet sind. Er denkt, es sollte Dir Freude machen, diesen Roman zu lesen. Von demselben Dichter stammt auch der sehr bekannt gewordene Roman „Der tolle Bömberg". Kinn, *** Nefsc MctalltcuS. (28 Pf.) „1. Kommt elgcnk- lich Zinn „gediegen" vor? 2. Wie unterscheidet man Zinnsolie von anderen metallischen Folien, z. B. Aluminiumfolie?" — 1. Zinn kommt nur selten gediegen vor;'wohl in der Haupt sache in Mexiko und in NcusüdwaleS. 2. Zinnfolie erkennt mgn daran, daß sic beim Zusammenknüllen ein seines, knisterndes Geräusch hervorbriugt, was die Aluminiumfolie nicht tut. Stärkere Zinnstücke knirschen schon beim Biegen; man nennt das „Zinngcschrei". ok»* *** Nichte Umschau. In der Antwort auf Deine Frage nach dem Herkommen des Familiennamens Kost wurde Dir gesagt, daß eine eindeutige Ableitung nicht mög lich ist. Durch einen ansmerksamen Leser wird mitgeteilt, daß der Landcsbauernsührer in Westfalen, Albert Kost, MdR, dasür folgenden Ursprnng angibt: Das Wort HabtchtShorst sei im Plattdeutschen zu Havickenhvrst geworden und auf Havkcnhorst, Havckorst, Habekorst und schließlich ans Korst allein verstümmelt worden. TaS Geschlecht des Bauern- sührerS stamme ans Havkcnscheid bei Bochum, wo eS jahr hundertelang gesessen hat nnd bis 1400 zurückvcrsolgt werden kann. Albert Kost glaubt, das, alle westfälischen und rheini schen Familien Kost auf diesen alten Hof zurückgchen. *** Neffe Pauk. (30 Pf.) „Sind bei einem an zwei Straften gelegenen Eckgrundstück, das anderseits auch an zwei Nachbargrundstücke grenzt, für die Unterhaltung der die Grundstücke trennenden Einfriedigungen bi« beiden jeweiligen Besitzer verpflichtet oder muft der Eckgrnndstückbesitzer auch diese Zäune allein instand sehen, weil die Zaunrtegel in seinem Grundstück liegen?" — Eine Verpflichtung, einen sol chen Gartcnzann zu unterhalte«, besteht für keinen derGrund- stückbesitzer. Wenn er umfällt, dann kann der eine sagen: „Ich habe gar kein Interesse an dem Zaun: wenn Du einen willst, dann lasse Dir einen bauen!" Die Geschichte mit der Richtung der Zannriegel ist ein alter BolkSaberglaube nnd völlig belanglos. *** Neffe Otto. (24 Pf.) „1. Partei X hat die zwei „Alten". Nach Ablauf eines Spieles wird scstgcstellt, daft die Partei 1) 0» „Angen" erhalten konnte. Die eine Ansicht geht nun dahin, daft das Spiel als „Schneider"-Spiel ge rechnet werden muft, da nicht 01 „Augen" erreicht wurden. Nach der anderen Meinung soll diese Rechnung jedoch nur für die Partei -V Anwendung finden, da diese an und sür sich im Vorteil ist. Als Beweis sür diese Ansicht wird an- gesiihrt, daft ein Spiel, wenn die Partei nur 120 „Augen" erhalten hat, ebenfalls als verloren angesehen wird. 2. Ein Spieler hat zwei „Alte" und sucht, da ihm ein Solospiel zu gefährlich erscheint, einen Mitspieler. Er meldet also an, daß er „einen starken Mann" braucht. Nach allgemeiner An sicht gebt er dann mit dem Spieler, der den ersten Farb stich erhält. Wie wird aber nun ein Spiel berechnet und wem gutgeschricben, wenn der Spieler, der die zwei „Alten" hat, selbst am Aussptelcn ist, alle Farbstiche selbst erhält und nur Trumpsstiche abgcbcn muß, so dab demnach ein Mit spieler für ihn überhaupt nicht gesunden wird, er aber ander seits allein die benötigten 121 „Augen" nicht erhalten konnte." — 1. Die Partei, die die „Alten" hat, hat erst mit 121 Augen in den Stichen gewonnen und ist erst mit 01 Augen aus dem Schneider. Die Partei ohne „Alte" ist aber schon mit 60 Augen ans dem Schneider. 2. Für den Doppelkopp stehen Regeln nicht in dem Umfange fest, wie für den Skat. Aber die Doppelkopp spielenden Freunde des Onkels beurteilen den Fall so: Obwohl es zu einem Farbstich durch einen der drei altenloscn Spieler nicht kam, wird das Spiel nicht als „Solo" zu machen sein; denn ein „Solo" muß doch angemeldet sein. cöi* Es» MutE- NeffeK. B. (00 Pf.) „Ich war vis vor kurzem ein guter Sänger. Aber meine Stimme hat trotz Anwendung mir von anderen Sängern empfohlener Hausmittel ihren Klang eingebüßt und klingt hart und heiser. Kannst Du mir nicht ein gutes Mittel raten?" — Wenn Du nicht zu einem in der Behandlung von Sängersttmmcn besonders er- sahrenen Arzt gehen willst, was das einzig Nichtige ist, so kann Dir nur als Auskunft dienen, baß man Singvögel, die nicht mehr recht können, mit Mehlwürmern füttert. k-n» «AK» *** Nichte Margrit. (86 Pf.) „Ich habe den Film „Was tun, Sibylle?" gesehen. ES ist für uns Dresdner ivirklich besonders schön, diesen Heimatfilm zu genießen. Sind die Wtnterausnahmen wirklich in unserem Erzgebirge, also in der Nähe von Altenberg, ausgenommen? Ich kenne da» Erzgebirge sehr gut, und doch ist mir die Gegend vollkommen unbekannt. Ich habe hier noch nie solche» steile», wellige» Sktgelände gesehen. Auch kenne ich keine Wiese mit „Heu stadeln". Im Programm wird aber vermerkt: „Die Klasse kommt von einem SkiauSflug au» dem Erzgebirge." Wo sind die Ausnahmen gemacht?" — Da» letztere kann ich Dir nicht sagen; da müßtest Du Dich schon an die Herstellerfirma de» Film» wenden. Aber da» Erzgebirge besteht doch nicht nur au» der Gegend von Altenberg. Namentlich in seinem westlichen Teil« ist es so imposant und in der vobrngestaltung so vtelsettta, daß di« Ausnahmen wohl dorther sein könnten. .Heustadel^ gibt «» im Erzgebirge und im vogtlande ver einzelt auch. es»» FoeeeM*»»««»» *** Nichte Grete. (60 Pf.) „Ich habe auswärts eine,, Mann namens Greter kennenaelernt. Kannst Du lagen, woher dieser Name kommt? Meine philologischen Vetter« wußten nichts davon. Daß er mit meinem Vornamen Grei« nichts zu tun hat, kann ich mir denken; den» einen Margarete, rich kann ich mir nicht vorstellen!" — Da hast Du ja nun recht. Um aber hinter den Sinn dieses Namens zu kommen, muh man weniger Philologe als Wirtschastögeschtchtler sein. Als solcher kann man merken, daß die große Scheune, in, der die Kornabgaben der Bauern (der Zehnte) gesammelt wurden, in manchen Gegenden Deutschlands „Grethe" hieb. Ein Greter war also der Aufseher und Verwalter einer solchen Naturalsteuer-Sammelstelle, gewiß ein Beamter von ziem- ltcher Verantwortung. Eotkki» »"Neffe N. P. (48 Pf.). „1. Wie heisst der Baustil, in dem das Schloft Sibyllenort erbaut ist? 2. Welcher Stil bestimmt die Jnnen-Ansicht der Petersktrchc in Nom? 8. ES wurde mir gesagt, die Dresdner Frauenkirche, der geniale Barockban, sei nach einem Modell der Peterskirche erbaut worden, das kann aber nicht stimmen. Denn die Frauen- kirche ist vor 200 Jahren erbaut, und die Peterskirche kann höchstens vor etwa »0 Jahren erbaut worden sein. Mein Onkel hat mir erzählt, als ich noch ein kleiner Junge war, daft er als Zimmermann zu Fuß nach Rom gegangen sei und an der Peterskirche gearbeitet habe. 4. In welchem Jahre wurde die Kaditzer Brücke erbaut?" — 1. Der Baustil des Schlosses in Sibyllenort lehnt sich an die Bauart eng lischer Schlösser an, die einen bnrgähnlichcn Charakter aus sehr alten Zeiten beibehalten hat. 2. Wie das Aeuftcrc der Peterskirche in Rom, so ist auch ihr Inneres durch die Idee« der „Italienischen Renaissance" bestimmt; An- und Umbauten späterer Zeit stören manchmal. 8. Man kann nicht sagen, daß die Frauenkirche in Dresden nach dem Modell der römischen Peterskirche gebaut sei. Sic hat mit dem römischen Don, den auf starker Unterlage ruhenden zentralen Knppelgedaukcn gemeinsam und ist der römischen Kirche natürlich deshalb iii ihrem Gesamteindruck ähnlich. Aber daft die Peterskirche älter ist als die Frauenkirche, das stimmt doch. Denn ihr Grundstein wurde 1500 gelegt, die große Hauptkuppel l.M vollendet, das Ganze 1020 eingewcilst. Selbstverständlich waren immer ErnenerungSbauten nötig; an so einer wird Dein wanberfroher Onkel mitgearbeltct haben. 4. Für die Kaditzer Brücke begann die Baucinrichtung am 3. Mai l!>2!>, Am 1. Oktober 1V80 wurde die Brücke dem Verkehr libcrgebcu, *" Neffe Br. (12 Pf.). „Kannst Du sagen, wo Unter, öwisheim liegt?" — In Baden unweit Bruchsal. ES ist ei« Städtchen mit etwas über 2000 Einwohnern; Wein- und Tabakbau beschäftigt die meisten davon. Nichte Sidon «e. (30 Pf.) „Gibt es ein Gesetz, das einen Toten gegen üble Nachrede nnd beleidigende Ver! dächtigung schützt?" — Wenn die Beleidigung eines Toten gegen besseres Wissen erfolgte, so können Eltern, Kinder und der Gatte des Toten Strafantrag stellen. *** Nesse M. B. „Sind Militärrente nnd Front, kämpferzulage einkommensteuerpslichtig?" — Nein. »** Nichte Martha. (20 Pf.) „Auf welchen Tag siel der 9. November 1881?" — Aus einen Sonntag. * * * In dieser HeiratSsehnsnchtSecke will Lnkel Schnörke nur die Wünsch« seiner Nichten und Ncsscn zum Ausdruck bringen. Dagegen kann er eS nicht übernehmen, die hieraus eingehenden Briese an diese weiterzuleiten. Wer mit den Heiratslustigen in Briefwechsel zu treten wünscht, wird gebeten, sich des Anzeigenteils unseres Blattes zu bedienen, Nesse Allein >80 Pf), 2d, 174 Zentimeter, von gutem Charakter, kein AlllagSmensch, liebt Natur, »tunst nnd Musil und wünscht gebildet« Gattin mit Sinn sür Natur und Häuslichkeit. — Nichte Zierlich il Mk.), 20, NM Zentimeter, miltelhiibsch, ge- sund und heiter, durch lrauersall vereinsamt, sehnt sich nach klugem, gebildetem Menschen mit festem Charakter und angenehmem Acusic- rem, der sich «in« gute Kameradin und ein eigenes Heim wünscht, Mittel >ür gute Aussteuer sind da. — Nichte Bärbel >80 Ps.s, 28, braun, l«>8 Zentimeter, mbchte eine» netten, aufrichtigen Men. scheu, aber nicht unter SO. — Nichte Wall» (1 Mk.), Anfang 4ö, alleinstehend, mit eigenem Heim, naturliebcnd, gross und schlank, von angenehmem Acußerem, sucht passenden VebenSgesährten bis bä. Ans gute Charaktereigenschaften und Herzensbildung legt die Nichte be sonderen Wert. — Nichte Friedel ibü Pf ), 3i, als Stühe in einem GeschästShauShalt tätig, sucht netten VcbcnSkameraden. Sie ist 1kl) Zentimeter groß und dunkelblond. Vollständige Aussteuer und Ersparnisse sind vorhanden. — Nichte lüll <48 Ps.), heiter.S, fleißiges Mädel, gesund, schlank, von angenehmem Aenkcrcm, be- rusStätlg, sucht gebildeten, charakterfesten Mann, groß nnd stattlich, bis »8, der sich nach einem gemütlichen Zuhause und nach Familie sehnt. Die Nichte besitzt AuSsic'ner. — Nichte Margarethe (l Mk.), wünscht gebildete» Gefährten von anständiger Gesinnung, am liebsten Beamten. Sie Ist BcamtenStochter und -Witwe, An sang bl), in städtischen Diensten, mit Eigenschaften, di« eine ans Hochachtung und Vertrauen gegründete Ehe gewährleisten. — Nichte An ne rose <80 Pf.), Anfang 4N, ohne Anhang, mit guten Um- gangSsormen, solid und wirtschaftlich, mit schöner Aussteller, sucht lieben, netten Herrn. — Nesse Wolfgang >2,80 Mk.), 2b, llans- mann, nicht unvermögend, der sich im kommenden Fahre selbständig machen möchte, sucht nettes, geschäftstüchtiges Mädel ans gutem Hause. — Nicht« Treuer Kamerad >80 Pf.), 4», Witwe, sucht, da sie berussmilde ist, einen idealgesinnten, gebildete» Mann, der, noch lebensfroh und naturliebend, mit Rad fährt und paddelt iss« hat eigene» Booi) und wandert. Sie hat schöne, eigene Wohnung. — Nichte Dorothea >84 Ps.), 8«, möchte gern einen guten Mann, am liebsten einen Pfarrer oder Lehrer, liebevoll umsorgen. Sie ist lebenSgereift, sonnig, steht fest ans den Beinen und ist spar same HauSsrau, höhere BeamtenSwitwe, mit tadelloser Vergangen. Helt, jugendlich, ansehnlich, schlank, offener Charakter, nicht unbe mittelt und hat behagliche» Heim. — Nichte Thüringerin >80 Ps.), End« Vierzig, KaiismannSwItwe. Frohnatur, von ange nehmem Aeußerem, gut« Hausfrau, mit schöner Wohnung und etwa» Vermögen. St« wünscht einen Herr» bl» 08 mit HerzeiiSblldnng. — Nicht« Schlesien >88 Ps.), fugcndNch, schlanke Erscheinung, tüchtige HauSsrau, musikalisch, mit geistigen Interessen, zur Zeit in Dresden, möchte einem gebildeten Manne von etwa »0 Jahren treusorgeiide VebenSkameradi» sein. — Nichte Magba ll Mk.), 44, ledig, titchilge HauSsrau, sucht im Aller passenden Beamten, der mit einer braven Frau eine gute «he sllhren will. Aussteuer ist vorhanden. Sprechsinnbe« de» Vrleskastenonkel»! vormittag» (außer an Gönn- und Feiertagen) lilglich von ll bi» Kl Uhr) nachmittag» nur Montag» und Mittwoch» von 8 vt» » Uhr. — Schriftlich können Ansragen nur beantwortet werden, wenn Rückporto beiges»«» ist. * Bei »en I» Briefkasten erteilten Antworten «niitirre» wir liier bi« »en A»lra««n »elgesstßten vetrtl««. Dies, stießen nn-eklirzt »e« ««»»(»niistisen Verein zur Unterstüßnn» »ebürsstaee Feetenktnter»» Wie wiirben «» begrüßen, wenn sich alle Ein- senber, bi» sich nm Anltnns« aber Rat an »en vrieskaften wen»«», «tünnert»«!, »ie fetz» ein Nein«» 0»s«r fite «in« »nie »ach« «rwßnscht iß.
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