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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380905010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938090501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938090501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-05
- Monat1938-09
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1938
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Neue militärische Maßnahmen der Ischechen heimliche kinauarlierungen in sudetendeutschen Nrtschaften Prag, 4. September. In allen gröberen sudetendeutschen Städten fanden am Conutaa Erntedankfeste statt, die trotz der schlechten Wittc- runa einen Massenbesuch auswiesen. In Asch sand sich auch Konrad Henlein, wie immer stürmisch begrüßt. auf dem Fcstplab ein und verweilte einige Stunden bei seinen Kameraden. Wäbrend der Kundgebung sprach Kreislciter Abgeordneter Wollner. der unter anderem auSsührte: „Wir Ittbre« unsere« Kamps «tcht mit kriegerische« Mitteln, sonder« mit legale«. Ma« sollte daher auch settt sicht wieder im Geheime« eine Ortschaft nach der anderen mit Militär belege«, sonder« mau sollte lieber die »Stil« der Gerechtigkeit aurufe«. SS ist nicht elnznsehe«, warnm man tritt neuerlich militärische Mab« «ahme« trisst, während man in Prag verhandelt und Lord Rnucima» in Prag ist, «« friedlichen Rat zu erteile«. UnS wird man mit solchen neue« Maßnahme« «tcht ans der Ruhe bringe«, den« z« einer gewaltsame« Auseinandersettnng ge» höre« zwei. Dieser Zweite ist nicht da. Deutschland will keine« Krieg, aber der Führer will eindeutig, das, den »,» Mtllio««« Sudetenbentsche» das gleiche Recht zuteil wird, das ih»e« als Teil de» großen «nd stolze« Ratto« ge« bSbrt. Kompromisse gibt eS in diesem Rechts« k-mps kei«e «ehr. Die Karlsbader Forderungen sind der Sn»««« «Spnukt sä» de« «A-sttttch. Di« st«d b«H« «tcht Prng, 4. September. Das Wochenende hat, entgegen den Voraussagen, die an die Reise Konrad Henleins nach Berchtesgaden gekniipft wor den waren, für Prag keine Entspannung gebracht. Tie Erwartung, daß Konrad Henlein noch im Laufe des LonnabendS die englische Mission libcr das Ergebnis seiner Unterredung mit dem Führer informieren werde, hat sich nicht erfüllt. .Konrad Henlein traf erst gegen IS Uhr in Aich ein, wo ihm seine Landsleute einen überaus festlichen empfang bereiteten. Sonntag vormittag begab sich Ashto n- ttwatktn, der Hauptratgeber Lord Nuncimans, nach Asch und stattete Konrad Henlein einen Besuch ab. In einer zwei stündigen Aussprache, an der Prinz Mar von Hohen lohe als Dolmetscher und der Stellvertreter Konrad Hen leins, Karl Hermann Frank, tetlnahmen, wurde Ashton- wmatkin über baS Ergebnis der Konferenz am Obersalzberg informiert. In Prag ist die Stimmung nach den bedeutungsvollen Ereignissen, wte sie der Besuch Konrad Henleins beim Führer, die zweimalige mehrstündige Aussprache des tschechischen LtaatSpräsidenten mit Vertretern der Sudetendeutschen Partei und die Zusammenkünfte Konrad Henleins mit Lord RuncimanS und Ashton-Gwatkin barstellen, starken Schwankungen unterworfen. Man findet in Prager po litischen Kreisen alle stlmmungsmäßigen Abstufungen vertre ten, von der größten Zuversichtlichkeit bis zur höchsten Be sorgnis. Die halbamtlichen Stellen neigen der Auffassung zu, das, die unablässigen Bemühungen seitens der Regierung und der britischen Million um die Fortführung der Gespräche an sich schon ein beruhigendes Moment bedeuten, dellen günstige Auswirkungen nicht übersehen werden dürfen. Dagegen ist es kein Geheimnis, daß sich der tschechischen Regterungskreise eine außerordentliche Niedergeschlagenheit be mächtigt hat, die vor allem durch die Erkenntnis der eigenen Erfolglosigkeit sowie durch die Gewißheit hcrvorgerusen wurde, daß die VerhandlungSinitiative von den Regierungs parteien auf die höchste staatliche Instanz, den Präsidenten der Republik, übergcgangen ist. In tschechischen Kreisen ist die Ansicht stark verbreitet, daß die britische Mission, die in den letzten Tage» eine außer- gewöhnliche Betriebsamkeit entfaltete, sich angestrengt bemühe, noch vor der beim Nürnberger Parteitag zu erwartenden Ftthrerrebe eine sowohl für die Tschechen al» auch für die Sudetrnbentschen annehmbare BerhandlungSplattsorm zu schaffen. Im Hinblick aus die Kürze der bi» dahin zur Ver- siigung stehenden Zeitspanne scheint der Erfolg dieser Be mühungen allerdings zweifelhaft. Gegenüber der Unruhe und Ungewißheit aus tschechischer Seite ist die Stimmung in den Reihen der Sudetendentsche« Partei durchaus zuversichtlich. Die tschechische Regie- runa wird in der kommenden Woche zu beweisen haben, daß sie vereit ist, durch den Umbau de» Staate» in einem den Be- dttrsnissen der Volksgruppen angepaßte» Ausmaß den Weg zum innerstaatliche» Frieden anzubahnen und damit gleich zeitig zur außenpolitischen Beruhigung beizutragen. Lor» Runriman »emenlierl Gerückt« Pr«g, 4. September. Mr. Ashton Gwatkin» «ras am Sonnadendnach- mittag in Prag »in und begab sich so ort in» Hotel Aleron. Um siisi Uhr iras dort auch Lord Runciman, der di» die letzte«, sonder« die erste« Forderungen, die mir a«zn« melde« habe«." KretSleiter Wollner schloß mit den Worten: „Wir haben nur einen Wunsch an den Allmächtigen: Er möge uns Konrad Henlein und Aböls Hitler erhalten." Bewußte Kriegshetze der Tschechen Die Retckenberaer BezirkSbehörbe sandte Sonnabend vormittag an alle Gemeinden des Bezirks, nnter Bcrnfnng auf das Wehrcrziebungsgesev. Plakate, die unter persönlicher Haftung des Gemeindevorstehers sofort in den Gemeinden anSaehängt werden sollten. Die Plakate stellen keineswegs eine Werbung für die Wehrerziehung dar. son dern eS handelt sich dabei um eine bewußte Kriegs- hebe, denn die Ausmachung ist derartig, daß Ne bet der Bevölkerung Unruhe Hervorrufen muß. Schreiende Farben sind in Verbindung mit einer schwarzen Soldatcnacstalt ge bracht, die das Basonett drohend fällt. In dem Tert heißt eS: „Im Bedarfsfall werden wir alle Soldaten!" Die sudeten deutschen Gemeinden, die sich ihrer Verantwortung für Ruhe, Ordnung und Sicherheit voll bewußt sind, haben die Plakate nicht aukaebängt. da Ne nach dem Wcbrerziehungöacsev dazu nicht verpflichtet sind. Dir Bezirksleitung der Gudetenbeutschen Partei hat sich sofort in einem Schreiben an den Mitarbeiter Lord Runci manS. Ashton-Gwatkin, gewandt, in dem sie ans die Gefahren einer Beunruhigung der Bevölkerung durch solche g»srt«z«»-B» und krieg-hetzerische« Plakat, »inwcist. dahin auf der erzbischöflichen Residenz in Brezany al» Gast des Prager Kardinal-Erzbischof Kasper weilte, ein, um den Bericht Ashton GwatktnS von der Unterredung mit Konrad Henlein in Asch entgegenzunehmen. Die Kanzlei Lord RuncimanS dementiert die London- Gerüchte, das Lord Runciman dem Führer einen Besuch abstatten werbe. Der Lord wird, wie dem DNB von zu ständiger Stelle mitgeteilt wird, Prag bzw. die Tschecho- Slowakei in absehbarer Zett nicht verlassen. Prag, 4. September. Dieser Tage fand in Leitmerttz die Bürgermeisterwahl statt, die in mehrfacher Hinsicht für die in der Tschecho- Slowakei herrschenden Zustände bezeichnend ist. Nachdem die neugewählten Stadtvertreter im Sitzungssaal Platz genom men hatten, erklärte der Vertreter der Bezirksbehörde zur allgemeinen Verwunderung der Anwesenden, daß die Sitzung nicht öffentlich sei, und ersuchte die Bevölkerung, den Saal zu verlassen. Der Fraktionsletter der Sudetendeutschen Partei, Dr. ProchaSka, verwies aus die Wahlordnung, tn der keine Bestimmung über vertrauliche Abhaltung der kon- stituterenden Sitzung enthalten sei, und forderte di« Zurück ziehung der Verfügung. Der Vertreter der BezirkSbehörbe, Dr. Novak, stellte sich auf den Standpunkt, daß diese Sitzung von der Bezirks- behörde einberufen wurde und eine Fortsetzung des Wahl- altes, nicht aber eine Stadtvertretungssttzung sei M. Die Verfügung wurde nicht widerrufen. ES wurden lediglich te zwei Vertreter der Parteien und die Pressevertreter zu dieser Sitzung zugelassen. Nach der Bildung der Wahlkommisston gab der Bor- sitzende bekannt, baß sich für bi« Wahl de» 1. Bürgermeister- Stellvertreters sämtliche tschechische Parteien mit den Juden und „deutschen" Sozialdemokraten geeinigt hätten, wodurch die Juden und deutschsprechenben Sozialdemokraten dem Tschechen -um 1. Bttrgrrmetster-Gtellvertreter verhalsen. Die GdP wählte einstimmig Eduard Breuer zum Bürgermeister von veitmerttz. 1. Bttraermetster-Stellvertreter wurde der tschechische Bolkssozial« Dr. Dinier, 2. Stellvertreter der Tubetendeutsche Dr. ProchaSka. Kenketn tn Asck jubeln- empfanden Prag, 4. September. Konrad Henlein ist am Sonnabend um lst.Stt Nbr vom Obersalzberg nach Asch zurückaekebrt. Die Bewohner schaft von Asch bereitete ihm einen festlichen Emvsana. Wie ein Lausfeuer batte sich die Nachricht von der Rückkehr Henlein» verbreitet. In allrr Eile schmückten die Anwohner der Zusabrtsstraßen ihre Häuser. Wimpel und Tannengrün wurden über die Straßen gezogen. Jahnen wnrden aediß». und eine große Menschenmenge versammelte sich in den Aicher Hauptstraßen. An der Grenz, »,» Asch wurde Henlein vom AFF lAtS-ak »ei »en Leichtathletir-aurapaweifterlchaste« in Pari» siegte der Dresdner Hartl, in »ener »«««scher Bestzeit ans »er 800-Meter» ««recke. Deutsche Luropa-Ruderslege in Italien In Malta«» «rra», Deutschland in de» Ruderlkuropameister- fchastr» Sie,« i» Siner, Zweier, «lerer «. St. ««» Achter na» verteidigte «rsal,reich »en Sla«»«,-P»kal. Schweizer voppelerfolg bei den Rad-Wettmeisterschaften DI« Schweizer »«echt »nd «aaaer »«legte« de« erste« ««» zweite« Platz I« »er Straße—Weltweisterschast der «matrare, die der BerasSsahrer gewa«« der Bei,ter Marcel Ki»t »»r de« Schweizer« Sglt «>d Amberg. Opfersplele im Fußball I« Berli« spielt« die demsche X-Ma««schast grge« di« de«tsch« S>Ma««schast ««»««schiede« 1:1. DreSd««r Opfersplele: Dr«S»««r Sport-Eln» ,e«e« «aonach- ««chSels d :», 01 Freital gege« «atS Mots 1 :4, Meißner A«Swahl«a»«schalt gege« Sports»««»« l>1 r: r, Stadtels Pir», gege« Stadtels DreSde« r: r, Stadtels Ba«tze« gege« Stadtelj Dresden 0:t, Heidenauer SS «ege» Stadtels DreSde« L:ch Schandau gege« KreiSwerbeels Dresden r:I Dresdensia gewann die Gedächtnis-Staffel I« der «esallenen-GedSchtniS-Stasstl siegt« DreSd«»sia »ar de« Dresdner Spart-Clnd. Punktspielbeglnn im Hockey Dresdner SS geae« Leipziger SS 1:1, AS« Dresden gegen Leipziger «E 4:0. Ausführliche Berichte i« Sportteil. Sckukfcktff „A-mtrat Karpsanyer" verloren 60 deutsche Seeleute fanden den Tod Berlin,-. September. Nachdem baS Segelschnlschisf „Admiral Kar« psang « r" nun «ndgüllig alsverlore « angesehen werden muß, gedenkt die gesamt« deutsch« Seeschissahrt in tiefer Be» wegung ihrer hierbei «mS Leben gekommene« Kameraden. SO deutsche Seeleute habe« in vorbildlicher Pflicht» ersüllnng ihr Leben für Deutschlands Scegeltnng gegeben. Ihr Andenken wird in unsere« Herze« sortleben. Alle deutsche« Handelsschiff« slagge« zum Ausdruck tiefster Trauer am Montag, dem L. September, halbmast. Unter den Opfern befindet sich auch ein junger Dresdner, Offiziersanwärter Werner Düstng. KretSleiter Wollner mit einer Abordnung von Mitgliedern der GdP empfangen. Beim Einfahren in die Stadt wurde Henlein freudig begrüßt. Die Bevölkerung überschüttete seinen Wagen mit einem Blumenregen, und vor den Wagen wurden so viele Blumen geworfen, daß Henlein über einen wahren Blumentevvich fuhr. Auch vor feinem Hause kam eS zu herzlichen Kundgebungen. Während der Fahrt durch die Stadt ist eS zu keinerlei Zwischenfall gekommen, zumal der Ordner- und Sicherheits dienst von der SdP übernommen worden war. Entgegen der Meldung von Prager Abendblättern kam Henlein nicht aus Marlenbad, sondern direkt über Nürnberg an die Reichs- grenze bet Asch. England betet für Lor- Runeiman vrotztmalclaug nnaaror varlinar SvbrUtlaltnng Berlin, 4. September. Wie aus London berichtet wird, hat der Erzbischof von Santerburv angeordnet, baß im Laufe des September im Hinblick auf die tschechische Krage tn allen Gotteshäusern der StaatSktrche für die Erhaltung des Friedens ge» betet wird. In diese Gebete sollen die Mitglieder der briti schen Regierung und insbesondere der Premierminister, der Außenminister und Lord Runciman eingeschlossen werden. , Flugzeug über Lon-on abgeftürzt - 4 Lote, 2L Verletzt* L » nb » n, 4. September. »in Schulflugzeug ber Lnstwasse kl», i, Edmonton, eine» Vorort Lonbon». gegen ein Han« und zerschellte. Die Flngzengtrümmer nutz b«S Hon» stgnben losort in Flg » m « ». Da» Jener «riss «ns zwei benachRirte Häuser über, von den sechs Insasse» be» SchnlslngzengeS wurden nie» geliitel nn» zwei schwer Verletzt. Anßerde» wnrden die Bewohner der in Br«nd geratenen Hänler nnd etnige Straßen Passanten, insgesamt »etter« 2» Personen» mehr »der weniger schwer «erlegt. Starke SlimmungMwankungen in Vraa AjhlonGwalkin unterrtcktet fick bet Henlein über -en Vesuck beim Führer Von naaorain Krugar gi bkltardoltar Nürgermeiltewahl hinter verschlossenen raren „Deutsche" Soztal-emokraten macken einen Lsckecken zum Bürgermeister
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