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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.09.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380916022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938091602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938091602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-16
- Monat1938-09
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«»»«»-Aussade -k. «r UGUl-r-v, IS. VTpiUKpEr Iv»8 Gegründet 1KAH n«,u«is»a»r »n u<M ,wckmaa««r SuIMiMlg Druck «.Verlas, Llepsch ä: Rrlchardt, DrrebeuA. l, Marie«, Nxze^rxM-g« U. V«i«r»e «e.71 «M»eta»«le N-"LZ Da»« ,8/^2. ckerntufÄrdl. Postsch.ckkonto lostVrrebrn «<>chW.^ ^latt enthält dle amtlichen L.kanntmachunsen der "LÄL2 n»e« «erl<md. «n»«l»r. lo «Vf.! «»«ch-I» Amtspa uptmannschaftvre*drnund d« Schlrdsamte« beim NM Mit Quellen 0^»r« »resdne, MchrUN«. Dretden« »nt«q X« Mll «-kgen-ma-»« tvververslcherungsamt Dreien UivxUanat« «chrgtstück« wer»« »UV «stew<»rt Brutales Schreckensregiment -er Tschechen 15 M Flüchtlinge Haven Vie Relchsgrenze llberschMen Dresden, IS. Sqitember. Die Lage tn den sudekendeutschen Bezirken wird von Stunde zu Stunde unhaltbarer. Vas Schreckensregiment der roten tschechischen Soldateska hat ein unerträgliche» Matz erreicht. Immer noch durchrasen tschechische Panzerwagen sudetendeutsche Städte und Dörfer und Wehen auf jede kleine Menschenansammlung. Unermeßliche« Elend liegt über dem Sudetenland und seinen deutschen Menschen. Immer mehr Sudetendeutsche sllehen daher über die Reichsgrenze und gelangen in die Flüchtlingslager, die längs der tschechischen Grenze entstanden sind. An den späten Abendstunden des Donnerstag» wurden bereit» über ISMO FlÜDNnge gezählt, die der entfesselt« »schechtsche Mob von Laus und Hof vertrieben bat. Was diese völlig verstörte« Menschen über ihre Leiden und über die surchwaken Verbreche« des verrohten tschechischen PöbelS er- »Wen. ist himmelschreiend. Es bestüttat die Tatsache, »ab di« Prager Regierung nicht mehr Herr der Situation ist. und daß der tschechische Staat durch die Ermöglichung und Duldung dieser Menschenauälereten das Recht verwirkt dat, unter di« zivilisierten Staaten aerechnet zu werden. Der tschechischen Menschensagd entkommen In da» Flüchtlingslager Klingenthal ist in den letzten beiden Tagen «tn Heer des Elends geströmt, denn weit über 1M0 Subetendeutsche sind allein hier vor den tschechischen Horben über die Grenze geflohen. Die Bevölke rung Klingenthals und der angrenzenden Gemeinden, die Berchtesgaden, 10. September. I Der brUisch« Premierminister Str Nevllle Cha«. I der la in hnt am Kreitagvormittag gegen SM Uhr mit de« «ei^minifter des AnSwürttge« ».Ribbentrop «nd seiner Begleitung verchteSgabe« in, »rastwageu verlasse». Zum Abschied war im Auftrage des Führers der Chef der Präsidialkanzlei, Gtaatsmintster Dr. Meißner, er- schienen. Der britische Premierminister Chamberlain traf um ll^8 Uhr, im Kraftwagen ans Berchtesgaden kommend, wie der aus dem Münchener Flugplatz Oberwtesenfeld ein. Da im Laufe des Vormittags die Abfahrt des Ministerpräsi denten aus Berchtesgaden bekannt geworden war. hatten sich wieder viele Hunderte auf dem Flugplatz eingesunben, auf dessen Rollfeld bereits zwei schnittige Lokhead-Maschtnen der British Airways bereitstanben. Eine Ehrenwache der tt zog auf. Der Union Jack ging an zwei Masten hoch. Zum Empfang des britischen Premier- Ministers trafen mit dem Chef des Protokolls Freiherr« von Dörnberg ein der Reichsstatthalter in Bayern General Ritter von Epv,.SMntsterpräsident Siebert, Gauleiter StaatSmtnister Adolf Wagner und Oberbüraer- meister RetchSleiter Ft« hler. Bei der Ankunft vor dem Flughafengebäude wurde der britische Staatsmann, der mit dem ReichSaubenmtnister »»»Ribbentrop dem Mage» Behörden und die NSV Helsen, wo ste können. In der Turn- Halle ist man dabei, die Strohschütten zuzubereiten. Nur wenige der Männer jeden Alters, die hier untergebracht sind, können selbst zupackem Die meisten sitzen in Erinnerung des Grausigen, bas ste erlebt haben, dumpf und brütend herum und sehen nicht einmal auf, wenn man ste ansprtcht. Furchtbarer als alles, was ste durchgemacht haben, all die Menschenjagden durch tschechische Soldateska und Gendar merie, die wahllos Männer und Frauen »usammentrtebe« und mit Maschinengewehren bedrohten, ist das Nichtwissen um das Schicksal der Dahetmgebliebenen. Viele haben Frau und Kinder, die ste auf den gefährlichen Schleich wegen über die Grenze nicht mitnehmen konnten. Bauern sind unter ihnen, die ihr« Höf« verlassen mußten, Arbeiter^ Fabrikanten und Kaufleute. Die ganze Brutalität der bolschewistischen Methoden tschechischer Söldner wird aber deutlich, wenn man die Frauen sieht, die aus ihrer Heiürat flüchten mußten. Mit entstieg, vom Reichsstatthalter und den anderen deutschen Persönlichkeiten begrüßt. Der englische Regierungschef nahm mit Reichsautzen- Minister von Ribbentrop tn der Gaststätte des FlughasenS Oberwtesenfeld ein Frühstück «tn, an dem von englischer Seite Botschafter Henderson. Sir Horace Wilson und Mr. William Strang, von deutscher Seite Staatssekretär Freiherr von Weizsäcker, Botschafter von Dtrksen, der Chef des Protokolls Freiherr von Dürnberg, Ge sandter Asch mann und die in München zum Empfang er schienenen Vertreter von Partei und Staat tetlnahmen. Als Chamberlain nach -em Frühstück die Gaststätte verließ und sich auf da« Rollfeld begab, begrüßte ihn die inzwischen noch weit größer gewordene Menschenmenge freundlich. Bor dem Flugzeug verabschiedete sich der Ministerpräsident von den englischen und deutschen Herren mit kräftigem Händedruck und und sprach dann in bas Mikrophon des ReichSsen- bers München noch einige englische Worte, die er mit den deutschen Worten schloß: „Auf Wiedersehen I" Bereits in der Kabine stehend, stellte sich Ministerpräsi dent Chamberlain freundlich lächelnd noch dem Kreuzfeuer der Photographen. Um ^2,48 Uhr rollte bann die Maschine unter den Heilrufen und dem Winken der Menge an. Nach einer kleinen Schleife über dem Flugplatz entschwand das Flugzeug tu nördlicher Richtung. (Siehe auch Seit« R Kinderwagen, mit kleinen Kindern an der Hand, ein paar Habseligkeiten im Tragkorb, sind ste über die Grenze her- ubergekommen. Auch zwei hochschwangere Frauen sind dar unter. Das Massenlager der Frauen in der Turnhalle Gachsenberg-Georgenthal bietet ein unbeschreibliches Bild des Jammers. Weinende Kinder und Frauen, andere, die hinüber starren zur Grenze. Ihre Gedanken sind in ihrer Heimat, in dem HauS, bas ste allein lasten mußten. Briefträger mit Gestellungsbefehle« floh Erschütternde Berichte über die brutalen Gewaltmatz- nahmen, denen die Bevölkerung in Wetpert ausgesetzt war, gaben gefluchtete Subetendeutsche tm Flüchtlingslager A u a u st u s b u r g. Die Flüchtlinge, die einen völlig erschöpften Eindruck machteir, schilderten, wie ste seit Tage» der unausgesetzten " i 5« Gowjetfluvseuge in KönLgyrätz Sowjelrufien i« tschechischen Offiziersuniformen Glaß. 1». September. Sin subete»,deutscher Flüchtling, der i« Könlggräß biene« mußte, berichtet, daß tn den Flugzeughalle« ,o« «öniggrütz fünfzig Sowjetslngzeng« «ntergebracht sind. Sine» Tages habe ein Kraftwagen, besten Lenker be trunken gewesen sei, einen Berkebrsunfall verursacht. Al bte Polizei erschienen sei. habe sich diese mit den Insassen de» WagenS, die tschechische Offizier-uniform ge- tragen hätten, nicht verständigen können. Dabet habe sich herau-aestellt» daß die Offizier- Sowtetrulken waren. Bedrohung durch tschechisches Militär und Gendarmerie aus gesetzt waren. Tschechische Grenzbeamte hatten Maschinen gewehre in Stellung gebracht und eingekleidete Kommu nisten zum „Entsatz" Herbetgerufen, deren Vorgehen jeder Beschreibung spottet. Zahllose Subetendeutsche wurden au» den Häusern und Gaststätten gezerrt, zusammengetrieben nnd vor den Bajo netten hergejagt. Mit den Worten: „Jetzt haben wir ja Geiseln, nun könnt Gr machen, was ihr wollt!" ver- steckte sich der tschechische Mob feige hinter den wehrlosen Gefangenen und ging in ihrer Deckung gegen die Bevölke rung vor. Den Geiseln war Erschießen angedroht für den Fall, baß ste Fluchtversuche unternehmen würden; einigen gelang es aber doch, über die nahe Grenze zu entkommen« InWeipert nnd den umliegenden Orten erschien über all bewasfnete Gendarmerie, um die mitgebrachten Gestel lungsbefehle sofort zu vollstrecken. Zum Teil mußten ihnen die Sudetenbeutschen angesichts der drohende« Gewalt Folg« leisten, in vielen Fällen entkamen ste aber im letzten Augen blick über die Grenze. Ein subetrndeutscher Briefträger, der eine große Zahl von Gestellungsbefehlen austragen sollte, ist mit der gesamten Post über die Grenze geflohen. Strafkompanien für Sudeten deutsche! Besonders groß ist die Zahl der Flüchtlinge aus dem Braunauer Land. Ueberall wurden die fudetenbeutschen Volksgenossen aus den Betten geholt und ihnen die außerordentlich kurz befristeten Gestellungsbefehle übergeben. Bemerkenswert war, daß diese als GestellungS- ort Josefstabt angaben, wo da- bet alle« Subetendeutsche» S-amberlaln auf dem Rückweg nach London Senk vormttt-s Mr von Dorchtosvaöen avsrreift - «dschirds-ruß: „Auf Wiedersehen!" Lum,, oaa ruit»« Lhamlxrlatir tn Deutschland gut». Xocd Ävdetendautsch» Volksgenossen au« dem Lgnckand, die vor dem tschechischen Terror tn« Leich s«fish«n find. Sie Haden tn dem Gasthof tn Niedersedlitz übernachtet «Nd marschieren nun zu ihrem neuen Quartier, der Niedersedlitz« Turnhalle. Partei nnd NSV sorgen für ihr teWÜche« Wohl.
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